T
Thomas.B
Guest
@ Dietrich:
So wie Du die Dinge darstellst, ist das einfach nicht richtig und für einem Heimwerker schon gar nicht. Es mag sicher professionelle Anwendungen geben, wo sich hochwertige (oder sagen wir besser hochpreisige?) deutsche Markenmaschinen rechnen. Wenn man sie nicht als Gewerbetreibender etc. von der Steuer absetzen kann, ist das aber höchst fraglich. Nur wenn man jeden Handgriff rechnen muß, weil man dafür Leute bezahlen muß, mag sich eine längere Laufzeit schon über die Kosten für den Austausch und ggf. den Fertigungsausfall rechnen.
Privat ist das alles nicht relevant.
Du schreibst von einen 5-8-fachen Preis. Nun, wenn ich meine 40-Euro-Aldi-TBM gegen die BT13 stelle, komme ich auf den Faktor 40. Der dafür gebotene Mehrwert - zweifellos vorhanden - wirkt dann aber doch sehr bescheiden. Das einzige große Plus in der Papierform ist die Polumschaltbarkeit der BT13, die ohne Riemenumlegen 2 Drehzahlen bietet. Dafür brauche ich aber Drehstrom. Davon abgesehen ist ein polumschaltbarer Motor eine technisch einfach und kostengünstige Sache - kein Grund für einen erheblichen Mehrpreis. Zwischen diesen Extremen gibt es ja auch noch Abstufungen.
Was Du an der deutschen Maschine hauptsächlich mehr bezahlst, sind Steuern in vielfältigster Form, die sich teilweise auch anders nennen. Überschlage doch mal die Lohnstückkosten und den vermutlichen Arbeitsaufwand bei einer halbwegs vernünftig organisierten und automatisierten Fabrikation. Ich lege gern etwas drauf, wenn ich damit deutsche oder meinetwegen europäische Arbeitsplätz unterstütze und ein vernünftiger Gegenwert z.B. durch einen besseren Service gegeben ist. Aber wenn es um Faktoren oder gar Zehnerpotenzen geht, fühle ich mich veralbert.
Das kann man auch nicht schön reden. So wie Du das machst, finde ich Stefans Vorwurf des "Biertisch-Patriotismus" durchaus gerechtfertigt.
Wenn ich 1600 Euro für eine kleine Tischbohrmaschine ausgeben soll, hätte ich folgende Vorstellungen:
- stufenlos regelbar mit FU (nicht etwa ein heulender und wartungsanfälliger Universalmotor mit Phasenanschnitt wie bei Flott - wenn es noch so ist)
- sehr weiter Drehzahlbereich bis mind. 10.000 U/min
- ein zusätzliches handschaltbares Getriebe (ggf. Planetengetriebe - 2 Gänge reichen eigentlich dank des FU) - kein Riemengetriebe - wobei ein fest übersetzter Riemen zwischen Motor und vorderem Getriebeteil ok ist
- spielfreie Spindellagerung - ggf. nachstellbar mit Kegelrollenlagern etc. - so stabil, daß auch leichte Fräsarbeiten in guter Qualität machbar sind (Kreuztisch optional)
- Verwendung von Normteilen bei allen Lagern und Wellendichtringen, vollständige Dokumentation, keine ET-Abzocke
- großzügiger Pinolenhub
- elektronische Drehzahlanzeige, die auch die Getriebestellung erkennt
- Mäusekino in Sichthöhe
- elektronische Momenteinstellung
- 4-Quadrantenantrieb - Rechts-/Links-Lauf - Bremsfunktion (Schnellstop)
- ein paar elektronische Spielereien wie z.B. einen halbautomatische Gewindeschneidfunktion (starten mit Fußtaster, soundsoviele Umdrehungen Rechts - Momentüberwachung und wieder raus
- elektronische und genaue Tiefenskala, beliebig nullbar und einstellbare mechanische Anschläge
- eine vernünftige Arbeitsstellenbeleuchtung
- eine einfaches Kühlsystem - was besseres nachrüstbar
- ein (zusätzlicher) Notaustaster (Pilz) im Maschinenfuß oder frei montierbar, den ich zur Not mit Knie oder Fuß betätigen kann, wen ich beide Hände brauche, um mit der Maschine zu kämpfen - was eigentlich bei einer intelligenten Überwachung von Drehzahl und Moment nicht mehr passieren dürfte...
- das Ding muß sehr leise sein - getrenntes Gebläse für den Motor und ggf. den Leistungsteil des FU, das sich erst bei Bedarf geregelt zuschaltet
- eine vernünftige Materialauswahl und Verarbeitung sollte logisch sein - für die Kohle will ich keine Gußpickel oder rostige Schrauben sehen
- und wehe es geht etwas kaputt, ohne daß ich dem Dinge Gewalt angetan habe
Bei Flott & Co. würde so ein Teil wahrscheinlich soviel kosten, wie ein Kleinwagen oder es wäre ein Bausatz...
Gruß
Thomas
So wie Du die Dinge darstellst, ist das einfach nicht richtig und für einem Heimwerker schon gar nicht. Es mag sicher professionelle Anwendungen geben, wo sich hochwertige (oder sagen wir besser hochpreisige?) deutsche Markenmaschinen rechnen. Wenn man sie nicht als Gewerbetreibender etc. von der Steuer absetzen kann, ist das aber höchst fraglich. Nur wenn man jeden Handgriff rechnen muß, weil man dafür Leute bezahlen muß, mag sich eine längere Laufzeit schon über die Kosten für den Austausch und ggf. den Fertigungsausfall rechnen.
Privat ist das alles nicht relevant.
Du schreibst von einen 5-8-fachen Preis. Nun, wenn ich meine 40-Euro-Aldi-TBM gegen die BT13 stelle, komme ich auf den Faktor 40. Der dafür gebotene Mehrwert - zweifellos vorhanden - wirkt dann aber doch sehr bescheiden. Das einzige große Plus in der Papierform ist die Polumschaltbarkeit der BT13, die ohne Riemenumlegen 2 Drehzahlen bietet. Dafür brauche ich aber Drehstrom. Davon abgesehen ist ein polumschaltbarer Motor eine technisch einfach und kostengünstige Sache - kein Grund für einen erheblichen Mehrpreis. Zwischen diesen Extremen gibt es ja auch noch Abstufungen.
Was Du an der deutschen Maschine hauptsächlich mehr bezahlst, sind Steuern in vielfältigster Form, die sich teilweise auch anders nennen. Überschlage doch mal die Lohnstückkosten und den vermutlichen Arbeitsaufwand bei einer halbwegs vernünftig organisierten und automatisierten Fabrikation. Ich lege gern etwas drauf, wenn ich damit deutsche oder meinetwegen europäische Arbeitsplätz unterstütze und ein vernünftiger Gegenwert z.B. durch einen besseren Service gegeben ist. Aber wenn es um Faktoren oder gar Zehnerpotenzen geht, fühle ich mich veralbert.
Das kann man auch nicht schön reden. So wie Du das machst, finde ich Stefans Vorwurf des "Biertisch-Patriotismus" durchaus gerechtfertigt.
Wenn ich 1600 Euro für eine kleine Tischbohrmaschine ausgeben soll, hätte ich folgende Vorstellungen:
- stufenlos regelbar mit FU (nicht etwa ein heulender und wartungsanfälliger Universalmotor mit Phasenanschnitt wie bei Flott - wenn es noch so ist)
- sehr weiter Drehzahlbereich bis mind. 10.000 U/min
- ein zusätzliches handschaltbares Getriebe (ggf. Planetengetriebe - 2 Gänge reichen eigentlich dank des FU) - kein Riemengetriebe - wobei ein fest übersetzter Riemen zwischen Motor und vorderem Getriebeteil ok ist
- spielfreie Spindellagerung - ggf. nachstellbar mit Kegelrollenlagern etc. - so stabil, daß auch leichte Fräsarbeiten in guter Qualität machbar sind (Kreuztisch optional)
- Verwendung von Normteilen bei allen Lagern und Wellendichtringen, vollständige Dokumentation, keine ET-Abzocke
- großzügiger Pinolenhub
- elektronische Drehzahlanzeige, die auch die Getriebestellung erkennt
- Mäusekino in Sichthöhe
- elektronische Momenteinstellung
- 4-Quadrantenantrieb - Rechts-/Links-Lauf - Bremsfunktion (Schnellstop)
- ein paar elektronische Spielereien wie z.B. einen halbautomatische Gewindeschneidfunktion (starten mit Fußtaster, soundsoviele Umdrehungen Rechts - Momentüberwachung und wieder raus
- elektronische und genaue Tiefenskala, beliebig nullbar und einstellbare mechanische Anschläge
- eine vernünftige Arbeitsstellenbeleuchtung
- eine einfaches Kühlsystem - was besseres nachrüstbar
- ein (zusätzlicher) Notaustaster (Pilz) im Maschinenfuß oder frei montierbar, den ich zur Not mit Knie oder Fuß betätigen kann, wen ich beide Hände brauche, um mit der Maschine zu kämpfen - was eigentlich bei einer intelligenten Überwachung von Drehzahl und Moment nicht mehr passieren dürfte...
- das Ding muß sehr leise sein - getrenntes Gebläse für den Motor und ggf. den Leistungsteil des FU, das sich erst bei Bedarf geregelt zuschaltet
- eine vernünftige Materialauswahl und Verarbeitung sollte logisch sein - für die Kohle will ich keine Gußpickel oder rostige Schrauben sehen
- und wehe es geht etwas kaputt, ohne daß ich dem Dinge Gewalt angetan habe
Bei Flott & Co. würde so ein Teil wahrscheinlich soviel kosten, wie ein Kleinwagen oder es wäre ein Bausatz...
Gruß
Thomas