Außer dass die Batavia VOR der Makita auf den Markt gekommen ist, wenn ich das recht sehe.
Entweder das, oder sie hat dort für eine kräftige Preissenkung gesorgt. Ich hatte das damals sorgfältig recherchiert - anders als der Kollege, der hier kenntnissfrei die Falschbehauptung mit der Plastik-Sohle in die Welt gesetzt hat. Und wäre der Preisunterschied damals bereits so gering ausgefallen, hätte ich als erklärter Fan der Marke die Makita genommen.
Manchmal denk' ich: Deutschland ist das Paradies der Elektrowerkzeughersteller. Hier kann man der einen Käufergruppe Zeug für den doppelten und dreifachen Preis dessen andrehen, den es in den USA kostet, Beispiel meine TKS, die kostet dort keine 270 Euro, hier fast 650. Und der Rest kauft den größten Müll des Planeten, der von der Funktionalität her geschenkt noch zu teuer wäre.
Sich da durchzulavieren ist zugegeben nicht ganz einfach, aber diese Batavia Säge gehört jedenfalls garantiert nicht in die Müll-Gruppe und die Unterschiede zur Makita scheinen mir trotz des Einwands nach wie vor rein kosmetischer Natur. Kostengünstig aufgehübscht, um zu verschleiern, dass die beiden von exakt dem gleichen, vermutlich chinesischen Fließband fallen
Aber wie auch immer, hier lieber noch ein paar grundsätzliche Erwägungen in Sachen Tauchsäge versus "konventionelle" Handkreissäge, die mir bei dem jüngsten Großeinsatz so aufgefallen sind:
- Die Sache mit der Führungsschiene funktioniert grundsätzlich wirklich gut. Will sagen, sobald die Schiene einmal liegt, wird der Schnitt schnurgerade, ohne dass man irgendwelches Talent oder Übung bräuchte. Eine Latte und normale Schraubzwingen sind zwar billiger, aber viel hampeliger. Vor allem auch weil herkömmliche Schraubzwingen oben überstehen. Ich hab seinerzeit oft von der "falschen" Seite zu sägen begonnen, dann ist mir mitten im Schnitt der Motor an die Zwinge gestoßen. Herkömmliche Kreissäge und Führungsschienen-Adapter hab ich noch nicht probiert.
- Unter dem Gesichtspunkt "Gehampel" verfluche ich mich, dass ich aus Geiz Schraubzwingen statt Hebelzwingen gekauft habe. 80 Euro für einen Satz Festool Hebelzwingen - habe noch keinen anderen Anbieter gefunden - mag teuer erscheinen gegenüber 34 Euro für Schraubzwingen, aber das Gekurbel nervt tatsächlich schnell.
- Ich hab etwas gebraucht, bis ich merkte, dass die Sache mit dem Blockieren an der Durchbiegung des Werkstücks lag. Die nicht allzu dicke Platte lag auf einer Workmate und wurde an den Enden mit Rollböcken abgestützt. Die waren etwas zu hoch eingestellt. Bei einem der Schnitte fasste die Zwinge der Führungsschiene zugleich auch noch die Workmate und presste die Platte zusätzlich runter, da war die Säge kaum mehr zu bewegen und der Schnitt franste total aus. Da ging mir endlich ein Licht auf.
- Das mit dem Eintauchen gefällt mir vom Gefühl her wesentlich besser, als diese Schutzabdeckung einer konventionellen Kreissäge an diesem kleinen Griff hochzuziehen. Als Kehrseite der Medaille bildet die Schwenkvorrichtung bei der Tauchsäge zugleich eine flexible Verbindung zwischen der Anschlagfläche und Säge-Aggregat. Ist die nicht gut konstruiert, lockert sie sich oder ist ausgeleiert, hat man ein Problem.
- Die maximale Schnittlänge entspricht nicht ganz der Länge der Führungsschiene. Das hängt zum einen von der Schnitttiefe ab - die volle Schnitttiefe wird ja erst in der Mitte des Sägeblatts erreicht. Zum anderen hat die Sohle zumindest bei der Batavia und der Makita vorn und hinten so Excenter zum Einstellen des Spiels auf der Führungsschiene. Die können erst wirken, sobald sie auf der Schiene sitzen, sind aber deutlich von der Mitte des Sägeblatts entfernt. Also muss die Schiene etwas überstehen, besonders am Anfang des Schnitts gern so 10 cm und mehr. Sonst riskiert man eine Stufe oder einen, wenn auch geringen Verlauf.
- Das Problem mit den zwei verbundenen Führungsschienen hatte ich ja schon erwähnt. Beim letzten längeren Schnitt hab ich einfach mal die Madenschrauben der Verbinder nicht festgezogen, das half etwas. Eine einteilige Drei-Meter-Schiene wäre besser, würde den Preis aber nochmal deutlich rauftreiben, zumal die bei kürzeren Schnitten zu unhandlich ist und man also kaum ohne 1,40er Schiene auskommt. Ich hab mir sogar noch eine 80er Schiene dazu gelegt (allerdings ein Nachahmerprodukt ohne Kippschutz.) Alles in Allem vorwiegend eine Alternative für Heimwerker mit Platzmangel, die einfach keine Formatkreissäge unterbringen können.
