Projekt: CLOOS Schweißgerät reparieren

Diskutiere Projekt: CLOOS Schweißgerät reparieren im Forum Schweißtechnik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo zusammen, mir ist ein Cloos GLC 403 PA-T Schutzgasschweißgerät zugelaufen. Wasserkühlung, abnehmbarer Drahtkoffer, ca 280 kg schwer und...
Nochmal alles nachgeprüft. Die Platine ist 100% so, wie gezeichnet. Foto ist schwierig, weil eingebaut und verlötet.

Nach der Platine am ersten Transistor ist mir allerdings ein Fehler in der Skizze unterlaufen. Hier die Korrektur:

Demnach müsste der Anschluß 4 mit 2 und 7 verbunden werden, oder?
Die Anschlüsse 1 und 6 waren wahrscheinlich auf der 5. Allerdings nicht original, sondern dazugeflickt. Aber macht das Sinn?
 

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So gefällt mir die Zeichnung schon vieeel besser! :top:
Jetzt steuert der erste Transistor jeweils die Treiber der Kühlbleche.

Noch ein bissele zur Funktion der Bauteile auf der Platine:
Bei erstmaligem ansteuern der Leistungsstufe über den ?-Anschluß hilft der parallel zu dem Widerstand liegende Kondensator eine gewisse Beschleunigung des Ansteuerns zu erreichen. Ebenso bei starken Änderungen des Stromflusses, beispielsweise beim Schweißen.
Dagegen dämpft der obere Widerstand zusammen mit dem Kondensator zu schnelle Anstiege des Ausganges indem die Ansteuerung durch eine starke positive Änderung etwas unterdrückt wird. Umgekehrt unterstützt diese Kombination aber auch wenn die Schweißspannung zu sehr einbricht. Dazu muss dieser Transistor aber ein PNP-Typ sein(Pfeil in Richtung Transistormitte gezeichnet). Das Messen mit dem Ohmmeter sollte auch umgekehrte Ergebnisse Liefern wie an den NPN-Typen der Leistungsstufe.
Für die unteren beiden Widerstände habe ich momentan keine schlüssige Erklärung.

PS
 
Demnach müsste der Anschluß 4 mit 2 und 7 verbunden werden?

Was ist mit dem Anschluss Nummer 5?
Auf 1 und 6 ?
 
Eigentlich sollte man ohne die Verbindung 1-6-5 auskommen da die Stränge ja jeweils durch ihren eigenen Treiber gesteuert werden.
Ich sehe keinen Sinn in der Verbindung. Im Gegenteil kann genau diese mit Verantwortlich gewesen sein dass nahezu alle Basiswiderstände abgebrannt waren.

PS
 
So...
Die Transistorkaskade habe ich nun fertig zusammengebaut. Ich wollte sie noch mit Leitungswasser durchspülen. Das Ding pisste an allen möglichen Stellen. :crazy:
Die Schläuche waren spröde und die Dichtungen auch. Also neue Schläuche besorgt und die 20 Gewindetüllen ausgebaut, neu eingedichtet und wieder alles zusammengesetzt.

Viel Testen konnte ich noch nicht, weil meine 16 A Dose mit der kleinen Sicherung sofort geflogen ist. Trotzdem stimmte was nicht, weil am Draht Dampf drauf war, ohne die Brennertaste zu drücken.

Beim Durchchecken ist mir noch aufgefallen, dass die beiden Schmelzsicherungen e9 und e10 durchgebrannt waren. Das sind die Sicherungen zwischen dem Hilfstrafo und der Platine, die auch die Transistorkaskade ansteuert. Jetzt muss ich erstmal Sicherungen besorgen, bevor es wieder weiter geht. Hoffentlich hats die Platine nicht zerschossen :allesgut:

Gruß
Jürgen
 

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Hallo,

das Dampf auf dem Draht war hat nichts mit der Stromsteuerung zutun. Dafür ist die MIG MAG 2 zuständig. Die Sorgt dafür, dass dieser große Schaltschütz angesteuert wird. Normalerweise ist eines der Relais auf dieser Relais-Platine dafür zuständig. Es wäre zum Beispiel denkbar, dass das entsprechende Relais verschlissen war und das Schaltschütz einfach überbrückt wurde. Ich habe auch gerade ein GLC386 stehen bei dem dieses überbrückt ist. Bei Bedarf (und sofern nicht aus dem Schaltplan einfach ablesbar) kann ich dir auch heraussuchen auf welchen PINs der Steuerung das große Schütz original angesteuert wird. Eine Korrektur dessen ist auf jeden Fall eine Kleinigkeit.

Selbst wenn die Stromsteuerungplatine eine weg hat, ich denke die wesentlichen Bausteine darauf sind Operationsverstärker. Die bekommt man im Zweifelsfall besorgt. Ich überarbeite gerade solche Platinen aus einem GL200 Wig Schweißgerät. Da ich mir noch nicht zutraue im Detail zu verstehen wie die Regelung funktioniert, habe ich einfach jeden Baustein in neu bzw. funktionierend gebraucht besorgt und werde alle für defekte/Verschleiß in Frage kommenden Bauteile Platinenweise tauschen bis es wieder funktioniert.
 
Die Sicherungen E9 und E10 habe ich besorgt und eingebaut. 1A war drin und ich hab wieder 1A eingebaut. Beide Sicherungen waren sofort wieder durchgebrannt. Dann habe ich mal den Stromfluss gemessen. Es waren jeweils 1,9 A. Eine 6A Sicherung bleibt heile.

Leider funktioniert das Schweißgerät immer noch nicht. Der große Schütz zieht an. Es kommt ca. 55V Gleichspannung bis zur Transistorkaskade, aber nicht weiter.. :crazy:

Mir ist aufgefallen, dass die beiden Bauteile auf der Platine oben mittig, die den schwarzen Kühlkörper haben, sehr heiß wurden. Es handelt sich hierbei um die Platine, die die Transistorkaskade ansteuert.
Edit: Beim linken Bauteil handelt es sich um ein "L7815CV", beim rechten um ein "TDB 2915 SP"

Kann ich die Ansteuerung der Transistorkaskade irgendwie messen bzw. testen?

Gruß
Jürgen
 

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Jürgi schrieb:
Die Sicherungen E9 und E10 habe ich besorgt und eingebaut. 1A war drin und ich hab wieder 1A eingebaut. Beide Sicherungen waren sofort wieder durchgebrannt. Dann habe ich mal den Stromfluss gemessen. Es waren jeweils 1,9 A. Eine 6A Sicherung bleibt heile.
Mutig mutig!
Sei froh, dass die Spannungsregler(7815 und 2915) eine integrierte Strombegrenzung haben sonst wären nun wohl auch Leiterbahnen durchgebrannt...
Die zwei Boppele untehalb der Spannungsregler sind ziemlich sicher Tantalelkos. Die haben die doofe Eigenschaft bei ihrem Ableben einen Kurzschluß zu hinterlassen. Bei einer leistungsfähigen Spannungsversorgung ohne Spannungsregler bleib meist nicht mehr viel übrig... Also auslöten und mit dem Ohmmeter auf Kurzschluß prüfen. ANschließend machst Du räumlich passende Standardelkos mit einer Spannungsfestigkeit von >20V rein.

Leider funktioniert das Schweißgerät immer noch nicht. Der große Schütz zieht an. Es kommt ca. 55V Gleichspannung bis zur Transistorkaskade, aber nicht weiter.. :crazy:
Wie denn auch wenn die Spannungsversorgung für die Regelung fehlt :crazy:
Mir ist aufgefallen, dass die beiden Bauteile auf der Platine oben mittig, die den schwarzen Kühlkörper haben, sehr heiß wurden. Es handelt sich hierbei um die Platine, die die Transistorkaskade ansteuert.
Edit: Beim linken Bauteil handelt es sich um ein "L7815CV", beim rechten um ein "TDB 2915 SP"
Siehe oben.
Kann ich die Ansteuerung der Transistorkaskade irgendwie messen bzw. testen?
Erst mal die Tantalelkos ersetzen. Auch den Blauen weiter in der Mitte der Platine.
VOR dem Auslöten aber bitte beachten wo die + Markierung sich befindet. Am Besten handyknipsen oder Notieren.
Solange an den Spannungsreglern keine Konstante 15V rauskommen brauchst Du nach dem Rest nicht zu schauen!

PS

Edit: ich hab noch eine Fleißaufgabe für dich! Von Wo kommt das Signal an Pin24? Das geht wahrscheinlich zunächst auf einen Widerstand und dann zu einem der Käfer...
 
Hallo,

einen Kurzschluss konnte ich in der Stromversorgung der Platine nicht messen, sondern nur erhöhte Leistunsaufnahme. Das hat mich schon verwundert, konnte es mir aber nicht erklären.
Im eingebauten Zustand hat der linke schwarze Tantal keinen Widerstand. Ich muss die Teile aber noch auslöten und messen.
Edit: Gleiches Ergebnis im ausgebauten Zustand. Der linke schwarze Tantal hat Kurzschluss.

Die neuen Elkos bestelle ich heute noch bei Reichelt. Soll ich gleich vorsorglich noch was bestellen?

Meine Fleißaufgabe habe ich schon gemacht :mrgreen:
Siehe Bild im Anhang. Da wo der Kugelschreiber liegt ist Pin 24, der zur Transistorkaskade geht.

Schönen Sonntag noch

Gruß
Jürgen
 

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Hatte den Beitrag schon gesehen, aber vergessen zu Antworten....

Der Kuli zeigt auf 25! :zunge:

PS
 
Hallo zusammen,

die bestellten Kondensatoren sind gekommen und eingelötet. Ich habe alle 3 Tantal Kondensatoren ersetzt gegen ein Standard Elko 22mF/65V.
Einer der alten Tantal hatte ja einen Kurzschluss.

Gerät zusammengebaut und siehe da: Es schweißt :weld: :mrgreen: :feuer: :rotfl: :weld: :top:

Und es schweißt richtig gut. Jede Menge Einstellungen, die ich noch nicht alle begriffen habe und jede Menge Power.

Bei Vollgas geht der eingebaute Amperemeter tatsächlich bis 400A hoch! Genial!

Vielen, vielen Dank an Powersupply für die kompetente Hilfe in diesem Projekt. :thx: :thx: :thx:

Der Kuli zeigt auf 25! :zunge:
Woher weisst Du das schon wieder? :allesgut:
 
Jürgi schrieb:
Der Kuli zeigt auf 25! :zunge:
Woher weisst Du das schon wieder? :allesgut:

Ich kann weiter als bis 24 zählen :zunge:
Nee die Steckerleisten haben 31 Kontakte und die ungeraden sind eine mehr. Daher musste dein Kuli auf jeden Fall falsch liegen.

Mich freuts aber auch, dass Dein Gerät wieder funktioniert :bierchen:

PS
 
Inspiriert durch diesen Thread und die Tatsache, dass sich in diesen Schweißgeräten eine riesige Transistor Kaskade befindet habe ich entgegen jeder Vernunft mir so eine "Ruine" gekauft
IMG_20150711_045929.jpg

Ruine deshalb, weil ich damit wohl den,im Gegensatz zu jürgi elektrisch völlig unbegabten Verkäufer vor einem Schrecken ohne Ende bewahrt habe. Denn dieser hatte das Gerät mit der mündlichen Zusage erworben, dass es, mal Abgesehen von einer kleinen Undichtigkeit voll funktionsfähig wäre. Leider konnte man das bei Abholung mangels Stromanschluss nicht testen... Zwischenzeitlich hatte er im Glauben daran auch noch in einen neuen Kühler und neue Pumpen investiert! Und das Gerät hatte plötzlich keinen Vorschub.
IMG_20150711_050946.jpg

Wie ich zwischenzeitlich weis ist das nicht das einzige Problem. Auch die bei jürgi abgebrannten Basiswiderstände an den Transistoren sind vorhanden.
IMG_20150711_053059.jpg

Komischer Weise sind nicht alle abgebrannt sondern viele, ohne erkennbares Muster.
IMG_20150711_053159.jpg

Weiters muss die komplette Kaskade in 2000 schon mal getauscht worden sein und beinhaltet beschriftete Transistoren: 2N3773 von Motorola :top:
IMG_20150711_052052.jpg

Auch die bekannten blauen TantalPillen auf der Steuerplatine sind da.
IMG_20150711_052425.jpg

Jetzt muss ich aber erst mal bei meiner Frau auf "gut Wetter" machen und mich von einigem "Kruscht" trennen und auch ein wenig im Garten helfen. Daher wird es wohl so schnell nichts werden mit einer wassergekühlten18kW Stromsenke :(

PS
 
Bei dir sind es 4 von den Tantals. Bei mir waren es nur 3. Scheint eine andere Serie zu sein. Vergleiche mal mit meinem Bild.

Es scheint, dass der Ausgang vom Treiber auf einen dicken, lackierten Draht geht, der dann zusammen mit den hochstromführenden lackierten Drähten zusammen verlegt sind.
Ich kann mir vorstellen, dass die lackierten, isolierten Drähte durchschlagen und zum Gau führen.
Ich habe den Draht zum Treiber getrennt verlegt um die Fehlerquelle auszuschliessen.
 
Die Platinen sind gleich. Bei Deiner ist die Stelle unbestückt. Beachte die zwei freien Lötstellen unterhalb der des bei dir blauen Tantals.
Leider sind auch bei deiner Platine die ICs abgeschliffen so dass ich mich frage wogegen Glenn die austauschen will wenn er nicht weis was unter dem Deckel war. :glaskugel:

Der Gedanke mit der Mangelhaften Isolierung ist gut. Ich hatte aufgrund deiner Schilderung eines losen Drahtes zunächt nach einem solchen ausschau gehalten und war davon augegangen, dass der Steuerdraht separat verlegt ist...

PS
 
Ich kenne ein anderes cloos Gerät mit anderen Platinen, da steht auf allen Bauteilen die Bezeichnung drauf. cloos scheint das unterschiedlich gehandhabt zu haben.

Der Steuerdraht war bei mir auch nicht separat verlegt, sondern mit Kabelbinder Zusagen getüddelt. Ich habe ihn bei mir freigelegt bzw mit Schrumpfschlauch isoliert.

@ PS: Wie ist die Transistorkaskade bei dir verschaltet? Haben wir da richtig kombiniert?
 
So weit hab ich die Kiste noch nicht zerlegt.
Ich werde wohl erst versuchen mir die Platine aufzudröseln weil ich wissen will wie die den Messwiderstand am Abgang auswerten, denn der shunt dort ist ja sehr sehr niederohmig.
Von unten druntergelinst sieht sie aber auf den ersten Blick aus wie die bei Dir.
Faszinierend finde ich eh, dass da zwei Messwiderstände und ein wechselstromseitiger Stromwandler vorhanden sind :shock:

PS
 
Ich bin doch kein Amateur :mrgreen: Auf meinen ICs steht drauf was drin ist...
 
glenn schrieb:
Ich bin doch kein Amateur :mrgreen:
will ich doch hoffen! :top:
Auf meinen ICs steht drauf was drin ist...
Sodele. Und weil ich dir jetzt Honig ums Maul geschmiert habe :mrgreen: erzählst Du uns bitte wie die Käfer auf der foddografierten Platine heißen :bierchen:

PS
 
Thema: Projekt: CLOOS Schweißgerät reparieren

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