@ hs:
Ich sehe MS insbesondere aus der Sicht des Datenschutzes kritisch und muß mir deswegen mittelfristig eine Alternative überlegen. Ein paar Hacker oder religiöse Spinner sind nicht Anlaß meiner Sorge.
So ungefähr stelle ich mir das vor:
- Linux verwenden, soweit es geht - online nichts anderes mehr
- Windows als Notlösung für Offline-Arbeiten, solange es noch erforderlich ist
- bezahlen muß man weder das eine noch sollte man das andere...
- eine zusätzliche Festplatte - wenn man sie überhaupt braucht, kostet ca. 100 Euro
- hin und wieder eine Linuxdistribution zu kaufen ist eine gute Sache - schon um die Leute zu unterstützen
- beim Kauf von PC-Komponenten und anderem Zubehör auf Linux-Unterstützung (vom Hersteller) achten - wenn genug Druck vom Markt kommt, wird es auch mehr Treiber und Software geben
Bei der ganzen Sache geht es mir weniger um das Geld. Allerdings werden die Preise von Winzigweich auch immer dreister - also ein Argument ist das schon. Viel kritischer sehe ich die Einflußnahme von MS und ähnlicher US-Konzerne (insbes. Unterhaltungsindustrie) auf die weltweite Politik und Gesetzgebung. Als Kunde man kann nur versuchen, einen kleinen Beitrag zu leisten, daß dieser Sumpf so gut es geht ausgetrocknet wird. Ich werde jedenfalls kein Geld mehr für MS-Produkte und ähnliches ausgeben, wenn es sich irgendwie machen läßt. Die Stasimethoden des deutschen Staates geben den endgültigen Ausschlag, den Umstieg so schnell wie möglich durchzuziehen.
Dafür nehme ich gern einige Unannehmlichkeiten bei einer ggf. etwas weniger komfortablen Installation in Kauf. Und wenn ich für meine alte ISDN-Anlage keine Linux-SW bekomme - was soll's - dann wird es eine Aufgabe für den gelegentlich genutzten Windows-Offline-PC. Dafür reicht Win98 oder sowas.
Bleibt mein CAD-System. Da gibt es auch eine Linuxversion, die allerdings nochmals tüchtig in Geld gehen würde. Die läuft aber ohnehin auf einem immer-offline-PC.
@ Alfred:
> nach den letzten Festnahmen durch die Polizei und Berichte darüber in den Medien erspare ich mir hier weitere Texte zum Thema Onlinedurchsuchung bei Terrorverdacht.
Schade. Denn das wäre wirklich mal interessant. Ich würde Deine Gedanken dazu wirklich gern verstehen.
In Deutschland leben z.B. weit über 1. Mill. Moslems. Ca. 1000 werden nach - vermutlich übertriebenen - Schätzungen der Behörde als "gewaltbereit" - was auch immer das heißt - eingeschätzt. Die Leute, welche vielleicht einen Bombenanschlag planen, dürften nochmals weit weniger sein. Die lassen sich auch mit konventionellen Maßnahmen im Schach halten. Da sehe ich auch kein (rechtsstaatliches) Problem einige wenige Leute auf der Grundlage von richterlichen Beschlüssen abzuhören, wenn ein konkreter Anfangsverdacht vorliegt - eben, wie das schon immer so war.
Rechtfertigen in Deinen Augen so ein paar Fanatiker die Demontage der Bürgerrechte und Demokratie? Was soll dann eigentlich noch verteidigt werden? Welche Interessen stecken wirklich dahinter, wenn in Deutschland pöh a pöh das Kriegsrecht verhängt wird?
Irgendwie paßt der Zeitpunkt der Verhaftungen auch ideal bzgl. der Debatte um die online-Durchsuchung. Etliche Politiker mit Restanstand sind schon umgekippt, wie man hört.
Wenn man zwischen den Zeilen liest, müssen sich die Festgenommenen wirklich maximal dämlich oder bewußt auffällig angestellt haben. Die Geschichte hat wohl noch viel Potential...
Die Polizei etc. überwachen die Leute wohl schon seit Monaten und hielten nun aus irgendwelchen Gründen den idealen Moment zum Zuschlagen für gekommen. Die gefährlichen Chemikalien (nun ja - es waren ein paar Kanister Wasserstoffperoxid...) hatte man zwischenzeitlich bereits gegen ungefährliches niedrig konzentriertes Peroxid ausgetauscht.
Ich gehe jetzt mal davon aus, daß nicht massenweise Blondinen erzeugt werden sollten, sondern man Acetonperoxid herstellen wollte. Daß es Nitroglyzerin werden sollte, glaube ich jetzt mal nicht. Also zurück zum Acetonperoxid. Die Kanister mit dem Aceton vermisse ich noch - aber egal. Ich weiß ja nicht, was in den Traningscamps für Gotteskrieger so gelehrt wird, aber Acetonperoxid ist kein angenehm handhabbarer Sprengstoff - selbst für Selbstmordattentäter. Das Zeug geht bei Schlag, Erhitzung, Reibung (Erschütterungen beim Transport) und auch elektronstatischen Entladungen ab wie Apollo - wahrscheinlich reicht schon schief angucken oder zu lautes Beten. Das sprichwörtlich (schlag-) empfindliche Nitroglyzerin ist dagegen geradezu pflegeleicht.
Fazit: Irgendwo das Zeug herstellen und dann zum "Einsatzort" bringen - wie von den Medien suggeriert wurde - das kann man weitgehend vergessen. Das erste Schlagloch wird dann zum Bombenkrater.
Instabil ist Acetonperoxid auch - man hätte nicht übermäßig viel Zeit. Bleibt nur die "Zubereitung" vor Ort. Mischen alleine reicht nicht - ein Katalysator wäre allerdings kein Problem. Aber dann hat man zunächst eine wässrige Brühe, aus der das Zeug sehr, sehr vorsichtig ausfiltriert werden muß. Auf dem Papier klingt das ganz einfach, aber unter nicht idealen Bedingungen und mit großen Mengen kann man das vergessen. Das ist auch so ein Szenario, wieso man keine größeren Flüssigkeitsmengen mehr an Bord von Flugzeugen nehmen darf. In diesem Zusammenhang wurde es auch recht populär und in den Medien diskutiert. Chemiker halten diesen (wie auch manchen anderen) Ansatz für an den Haaren herbeigezogenen Quatsch.
Es gibt m.W. keine einzige praktische Anwendung für Acetonperoxid - es ist einfach nicht vernünftig handhabbar. Von einer automatisierten Herstellung vor Ort war in den Medienberichten auch nicht die Rede.
Also entweder hätten sich die Terroristen damit nur selbst in den Himmel gesprengt oder in dem ganzen Ding ist der Wurm drin. Mindestens fehlen entscheidende Informationen.
Man muß sich auch überlegen: Warum dieser ganze Quatsch mit dem Peroxid? Eine wirklich gut ausgerüstete, ausgebildete und finanziell gut ausgestattete "Terrorzelle" sollte doch Zugriff auf richtigen und praktisch gut verwendbaren Sprengstoff haben bzw. diesen ins Land schmuggeln können.
Ein Sprecher des BKA (? - oder so was ähnliches) beklagte im TV mit Krokodilstränen, daß ja leider, leider - ach wie furchtbar - im Internet solche Bombenbauanleitungen kursieren würden.
Na und? Sicher wird im Web chemisches und so manches anderes technisches Wissen vermittelt, was man vielleicht irgendwie mißbrauchen könnte. Die Schulen geben ja leider diesbezüglich oft nicht mehr viel her. Wenn es nach solchen Typen geht, gehört das alles zensiert. Dann können wir in Deutschland nur von BWLer herstellen, wie es jahrelang vorrangig gemacht wurde. Die können zwar mit ihrem Wissen nichts sprengen, aber dennoch viel mehr Schaden anrichten...
Irgendwie stinkt die Sache - nicht zuletzt wegen des extremen Medienrummels, der darum inszeniert wird.
@ JudgeMan:
Kurze Anmerkung zum Autovergleich: Der Hauptgrund, warum viele Leute ihr Auto nicht mehr selbst "administrieren", ist der, daß die Hersteller das nicht wollen und es mit aller Macht auf den verschiedensten Ebnen so durchdrücken: schwer erhältliche Informationen, teuere Ersatzteile, serviceungünstige Bauweise, Erfordernis von Spezialwerkzeugen, propietärer Software usw., häufige Zwangsuntersuchungen, Rechtsunsicherheit bei Eigenreparturen usw. usf.
In den feuchten Träumen vieler Politiker und Beamter gelten sicher bald ähnliche Verhältnisse für die PC's der Untertanen...
@ Hellwig:
> Daran das es bei uns genügend Behörden gibt, allen voran das BKA, die ein starkes Interesse an immer weiter fortschreitender Ausweitung von Befugnissen haben, denkt kaum jemand.
So sehe ich das auch. Die Menschen sind leider furchtbar leicht zu manipulieren. Der Aufbau einer Bedrohungsfabel gehört seit Jahrtausenden zum Handwerkszeug der Herrscher.
Gruß
Thomas