Hochwertige Taschenlampen

Diskutiere Hochwertige Taschenlampen im Forum Werkzeug-Allerlei im Bereich Sonstige Foren - Also ich habe ja schon einige Lampen mit Leds gesehen und muß leider sagen daß hier gravierende Unterschiede sind was Haltbarkeit und Lichtstärke...
traut schrieb:
Die Angabe "2004" stimmt natürlich schon bedenklich - seither hat sich einiges getan.
Da haben sie halt diesen "design-award" bekommen. Also wird die Lampe vermutlich noch älter sein...

Was aber ist an 1.25 W verkehrt?
Mir ist keine LED mit 1,25W bekannt. Es gab IMHO 1W und 3W (und höher, nämlich Lux-V mit 5W) LED, aber keine mit 1,25W. Also entweder um 25% zu hoch angesteuerte 1W-LED, oder untersteuerte 3W-LED.

Nur weil es heute LEDs mit 5 W oder mehr gibt, heisst das nicht, dass es keinen Markt für 1-Watt-Lampen gäbe.
Das hat auch keiner behauptet. Nur - wozu sich eine 1W-LED-Lampe kaufen, wenn man mit einer 3W-LED mehr Licht bei gleicher Laufzeit (weil effektiver) oder gleiches Licht bei höherer Laufzeit (ebenfalls weil effektiver) bekommt? Also gilt eigentlich sehr wohl: bei Taschenlampen macht es keinen Sinn mehr, sich eine Lampe mit 1W-LED zuzulegen.
Du kaufst Dir ja auch keinen Trabant mehr, nur weil Du nicht mehr Leistung benötigst...

Immerhin sind die oft ausreichend hell, können aber eine fünfmal längere Leuchtdauer als fünfmal hellere Lampen haben.
Man kann auch eine "fünfmal hellere LED" nehmen, auf gleiche Helligkeit trimmen, und dadurch noch mehr Laufzeit herausholen, weil neuere LED effektiver sind.

Wie viel Licht wird denn gebraucht - in welchem Abstand, auf welcher Fläche (sprich: Leuchtwinkel und Lichtstrom).
Ich bin mal auf den Hobby-Anwender gespannt, der Dir dazu genaue Angaben machen kann. Ich bezweifle auch mal, daß Du entsprechende Angaben machen kannst, weil mit diesen Angaben immer noch nicht geklärt ist, wie der Leuchtkegel aussieht. Und der ist mindestens genauso wichtig.

Das sog. vollständige Datenblatt ist IMHO ein Witz.
Jupp.

In der Lampe wäre die Regelung noch wichtig - im Idealfall eine Konstantstromquelle mit Wirkungsgrad > 90 %, im einfachsten Fall nur ein Vorwiderstand. Interessant ist bei manchen Anwendungen auch eine Möglichkeit zum Abblenden durch Pulsweitenmodulation.
Die ganzen anderen regelbaren Lampen (Fenix, Jetbeam, Liteflux und Lumapower beispielsweise) arbeiten sowohl mit PWM als auch mit Stromregelung. je nachdem, was grad "in" ist...

Solche LEDs werden schon ziemlich warm. Wichtig ist also eine gute Kühlung. Ein Alu-Gehäuse bringt schon einiges - nicht aber, wenn die LED in Plastik und wasserdicht eingepackt innendrin liegt, ohne Kühlkörperkontakt zum Gehäuse.
Richtig. Die genannten Chinesen beachten das mehr oder weniger gut. Wissen tun sie es aber, LED in Plastik gibts dort nicht.

Solche LEDs strahlen auch schon sehr diffus. Für eine ordentliche Bündelung braucht man entweder eine extrem genaue Ausrichtung oder einen möglichst großen Reflektor. Wer die Leuchtweite verstellbar haben möchte, der hat bei LED-Leuchten meist Pech.
Da strahlt nix diffus. Die haben einen klaren dome. Aber ansonsten stimmt es, das wichtigste Teil ist ein guter Reflektor, bei verbauten LED von Cree sollte es auch jeden Fall ein LOP oder OP (light orange peel oder orange peel) sein, bei smooth (also glatt) sieht man Ringe im Strahl. Unschöne Helligkeitsverteilung also.

Sprich: die meisten LED-Leuchten sind eher Modeartikel ohne grossen praktischen Nutzen. Eine normale Taschenlampe tut's meist genauso...
Es sind normale Taschenlampen. Was sonst!?
 
Hallo,
welche Lampe kann man sich jetzt kaufen?
Ich habe irgendwie das Gefühl dass an jeder was auszusetzen ist.
 
bei Woick gibt es jetzt schon 7 Watt aufladbare Lampen zum schlappen Preis von 238 Euro, 4,8 Watt 109 euro, 6 Watt 139,95 Euro
Klack

Auch das ist kein Bild...
 
*rausgrab*

Ich hab zu Weihnachten ans Mütterchen eine Fenix E20 verschenkt und war begeistert (sowohl sie, als auch ich - und alle anderen, die das Teil in der Hand hatten...). Heut hab ich mir dann selber eine E20 und eine LD20 premium Q5 bestellt.
Ich werde mal berichten.
Für mich war es wichtig eben keine Spezialbatterien zu benutzen - denn Mignon sind immer verfügbar...
 
Hallo,
ich habe inzwischen 3 Stück von ELV in Betrieb, 2xMignon, war mir auch wichtig. Der Preis lag jetzt bei 19,95 Euro als Angebot.
Klick

Dirk: Alfred, das ist kein Bild, was Du da verlinkt hast. Habs mal korrigiert...
 
Wenn's etwas größer sein darf (4 x Monozelle):
Led Lenser X21
Die Leistung ist mit rund 1000 Lumen brutal und macht süchtig, die Verarbeitung ist exzellent. Der Preis ist durchaus angemessen, denn die Kombination aus so viel Licht, Stromversorgung mit normalen Batterien und einer Betriebszeit von etwa 10 Stunden bei voller Leistung ist zur Zeit einmalig.

2805_x21_1_1.jpg

2805_x21_2_1.jpg
 
chevyman schrieb:
[...]ist zur Zeit einmalig.
Wenn die Angaben denn stimmen. LL-Werbung halte ich persönlich nicht wirklich für seriös, u.a. weil sie mit digital bearbeiteten Fotos etwas suggerieren, was in der Realität leider nicht stimmt. Wen es interessiert, was von LL zu halten ist, der kann ja z.B. mal in anderen Foren suchen (z.B. im dritten Eintrag bei Google, wenn man nach "LL P7" sucht).
 
Ob die angegebene Leuchtdauer realistisch ist, oder ob ich bei voller Leistung nur 5 statt der angegebenen 10 Stunden aus einem 4 x D Batteriesatz bekomme, ist für mich zweitrangig und dürfte auch von den Allermeisten überbewertet werden. Ich hatte mal eine Surefire mit 500 Lumen, die hat 4 CR123 Batterien in etwa 12 Minuten vernichtet. Damals wurden für eine CR123 noch um 7 - 8 DM aufgerufen. Und sie konnte nicht mehr als 2, maximal 3 Minuten am Stück leuchten...

Die maximale Lichtleistung der X21 ist wirklich gigantisch und degradiert einen Autoscheinwerfer fast zum Teelicht. Realistisch betrachtet wird man in mindestens 90% aller Fälle mit der Sparstufe auskommen, welche ich auf irgendwo um 120 Lumen schätze. Je nach Fokussierung gibt das schon ordentlich Reichweite oder sehr gut nutzbare Flächenausleuchtung im Nahbereich. Braucht man dann mal wirklich volle Power, reicht ein Antippen des Schalter :shock:

Also meiner Meinung nach ist die X21 ein geniales Teil mit hoher Alltagstauglichkeit, solange die Baugröße kein Problem darstellt. Ich habe ja ohnehin eine Schwäche für große Geräte.
Den Spaßfaktor kann ich allerdings auch nicht abstreiten. :oops:
 
chevyman schrieb:
Ob die angegebene Leuchtdauer realistisch ist, oder ob ich bei voller Leistung nur 5 statt der angegebenen 10 Stunden aus einem 4 x D Batteriesatz bekomme, ist für mich zweitrangig und dürfte auch von den Allermeisten überbewertet werden.
Das mag durchaus stimmen, aber Fakt ist, daß z.B. in diesem Punkt die Werbung offensichtlich nicht korrekt ist. Siehe z.B. hier.

Damals wurden für eine CR123 noch um 7 - 8 DM aufgerufen.
Wenn Du sie im falschen Laden kauft, kannst Du das heute locker in Euro ausgeben, stimmt. Aber a) kriegt man die Dinger über das Internet ab ca. 1,50€, und b) sind CR123 bei solchen Belastungen auch eher suboptimal. Da geht man direkt auf Akkubetrieb, wenn möglich sowas wie 18650.

Die maximale Lichtleistung der X21 ist wirklich gigantisch und degradiert einen Autoscheinwerfer fast zum Teelicht.
Wenn die Daten denn stimmen. Und da bei allen anderen Daten die Wahrheit offensichtlich nicht mit den Werbeversprechen übereinstimmt, bezweilfe ich das hier auch erstmal. Das Diagramm aus dem link oben zeigt, daß die Lampe über keinerlei Regelung verfügt (was bedeutet, daß die Energiequelle ineffizient genutzt wird), und was hast Du von "gigantischer" Lichtleistung, wenn sie Dir nur in den ersten 5min zur Verfügung steht? An anderer Stelle findet man, daß die LL ca. 490,- australische Dollar kostet, das sind umgerechnet momentan 250,- Euro. Hierzulande kriegt man sie ab 300,- Euro. Ehrlich gesagt bezweifle ich, daß sie das auch nur ansatzweise wert ist. Mir wäre sie das jedenfalls absolut nicht wert.
Da würde ich lieber noch mehr Geld ausgeben und mir z.B. diese Microfire oder diese, wenn es denn LED sein soll, kaufen, wenn ich denn wirklich sowas haben wollte. Allerdings kommen auch Lampen mit solchen Cree-LED noch nicht mit richtigen Krachern mit...

Braucht man dann mal wirklich volle Power, reicht ein Antippen des Schalter :shock:
Gerade der Schalter wäre der Grund, warum ich mir die Lampe nicht kaufen würde.

Also meiner Meinung nach ist die X21 ein geniales Teil mit hoher Alltagstauglichkeit, solange die Baugröße kein Problem darstellt.
Jedem Tierchen sein Pläsierchen... Mir könnteste ne LL an den Bauch schweißen, ich würd' sie Dir abrosten :D
 
Led Lenser ist geradezu berühmt für ihre sehr "optimistischen" Angaben bezüglich Leuchtdauer und Helligkeit.

Die X21 ist natürlich erst mal beeindruckend hell, wenn man keine vergleichbaren Lampen kennt.

Ich vermute mal, dass die X21 eine einfache, ungeregelte Steuerung hat, d.h. die Lampe besitzt keine Konstantstromquelle, welche die Leuchtleistung über die gesamte Brenndauer konstant hält.

Gehen wir mal von Monozellen mit sehr hoher Kapazität von 10000 mAh / Stück aus, ergibt sich bei vier Zellen und einer Spannung von 1,2 V ein Energiegehalt von 48 Wh).
Die meisten Monozellen liegen allerdings deutlich darunter.

Die von der Anzahl und Typ der LEDs vergleichbare, allerdings geregelte (= nahezu konstante Leistung über die gesamte Brenndauer) Lupine Betty, die wegen eines höheren maximalen Stroms sogar mit 1500 Lumen angegeben wird (ist allerdings auch eher ein "Werbewert", der in der Praxis nicht erreicht wird), erreicht mit einem 55,5 Wh Akku "nur" 3 Stunden Brenndauer bei maximaler Leistung.
Da kann die X21 schon rein physikalisch nicht mehr als 3 mal so lange leuchten :wink:

Monzellen haben wie Du bereits geschrieben hast den Vorteil, dass sie fast überall erhältlich sind und zudem relativ günstig im Unterhalt.
Das Problem bei den Mono-Akkus ist aber vor allem, dass sie nicht genügend Entladestrom liefern können, um die Lampe mit der theoretisch möglichen Maximalleistung der LEDs laufen zu lassen.
Daher auch "nur" 950 Lumen trotz 7 Hochleistungs-LEDs.
Aber selbst diese werden nicht erreicht werden.

Bei hohen Entladeströmen bricht zudem die Spannungskurve der meisten Mono-Akkus (und erst Recht von Batterien) relativ schnell ein, so dass die Lichtleistung der Lampe sehr schnell nachlässt, wenn keine Konstantstromquelle vorhanden ist.


Ich will Dir hier Deine Lampe nicht schlecht machen; aber auch Led Lenser kocht eben nur mit Wasser. Und das ist meistens nicht so heiß wie angegeben :wink:


Hochwertigere Lampen wie die oben verlinkte Lupine Betty kosten zudem dann eben auch direkt ein Vielfaches (je nach Ausführung zwischen 840 und 990 Euro inkl. Akku)...
 
Was mich bei LedLenser sehr stört:
Sie machen hochtrabende Werbung mit vielen Phantasie-Fremdwörtern ("Photonenpumpe", "Terminator", "Collimator" uswusf.) und suggerieren damit eine neuartige Technologie, verkaufen aber in Wahrheit nur mittelprächtige Standard-Technologie vom chinesischen Fließband. Elektronische Regelung für konstante Helligkeit über die gesamte Laufzeit ist mittlerweile bei den meisten Alternativen schon üblich, bei LL hat man die höchste Lichtausbeute im Grunde schon ab dem Einschalten nicht mehr...
Hinzu kommen hochwertig nachbearbeitete Bilder auf der Website, die etwas suggerieren, was in Wahrheit nicht existent ist (nämlich eine mit solch einer Lampen nicht realisierbare Ausleuchtung).
So manch einer mag das jetzt relativieren mit "Werbung ist halt so", aber ich persönlich finde es gar nicht akzeptabel, wenn man versucht, mich mit Phantasie-Aussagen zum Kauf eines Produktes zu bewegen. Auch LL machen Licht, ganz klar, und sie sind auch nicht dunkel im Vergleich zu herkömmlichen Taschenlampen, auch klar, aber dennoch sollte man es nicht nötig haben, die Realität derartig zu schönen.
Und wenn man dann mal bedenkt: eine Taschenlampe ohne großartige technische Wunderleistung¹ (die X21), ohne elektronische Regelung, mit Standard-LED vom Fließband, die einzeln verkauft ca. 5 US$ kosten, wenn man sie bei einschlägigen chinesischen Händlern kauft (im Tausenderpack direkt beim Hersteller sicherlich erheblich billiger), und das dann für 300,- Euro - das waren mal 600,- DM!!!. Nein danke!


Dirk
Was haben wir da:
- eine Aluminium-Taschenlampe mit Standard-Eloxierung
- 7 Leuchtdioden, übliche Industrieware, nichts außergewöhnliches mehr
- Reflektoren für die LED
- etwas Verschiebemechanik
- Kunststoff-Gläser vorne vor
- ein Schalter
- vier Batterien
Und das alles für schlappe 600,- DM...
 
Die Lampe ist selbstverständlich nicht perfekt, für meinen Bedarf ist sie jedoch fast optimal. Den zwei- bis dreifachen Betrag auszugeben steht für mich nicht zur Debatte, auch wenn mich einige Lampen selbst im vierstelligen Preissegment durchaus sehr faszinieren.

Den Vergleich mit dem Autoscheinwerfer habe ich selbst gemacht. Das zusätzliche Einschalten der Autoscheinwerfer ließ sich an der angestrahlten Fläche nicht mehr wahrnehmen. Die bekanntermaßen schlechtere Nutzung der Batterien kann ich verschmerzen. Bis sich der Mehrpreis für eine vergleichbar starke Lampe mit Regelung (gibt's das eigentlich für normale Batterien?) bei mir armortisiert, ist die LED-Technologie für Hochleistungstaschenlampen vermutlich bereits wieder obsolet. Ich werde wohl in der Regel mit gut einem Batteriesatz pro Jahr hinkommen.
Wenn sich tatsächlich bei mir Bedarf für echten Langzeitbetrieb einstellen würde (fast beliebig unwahrscheinlich), wäre es für mich kein nennenswertes Problem, auf LiPo-Akkus mit Spannungswandler umzurüsten. Käme mich immer noch vergleichsweise günstig und könnte ein interessantes Projekt sein.

Was haben wir da:
- eine Aluminium-Taschenlampe mit Standard-Eloxierung
- 7 Leuchtdioden, übliche Industrieware, nichts außergewöhnliches mehr
- Reflektoren für die LED
- etwas Verschiebemechanik
- Kunststoff-Gläser vorne vor
- ein Schalter
- vier Batterien
Und das alles für schlappe 600,- DM...

Ist schon klar. Aber würdest Du sagen, daß das Stückchen Regelelektronik bei den anderen Lampen in der gleichen Lichtleistungsklasse mit dem damit verbundenen Mehrpreis angemessen berechnet wird? :roll:
 
Hallo,
meine Anwendungsfälle sind einfacher, daher genügt auch eine Lampe wie verlinkt für 19,95 Euro. Wenn man in Geräte reinleuchtet ist oft die Reflektion schon zu stark.
Eine Billige habe ich noch mit 3x AAA Baterien ähnlich der vom Aldi, da nervt diese blöde Schaltreihenfolge Spar-Voll-SOS-Aus, eigentlich will man jan ur mal kurz wo leuchten.
Für difiziele Sachen habe ich noch eine ganz kleine Lampe, 6x 100 mm groß, betrieben mit 2 BR435 (teuer).
Habe jetzt noch folgende Beschreibung gefunden:
Die V16 Chip Fire (Farbe Blau ) erinnert an einen äußerst schmalen edlen Stift wobei die Leuchtkraft bei diesen Abmessungen absolut beeindruckend ist. Die V16 ist mit dem DESIGN PLUS award ausgezeichnet worden. Ein Preis der nur für Produkte mit besonders innovativem Design vergeben wird.Besonderheiten der Taschenlampe : hart-vergoldete Kontakte / Clip spritzwassergeschützt Stromversorgung 2 x BR 435 - 3 V Brenndauer ca. 70 Stunden Abmessungenca. 98 6 mm lang Schaft- Durchmesser 6 3 mm Gewicht mit Batterien ca. 10 Gramm

9_lampe_1.jpg
 
@ chevyman:
Halten wir noch mal fest, daß die etwas peinlich klingende Marke "LED LENSER" der Fa. Zweibrüder gehört. An deren reißerischen und unseriösen Werbegegacker hat sich offenbar bis heute nichts geändert. Wir hatten 2006 mal einen Thread "Gute Taschenlampe ?". Da habe ich schon einmal einen Spruch zu dieser Firma gemacht, der offenbar unverändert gültig ist.

Die fragliche Taschenlampe ist aus China und sicher nicht schlecht. Nur der Preis paßt nicht und propagierten Eigenschaften sind sehr zweifelhaft.
Gehen wir die "technischen Daten" und die Werbepeinlichkeiten mal durch:

Als Typ für die verwendeten LED's wird nur der Hersteller Cree genannt.
Anhand der propagierten Lichtleistung kann man schlußfolgern, daß für 7x 135lm 7x 350mA gebraucht werden. So etwas ist Stand der Technik.

Die deplaziert klingende Bezeichnung "Energietank" legt nahe, daß bei 120Wh von teuerst möglichen Alkaline-Monozellen mit 20Ah ausgegangen wird. Die normalen Marken-Monozellen erreichen das nicht ganz. (Panasonic: 18Ah, Varta 16,5Ah). Bei den erforderlichen hohen Entladeströmen fällt die nutzbare Kapazität je nach Umgebungstemperatur und (zyklischer) Einschaltdauer nochmals deutlich geringer aus.

Für den angebenen Lichtstrom von 950lm sind unter Zuhilfenahme eines guten Schaltregler (sehr fraglich, ob vorhanden) ca. 10W Aufnahmeleistung erforderlich. Die Angaben zu Lichtstrom und Batterielaufzeit könnten somit realistisch sein. Aber eine Aussage über Vorhandensein, Funktionsweise und Wirkungsgrad eines Schaltreglers fehlt, obwohl das werbemäßig DIE Zugnummer wäre. Das läßt auf eine einfache Lösung schließen, welche u.a. auch die Nutzung von Akkus stark einschränkt. Zu diesem wichtigen Thema gibt es auch keine technische Angabe.

Dann die konfusen und reißerischen Bezeichnungen:
Was soll denn ein "Advanced Focus System" sein? Eine Linsengruppe wird relativ zu den angegossenen Linsen der LED's verschoben - wahrscheinlich mit einem Steilgewinde und einem Drehring. Mehr wird da kaum sein.

"dynamisch reguliert": Je schnell der Benutzer am Ring dreht, funktioniert der "Autofofus" - oder so

"7 ultrahelle Superchips sowie 7 Terminator-Linsen" - Also die "Terminator-Linsen" sind hier mein absoluter Favorit in Sachen technischer Inkompetenz und irreführender Werbung.

"Dynamic Switch"
Wenn man sich durchliest, was das bedeuten soll, hat man auch schnell Zweifel an der Praxistauglichkeit. Die Entwickler haben aus Sparsamkeitsgründen auf Teufel komm heraus eine Lösung verwirklicht, die mit einem Taster auskommt. Das ist normalerweise unpraktisch. E/A-Schalter und Helligkeitsverstellung sollten getrennt sein. (@ Alfred: Recht hast Du - vor allem die mechanischen Taktschalter sind eine Nervensäge ersten Ranges...)

Der abwertende Vergleich mit einem Autoscheinwerfer hinkt auch. Eine normale H4-Lampe hat ca. 1500lm.

Praxisrelevante Angaben wie zur Wasserdichtigkeit, Schlagfestigkeit, Ausführung der Kontakte, getrennter Batteriekammer und thermischen Dauerlastfestigkeit fehlen leider auch.

Die Fa. Zweibrüder verkauft 0815-China-Ware zu weit überhöhten Preisen und mit viel Werbeaufwand. Wer das will und die Geldverschwendung nicht scheut, bekommt sicher brauchbare Ware. Irgend etwas aufregend tolles, wie Preis und Werbegeschwätz vielleicht manchem suggerieren, ist es sicher nicht.

Für ca. 20...30 Euro kann man so eine Lampe guten Gewissens kaufen, aber nicht für 200...300.
Ansonsten stellt sich für den Normalverbraucher heutzutage sowieso die Frage, ob man sich noch eine 4D-Taschenlampe antun will.

@ Matthias_T:
Zustimmung, aber beachte, daß sich die beiden Brüder um das Thema Akku ganz herum schleichen. Daraus resultieren auch die optimistischen Werte, welche aber in der Praxis nur bei ganz frischen hochwertigen Batterien und optimaler Umgebungstemperatur in etwa Bestand haben können.

nochmal @ chevyman:
Die Mehrkosten für die Herstellung eines ordentlichen Schaltreglers liegen (in China) unter dem, was dem deutschen Endkunden für einen Satz Batterien (4x Mono Alkaline) abverlangt wird. So etwas sollte jenseits der ganz einfachen Taschenlampen einfach Standard sein. Das amortisiert sich auch umgehend, wenn man die Lampe häufig einsetzt. Wenn man das nicht beabsichtigt, ist auch die hohe Ausgabe irgendwie fragwürdig. Sollte die Lampe tatsächlich nur einen mechanischen Taktschalter haben, ist auch dessen Lebensdauer eine spannende Frage. Jenseits der Garantie dürftest Du dann schlechte Karten haben.

Gruß
Thomas
 
chevyman schrieb:
Den Vergleich mit dem Autoscheinwerfer habe ich selbst gemacht. Das zusätzliche Einschalten der Autoscheinwerfer ließ sich an der angestrahlten Fläche nicht mehr wahrnehmen.
Ein Autoscheinwerfer hat eine vollkommen andere Lichtverteilcharakteristik, gekennzeichnet durch den völlig anders aufgebauten Reflektor. Das Ergebnis würde mit Sicherheit anders aussehen, wenn eine H4-Glühlampe in einem "normalen" Rundreflektor wie bei einer Taschenlampe stecken würde.

Thomas.B schrieb:
Aber eine Aussage über Vorhandensein, Funktionsweise und Wirkungsgrad eines Schaltreglers fehlt, obwohl das werbemäßig DIE Zugnummer wäre. Das läßt auf eine einfache Lösung schließen, welche u.a. auch die Nutzung von Akkus stark einschränkt. Zu diesem wichtigen Thema gibt es auch keine technische Angabe.
Es wird keiner vorhanden sein, wie bei den meisten LL. Ich habe weiter oben ein Diagramm verlinkt, darin kannst Du erkennen, daß die Abgabeleistung quasi vom Einschalten an kontinuierlich abfällt. Somit ist in meinen Augen klar keine Regelung vorhanden.

Eine Linsengruppe wird relativ zu den angegossenen Linsen der LED's verschoben - wahrscheinlich mit einem Steilgewinde und einem Drehring. Mehr wird da kaum sein.
Ich weiß nicht, wie es sich bei dieser Lampe verhält, aber vergleichbare ältere LL hatten meiner Erinnerung nach überhaupt keine Linsengruppe. Die Plexiglas-Frontscheibe ist wohl linsenförmig gegossen (also auch mit "linsenhafter" Wirkung), aber beim "Fokussieren" wird einfach nur die LED aus dem Brennpunkt (oder in denselben) per Schiebebewegung, IMHO gehemmt durch einen gefetteten O-Ring, bewegt. Simpelst, so wie bei den alten Varta-Blechtaschenlampen, wo einfach nur die Glühlampe aus dem Brennpunkt bewegt wird. So funktioniert es jedenfalls mWn bei der LL-P7, die X21 wird nicht großartig anders aufgebaut sein.

"dynamisch reguliert": Je schnell der Benutzer am Ring dreht, funktioniert der "Autofofus" - oder so
:D

Ansonsten zu allem Zustimmung, auch hier:
Sollte die Lampe tatsächlich nur einen mechanischen Taktschalter haben, ist auch dessen Lebensdauer eine spannende Frage. Jenseits der Garantie dürftest Du dann schlechte Karten haben.
Sehe ich ähnlich.


Dirk
 
Elektronik ist nicht mein persönliches Ding, da wende ich mich im Zweifelsfall an einen Freund mit dem passenden Fachwissen. Allerdings vermute ich, daß die Lampe ob der drei Leistungsstufen durchaus eine Art Regelelektronik haben wird. Daß es auf dem Sektor höher entwickelte Elektroniken geben wird, dürfte außer Frage stehen.

Die Fokussierung durch verschieben der Linseneinheit ist technisch simpel, in der Qualität des Ergebnisses aber völlig überzeugend. Auch an der Qualität und Ausrichtung der Linsen gibt es nichts zu meckern. Der Lichtpunkt ist stets homogen und kein Arrangement aus sieben Punkten.
Auch die übrige Verarbeitung gibt keinen Anlaß zur Kritik.

In wieweit man den Preis für eine Lampe als gerechtfertigt empfindet, ist eine Frage des Standpunkts. Es gibt gesichert Taschenlampen für 20 Euro, die robust sind und für die meisten Anwendungen allemal ausreichen. Und so was habe ich auch. Von daher sind bereits Ausgaben um 100 Euro für eine Taschenlampe eigentlich tendenziell fragwürdig, wenn man ehrlich ist. Nichtsdestotrotz ist ja ein Markt für die teuren Teile auch für Privat gegeben. :wink:
Wer allerdings eine Lampe gleicher Lichtleistung für den Betrieb mit normalen Batterien und hochwertigem Schaltregler kennt, kann ja Link und Preis mal reinstellen.

Im vom Dirk genannten Candlepowerforum (CPF) sind die Led Lenser überwiegend nicht sehr beliebt. Wer dort jedoch tatsächlich eine der Lampen aus der neuen Baureihe besitzt, ist damit durch die Bank mit Verarbeitung und Leistung sehr zufrieden. Die wenigen dortigen Besitzer der X21 sind sich auch einig, daß sie heller als das Autolicht ist, inkl. Fernlicht. Was man mit einer H4 Birne bei entsprechend angepastem Reflektor erreichen könnte, ist ja nicht die Frage.
Ältere Modelle sind wohl ein anderes Kapitel, und die Werbung der Firma ist nennen wir es mal "sehr euphorisch". Der Katalog ist aber wirklich sehr schön gemacht, auch wenn manche Namensgebungen ebenfalls nicht ganz nach meinem Geschmack sind. Das ist in der Werbung aber wohl halt häufig so. Nach "Jurassic Park" z. B. gab es ja kaum ein Produkt, für das nicht die armen Raptoren als Namensgeber herhalten mussten.

Ich selber hatte die Werbung der Firma noch nie gesehen, und war vor dem Kauf der Lampe auch noch nicht auf deren Website. Die Lampe hat mir ganz einfach gut gefallen, als ich sie in der Hand hielt. Schön hell, schön groß... :oops:

Ich habe versucht, mal den Lichtstrahl zu fotografieren. Mangels jedweder Erfahrung im Bereich Nachtfotografie ist das Ergebnis so lala, halt ein Erstlingswerk. Mit einer Hand die Lampe halten, mit der anderen die Kamera auslösen und dann hoffen, daß der Lichtstrahl noch irgendwo sinnvoll im Bild ist und bei fast 5 Sekunden Belichtungszeit nicht zu sehr gewackelt hat...
Das weiße Haus im Hintergrund des zweiten Bildes ist etwa 400 m entfernt. Es kommt im Bild nicht so toll rüber, aber das Licht würde dort problemloses Zeitungslesen ermöglichen.
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2805_x21_4_1.jpg
 
Hi,

chevyman schrieb:
In wieweit man den Preis für eine Lampe als gerechtfertigt empfindet, ist eine Frage des Standpunkts. Es gibt gesichert Taschenlampen für 20 Euro, die robust sind und für die meisten Anwendungen allemal ausreichen. Und so was habe ich auch. Von daher sind bereits Ausgaben um 100 Euro für eine Taschenlampe eigentlich tendenziell fragwürdig, wenn man ehrlich ist. Nichtsdestotrotz ist ja ein Markt für die teuren Teile auch für Privat gegeben.

exakt so ist es.
Es bringt wenig darüber zu philosophieren, ob ein Preis gerechtfertigt oder nicht ist, wenn man die gleiche Leistung nicht zum günstigen Preis bekommt - man diese aber haben möchte oder braucht. Und wenn der Hersteller damit viel Geld verdient : schön für ihn - jedem steht ja frei, sich ein gleichwertiges Gerät selber zu basteln.
Die Diskussion darum hatten wir hier im Forum ja schön öfter : es ist einfach so - je spezieller und exklusiver ein Produkt an Ausstattung und/oder Qualität - und dadurch geringerer Stückzahl, desto höher der Preis.

Wer allerdings eine Lampe gleicher Lichtleistung für den Betrieb mit normalen Batterien und hochwertigem Schaltregler kennt, kann ja Link und Preis mal reinstellen.

... und nur das zählt

-------

nebenbei : benötigst Du für irgendwas spezielles so eine enorm starke Lampe ... oder einfach nur mal so aus Spaß gegönnt ?

Gruß, hs
 
@ chevyman:
Wenn Du mit der Lampe zufrieden bist, ist ja alles in Ordnung. Es will Dir auch niemand den Spaß an der Leuchte verderben. Nur sind m.E. allzu euphorische Gesamteinschätzungen insbesondere bei dem doch sehr hohen Preis nicht angemessen.

Zur Frage der Leistungseinstellung liste ich mal die denkbaren technischen Lösungen auf:

1. Taktschalter und Widerstände
- glaube ich bei der fraglichen Lampe eigentlich eher nicht - das wäre wirklich eine Frechheit bei dem Preis und bzgl. der Zuverlässigkeit sehr fragwürdig

2. Einfachster Mikrocontroller, PWM, MOSFET, Scherungswiderstände
- so wird es bei der X21 wohl sein
- damit geht in Sachen Bedienkomfort einiges - es ist aber kein Effizienzwunder
- relativ große Sicherheitsabstände bzgl. der LED-Ströme sind erforderlich
- schlechte Eignung für Akkubetrieb

3. Besserer Mikrocontroller mit A/D-Wandler
- dann kann man wenigstens Batteriespannung und Temperatur messen
- ansonsten wie 2.
- brauchbare Akkueignung machbar

4. Controller etwa wie 3., aber step down-Regler mit Scherungswiderständen
- hier fängt es an gut zu werden

5. Wie 4. aber für jede LED getrennte step down-Regler
- bessere Effizienz
- Streuungen der LED's lassen sich ausgleichen
- gute Energiesparmodi mit Teilmengen der LED's

6. Flyback oder kombinierter step up/step down-Regler
- optimale Ausnutzung der Akkus
- auch Betrieb mit weniger als 4 Zellen möglich

Anderer Grundansatz:
Flyback oder step up-Regler und LED's in Reihenschaltung mit verschiedensten Garnierungen. Abgesehen von der Ausfallsicherheit auch nicht schlecht und billiger zu hoher Effizienz zu führen. Ich würde eine Kombination aus beidem wählen, wenn ich kostenmäßig freie Hand hätte.

Im Großen und Ganzen reden wir hier von einem differierenden Herstellungsaufwand von max. 10 Euro, wenn so etwas in Stückzahlen in Fernost gemacht wird. Das ist viel gemessen an den tatsächlichen HK so einer Taschenlampe und wiederum ein Witz gemessen an den Mondpreisen von "Herstellern" wie 2-Brüder.
Für noch ein paar Euro mehr kann es richtig nett werden: beleuchtetes LCD-Mäusekino zur Anzeige der Betriebsmodi und der Batterie-/Akkukapazität. Das ganze dann IP68 oder ggf. tauchtauglich, mechanisch sehr robust, Schutzscheibe aus kratz- und bruchfestem Glas, integrierte Ladeschaltung mit kontaktlosem Adapter - dazu ein Ladeadapter, der alles gebrauchen kann, was irgendwie Strom ist - vom 12V-Autobordnetz bis hin zu allen denkbaren Netzspannungen. Dann wird es langsam high end und für so etwas mögen dann auch 200...300 Euro angemessen sein.

Gruß
Thomas
 
Thomas.B schrieb:
1. Taktschalter und Widerstände
- glaube ich bei der fraglichen Lampe eigentlich eher nicht - das wäre wirklich eine Frechheit bei dem Preis und bzgl. der Zuverlässigkeit sehr fragwürdig
So wird es laut Berichten bei der LL P7 gehandhabt.

2. Einfachster Mikrocontroller, PWM, MOSFET, Scherungswiderstände
- so wird es bei der X21 wohl sein
- damit geht in Sachen Bedienkomfort einiges - es ist aber kein Effizienzwunder
- relativ große Sicherheitsabstände bzgl. der LED-Ströme sind erforderlich
- schlechte Eignung für Akkubetrieb
nope. Das wäre ja schon geregelter Betrieb, man würde also die LED mit Konstantspannung betreiben. Laut verlinktem Diagramm ist dem aber nicht so.
 
Thema: Hochwertige Taschenlampen

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