Hi,
Dietrich schrieb:
Davon kannst Du Dich so langsam verabschieden.
In wenigen Monaten wird der Golf GT kommen, 1,4Ltr Hubraum, Kompressor für die unteren Drehzahlen, Turbo für die oberen Drehzahlen, 170 PS wird er leisten bei 7,2 Ltr Normverbrauch.
Das ist kein Auto für mich, weil er zuviel braucht, und zuviel Leistung hat, aber er zeigt was heute serienreif ist.
nein, das zeigt nur was technisch machbar ist - wie sinnvoll ist eine ganz andere Frage.
Das sieht man nämlich bereits am Kaufpreis dieser 'Volks'wagen.
Zudem hängt die Sache sehr stark an der deutschen Steuerpolitik - denn wer würde denn einen im Kaufpreis günstigeren (weil dann techn. nicht so aufwendigen) 2,5l-Golf mit gleicher Leistung kaufen, wenn man für mehr Kaufpreis einen 1,4l bekommen kann, der in den laufenden Steuerkosten günstiger ist ?
Das alles aber hat nichts mit der Technik zu tun.
Problematisch aber ist der 'aufgeputschte' 1,4er, da die möglichen Reparatur- bzw. Wartungskosten auf den Kunden abgewälzt werden. In der Garantiezeit ist das ja o.k. (und nur ärgerlich wenn man das Fahrzeug wegen den Werkstattbesuch nicht nutzen kann) - .... aber nach der Garantiezeit ??
Ich habe mal Werkstatt-Serviceblätter gesehen, die Fehlerbeschreibungen vom Schlage :
'..... Die Beanstandung tritt verstärkt (aber nicht ausschließlich) bei Fahrzeugen auf, die häufig im Stadtverkehr oder auf Kurzstrecken eingesetzt werden ...' deren Fehlerbehebung einen recht erheblichen Aufwand darstellen
'..... Motor einige Zeit hoch belasten (z.B. scharfe Autobahnfahrt), damit sich die Ablagerungen aufgrund der hohen Bauteil-Temperatur besser lösen. Stärkere Ablagerungen lösen sich u. U. erst nach Wiederholung des Vorgangs. In jedem Fall hilfreich ist die Verwendung eines modernen Vollsynthetik-Leichtlauföls nach API SG/CD bzw. SH/CD.
und die mit
Vertraulich, nur für den internen Gebrauch bestimmt gekennzeichnet waren - und der Kunde diese wiederkehrenden Probleme immer schön bezahlen darf.
Je technisch ansprochsvoller die Konstruktionen werden, desto teurer, bzw. anfälliger werden sie.
Auch die Dieseltechnik ist noch lange nicht am Ende, erinnert ihr Euch an die Zeiten, da es ein Rekord Diesel gab, oder ein Sierra Diesel, die hatten den Vorwärtsdrang eines Reihenhauses.
Ein Golf 1 mit 54 PS Diesel aus 1,6 Ltr Hubraum war schon ein Fortschritt.
Die neue Ära des schnellen Diesels leutete Audi mit dem 1. 1,9 Ltr Aggregat mit 90 PS (TDI-Technik) im Audi 100 Avant, dem Aerodynamikweltmeister der 80iger Jahre, ein.
die die Direkteinspritzung ist keine Errungenschaft von Audi - und 'schnelle' Diesel gab es schon vorher - z.B. V8 in amerik. PKW's oder in der Mercedes-Benz S-Klasse (von '78-91) für den amerik. Markt, von dem immerhin deutlich mehr als 100.000 Fahrzeuge verkauft wurden (und der in Deutschland nicht angeboten wurde - der 300SDL war z.B. mit über 190km/h angegeben).
Auch bzgl. 'Aerodynamikweltmeister' wird gerne geprotzt - 0,30 erreichte wohl nur die Version mit den schmalsten Reifen der schlappen Grundversion. Der Avant fing bei 0,33 an und ging bis 0,36 - .... ein Citroen SM ('70-75) kam mit einem Wert von 0,32 daher (und erreichte mit 170PS bereits 220km/h)
.... das sind nur alles Dinge, die hier niemand kennt .... oder kennen will.
Mittlerweilen nahm man dem Ur-TDI einen Zylinder ab, und hauchte ihm trotzdem 90PS und für einen 3Zylinder unvorstellbare 230Nm ein. Diese Maschine kommt im A2 mit 5 Ltr aus, ohne das man lahm ist.
Und das ist noch lange nicht das Ende, aus dem 3 Zylinder werden sie so viel Leistung herausholen um damit Mittelklasseautos flott zu bewegen.
.... weil niemand die Kosten aufrechnet, die beim Kaufpreis dazukommen, bzw. nach der Garantie entstehen - s. dazu auch die Diskussion bzgl. Elektronik.
In Deutschland sind die Hersteller aufgrund der Steuerpolitik bedacht möglichst viel Leistung aus möglichst wenig Hubraum zu holen. Damit steigen aber die Kosten bei der Fertigung und der Wartung. So sind bessere und teurere Öle notwendig ... und wie sieht es mit den Kraftstoffen aus : die Benziner brauchen alle mind. Super - i.d.R. sogar SuperPlus ... bei den Dieseln
könnte man z.B. Pflanzenöl verwenden, wenn es da nicht das eine oder andere Problemchen gäbe :
.... den die Schwachstelle der Direkteinspritzer offenbart sich bei geringer Belastung: unvollständige Verbrennung zieht eine Ablagerung von Pflanzenöl ins Motoröl über die Zylinderwände nach sich. Je nach Alter und Art des Motoröls sowie der Anteil von Pflanzenöl im Motoröl kann es zu einer Motorölpolymerisation kommen, die in der Regel zu einem kapitalen Motorschaden führt, da die Automobilindustrie merkwürdigerweise immer noch nicht in der Lage ist einen Sensor zu bauen, der vor dem Abreißen des Ölfilmes eine kritische Situation an den Fahrer oder zumindest das Steuergerät meldet. Na ja, zum Glück gibt es ja Regensensoren oder fahrbahnadaptive Scheinwerfer...
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Dirk schrieb:
Hach, hör auf - wenn ich das nötige Kleingeld hätte, hätte ich schon längst eines dieser "Fantomas"-Autos
ich müßte jetzt suchen : vor einigen Jahren hat die Zeitschrift Oldtimer-Markt den Kostenvergleich eines Neuwagens (irgend so ein Billigteil aus Fernost) gegen einen DS über einen längeren Zeitraum dokumentiert, bei dem der DS (wenn ich mich recht erinnere) unterm Strich besser abschnitt.
Dabei muß man beachten, daß so ein DS bereits eine recht anspruchsvolle Technik besitzt.
Wenn man auf HighTech wie ABS, Airbag o.ä. verzichten kann, dann fährt man mit einem Oldtimer
deutlich günstiger :
Die Werkstattkosten sind geringer, da jede Werkstatt mit der einfachen Technik zurecht kommt (man kann auch selber mehr dran basteln).
Ersatzteile gibt es für die gängigen Modelle fast immer zu günstigen Preisen (wählt man z.B. einen Mercedes, kann man sogar so ziemlich alles problemlos über die Vertragswerkstätten ordern (dann natürlich etwas teurer)).
ASU entfällt
Steuer ist ein fester Satz (Hubraum egal)
der Wert bleibt fast immer stabil, eher steigt er
besitzt man einen zweiten 'modernen' Wagen, so kann man das alte Auto als Oldtimer versichern - selbst incl. Vollkasko oft (deutlich) günstiger als neue Fahrzeuge
rüstet man das Auto mit einer Gasanlage nach (Amortisationsrechner für Gasbetrieb im Vergleich zu Benzin oder Diesel :
hier klicken), dann kann man nochmals sparen - und fährt sogar etwas sauberer als mit Benzin (für alte Fahrzeuge kann man eine ungeregelte Gasanlage wählen, die im Kaufpreis auch nochmal billiger als für neue Fahrzeuge ist)
..... und man erhält (je nach Modell) sogar einen 'Nettigkeits-Bonus', d.h. fast alle sind einem freundlich gesinnt : andere lassen einen deutlich schneller in den Verkehr einfädeln, bei der Polizeikontrolle sind die Beamten wesentlich freundlicher und wenn man vor der Ampel zur attraktiven Dame nebenan hinüberschaut, bekommt man ein Lächeln zurück .....
Gruß, hs