Schweißen an Achsteilen - welcher MAG Zusatzwerkstoff?

[RST Driver]

Hallo zusammen,

an meinem Fahrzeug sollen an den Achsteilen diverse Verstärkungen eingeschweißt werden. Zwar muss ich bis dahin noch etwas üben, aber den richtigen Zusatzwerkstoff kann ich ja schon einmal bestellen.

Da ich hierbei von hochfesten Stählen ausgehe, vermute ich der übliche SG2 Schweißzusatz (G3Si1) würde hier gefährliche Schwachstellen an der Schweißnaht erzeugen. Ich habe schon mal an den CrMo1 gedacht, da meinen Informationen nach unter Anderem Achsteile aus diesem Stahl hergestellt werden. Außerdem ließe sich dieser Zusatzwerkstoff für den Bau von Domstreben und Käfigen verwenden...

Leider ist mir das genaue Material der Achsteile nicht bekannt. Vielleicht weiß aber jemand von euch, was BMW bei der E30/36 Baureihe vortrefflich verwendet hat oder welcher Schweißzusatz geeignet wäre.

Gruß,
Phil

 

[DHLA]

Servus,für
Bügel und Streben
Material: Nahtlos kaltverformter, unlegierter Kohlenstoffstahl mit max. 0,30% Kohlenstoffgehalt, Mindestfestigkeit 350N/mm²
Hauptbügel: 45x2,5 oder 50x2,0mm
Streben etc: 38x2,5 oder 40x2,0mm

Was genau meinst du mit Achsen ?
Dieses Blechteil,wo Motor und Lenkung drann hängen?
MfG

 

[RST Driver]

Bügel und Käfige würde ich wenn überhaupt aus 25CrMo4 bauen. Aber das ist eine andere Geschichte.

Mit Achsen meine ich nicht etwa Querlenker aus Gussstahl oder Guss-Alu, sondern bei meinem etwas antiquierten Fahrzeug den Vorderachsträger und die Schräglenker sowie den Hinterachsträger (e30 Hinterachse, e36 Vorderachse). Das Fahrzeug ist ein Z3.

Gruß,
Phil

 

[DHLA]

Hab ich mir gedacht,habe mir heute den Motorträger meines e30 angeschaut.
Denke das man es bedenkenlos mit normalen Draht schweißen kann.

Ein Freund von mir hat sich an seinem Ascona A,auch den ganzen Motorträger verstärkt,allerdings Wig geschweißt.

MfG

 

[Glatisant]

Hi,

Bügel und Käfige würde ich wenn überhaupt aus 25CrMo4 bauen.

darfst Du dann aber nicht mehr für irgendwelche Sportveranstaltungen nutzen

http://www.dmsb.de/downloads/2248/Handbuch_Auto 2011.pdf

Seite 321
'1.7 Vorgeschriebener Stahl für Überrollvorrichtungen
im Eigenbau'
..... Somit ist für Eigenbauten z.B. auch der legierte Vergütungsstahl 25 CrMo 4 (frz.-Bezeichnung: 25CD4; USA-Bezeichnung: SAE 4130)
unzulässig!

sowie Seite 373
'8.3.3 Materialvorschriften'

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woraus die Teile sind, die Du verstärken möchtest :

Wenn das aber geformte Blechkonstruktionen sind, würde ich annehemen es ist 'normaler' Stahl. Eben weil das Formen ja gut im Werk funktionieren soll.
Dazu kommt, daß der E30 (den Du erwähntest) ja ab '82 gefertigt wurde - ob man da in der Massenfertigung etwas 'besonderes' verwendet hat ?

Frag' doch mal bei BMW nach
z.B. http://www.historischesarchiv.bmw.de/1/webmill.php?fx=g&id=630857&


Gruß, Glatisant

 

[Raubsau]

82 wurde noch eher wenig mit hochfesten Stählen gearbeitet. Ich würde mich trauen hier mit normalem Draht zu schweißen bzw. vielleicht auf bisschen was festeres zu gehen.

Ein Bekannter verwendet für fast alles am Auto G 46 4 M G3 Si1, weiß das nur zufällig weil ich mal was mitbestellt hab und die Rechnung bzw. die Bestellbestätigung hier noch rumliegt.

 

[RST Driver]

E30 ist nur die Hinterachskonstruktion, von denen gibt es nun mal deutlich mehr Fahrzeuge als von meinem Z3. Mein Wagen ist Bj. 1998.

@Glatisant: Richtig, eigentlich dürfte ich im reinen Eigenbau nur S355 benutzen. Aber da ich große Ambitionen bzgl. des Schweißens habe und eine Domstrebe sowieso keiner zusätzlichen Abnahme bedarf, wäre das ein Anfang sich mit dem Material vertraut zu machen. Bis zu einem eventuellen Käfig ist es noch sehr weit und bis dahin habe ich dann hoffentlich eine offizielle Genehmigung zum Eigenbau - also den passenden Schweißerschein.

Danke für eure bisherigen Einschätzungen, allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass die Achsen aus "ganz normalem" Stahl gefertigt sind, wenn selbst diverse Unterzüge an der Karosserie aus höherfestem Stahl bestehen (Aussage BMW Mitarbeiter; Karosseriebau/ Unfallinstandsetzung).

Gruß,
Phil

 

[Glatisant]

Hi,

Richtig, eigentlich dürfte ich im reinen Eigenbau nur S355 benutzen.

stimmt ('St52' ist mir nach wie vor geläufiger )

und bis dahin habe ich dann hoffentlich eine offizielle Genehmigung zum Eigenbau - also den passenden Schweißerschein.

tja

allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass die Achsen aus "ganz normalem" Stahl gefertigt sind, wenn selbst diverse Unterzüge an der Karosserie aus höherfestem Stahl bestehen (Aussage BMW Mitarbeiter; Karosseriebau/ Unfallinstandsetzung).

na ja - wie definiert denn der Mitarbeiter 'höherfester Stahl' ?

Mal von Standard-Karosserieblech St12 oder St14 ausgehend - da wäre der übliche Baustahl St37 ja schon 'höherfest'


Eine genaue/verlässliche Auskunft wirst Du aber nur von BMW bekommen.


Gruß, Glatisant

 

[RST Driver]

Eine genaue/verlässliche Auskunft wirst Du aber nur von BMW bekommen.

Ich habe ernsthafte Sorgen, dass mich eines Tages jemand aus der Classic-Abteilung (bzw. mobile Tradition) aufsucht und erschlägt. Da habe ich nämlich schon oft genug nachgefragt.

Aber gut, warum eigentlich nicht.

Die Definition "höherfester Stahl" ist in der Tat fraglich...

Gruß,
Phil

p.s.: Ich muss mich auch zusammenreißen, um S235 oder S355 zu schreiben statt ST37, St52 etc. ....

 

[Raubsau]

Ja nur was soll so hochfest sein? Der von mir gepostete Zusatz hat eine Bruchgrenze von 460 N/mm² was schon sehr viel für schweißbares Material ist.

Viele Materialien die höher gehen lassen sich nur mehr mit Vorwärmen oder anderen Maßnahmen prozesssicher schweißen und dass eine Karosse vorgewärmt wird wäre mir neu. Darum wird ja heut so gern geklebt, dem Klebstoff ises egal ob das Material 1000N/mm² Streckgrenze hat solang die Klebefläche groß genug ist.