Entscheidungshilfe: Standbohrmaschine oder Handbohrmaschine?

Diskutiere Entscheidungshilfe: Standbohrmaschine oder Handbohrmaschine? im Forum Metallbearbeitung im Bereich Anwendungsforen - Hallo zusammen, mir ist heute leider meine treue Bohrmaschine kaputt gegangen - das Futter spannt die Bohrer nicht mehr und ein Austausch wäre...
Den Duss gibt's für mich für kleines Geld. Der ist also beschlossene Sache.
20er Bohrungen kann ich womit vergessen? Mit der Kress?

Ich schwanke im Moment zwischen der Duss SB13/2RLE und der Bosch GSB 21-2 RE. Nachdem ich ein Video auf Youtube gefunden habe, welches allerdings die Bosch mit rund 1/10mm Ungenauigkeit zeigt, bin ich etwas verunsichert...

Gruß,
Phil
 
Das kann schon mal nicht sein, weil Glatisant dass bereits mit einer 700w Metabo gemacht hat. Mir etwas rätselhaft wie du dann sinngemäß schreiben kannst, dass es nicht geht?! :mrgreen:

Habe noch die Metabo SBE1000 SP (1000W, 900u/min / 2.600 u/min, 16mm Stahl max.) im Auge, kostet 165€, hat eine Konstant-Elektronik, einen Regler auf dem Gehäuse der Maschine und nicht am Schalter und das offenbar gute Futuro Plus Bohrfutter....

Was sagt ihr dazu?

Gruß,
Phil
 
Was Glatisant nicht alles kann...

Wäre es mir nicht leid um den 20er Bohrer würde ich dir zeigen was passiert wenn man damit ein 15er Loch bei 600/min in Stahl aufbohrt bzw. welche Oberflächen man dann erhält. Eine Schlagbohrmaschine kannst du nicht beliebig weit runterdrehen und dann erwarten dass die Elektronik das ohne weiteres mitmacht. Ich arbeite mit dem 20er bei 200/min wenn ich aufbohre, damit lassen sich anständige Ergebnisse erzielen und sowohl das teure Werkzeug als auch die Maschine werden geschont.

Nur so viel: Es wird mal sicher rattern wenn man zu schnell dreht und die Schneidecke wird in Mitleidenschaft gezogen, vielleicht nicht beim 1. Mal aber es wird passieren. Mal schauen ob ich meinen alten 20er noch irgendwo finde, mit dem hab ich genau das auf meiner Drehbank gemacht (welche wesentlich stabiler als ein Duss-Bohrständer ist, nichts für ungut aber ist so) als ich die Riemenscheibe für die niedrigen Drehzahlen etwas umbauen musste - welch Ironie, jaja.

Ein 20er Bohrer braucht ins volle (!) um die 400/min in Stahl, beim Aufbohren (was für dich zwingend notwendig sein wird) rechnet man mit der Hälfte bis zu einem Drittel der Drehzahl.

Und falls du den gleichen Duss wie hier meinst: feinewerkzeuge.de (etwas runterscrollen)
Maximale Distanz Bohrtisch bis Aufnahme: 260 mm

Jetzt ziehen wir mal 40mm für ein Bohrfutter ab (und das ist wirklich klein geschätzt!), dann nochmal 20mm für den Tisch dann sind wir bei 180mm. Die Werkstückgröße wird durch die Bohrerlänge doch stark eingeschränkt. Weiters stellt das Spannen eines so großen Bohrers für jedes Futter eine Belastung dar. Ich meine nicht wegen dem Durchmesser, man bekommt sie ja auch mit abgedrehtem Schaft, aber die Spannkraft des Futuro Plus ist natürlich nicht so hoch wie die eines Futuro Top oder Röhm Supra welches man auf einer Stationärmaschine nutzen würde.

Kress und Güde passen genau ins Budget und sogar ein wenig Zubehör ginge sich aus, damit bist du für alles gerüstet. Die Bosch GSB21-irgndwas hat 6003er Kugellager drin. Gut, sie sind billig im Nachkauf, aber nichts für hohe Belastungen. Das schwächste Glied in der Kette ist die Bohrmaschine, nicht der Bohrständer.

Mir solls dann egal sein, gesagt hab ichs, ist halt meine Meinung.
 
Hi,

RST Driver schrieb:
Das kann schon mal nicht sein, weil Glatisant dass bereits mit einer 700w Metabo gemacht hat. Mir etwas rätselhaft wie du dann sinngemäß schreiben kannst, dass es nicht geht?!

für die von Dir erwähnte Anwendung, nämlich 3mm Materialstärke, ist das kein Problem.
Genau dafür sind diese Stufenbohrer auch gedacht - und man kann damit auch so starkes Material bohren, wie die Stufe hoch ist.
Siehe Trägerbohrung.
(notfalls sogar stärkeres - dafür dann von beiden Seiten)

Wenn es dann auch noch, wie von Dir erwähnt :
.... Die sind zwar extrem selten und belaufen sich auf maximal 10 Stück im Jahr...
sind, braucht man da keine Diskussion zu führen :wink:

Raubsau geht scheinbar nicht von den von Dir anfangs gemachten Aussagen aus, sondern von stärkerem Material.
Nur dann machen auch Spiralbohrer Sinn - bei dünnem Material (wie dem 3mm) besitzen Spiralbohrer gegenüber den Stufenbohrer sogar klare Nachteile :
- es muß eigentlich vorgebohrt werden
- sie neigen dazu 'dreieckige' Bohrungen zu produzieren
- sie haken beim Durchbohren schnell ein (dadurch schlechte Bohrungsqualität und mögliche Ausbrüche am Bohrer)
- zumindest eine Seite der Bohrung kann beim Stufenbohrer, im Gegensatz zum Spiralbohrer, gleich durch die nächste Stufe entgratet/angesenkt werden

Aus diesem Grund ist für Deinen erwähnten Anwendungsfall der Stufenbohrer die viel bessere Lösung.
Und so eine 20mm Stufe kann man auch mit einer 700W-Maschine bohren (siehe Foto).

Wenn Du 20mm mit einem Spiralbohrer bohren möchtest, dann benötigst Du bei einer Handbohrmaschine abgesetzte Bohrer - und in der Maschine ein gutes Futter.
Das wäre auch der Grund, wenn man solche Bohrer tatsächlich einsetzen will, zu einer Standbohrmaschine mit MK-Kegel zu greifen.
Nicht zu einer Handbohrmasche&Bohrständer-Lösung.
Bessere Stufenbohrer sind wegen der höheren Drehmomente oft auch mit Flächen am Schaft versehen, damit der Bohrer nicht durchrutscht.

Gegen den Stufenbohrer spricht nur die Länge.
Wenn hinter dem zu bohrenden Werkstück kein Platz ist, muß man mit einem Spiralbohrer bohren (oder sich Stufenbohrer irgendwie passend zurechtschleifen).

Ich bohre sowas wie in Deinem Fall (20mm Durchmesser - 3mm Materialstärke) auch auf der Tischbohrmaschine mit einem Stufenbohrer - trotzdem ich auch Spiralbohrer besitze.
Dafür sind die Stufenbohrer schlicht und ergreifend besser in Anwendung und Ergebnis.

Gruß, Glatisant
 
Die Bosch GSB21-irgndwas hat 6003er Kugellager drin. Gut, sie sind billig im Nachkauf, aber nichts für hohe Belastungen.
Manchmal frage ich mich, will Raubsau mit seinen vielen Beiträgen der Quotenking werden, oder zur Sachfindung ernsthaft beitragen.

Bei der oben genannten Maschine hat das 6003 Lager mit der Aufnahme des Bohrdruckes gar nix zu tun. Dient lediglich der Wellenführung. Dafür dürfte es wohl hinreichend dimensioniert sein.
Der Bohrdruck wird über die kleine Kugel im Ende der Bohrwelle auf den Umschaltbolzen übertragen. Flache Stellung erlaubt Hub und somit Schlagwerkeinsatz, erhabene Stellung liegt die Kugel an überträgt den Bohrdruck.
In dieser Bauart sind inzwischen die meisten Fabrikate ausgeführt.
gsb21.jpg
 
Hallo,

Raubsau, wie gesagt, ich brauche die 20er Bohrungen nur sehr selten bei 3-5mm Stahlblech, um zum Beispiel eine M20 Gewindestange durchzustecken und von oben eine Mutter draufzuschweißen. Es geht hier nur um "geht" oder "geht nicht". :wink:

Präzision ist dabei nicht wirklich gefragt, daher glaube ich durchaus mit der Stufenbohrerlösung ausreichend gerüstet zu sein. Güde + Kress sind rund 400€, das kann man drehen und wenden wie man will. Duss Bohrständer und Metabo SBE 1000 + Schraubstock von Optimum sind rund 230€. Selbst das ist eigentlich zu viel, aber was bleibt mir...
An der Kress stört mich das Kunststoffgetriebegehäuse und die niedrige Untersetzung (1.400 u/min im ersten Gang). Der Dauerlaufschalter sitzt auch versenkt im Gehäuse (für Linkshänder scheint der Knopf kaum zu bedienen zu sein) und mit diesen Plug-it Steckern fange ich nichts an, weder bei Kress, noch bei Festool habe ich davon einen Nutzen. Zudem hat die Maschine keine Konstant-Elektronik.

Verwenden die Metabo Bohrmaschinen SBE 1000 / SBE 1100 oder die Duss eine andere bzw. bessere Lagerung? Die Metabo SBE 1100 gibt es ja auch mit dem Futuro Top. Linkslauf habe ich noch nie gebraucht, bestenfalls für schwere Schraubanwendungen könnte ich mir das vorstellen, aber mein kleiner Aldi Akkuschrauber reicht für meine Schraubengrößen eigentlich aus..

Gruß,
Phil
 
Hält ja auch mehr das Kügelchen. Und Radialkräfte durch mangelnden Rundlauf gibts in H. Gürths Welt auch nicht.

:ducken:

Gut. Stufenbohrer. Vermutlich erfolgreich überlesen, dann kann ein Teil des vorherigen Beitrags ignoriert werden.

Aber:
Der Duss hat noch immer die 280mm. Ein 13er Bohrer steht geschätzte 11cm aus dem Futter raus, sollte hinkommen - nachmessen geh ich jetzt aber nicht mehr.

Dann sinds 40mm fürs Futter, 110 für den Bohrer und 20 fürn Maschinenschraubstock - 110mm Werkstückhöhe bleiben. Es bleibt auch der doch begrenzte Tisch mit 150x150mm. Das hatte schon meine alte Einhell-Kopie und mir wars viel zu klein.

Zur SBE 1100 gibts einen Testbericht von mir.
 
Hält ja auch mehr das Kügelchen. Und Radialkräfte durch mangelnden Rundlauf gibts in H. Gürths Welt auch nich

Sorry, jetzt muss ichs mal loswerden.

Dummschwätzer....... :brech:
 
Wem die 400 U/min zuviel nimmt eben ne Maschine ohne Konstantelektronik, dann ist man bei den geforderten Drehzahlen :wink: 20mm Gehen auch mit schwächeren Maschinen als der GSB 21 und co.

Aber Glatisant hats wirklich gut beschrieben, für solche Sachen sind Standbohrmaschinen ideal. Meine kleine soll 16mm packen und ich mußte ein 18,5 Loch auf 20mm in Guss aufbohren (Dicke 2-2,5cm. Dazu habe ich nen alten Standard Bohrer (MK auf abgesetzten Schaft umgeschliffen, sehr alt) genommen. Der bgrenzende Faktor war weniger die Motorleistung der Standbohrmaschine als der sch*** Riemen bei 400U/min, aber es ging.
Handbohrmaschine ging gar nicht, aber in Stahl und mit Stufenbohrer geht das!
 
Zitat:
Maximale Distanz Bohrtisch bis Aufnahme: 260 mm

Man sollte sich halt direkt beim "Schmitt" erkundigen und nicht beim "Schmittchen"
In einem anderen Beitrag zum KB 43 hatte ich schon mal auf die Möglichkeit der Bohrhöhenveränderung hingewiesen.

Die 530mm sollten wohl hinreichend sein. Auch wenn fürs Futter noch 50- 80mm abgehen.
KB43-1.jpg
 
Hi,

@H.Gürth und @Raubsau

weder das vermeintlich zu kleine Kugellager ist ein Problem - noch muß es eine Lösung mit der kleinen Kugel sein.

Habe gerade eine Metabo BE 622 zerlegt :
diese Maschine soll ja für kräftigere Bohrarbeiten gedacht sein - da gibt es weder eine stüzende Kugel, noch ein großes stützendes Lager (nämlich ein kleineres 6001).
Auch wenn ich ET-Zeichnungen größerer Brocken, wie die Bosch GBM 16-2 E, anschaue, sehe ich da nur ein 6002er Lager.
Und ob bei Maschinen wie die Metabo BDE1100 oder Fein DS 648 das hintere Rillenkugellager tatsächlich stützend wirkt ? Bestimmt nicht.

Gruß, Glatisant
 
weder das vermeintlich zu kleine Kugellager ist ein Problem - noch muß es eine Lösung mit der kleinen Kugel sein.

Ich wollte damit lediglich zum Ausdruck bringen, dass Dinge als schlecht oder zu schwach bemängelt werden, welche für die angedachten Arbeiten im Bohrständer fast ohne nenenswerte Funktion sind. Die Axialkräfte fängt die Kugel ab und die Radialkräfte verkraftet auch ein 6003 ganz locker. Dieses Konstruktionsmerkmal findet man jedoch nur bei Schlagbohrmaschinen neuerer Bauart. Ältere Konstruktionen hatten die Schlagwerksverstellung so ausgelegt, dass der Druck immer vom Kugellager abgestützt wurde.
Bei den grossen Maschinen von Bosch/Fein/Metabo dient das kleine Kugellager lediglich der Wellenführung, der Bohrdruck wird vom Halslager aufgenommen.
 
RST Driver schrieb:
Ich schwanke im Moment zwischen der Duss SB13/2RLE und der Bosch GSB 21-2 RE.

Dann nimm die Duss und einen guten Stufenbohrer oder wenns leichter gehen soll eine Lochsäge oder Lochschneider.
 
Thema: Entscheidungshilfe: Standbohrmaschine oder Handbohrmaschine?

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