Neue Profimarke REBIR ?

Diskutiere Neue Profimarke REBIR ? im Forum Elektrowerkzeuge im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo zusammen, bin eben auf der Suche nach einem Balkenhobel auf dieses Angebot gestoßen ...
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DiKra

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Äh naja... hab kurz mal die Daten von deinem Link überflogen...

110 mm Hobelbreite als Balken/Zimmereihobel zu bezeichnen ist wohl eher unpassend. Zimmereihobel haben mindestens 170mm Breite, teilweise 250mm und mehr. Ein ganz ordinärer Handhobel hat 82mm Hobelbreite, dieser hier halt knapp 3 cm mehr.

Ansonsten kenn ich diese Marke nicht, aber so ein 110mm Hobel dürfte z.B. von Makita und anderen auch nicht allzuviel mehr kosten.
 
Weiters finde ich die 2kW Leistung für zu hoch für so ein Gerät. Zum Vergleich: Der Makita 1806B hat 170mm Hobelbreite und nur 1200W, kostet allerdings mindestens gute 500€.

Rebir sitzt in Lettland, als neue Profimarke würde ich das ganze aber nicht bezeichnen. Rein optisch ist es Ostblock Maschinenbau ohne viel Schnickschnack, ob das Gerät aber wirklich was taugt ist eine andere Frage.
 
Nu ja - auch der 1911 von Makita wird zuweilen als Zimmermanns- oder Balkenhobel angepriesen. Da stellt sich die Frage ab wann die Bezeichnung 'Balken' eigentlich los geht - die Profi's hier wissen da bestimmt eine Antwort. Mir würden die 110 mm erst mal reichen. Es geht hauptsächlich darum mal eine Kantholz bis 100 mm zu hobeln. 170 mm sind natürlich besser aber eben auch sehr sehr teuer.

Bei der Motorleistung stellt sich auch hier wieder die Frage, was das Gerät am Messer wirklich abgibt.

Der Anbieter meint, seit neuestem wäre eine Vorrichtung für den stationären Betrieb mit im Lieferumfang - das ist natürlich interessant für diesen Preis. Mal sehn - vill. hohl ich mir das Teil zum antesten.

Grüsse DiKra
 
Naja, Ostblock kann halt von solider Maschinenbau bis unter aller Sau gehen. Antesten kann man ihn ja mal, wenns passt hat man einen günstigen Hobel gefunden und ansonsten muss man ihn halt zurückschicken.

Ich finde es ohnehin schade, dass es nicht mehr solche Geräte von renommierten Herstellern gibt. Entweder man kauft die richtigen Balkenhobel für mind. 1000€ oder man bekommt nur einen kleinen mit 82mm Hobelbreite.
 
Raubsau schrieb:
wenns passt hat man einen günstigen Hobel gefunden und ansonsten muss man ihn halt zurückschicken.

Ich fürchte, das wird auf Probleme stossen.

Verkäuferangaben:

Rücknahmen:
Keine Rücknahme. Dies ist ein Privatverkauf

Der Verkäufer scheint mir schon ein Schlitzohr zu sein.
Schreibt zwar, dass es Privatverkauf sei, aber in der Maschinenbeschreibung: Ersatzmesser sind bei uns immer für 11.-€ zu bekommen.

Ein Schelm, wer.................
 
Ich hatte mich eigentlich eher aufs technische konzentriert :oops:

Nein unter diesen Umständen würde ich die Finger davon lassen.
 
Upss - das mit dem Privatverkauf war mir ebenfalls entgangen. Da erscheint die Sache natürlich unter einem ganz anderen Licht. Aber testen würde ich das Teil doch schon gerne.

Grüsse DiKra
 
H. Gürth schrieb:
Der Verkäufer scheint mir schon ein Schlitzohr zu sein.
Schreibt zwar, dass es Privatverkauf sei, aber in der Maschinenbeschreibung: Ersatzmesser sind bei uns immer für 11.-€ zu bekommen.

Ein Schelm, wer.................

Wie passt denn das zusammen?
Da lese ich noch:
Neu: Neuer, unbenutzter und unbeschädigter Artikel in nicht geöffneter Originalverpackung
und weiter:
Neu!
Zwei Befestigungsrahmen und ein Schutz für die stationäre Tischbefestigung wird ebenfalls mitgeliefert (noch nicht auf den Fotos zu sehen)
Was irgendwie auf mehrere vorhanden Geräte schließen lässt sowie:
Im original Karton mit Garantie

Entweder ist der Privatverkauf ein Irrtum, oder sollte man anfragen wie denn das nun mit Rechnung und der Garantie aussieht...
 
Wie auch immer - ich hab zugeschlagen und bin voller Erwartung auf das Teil. Der Verkäufer hat volles Rückgaberecht, Ersatzteilversorgung und Garantie zugesichert. Bin gespannt auf den Hobel und werde Euch über den Stand der Dinge informieren.

Grüsse DiKra
 
Naja wenn er sich doch breitschlagen lassen hat musst du den Hobel halt im Fall der Fälle zurückschicken. Ich bin auch gespannt drauf, für einen Balkenhobel ist der Preis sehr gut.
 
Rebir war/ ist eine der besseren Marken aus der Ecke(Lettland).
Vor 3-4 Jahren wurde der Großteil der Produktion aus Kostengründen nach China verlagert. Ich meine ca. 2/3 (knapp 600 Mann) der Rebir-Arbeiter in Littauen haben dabei ihre Arbeit verloren.

Zu den aktuellen Maschinen selbst kann ich aber nix sagen, mit Exporten gen Westen war/ ist das da wohl nicht so einfach. Evtl. hatt sich das ja geändert seit dem in China produziert wird, ansonsten könnte es mit Ersatzteillieferungen auch mal etwas länger dauern.
 
Ich habe da oben einmal Littauen geschrieben.? Da war ich wohl noch nicht ganz wach. Gemeint war natürlich auch Lettland.
 
So liebe Freunde

nach einigen Wirren beim Versand und einer Bronchitis ist es nun so weit - das Teil ist da und einsatzbereit.

Vorab-

ich hatte sowohl mit dem Verkäufer als auch mit einen weiteren Käufer des Hobels Kontakt. Beide lobten das Teil in den höchsten Tönen. Gerade beim Verkäufer, bei dem solch gebaren ja geschäftsorientiert ist, hatte ich den den Eindruck, dass er selbst mit dem Hobel arbeitet und beste Erfahrungen damit gemacht hat.

Zum Lieferumfang :

- die Maschine
- Paralellanschlag
- 10er Maulschlüssel (Messerhalterung)
- 2 Halterungen für den Stationärbetrieb
- 1 Messerabdeckung für den Stationärbetrieb
- 1 Satz Kohlen
- Adapter für Staubabsaugung
- div Kleinteile (Schrauben, Flügelmuttern etc.)

Und so sieht das Ganze aus :

SNC00319.jpg


Alles in Allem macht der Hobel einen sehr soliden Eindruck. Schon das Kampfgewicht lässt den Unterschied zu einem 82 mm Gerät deutlich werden. An der Verarbeitung gibt es nichts zu mäkeln. Einzig die etwas zu kurz geratene Netzzuleitung gibt Anlass zur Kritik. An meinem 82'er hab ich mir schon eine Zuleitung von einer alten Pumpe angetütelt - so kann man mal eine 6m Latte am Stück abhobeln ohne mit Verlängerungen arbeiten zu müssen. Der Rebir hat in der Zuleitung ein Teil mit dem man eine Verlängerung in der Form einhängen kann, dass, wenn sie unter Zug gerät nicht gelöst wird.

Die Einzelteile :

SNC00320.jpg


Zur Montage der Komponenten braucht man eigentlich nur einen Schlitzschraubendreher. Auf irgendwelche Sonderlösungen mit x verschiedenen Aufnahmenormen hat man verzichtet. Zwar ist der Umbau mit einiger Schrauberei verbunden (geht also nicht a la Festo klick, ratsch Hebel rum und fertig) ist aber gut zu handeln.

Der vordere Knauf dient gleichzeitig zur Einstellung der Spanabnahme. Um zu verhindern, dass sich diese Einstellung während des Betriebes verändert, ist der Knauf durch einen kleinen Schalter gegen Verdrehen gesichert :

SNC00324.jpg



Übrigens wird die Einstellung der Spanabnahme mit 2 sich gegeneinander verschiebenden Gussteilen realisiert (ich weiß nicht wie das bei anderen Geräten ist). Dies hat den Vorteil, dass die Präzision dieser Einstellung nicht von irgendwelchen beweglichen Teilen abhängig ist sondern einzig von der Fertigungsqualität der Gussteile.

Hier noch ein Blick auf die Messerwelle :

SNC00323.jpg


Es handelt sich um Wendemesser, die mit Hilfe einer im Lieferumfang befindlichen Halterung nach geschliffen werden können.


Nun zum ersten praktischen Versuch - so sah ein altes Stück 100'er Kantholz vor dem Hobeln aus :

SNC00327.jpg


Und so ...
SNC00328.jpg


..um 2 mm Oberfläche erleichtert.


Trotz der mäßigen Qualität des Holzes liefert der Hobel eine erstaunlich Oberflächenqualität ab. Zwar kann er die Äste,Harzgallen und Verwerfungen nicht wegzaubern - aber die Oberfläche ist glatt. Auch das 'Abschnappen' der Hobelwelle nach unten zum Ende des Werkstückes hin (wie man es von den meisten Billiggeräten kennt) ist hier vom Bediener gut kontrollierbar und -wenn man alles richtig macht- nicht vorhanden. Dies ist (u.a.) ein großer Vorteil der langen Hobelsohle.

Weitere Versuche haben ergeben, dass man den Motor auch bei maximaler Spanabnahme (immerhin 3,5 mm) zumindest bei einem 100'er Holz nicht in Verlegenheit bringt. Einer meiner Vorredner fand die Motorisierung (2000 W) für diese Hobelbreite übertrieben. Ich sage besser ein wenig zu viel als zu wenig. Das der Hobel hobelt merkt man eigentlich nur am Spanauswurf und am Geräusch der Welle. Ein einknicken der Drehzahl ist selbst bei forschem Vorschub nicht merklich zu verzeichnen.

2. Versuch Falz :

Hierzu zunächst Parallelanschlag montieren
SNC00331.jpg


Der Anschlag macht (im Gegensatz zum Hobel) einen nicht ganz so robusten Eindruck. Im montierten Zustand ist das Ganze aber ordentlich stabil. Die Bleche sind mit Sicken unterzogen und verleihen dem Anschlag in Verbindung mit den Alu Druckgusshalterungen die entsprechende Festigkeit.

SNC00333.jpg


Auch beim Falzen leistet sich der Hobel keine Schwächen. Er trägt das Material präzise und zügig bis zum eingestellten Tiefenanschlag ab.

SNC00326.jpg


3. Versuch Anfasen

Hierzu verfügt der Hobel über insgesamt 3 V Nuten (s.u.) an der vorderen Hobelsohle 1,2,und 3 mm). Zum anfasen wird die Spanabnahme auf 0 mm gestellt, so dass sich automatisch die entsprechende Abnahme durch die V-Nut ergibt. Bei Einstellung > 0 ändert sich dann äquivalent die Spanabnahme bis zur maximalen Abnahme + V-Nut.
SNC00334.jpg


Wie im Bild bereits beschrieben sind die hier sichtbaren Verfehlung bedinerverschuldet und nicht dem Gerät anzulasten. Anfänglich hatte sich die Hobelsohle an der Kante des Holzes verheddert. Dies ist vermeidbar wenn man die richtige Hobelrichtung (mit der Faser wählt :shock: . Eine kleine Nachbearbeitung der Sohle /etwas aufgeschliffen und poliert) entschärfte das Problem aber signifikant - auch gegen die Faser (man kann sich's ja nicht immer aussuchen).

4. Versuch Stationörbetrieb

Zunächst die Messerabdeckung montiert

SNC00336.jpg


Diese ist bereits vormontiert und wird mittels 6er Schraube an der Seite des Hobels fixiert. Hierbei wird die eingebaute Spiralfeder vorgespannt, so das die Abdeckung während des Abrichtens zur Seite weg gedrückt wird und nach Beendigung des Vorgangs automatisch in die Ausgangslage zurück springt. Ob speziell das Plastikteil das ewige Leben hat wage ich zu bezweifeln.


SNC00339.jpg


Vorne wird der Hobel mit einem Druckgussbügel am Untergrund fixiert. Hinten dient der Handgriff als 3. Stütze. Diese rastet in ein Plastikteil ein, welches gleichzeitig die Fixierung des Netzschalters übernimmt.
SNC00341.jpg


Nicht besonders elegant aber effektiv. Insgasamt macht das Konstrukt (hier auf einen Sägetisch von Wolfcraft montiert) einen sehr stabilen Eindruck. Lt. Hersteller kann man den Hobel hier mit 20 Kg belasten.

Anzumerken sei hier noch, dass keinerlei Zubehör (Schiebestock etc.) für den Werkstücktransport im Stationärbetrieb beiliegt - hier muss sich der Bediener selbst kümmern (was auch dringend angeraten ist).

Ein Maschinentisch mit Nullstromschalter ist schon sinnvoll. Grundsätzlich kann man den Hobel aber auf jeden halbwegs stabilen Küchentisch mit 4 Holzschrauben befestigen.


Das Abrichten selbst verrichtet der Hobel klaglos zügig und präzise.


Selbst das wechelseitige Abrichten breiterer Werkstücke ist möglich - zugegebenermaßen nicht ganz stilecht :) . Der Niveauunterschied beider Durchgänge ist < 0,1mm und problemlos nachzuarbeiten. Natürlich muss man sich im klaren über den dann fehlenden (weil störenden) Hobelwellenschutz und die damit verbundenen Gefahren sein.

In Verbindung mit dem Paralellanschlag (der sich stufenlos zwischen 90 und 45° einstellen lässt) lassen sich auch Fasen anfertigen.
SNC00345.jpg



Fazit

Mit dem Rebir bekommt man viel Hobel für's Geld. Der Lieferumfang ist beachtlich und erfüllt auch seinen Zweck. Bzgl. Leistung und Präzision ist das Werkzeug über jeden Zweifel erhaben. Das 'Look and feel' vermittelt einen überaus robusten Eindruck - man kann sich eigentlich nichts vorstellen, was an dem Gerät kaputt gehen könnte. Einzig ein kleiner Grat hier eine nicht 'out of the Box' flutschende V-Nut dort und die deutlich zu kurz geratene Anschlussleitung geben Anlass zur Kritik. Dies sind aber bestenfalls leichte Verfehlungen, die sich problemlos vom Besitzer lösen lassen. Ein weiteres Argument sind die Ersatzteilpreise. Einen Satz neue Messer für 11€ lassen einem zum nachdenken kommen, ob man die Messer überhaupt zum nachschleifen gibt oder gleich neue einbaut. Ich bin trotz anfänglicher Skepsis vollends mit der Anschaffung zufrieden.

Grüsse DiKra
 
Moin DiKra,

Glückwunsch zur neuen Maschine :bierchen: !

Wäre toll wenn du einen Test hier im Testbereich verfassen könntest damit später noch Interressierte Infos zur Maschine haben :thx: !

Gruß Heiko
 
Moin zusammen,

@ Heiko - bin dabei einen Testbericht zu verfassen - zieht sich aber da Newbie

@ raubsau - soweit ich weiss hat Makita auch eine 110 mm Hobel im Portfolio(1911B) - ist also nicht ganz so außergewöhnlich. Ob die Messer beim Rebir passen weiß ich nicht (eher nicht). Der Verkäufer bietet Ersatzmesser für 11 € den Satz an. Ich werde mir bei Gelegenheit einen Satz nachordern. Ich finde mit 8 Schneiden (die ja auch noch nachschärfbar sind) kommt man ne Weile hin.


Grüsse DiKra
 
Freut mich auch wenn du mit deiner Anschaffung zufrieden bist...

aber PASS BITTE AUF DEINE FINGER AUF!
Ich kenne jemand der an soner Kontruktion zum stationären Abrichten ohne jeden Schutz 2 Fingerkuppen verloren hat... die gibt der Hobel nie wieder her.
 
Thema: Neue Profimarke REBIR ?

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