Kühlschrankkompressor überbrücken

[HrJames]

Hallo zusammen,

ich benötige Hilfe bei der Überbrückung eines Kühlschrankkompressors. Die Ausgangslage ist wie auf dem Bild zu erkennen.

Ich möchte den Kühlschrankkompressor als Kompressor für eine Airbrusheinheit betreiben. Aus diesem Grund soll die "Schnittstelle" zum Thermostat überbrückt werden. Das Ein- und Ausschalten übernimmt ja dann der Druckwächter am Kessel.
Könntet ihr mir sagen, wie ich das weiße Kabel überbrücken muss oder kann ich mir dieses vielleicht komplett sparen indem das Netzkabel gleich an den entsprechenden Klemmen am "weißen Kasten" angebracht wird?
Ich wäre für eure Hilfe sehr dankbar.

Viele Grüße!

 

[tobi84]

Das Netzkabel kann so angeschlossen werden, dass man das Kabel zum Thermostat weglassen kann.
Ich habe einen ähnlichen, oder sogar baugleichen Kompressor als Druckluftkompressor im Einsatz.

Kannst du noch mal eine Nahaufnahme von der Verkablung machen?

 

[HrJames]

Hallo Tobi,

vielen Dank für die schnelle und erfreuliche Antwort. Wäre sehr schon, wenn sich der Kabelsalat etwas verringert
Ich hab mal eine Nahaufname gemacht. Ich hoffe die wesentlichen Dinge sind erkennbar:

Kann es sein, dass die braune Ader vom Netzstecker dahin muss, wo aktuell noch die braune Ader vom schwarzen reinläuft?

Wie hast du denn das Anschlussstück (Druckluftabgabe) des Kompressors zum Kessel verbunden?

Bist du mit deiner Druckluftkonstruktion bisher zufrieden?

Viele Grüße
Manuel

 

[tobi84]

Hallo Manuel, ich schaue nachher mal nach, wie es bei meinem angeschlossen ist.

Das komische runde Ding ist übrigens ein Kondensator, der muss dran bleiben!

Prinzipiell bin ich mit meinem Kompressor sehr zufrieden. Ich nutze ihn hauptsächlich in Verbindung mit einem kleinen Feuerlöscher als Druckspeicher. Das ganze ist eben eine Bastellösung, reicht aber aus, um mal eine Kleinigkeit auszublasen, oder den Reifendruck zu kontrollieren. Wir haben bei einem Kumpel damit auch schon einen Reifenwechsel mit dem Schalgschrauber durchgeführt (mit 12l Speicher).
Der größte Vorteil ist die Handlichkeit und die geringe Lärmbelästigung gegenüber einem Kolbenkompressor.

Die Verbindung zwischen Kompressor und Speicher habe ich über eine Messing-Schlauchtülle und einen Druckluftschlauch gemacht. Die Messingtülle hatte einen Innendurchmesser, der genau auf den Ausgang des Kompressors gepasst hat. Das Ganze habe ich dann verlötet.

Hast Du dir schon Gedanken gemacht wie du das Ganze betreiben willst? Du brauchst ja zwingend noch einen Kessel und einen Druckschalter. Wenn der Kompressor nicht unter Last anlaufen kann, brauchst du auch ein Entlastungsventil und ein Rückschlagventil zwischen Kompressor und Kessel.

Ich habe mir für meinen Kompressor ein Tragegestell aus 22er Kupferrohr gebaut, das dient auch gleichzeitig als Pufferspeicher und beherbergt den Druckschalter, ein Manometer und 2 Druckluftausgänge sowie ein Überdruckventil.

Achte auf jeden Fall immer auf eine sorgfältige Ausführung, und denke immer daran, dass Druckluft enorme Kräfte freisetzten kann. Bei den kleinen Kühlschrank-Kompressoren entstehen auch nicht unerhebliche Mengen an Kondensat.

 

[tobi84]

Hallo Manuel, ich habe eben mal bei mir geschaut, die Anschlüsse sind etwas anders angeordnet. Mein "Ersatzkompressor" im Schrank sieht deinem aber sehr ähnlich.

Ganz genau kann ich das auf deinem Bild nicht erkennen, aber ich vermute, dass der Braune von der Zuleitung da hin muss, wo jetzt der weiße vom Thermostat steckt. Wenn du kein Fachmann bist, bastel da aber besser nicht selbst dran rum. Am besten wäre es wohl wenn das sich einer anschaut, der live vor Ort ist.

 

[bodensee1]

Hallo zusammen,

ich habe mir gerade überlegt wie der Thermostatschalter
im Kühlschrank funktionieren könnte, d.h. wenn die Temperatur im
Kühlschrank einen voreingestellten Wert übersteigt, wird über ein Bimetall der Schalter ausgelöst, der Stromkreis geschlossen
und der Kopressor beginnt zu arbeiten, bis die voreingestellte
Temperatur erreicht ist.

Wenn der Thermostat vom Kühlschrank noch vorhanden ist
könnte man ihn öffnen um dessen Belegung,und die Funktion des Schaltkontaktes zu sehen.

Tobis Meinung kann ich mich nur anschließen, ziehe einen Fachmann hinzu, der die elektrischen Anschlüße ausführt.


@ Tobi dein Kompressor sieht gut aus ,auch die Idee
mit dem Benzinfilter an der Saugseite ist super gelöst.


Grüßle vom bodensee

 

[Schiffhexler]

Moin HrJames

Das ist doch kein Problem. Die Thermostatleitung ist Zweiadrig. Das ist wie ein Lichtschalter, das kannst du auf zwei Möglichkeiten lösen.

1. Die zwei Adern brauchst du nur im Motorklemmbrett verbinden und die Thermostatleitung Außen entfernen. Entweder auf einer Ader einen Kabelschuh
drauf (z.B. weiß) den steckst du auf die Stelle wo der Blaue sitzt
und den blauen Draht in die Tonne.

2. Oder du verbindest die blaue und die weiße Thermostatleitung mit einer Quetschklemme im Motorklemmbrett.

Gruß Gerd

 

[tobi84]

Moin HrJames

Das ist doch kein Problem. Die Thermostatleitung ist Zweiadrig. Das ist wie ein Lichtschalter, das kannst du auf zwei Möglichkeiten lösen.

1. Die zwei Adern brauchst du nur im Motorklemmbrett verbinden und die Thermostatleitung Außen entfernen. Entweder auf einer Ader einen Kabelschuh
drauf (z.B. weiß) den steckst du auf die Stelle wo der Blaue sitzt
und den blauen Draht in die Tonne.

2. Oder du verbindest die blaue und die weiße Thermostatleitung mit einer Quetschklemme im Motorklemmbrett.

Gruß Gerd

Ich glaube in seinem Fall ist die Thermostat-Leitung 3-adrig, da liegt noch eine Leitung für die Beleuchtung mit drin. Daher gibt es quasi 2 Möglichkeiten zu überbrücken. Weiß mit braun, oder Weiß mit blau.

 

[HrJames]

Hallo,

zunächst mal besten Dank für die zahlreichen Antworten!
Ich hab mir ja schon zahlreiche Infos aus dem Forum geholt, mich aber mit Tipps und Ratschlägen aufgrund geringer Erfahrung etwas zurückgehalten.
So viel Unterstützung, Klasse

@ Tobi: Deine Selbstbauvariante sieht super aus, vorallem weil er so wirklich überall zu verwenden ist, wo Strom in der Nähe ist. Wie das mit dem Schlagschrauber hingehauen hat würde mich allerdings interessieren. So ein Gerät ist ja nicht im Dauereinsatz und brauch auch nicht konstant Luft. Doch wenn, dann benötigt er doch ziemlich viel. Das dürfte doch mit 12 L ziemlich eh werden. Oder habt ihr etwa den Behälter mit 10 oder gar mehr Bar unter Druck gesetzt?

Ganz von Null gestartet hab ich mit der Idee "leiser Selbstbaukompressor" nicht. Hier und auch in anderen Foren gibt es ja schon regen Diskussion darüber, was sinnvoll und was gefährlich ist. Ich hatte das Glück und habe einen billigen Baumarktkompressor geschenkt bekommen. Ich wohne in einem Mehrfamilienhaus und da konnte man den 97dB Kolbenkompressor getrost vergessen. Der wurde abgebaut und bei Ebay verkauft. Das schöne ist, dass der Rest im Prinzip ne gute Basis für den Eigenbau darstellt. Druckwächter ist vorhanden, original 24 L-Kessel der auch für bis zu 8 Bar vorgesehen ist. Druckluftverteilerbuchse mit Druckeinstellung und auch ein Wasserablassventil war dabei. Nun soll im Prinzip der Kühlschrankverdichter an die Stelle des ursprünglichen Kompressor . Zusätzlich soll noch ein Öl- und Wasserabscheider verbaut werden. Soweit hoffe ich ist das Gerät dann zum Airbrushen geeignet.

Nun aber zurück zur eigentlichen Thematik:

Ich hab mal, so gut es ging, versucht die Schaltung zu skizzieren. Grün sei hier stellvertretend für braun.

Im Prinzip hatte ich es mir wie Schiffhexler gedacht und würde das grüne Kondensatorkabel dahinstecken, wo gerade noch das grüne vom Thermostat liegt. Es sind aber 3 Adern wie Tobi schon sagt. Nach meinem Verlegen des grünen Kondesnatorkabels auf die Stelle des grünen Thermostats, schmeiße ich das komplette Thermostatkabel raus. Würde es jetzt ausreichen, wenn das blaue Kondensatorkabel noch mit der der dritten Platine (ganze links) verbunden wird? Ich hoffe, das war jetzt nicht zu verwirrend.

Viele Grüße

 

[tobi84]

Der Kompressor lässt sich sogar mit einem 1,2kw Wechselrichter im Auto betreiben

Den Druck habe ich auf 9 Bar eingestellt, dann fängt er bei 6 Bar wieder an nachzupumpen. 10 Bar würde er auch noch schaffen, aber dann läuft er bei 7 Bar schon nur noch mit Mühe an. Mit einem Entlastungsventil wäre das aber auch kein Problem.

Zur Verwendung mit dem Schlagschrauber hatten wir einen 12l Druckspeicher angeschlossen. Nach der Demontage eines Rades ist der zwar auf 5-6 Bar abgesunken, aber bis man mit dem nächsten Rad beginnt ist er wieder ausreichend voll.

Wenn du einen kompletten Kompressor ohne Verdichter zur Verfügung hast ist das ja ideal! Der Kleine wird zwar eine Weile brauchen bis der die 24l x 8Bar voll hat, aber dafür ist er auch flüsterleise.

Zu deinen Kabeln: Ich vermute, das braune Kabel von der Zuleitung muss links an die Stelle wo jetzt das Weiße vom Thermostat sitzt. Die 3 Kabel vom Thermostat können dann weg.
An der 2. Steckleiste von rechts wo grün von der Zuleitung und grün vom Thermostat dran steckt, geht da nach hinten noch was zum Kompressor weg?

 

[HrJames]

Wow, hätte ich wirklich nicht gedacht. Aber umso interessanter wie groß doch die Einsatzmöglichkeiten sind, wenn mans nur ab und an braucht. Denke da gerade zum Bespiel an ne Spurstange, deren Mutter ziemlich fest und nur mit viel Schweiß zu lösen war Was habt ihr denn für einen Schlagschrauber verwendet. Einer der sehr wenig Luft benötigt hat?

Ja, die Vorrichtung habe ich dafür. Allerdings ist mir am Tank ein kleines Malheur passiert. Er ist schon etwas älter und ich habe ihn innen gereinigt auch auch die einzelnen Schraubverbindungen gelöst. Leider ist mir dabei, das Gewinde vom Rückschlagventil abgerissen. Mal sehn, wie ich das restliche Messinggewinde wieder rausbekomme. Bisher habe ich noch keine Lösung.

Zur Verkabelung:
An der 2. Steckleiste von rechts geht nach hinten nichts mehr zum Kompressor. Wäre dann die Verkabelung korrekt für einen Probelauf, wenn ich die Kabel wie von dir beschrieben anbringe?

PS: Wenn du noch weitere Bilder von deinem guten Selbstbaustück hast, immer her damit. Würde der mal die Verbindungsschläuche am Kompressorausgang selbst sehen

Viele Grüße und ein schönes Wochenende

 

[tobi84]

Ich möchte hier keine Diskussion über den luftverbrauch und die Eignung eines Kühlschrankkomressors lostreten.
Für meine Anwendungsfälle reicht mir meine mobile Konstruktion aus. Der Schlagschrauber (25€ Chinagerät) läuft damit hervorragend. Wichtig ist aber auch eine ausreichende Dimensionierung der Anschlüsse und des Schlauchs (9mm).
Lange Einsätze auf kleiner Stufe kann man mit dem kleinen Druckspeicher natürlich nicht machen, lieber kurz und kräftig drauf halten.