In jeder (vernünftigen) BDA steht doch alles Wissenswerte zum bestimmungsgemäßen Gebrauch und die dazugehörigen Technischen Daten drin. Und in diesem Rahmen muss die Maschine ordnungsgemäß funktionieren.
Selbstverständlich ist der Preis ein Qualitätsmerkmal. Nicht für sich genommen, sondern als Indikator: Wenn die Geräte namhafter, bekannter Qualitäts-Hersteller alle 100,- Euro kosten, und dann kommt ein Discounter mit so einem Gerät für 25,- Euro, dann sollte der erste Gedanke sein: Das kann nicht sein. Heute, durch unterschiedliche Faktoren begünstigt, ist bei den meisten der erste Gedanke: Boah, die Hersteller die 100,- Euro verlangen zocken mich ab.
Eine berechtigte Reklamation ist niemals unmoralisch.
Davon ist man aber bei: Kaufen, absichtlich runter rocken, (wohlwissend was professionelle Geräte kosten, <- da ist es wieder ...) und dann reklamieren, weit entfernt.
Mir würde sowas nichtmal im Traum einfallen, und Leuten die das - explizit - so machen/darstellen/gut finden, unterstelle ich mal einen, nennen wir es mal, begrenzten Horizont.
Wenn eine Hilti oder Fein im Rahmen des bestimmungsgemäßen Gebrauch die Füße hochstellt, wird sie halt reklamiert. Die müssen die deklarierte Leistung gemessen an üblicher Einschaltzeit/Arbeitstag bringen.
Bei einem Discounter-Modell ist grundsätzlich von geringer Beanspruchung wie sie im Privathaushalt vorkommt auszugehen - und in diesem Rahmen muss die die deklarierte Leistung bringen. Gibt sie also Rauchzeichen weil man damit ein paar Möbel zusammenbaut oder eine Handvoll 5x70 Universalschrauben in Fi/Ta oder KVH einschraubt - dann wäre das ein Grund für eine Reklamation.
Dreht man damit im Akkord/ schneller Folge hunderte 3,5x35 Schnellbauschrauben beim Innenausbau ein, ist die Maschine damit irgendwann überfordert und gibt auf. Dafür ist sie nicht ausgelegt. (Da haben sogar manche Einstiegsgeräte aus dem professionellen Bereich manchmal Probleme und laufen heiß.)
Für etwas anspruchsvollere DIY Aufgaben gibt es dann sowas wie Bosch Grün, vielleicht sogar Einhell und ähnliche, wo ich sage, die müssen - im Rahmen der bestimmungsgemäßen Verwendung - eine "übliche" Renovierung/Sanierung die man privat durchführt mitmachen.
Von meinem Festool DWC 18-4500 oder auch PDC 18/4 kann ich erwarten das die der Trockenbau einer einzelnen Sanierung, bzw. eine gesamt Sanierung/Renovierung nichtmal annähernd juckt - immer im Rahmen der bestimmungsgemäßen Verwendung. Das bedeutet ich drehe mit dem DWC keine 6x120 Holzbauschrauben irgendwo rein und bohre mit der PDC nicht unentwegt in armierten Beton, bzw. Beton mit zu hoher Festigkeit. Z.B. weil ich als unerfahrener Hobby-Nutzer im Fachhandel beraten wurde, mir der Unterschied zwischen Trockenbau/Magazin-Schraubern und Akku-(Schlag)-Bohr-Schraubern erklärt wurde und im Hinblick auf Beton ein zusätzlicher Bohrhammer empfohlen wurde.
Etwas das der Discounter nicht leisten kann. Und warum der Discounter es trotzdem anbietet? Weil man damit aktuell sehr, sehr viel Geld verdienen kann. Und weil man gemessen an der Anzahl (neu) vorgestellter Werkstätten von Nutzern die danach nie auch nur ein Projekt zeigen, davon ausgehen kann das viel, sehr viel, Werkzeug einfach zum "sterben" zurückgelassen wird.
Und jemand er eben tatsächlich mal 2 Möbelhaus Möbel aufbaut, und/oder ein kleines Gartenhaus aufstellt, sich im Rahmen dessen bewegt, was auch das Discounter-Modell leisten kann & leisten wird.
Viele Grüße,
Oliver