H.-A. Losch
Moderator
Jetzt streiten sich Anteilseigner und ehemalige Manager darüber, wer Schuld an der Praktiker-Pleite hat.
Siehe: Capital: Praktiker - das Leichenbauhaus
Siehe: Capital: Praktiker - das Leichenbauhaus
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Naja, hätte sie mir auch etwas davon geben können, und sicher hätten alle Forumsteilnehmer auch davon etwas genommen.Ex-Großaktionärin de Krassny bezifferte ihren persönlichen Verlust durch das Engagement bei Praktiker auf rund 15 Mio. Euro.
Doch, einen Berater hatten sie anscheinend nicht: Den Kunden.kritisierte sie die hohen Ausgaben des Managements für externe Beratung in den vergangenen Jahren. „Es gibt keinen Berater, den wir nicht hatten. Es ist unfassbar“, sagte de Krassny.
Quatsch, waren doch bei vielen Produkten trotzdem noch teurer als die Konkurrenz.20 Prozent auf alles“ habe das Unternehmen in eine Falle geführt
Diese "Argumentation" kann ich nicht nachvollziehen. Egal ob Praktiker während der 20 %-Aktionen wirklich günstiger war als andere Baumärkte (wovon ich zumindest über das gesamte Sortiment gesehen ausgehe, was hier aber teilweise bestritten wird, aber selbst dann konnte man sich ja die Schnäppchen rauspicken), wenn für ein oder zwei Wochen alles 20 % weniger kostet als sonst und diese Aktionen in relativ kurzen Zeitabständen wiederholt werden, haben die Kunden (ob zu Recht oder nicht) den Eindruck, daß sie in der Zwischenzeit zu viel bezahlen. Das heißt, wer etwas braucht und es ist gerade keine Aktion, geht eher woanders hin, und die Schnäppchenjäger ziehen vermehrt ins Internet anstatt zu warten bis die nächste Aktion läuft.Stefan 10 schrieb:... aber die 20% gehören sicher nicht dazu ,wer rechnen kann weiß es.
Pressemitteilung der vorläufigen Insolvenzverwalter
Erster Zwischenstand Investorenprozess: Starkes Interesse an Übernahme von Max Bahr
• Mehrere indikative Angebote sowohl von strategischen Investoren als auch von Finanzinvestoren eingegangen
• Die beiden vorläufigen Insolvenzverwalter für Max Bahr sehen deshalb gute Chancen, die Standorte und Arbeitsplätze von Max Bahr zu sichern
• Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es kein Angebot für die Übernahme von Praktiker; um Chancen auf eine Übernahme für die Standorte zu steigern, wird für die Praktiker-Standorte der Leerverkauf vorbereitet, erste indikative Angebote für leerverkaufte Praktiker-Standorte liegen bereits vor
Hamburg, 4. September 2013. Zu Anfang September liegen, wie erwartet, bereits mehrere indikative Angebote sowohl von strategischen Investoren als auch von Finanzinvestoren für eine Übernahme von Max Bahr vor. „Wir sehen deshalb gute Chancen, die Standorte und Arbeitsplätze von Max Bahr zu sichern“, sagten Dr. Jens-Sören Schröder, vorläufiger Insolvenzverwalter von 78 Bestandsmärkten von Max Bahr, und Christopher Seagon, vorläufiger Insolvenzverwalter der 54 ehemaligen Praktiker-Märkte, die seit September 2012 in Max Bahr umgeflaggt wurden.
Schröder und Seagon haben nach Insolvenzantragsstellung ihrer jeweiligen Gesellschaften gemeinsam mit Udo Gröner, dem vorläufigen Insolvenzverwalter der Praktiker AG, vereinbart, sehr eng zusammenzuarbeiten und einen gemeinsamen Investorenprozess im geordneten Bieterverfahren einzuleiten, um die Chancen auf eine bestmögliche Lösung für alle Beteiligten zu erhöhen.
In den kommenden Wochen wird es darum gehen, den Prozess voranzutreiben und die Verhandlungen mit den potenziellen Investoren zu führen. Das Ziel ist es, eine Investorenlösung bis zum 1. Oktober 2013 mit dem besten Interessenten zu vereinbaren.
Alle Max-Bahr-Märkte sind seit Insolvenzantragstellung weiterhin geöffnet, der Verkauf geht unverändert weiter und die Märkte werden mit Waren versorgt.
Für die Übernahme der Baumarktkette Praktiker gibt es keine Angebote. Der vorläufige Insolvenzverwalter der Praktiker-Baumärkte, Christopher Seagon, sieht aber Chancen, dass zahlreiche dieser Filialen unter anderen Marken fortgeführt werden. Es gibt für entsprechende Standorte sowohl erste indikative Angebote von potenziellen Investoren, die Max Bahr übernehmen möchten, als auch von Mitbewerbern und branchenfremden Investoren. „Niemand aus diesem Kreis hat Interesse an den Warenbeständen von Praktiker, deshalb werden wir den Leerverkauf in diesen Häusern vorbereiten“. Seagon begleitet die Gespräche und Verhandlungen auch über einzelne Standorte aktiv, um möglichst vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dort eine Anschlussbeschäftigung zu ermöglichen und einzelne Unternehmenswerte zu veräußern. Hierzu hat Seagon eine eigene Vermarktungsorganisation initiiert, die eng mit dem Investmenthaus Macquarie zusammen arbeitet und die Vielzahl von Anfragen nach einzelnen Standorten bündelt und bearbeitet. Auch wenn für Praktiker keine Angebote im Ganzen oder für Teilbereiche abgegeben wurden, sondern eben nur Interesse an bestimmten Standorten geäußert wurde, so schließt dies laut Seagon nicht aus, dass es noch zu befriedigenden Lösungen vor allem für die Beschäftigten aber auch für die Vermieter der betroffenen Standorte kommen könne. Daran arbeiten der Insolvenzverwalter und sein Team mit Hochdruck. Zugleich zeigte sich Seagon zufrieden darüber, dass sich das Investoreninteresse auch auf die von ihm verwalteten umgeflaggten Märkte bezieht.
Den insgesamt etwa 5.330 festangestellten Beschäftigten (davon etwa 1.780 geringfügig Beschäftigte) an diesen 130 Standorten wird derzeit nicht gekündigt. Aussagen zu den einzelnen Standorten können erst nach Ende des Investorenprozesses gegeben werden. Der Leerverkauf wird mit täglichen wechselnden Angeboten Ende kommender Woche beginnen. Der genaue Zeitpunkt wird noch lokal bekanntgegeben.
An folgenden Standorten wird der Abverkauf Ende der kommenden Woche starten:
Albstadt, Albstadt-Ebingen, Alzey, Andernach, Ansbach, Groß Machnow, Bergheim, Bochum (Josef-Baumann-Straße), Borken, Brandenburg, Braunschweig (Celler Straße), Braunschweig (Kampstraße), Coburg, Coswig, Cottbus, Dachau, Daun, Deggendorf, Delmenhorst, Dessau, Donaueschingen, Dortmund (Arminiusstraße), Duisburg-Homberg, Düsseldorf (Kappeler Straße), Düsseldorf-Oberbilk, Ehrenkirchen, Emsdetten, Erkelenz, Essen (Strickerstraße), Essen-Werden, Finowfurt, Freiburg, Fulda, Gera, Gerlingen, Gevelsberg, Gießen, Grevenbroich, Guben, Halberstadt, Halle-Angersdorf, Hamburg (Rugenbarg), Hamburg-Rahlstedt (Hellmesberger Weg), Hameln, Hamm, Hannover-Altwarmbüchen, Heidenheim, Helmstedt, Heppenheim, Herne, Herzogenaurach, Hildesheim, Hillesheim, Hof, Holzminden, Jena, Jülich, Kaiserslautern, Kassel, Kempen, Kolbermoor, Köln-Nippes, Köln-Pesch, Köln-Poll, Königsbrunn, Konstanz, Krefeld-Oppum, Kriftel, Landshut, Leer, Leipzig, Leipzig-Grünau, Limburg, Lübeck (Geniner Str.), Lünen, Magdeburg (Werner-von-Siemens-Ring), Magdeburg-Süd (Salbker Chaussee), Marburg, Meiningen, Minden, Mönchengladbach-Rheydt, München (Wasserburger Landstraße), München (Balanstraße), Murnau, Mutterstadt, Neubrandenburg, Neu-Ulm, Nienburg, Nördlingen, Nürnberg (Regensburger Str.), Nürnberg (Geisseestraße), Oberhausen (Duisburger Straße), Offenbach, Oldenburg/Holst., Oldenburg/Nieders., Osnabrück, Paderborn-Elsen (Fohling), Peine, Quedlinburg, Rastatt (Karlsruher Straße), Rendsburg, Rheinberg, Riesa, Rostock-Bentwisch, Rostock-Sievershagen, Roth, Saarbrücken, Salzgitter, Scharnhausen, Schiffdorf-Spaden, Schleiden, Schönebeck, Senftenberg-Brieske, Siegburg, Stade, Stolberg, Stockstadt, Stralsund, Tuttlingen, Ulm, Viersen, Weil der Stadt, Weingarten, Wiesbaden, Wittgensdorf, Wülfrath, Würselen, Zirndorf, Zwickau (Reichenbacher Straße), Zwickau (Schubertstraße)
Hintergrund
Die Geschäftsführungen von acht operativen Praktiker-Konzerngesellschaften mit Sitz in Hamburg hatten am 11. Juli 2013 beim zuständigen Amtsgericht in Hamburg Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Das Amtsgericht hat daraufhin Rechtsanwalt Christopher Seagon von der Kanzlei Wellensiek für alle acht Gesellschaften zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Gemeinsam mit der Geschäftsführung und den etwa 8.600 Beschäftigten hat Seagon den Geschäftsbetrieb aufrechterhalten, die Praktiker- und extra BAU+HOBBY-Märkte sind an allen Standorten geöffnet, der Verkauf geht mit allen Beschäftigten unverändert weiter. Anfang August 2013 hat Seagon mitgeteilt, dass er sich nach intensiven Verhandlungen mit Warenkreditversicherern, Banken und Lieferanten über die Finanzierung der weiteren Warenversorgung für die Praktiker Märkte einigen konnte. Grundlage ist ein Massekredit, über dessen Einzelheiten Stillschweigen vereinbart wurde. Die Warenversorgung der verbleibenden Praktiker Märkte war somit bis zur Entscheidung der Leerkäufe sichergestellt.
Der Vorstand der Praktiker AG hatte am 12. Juli 2013 zudem in Saarbrücken einen Insolvenzantrag für die Konzernholding mit etwa 350 Beschäftigten gestellt. Das Amtsgericht hat daraufhin Rechtsanwalt Udo Gröner zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.
Am 26. Juli 2013 hat dann die Geschäftsführung von Max Bahr Insolvenzantrag für die Gesellschaften der Baumarkt MB Vertriebs GmbH gestellt. In dieser Gesellschaft sind die 54 Filialen mit etwa 3.000 Beschäftigten eingegliedert, die seit September 2012 von Praktiker auf Max-Bahr-Baumärkte umgeflaggt wurden. Die Gesellschaft dieser umgeflaggten Max-Bahr-Märkte ist in der gesellschaftsrechtlichen Struktur unter den Praktiker-Märkten angesiedelt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte das Amtsgericht Hamburg Christopher Seagon.
Zudem hatte die Max-Bahr-Geschäftsführung am 26. Juli 2013 auch Insolvenzantrag für die drei Gesellschaften der 78 Max-Bahr-Baumärkte mit etwa 3.600 Beschäftigten gestellt, die gesellschaftsrechtlich direkt unter der Praktiker-Holding stehen. Das zuständige Amtsgericht in Hamburg hat daraufhin Rechtsanwalt Dr. Jens-Sören Schröder zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.
Das ist leider so nicht richtig. Unternehmensberater beraten. Den Karren in den Dreck ziehen die Leute dann regelmäßig selbst. Nicht unbedingt wegen der Unternehmensberater, sondern weil genau dieselben Leute entscheiden, die den Karren ja schon vorher an die Wand gefahren haben. Das ist ja genau das Problem. Sie können das Unternehmen gar nicht erfolgreich führen, weil sie keine Ahnung haben, fahren den Karren an die Wand, holen sich Unternehmensberater (die oftmals richtig beraten, aber eben nicht immer) und fahren den Karren dann noch fester in den Dreck.HAL242 schrieb:Hätten sie ein paar überbezahlte Vorstände und die "super Unternehmensberater", welche den Karren dann ordentlich in den Dreck gezogen haben (und sehr gut daran verdient), gefeuert,