Projekt: CLOOS Schweißgerät reparieren

[powersupply]

Einfacher gehts nun wirklich nicht.
Von den Pins28 und 29 führen die Leiterbahnen zum oberen Gleichrichter. An diesem angeschlossen sind die oberen Elkos, der obere Spannungsregler und die obere Tantalperle.
Wenn Du ein einstellbares Netzgerät hast lege an den Pins 28 und 29 ca 20V(auf max 1A strombegrenzt) an und schaue ob der Kurzschluß weiter besteht.
Wenn nein ist die Platine in Ordnung.
Ansonst wieder die Perlen runter und oder Gleichrichter wechseln. Dass die großen Elkos defekt sind glaub ich weniger.

PS

 

[Jürgi]

Hallo,

die Idee ist gut. Den Gedanken hatte ich auch schon
Leider habe ich kein passendes Netzteil zur Hand.
Mein Schweißgerät hat aber eins
Ich werde mit einer losen Sicherung und ein paar Krokoklemmen die Platine mal so am Hilfstrafo des Schweißgeräts anschließen.
Die Tantalperlen haben keinen Kurzschluss, das habe ich schon gemessen. Sind Gleichrichter anfällig für einen Kurzschluss?

Ich habe die Befürchtung, dass das Problem an einer der Platinen A1 oder A3 liegt, die von dieser Platine versorgt werden. Aber eins nach dem anderen...

Ich werde berichten

Gruß
Jürgen

 

[powersupply]

Schau auch mal, ob der obere Spannungsregler noch heile ist.
Dessen Beschaltung mit den zwei Dioden und dann erst dem Kondensator halte ich persönlich für fragwürdig wegen der möglichen Schwingneigung dieser Regler. Der Ausgangskondensator bei diesen Dreibeinern soll eigentlich möglichst nahe an den Regler. Und hier sind auch noch zwei Dioden dazwischen. Die obere vermutlich um eine mögliche Gegenspannung vom Regler fernzuhalten und die untere um den Spannungsabfall der oberen wieder auszugleichen.
Ich würde diesem Regler noch zwei kleine Folien- oder Keramikkondensatoren direkt an den Anschlüssen auf der Unterseite der Platine spendieren.

PS

 

[powersupply]

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen...

Wenn mein GLC403 nicht schon so alt wäre würde ich sagen, die haben da gezielt eine Schwachstelle in der Steuerplatine eingebaut.
Das ist übrigens die untere der drei Platinen.


PS

 

[Jürgi]

Hallo,
jetzt habe ich wieder Zeit gefunden weiter zu forschen.

Die verdächtige Platine "A2" hat gar kein Problem, obwohl deren Sicherung immer fliegt. Ich habe sie einzeln mit Wechselspannung vom Hilfstrafo versorgt und konnte die 15 Volt am Spannungsregler messen. Sicherung bleibt heil. Passt.

Diese A2 Platine versorgt die Platinen A3 und A1 mit Gleichspannung. Ich habe dann die Platinen nacheinander eingebaut. Als die A1 gesteckt wurde, ist die Sicherung F16 wieder geflogen.

Es muss also an der A1 Platine liegen.

Auf der A1 Platine sind es die Pins 6, 24,25,26, die von der A2 Platine kommen.

Die Tantalperlen habe ich im eingebauten Zustand auf Durchgang gemessen. Kein Kurzschluss feststellbar.

Hier die Bilder der A1 Platine, die jetzt unter Verdacht steht.


Gruß
Jürgen

 

[glenn]

Bei meinen GL200 war diese Platine auch die Fehlerursache, allerdings gabs bei mir keine defekten Sicherungen, sondern lediglich keine Power beim schweißen. Bei mir waren entweder die UAA145 oder die Spulen defekt (was ist eigentlich deren Sinn? Impuls für Thyristor?), nachdem ich beides durch Teile einer Spenderplatine getauscht hatte ging die Platine wieder.

 

[powersupply]

Wenn die Spulen kaputt gehen hätte ich jetzt auch befürchtet, dass der dazugehörige Thyristor defekt ist
Die Spulen dienen hier als Impulstransformator zum erzeugen eines von der Steuerspannung isolierten Zündimpulses.

PS

 

[Jürgi]

Wie kann ich die Spulen messen? Wenn die kaputt wären, würden die einen Kurzschluss verursachen, der die Sicherung grillt?

Zum Messen müssen wohl die Spulen als auch die Thyristoren raus, oder?

Kann ein defekter Thyristor einen Kurzschluss verursachen?

Gruß

 

[powersupply]

Sodele. Ich hab nun eine Weile die Ansichten der Platine und das Datasheet des Uaa145 Studiert.

Wie kann ich die Spulen messen? Wenn die kaputt wären, würden die einen Kurzschluss verursachen, der die Sicherung grillt?

Nach meinem Studium würde ich behaupten, dass ein defekter Thyristor "lediglich" die Sekundärspule des Übertragers verbrennen lassen kann. Und zwar dann wenn er von Anode nach Gate durchlegiert. Ob eine Fehlfunktion möglich ist bei der der selbe Effekt eintritt ist mir nicht bekannt.
Wenn der Übertrager primärseitig kaputtgeht wird eher der Treibertransistor oberhalb des jeweiligen Übertragers ins Verderben gerissen. Als Folge könnte allerdings auch der dazugehörige UAA sterben.
Du hast alles dreifach auf der Platine weil hier drei Phasen unabhängig voneinander gesteuert werden müssen. Der obere UAA steuert den rechten Übertrager und Transistor. Der mittlere das mittlere Paar und der untere das linke Paar.
Die Thyristoren sitzen im Gerät auf einer großen wassergekühlten Kühleinheit. Glenn hatte mal ein Bild einer solchen Einheit gepostet.

Zum Messen müssen wohl die Spulen als auch die Thyristoren raus, oder?

Die Spulen können im eingelöteten Zustand gemessen werden(später dazu mehr)


PS

 

[powersupply]

Die Ausgangsspulen liegen zwischen Pin7 und 8, Pin 9 und10, sowie Pin11 und 12.
Die Transistoren sollten wie im Beispiel auf Seite 9 NPN-Tpen sein und leitend anzeign wenn der + des Ohmmeter an der Basis und der - an Emitter bzw. Kollektor anliegt. Basis ist in derDraufsicht auf die Platine links.
Im Verlinkten Datenblatt ist auf Seite 8 eine rudimentäre Dehstromsteuerung aufskizziert und auf Seite 9 eine Einphasenschaltung mit zwei Zündübrtragern.
Wenn ich mir diese beiden Beispielschaltungen zu Hilfe nehme komme ich zum Schluß, dass der untere Trimmer die Strmhöhe beeinflusst und mit den drei oberen die Pulsdauer eingestellt wird.

PS

 

[glenn]

Hallo PS,

die Info mit den Trimmern ist super Wenn ich es diese Nacht schaffe, dann krame ich mal mein altes Hameg hervor und hänge es an bzw. vor die Übertrager und vlt. direkt an die Thyristoren und versuche die Impulse zu visualisieren.

Grüße

Glenn

 

[Jürgi]

Von der Platine gehen pin 8 + 10 + 12 als Gate zu den Thyristoren im

Auf der A1 Platine komme ich nicht weiter. Die Spulen haben jeweils 1,1 und 1,8 Ohm Widerstand. Das sollte passen. Die 3 Transistoren haben, zumindest im eingebauten Zustand auch keine Auffälligkeiten.

Ich suche immer noch nach der Ursache, warum die Sicherung F16 immer fliegt.
Langsam gehen meine elektrischen Kenntnisse zu Ende....

 

[powersupply]

@jürgi
Die Anschlüsse gehen zu den Gateanschlüssen der Thyristoren.

@glenn
Achte vor dem Messen mit dem Oszi darauf ob der + des Schweißgerätes isoliert von der Erde ist. Wenn nein brennt es an deinem Hameg die Masse ab da die Kathode der Thyristoren positives Potenzial führt. Ansonst benötigst Du, wie bei Messungen am Stromnetz oder wie im (Röhren)TV auch, einen Trenntrafo wobei Du hier den Oszi damit versorgen dürftest ohne dich zu gefährden.

Nachtrag an jürgi:
Du kannst, wenn Du dir das zutraust, die Leiterbahnen zum Pin 1 der UAA durchtrennen und dann nach und nach wieder verbinden(Lötklecks drüber)
So kriegst Du zunächst mal ohne Ersatzbaustein raus ob und wenn ja, welcher defekt ist.

PS

 

[Jürgi]

Sodele... Rauch ist aufgestiegen...

Nachtrag an jürgi:
Du kannst, wenn Du dir das zutraust, die Leiterbahnen zum Pin 1 der UAA durchtrennen und dann nach und nach wieder verbinden(Lötklecks drüber)

Du weißt, ich habe vor nix Angst

Ich habe die 3 Leiterbahnen zu Pin 1 der UAA145 mit dem Cuttermesser durchtrennt. Leider hat das nichts gebracht. Die F16 Sicherung flog immer noch, sobald ich das Gerät eingeschaltet habe.

Dann habe ich nochmal die A2 Platine provisorisch an den Trafo gehängt und auf der Gleichspannungs-Seite der Platine auch mal Last in Form einer Glühbirne drangemacht. Die Platine funktioniert tadellos, die provisorische Sicherung als Strombegrenzung bleibt ganz. Keine Probleme.

Kurz davor, das Teil zu zerlegen und in Einzelteilen zu verkaufen packte ich nochmal meinen ganzen Mut zusammen und habe die 1A Sicherung gegen eine 4A Sicherung getauscht.
Nach wenigen Sekunden ist an einem TantalKondensator auf der A1 Platine Rauch aufgestiegen. Es war der erste Tantal am Pin 1 der UAA145 Schaltung. Messtechnisch hatte der eigentlich keinen Kurzschluss. Eigentlich...
Ich habe die 4 Tantalkondensatoren gegen 4 Standard Elkos getauscht und die Platine wieder montiert.
Die Sicherung bleibt jetzt ganz und ich konnte zwischen Brenner und Masseklemme bereits eine Spannung messen
Gefunkt hat es auch schon, aber ich muss jetzt erst mal noch Schlauchpaket, Drahtvorschub, Gehäuse, Gasschlauch usw. zusammenbauen um zu testen.

Soviel für heute.

 

[Jürgi]

Hallo zusammen,

das Gerät scheint zu funktionieren

Es schweißt wieder, wie es soll. Macht richtig Spaß, die olle Kiste.

Meine Empfehlung, wenn jemand an so einem Gerät rumbastelt:
Schmeisst die Tantal Kondensatoren raus!
Bei beiden Cloos Geräten führten die Tantalperlen zu einen Kurzschluss bzw. erhöhtem Stromverbrauch, der die Sicherungen gekillt hat. Mit den Standard Elkos, von der Spannung eine Stufe höher, funktioniert es prima. Die Dinger kosten nur wenige cent.

Ach ja... Hat jemand Interesse an dem Schweißgerät?

Vielen Dank nochmal an PS, der mir wertvolle Tips gegeben hat.

Gruß
Jürgen

 

[powersupply]

Meiner Kiste werde ich morgen mit dem Hochdruckreiniger zu Leibe rücken
Da drin siehts aus wie wenn da immer nur Staub durchgeblasen worden wäre.
Bei dem Wetter trocknets dann auch rasch wieder.



Die Etage mit den Schützen und den Platinen versuche ich natürlich trocken zu halten.

PS

 

[Jürgi]

Ist nicht dein Ernst, oder?

Ich mache das mit Pinsel und Staubsauger. Eventuell mit Druckluft. Aber mit Wasser? Hast Du keine Angst, dass dabei Bauteile kaputt gehen? Die vielen Hohlräume vom Trafo trocknen doch nie wieder raus?

Versuch macht klug

 

[powersupply]

Du und Angst?
Wie war das mit dem "Rauch aufgestiegen"
Das Wasser ist jedenfalls bald wieder raus!

PS

 

[Jürgi]

Der Rauch war schneller verzogen als dein Wasser. Ausserdem hat der Rauch mir brav den Weg zum defekten Bauteil gezeigt.