@ hs:
Ich bin ganz sicher kein Greenspan-Fan. Ich fand es nur interessant, daß selbst er es zugibt - natürlich erst nachdem er aus dem Amt ausgeschieden war und sich eine solche späte Wahrheitsliebe erlauben konnte.
hs schrieb:
Wieder einmal dreist und für jemanden wie Dich in besonderer Weise deplaziert.
Ansonsten erkenne ich kein bißchen verwundert die übliche Politiker-Beamten-BWLer-Sowiearbeitsfernen-Denke: Tatsächliche Leistung ist nichts - Marketing bzw. wie man seine Fehlleistungen verkauft - ist alles.
Wen interessiert denn "Marketing" bei einer Profibohrmaschine? So etwas suchen normalerweise Fachleute nach definitiven Fakten aus. Da spielen allenfalls vielleicht noch glaubwürdige Testberichte oder die Möglichkeit zum Ausprobieren eine Rolle. Reklame ist eher etwas für triviale Massenprodukte wie Waschpulver, Bier etc. und das dazugehörige Klientel.
Wenn Flott eine Website erstellen läßt, die mit einer vernünftigen Browsereinstellung gar nicht erst funktioniert, frage ich mich sowieso, wie sie sich das mit dem Marketing so vorstellen.
Wenn eine Firma ein auffälliges und offenbar teures Werbetheater zelebriert, wird das nüchtern denkende Kunden eher stören. Man muß sich doch fragen, wieviel des Kaufpreises für die Manipulation der Kundschaft vergeudet wird.
Mich persönlich stößt aufwendige und aufdringliche Werbung ab. Die entsprechenden Produkte und Firmen meide ich, wenn irgend möglich. Ein vorteilhaftes Preis/Leistungsverhältnis ist quasi ausgeschlossen, weil das Gegacker schließlich irgendwie bezahlt werden muß.
Und genau darum geht es:
Entweder hat man ein gutes Preis/Leistungsverhältnis oder ein konkurrenzloses Produkt, dessen überhöhter Preis zunächst einmal von der Kundschaft akzeptiert werden muß.
Letzteren Glücksfall schließen wir in der fraglichen Branche mal aus.
Um ein gutes Preis/Leistungsverhältnis anbieten zu können, sind neben einem guten und trotzdem vergleichsweise günstig zu produzierenden Produkt und klugen unternehmerischem Handeln eben auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen von wesentlicher Bedeutung. Ein viel zu teuerer und dennoch mangelhaft funktionierender Staat ist da natürlich ein extremer Wettbewerbsnachteil. Und so löst sich die deutsche Industrie nach und nach in Wohlgefallen auf - Branche für Branche und Firma für Firma. Die Krisenzeiten geht das natürlich sehr viel schneller - ist ansonsten aber ein allgemeiner Trend. Daß das Geld, was den anderen gestohlen wird, teilweise bei anderen verbrannt wird, macht es nur noch schlimmer und wird den allgemeinen Trend weiter beschleunigen.
Die Opel- und Bankenkrise möchte ich hier nicht vertiefen - bleiben wir doch noch ein wenig bei Flott.
Was mich mal interessieren würde:
Wofür braucht Flott einen Kredit? Angeblich haben sie doch konkurrenzfähige Produkte zu ebenso konkurrenzfähigen Preisen. Auch an modernen Fertigungsstätten mangelt es angeblich nicht. Die machen das ja schon länger und werden in den guten Jahren das eine oder andere Maschinchen angeschafft haben. (Ich gebe zu, daß es ein wenig eine ketzerische oder eher rhetorische Frage ist...)
@ AKL:
Kurz gesagt: "Investieren sie in Konserven und Schrotflinten..."
Auch wenn manches (vielleicht noch - mehr weiß das schon) überzogen klingt, hast Du m.E. im Großen und Ganzen schon Recht.
Ob und ggf. wie man bei der anstehenden Bundestagswahl irgend etwas positives bewirken kann, sollten wir ggf. ein anderes Mal vertiefen. Das hat m.E. Potential für einen Extrathread...
Gruß
Thomas