Welche Stromleitung zur Überbrückung von 60m Distanz?

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Hallo, ich würde gerne auf dem anliegenden Grundstück eine Pferdekoppel einrichten und dazu Wasser und Strom über eine Strecke von etwa 60m unterirdisch verlegen. Ich weiß aber nicht genau, welche Aderdicke man dafür verwenden sollte. Reicht da noch 1,5mm² oder sollte es schon 2,5mm² sein?

Angeschlossen werden sollte eine Leuchte im Stall, eine beheizbare Wassertränke (ca. 50Watt Verbrauch) ein elektrischer Weidezahn (ca. 10 Watt) und natürlich eine Steckdose für "was eben so anfällt".
 
Also Wasser bekommst du durch kein Kabel durch, egal wie dick.

Für den Strom 4mm² NYY
 
Ich denke 2,5 mm² ist das Mindeste. Selbst dann kann es sein, dass du nicht mit 16A, sondern nur mit 10A absichern darfst. Vielleicht kann ein Elektriker das hier kurz rechnen.
Es kommt eben nicht darauf an, was du anschließt, sondern was man anschließen könnte. Wenn also jemand dort einen Heizlüfter oder Hochdruckreiniger einsteckt, darf nichts passieren.
Wenn möglich, würde ich gleich Drehstrom hin legen.
 
2,5² reicht auf keinen Fall. Wie Alfred sagt, ordentlich machen und dann eine UV setzen. Alles andere ist Murks.
 
wäre es nicht sinnvoll bei der Mühe gleich eine richtige Leitung mit 4x 10² mm zu verlegen und eine Verteilung mit FI zu setzen?
Wenn schon Verteilung dann bitte auch gleich mit 5x10 oder besser 5x16mm² anfahren.
Einen PEN würde ich heute für eine Verteilung nicht mehr legen.
Auf die angedachte Länge muss bei 16mm² wahrscheinlich in der versorgenden Verteilung eine 50A oder gar 32A Vorsicherung gesetzt werden. hab das jetzt noch nicht nachgerechnet.

Edit:
2,5² reicht auf keinen Fall
Jetzt übertreibt mal nicht!
Eine 2,5mm² Leitung (hier 120m hin und zurück insgesamt) haben einen Gesamtwiderstand von 0,854Ohm. Diese könnte/dürfte man, bei nur zwei belasteten Adern sogar noch locker mit einem B20A absichern.
Wen s Interessiert kann die Normenlage dazu gerne in der EN60204-1 nachlesen.

PS
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt drei Kriterien für den Leitungsquerschnitt: Strombelastbarkeit der Leitung, Spannungsabfall und Kurzschlussstrom.
Die Strombelastbarkeit wird hier nicht das Problem werden.
Der Spannungsabfall soll max. 3% bei Nennstrom der Sicherung betragen.
Der Kurzschlussstrom muss höher sein als der Maximalwert des magnetischen Schnellauslösers des Leitungsschutzschalter.

und natürlich eine Steckdose für "was eben so anfällt".
Bis zu dem Nachsatz war es einfach, weil es nur um fest angeschlossene Kleinstverbraucher ging. Eine allgemein verwendbare Steckdose heißt für mich: mit 16 A abgesichert.

Bei 16 A und 120 m (Hin- und Rückweg) komme ich auf mind. 6 mm² Kupfer (oder 10 mm² Alu).
Damit liegst du dann bei 0,35 Ohm Schleifenimpedanz. Mit einer üblichen Quellimpedanz des Stromnetzes sollten die oben genannten Bedingungen für eine B16 Absicherung erfüllt sein. Auch ein C16 LSS sollte noch möglich sein.

Ich denke 2,5 mm² ist das Mindeste. Selbst dann kann es sein, dass du nicht mit 16A, sondern nur mit 10A absichern darfst. Vielleicht kann ein Elektriker das hier kurz rechnen.
Da wäre maximal eine Absicherung mit 6 A zulässig, um unter 3% Spannungsabfall zu bleiben.

Als dezenter Hinweis am Rande: Wenn im Stall eine Unterverteilung gesetzt wird, müsste man diese eigentlich mit einem deutlich höheren Querschnitt anfahren als hier vorgeschlagen, denn für Unterverteilungen gilt ein geringerer zulässiger Spannungsabfall. Das interessiert den Strom natürlich nicht, denn der kann keine Normen lesen. :ducken:
 
Bei 16 A und 120 m (Hin- und Rückweg) komme ich auf mind. 6 mm² Kupfer (oder 10 mm² Alu).
Damit liegst du dann bei 0,35 Ohm Schleifenimpedanz.
Wie kommst Du darauf? Bei einem B16 geht man, laut 60204 bei einer max 5 sekündigen Abschaltzeit von einem erforderlichen Schnellauslösestrom von 87A aus. Der wird bei 0,86 Ohm ganz locker gerissen. Auch wenn man zusätzlich für das vorgeschaltete Netz noch eine Impedanz von 500mOhm hinzuaddiert.
Die 3% gelten, meines Wissens nicht an Endverbrauchersteckdosen und sind dort nur noch eine Empfehlung.

PS
 
Wenn ihr schon aufbuddelt, wäre zu überlegen, Kabelrohre zu verlegen. Dann ist man flexibel für die Zukunft.

Die 3%-Regel ist immer die härteste i.V. mit Volllast, denn das sind nur 6,9V Spannungsabfall. Dann bräuchte man 4qmm und Absicherung max. 13A!

Jetzt mal anders rum:
Was würde man machen, wenn man da Winkelschleifer bräuchte und keine Leitung liegt? Man nimmt zwei Kabeltrommeln, rollt sie aus und steckt den Winkelschleifer ein.

eine 1,5qmm käme bei 10A auf 14,24V Spannungsabfall.
eine 2,5qmm käme bei 16A auf 13,67V Spannungsabfall.

Eine Belastung mit 100W (0,5A) bedeutet an einem 1,5qmm einen Spannungsabfall von 0,7V.
 
Ich würde auf den 3% Spannungsabfall pfeifen und ein 2,5 mm² legen.
Absicherung 10A, damit läuft notfalls eine flex oder ein Staubsauger.
Der Ersteller wollte den Aufpreis von 1,5 auf 2,5mm² vermeiden. Das Thema ist also kostensensibel. Der Vorschlag mit 5x16mm² sprengt den Kostenrahmen wohl um ein Vielfaches.
 
dann soll der TE antworten wie weit er mit der Planung ist und die Beiträge hier verarbeiten.
 
Der TE ist bestimmt bei der Bank. Eigenes Kraftwerk (natürlich Wind, Solar oder Biogas) und die Wasserversorgung wird teurer als geplant. :rotfl:
 
Ist das nicht eine Norm für die Innenverdrahtung von elektrischen Maschinen? Ich spreche von Gebäuden und dachte ich eher an die DIN VDE 0100-410. Ich habe hier gerade nur die alte 2007er Ausgabe zur Hand, aber da stehen noch maximale Abschaltzeiten von 0,4 s für TN-Systeme.

MäänzerBub hat es aber schon richtig zusammengefasst. Von den drei Bedingungen sind die 3% Spannungsabfall hier die härteste Bedingung. Strombelastbarkeit und I_k passen dann automatisch, wenn der Spannungsabfall eingehalten wird.

Der Ersteller wollte den Aufpreis von 1,5 auf 2,5mm² vermeiden. Das Thema ist also kostensensibel. Der Vorschlag mit 5x16mm² sprengt den Kostenrahmen wohl um ein Vielfaches.
Das steht so nicht explizit im Startposting. Die Auswahl von 1,5 mm² und 2,5 mm² liegt häufig auch daran, dass die meisten Hobbyisten keine anderen Querschnitte kennen und auch nicht im Baumarkt sehen. Daraus schließen viele dann, dass man sich zwischen den beiden Querschnitten entscheiden muss.

Was die Kosten angeht: Ein bewusst kräftig überdimensioniertes 60m langes NAYY-J 5x16 RE kostet gerade mal 300 € im Vergleich zu 120 € für ein grenzwertig dünnes NYY-J 5x2,5.
Das ist zwar mehr als das doppelte, aber absolut nur 180 € mehr. Wenn man mal überlegt, wie hoch der Aufwand ist, einen 60m Graben zu erstellen und wieder zu zu schütten, dann relativieren sich diese 180 € in meinen Augen schnell.
Man braucht halt für Alu-Leiter geeignete Anschlussklemmen und sollte das Kabel nicht unnötig knicken, aber so ein Problem ist das ehrlich gesagt auch nicht. Und dann hat man da eine belastbare E-Installation.

Die 3% gelten, meines Wissens nicht an Endverbrauchersteckdosen und sind dort nur noch eine Empfehlung.
Das ist tatsächlich etwas chaotisch in den Normen beschrieben und z.T. widersprüchlich.
Die DIN 18015 sagt max. 3% vom Zähler bis zum Verbraucher.
Die DIN VDE 0100-520 sagt 5% bis zum Verbraucher, rechnet aber ab dem HAK und nicht ab dem Zähler.
Zwischen HAK und Zähler sollen es aber nur 0,5% Spannungsabfall sein.
Das passt also alles nicht so wirklich zusammen.

Wenn man sich entscheidet, die 3% Spannungsabfall zu ignorieren, passiert erstmal nichts schlimmes. Die höheren Kabelverluste sind selbst bei unseren hohen Strompreisen bei so einer Steckdose, die nur sehr selten genutzt wird, vollkommen egal.
Wenn man es übertreibt und das Kabel deutlich zu dünn wählt, dann bekommen z.B. Motoren, die unter Last anlaufen müssen, irgendwann Probleme und auch die Abschaltbedinungen für den LSS passen irgendwann nicht mehr.
Aber ich gebe dir Recht, dass es nicht schlimm ist, statt 3% mit 5% Spannungsabfall zu arbeiten.

Die Frage ist halt, was alles an der Steckdose laufen soll. Und dann muss er sich halt überlegen, ob 10 oder 16 A Absicherung sinnvoll sind.
Bei 10 A könnte man grenzwertig noch ein 2,5 mm² Kabel nehmen. Bei 16 A würden 4 mm² noch funktionieren. Normativ korrekt wäre jeweils eine Stufe dicker.
Und 4mm² Cu kosten fast das selbe wie 16 mm² Alu. Man muss nur wissen, ob man sich die etwas nervigere Verarbeitung von Alu-Kabeln antun will. (Ich gebe zu, ich mag sie nicht.)
 
@Dev danke für die Ausführlichkeit!
Ich sehe das wie Du: wenn man schon 60m verlegt, kommt es auf die hier genannten 180€ nicht an. Die Wahrscheinlichkeit, dass da hinterher doch irgendwann größere Verbraucher angeschlossen werden, liegt hingegen IMHO weit über 80%. Insofern macht die "grenzwertige" 2,5²-Leitung wenig Sinn.

Ein ganz kurzer Blick zeigte mir (ohne Mehrmengenrabatt oder ähnliches), das Meterware 5x6² NYY mit 4,99€/m gerade mal 30ct mehr kostet als 4² (65m bei Kabelscheune lägen bei 324€). Da würde ich nicht drüber nachdenken, das sind gerade mal 18€. Wer daran schon knapsen muss, der sollte das ganze Projekt bleiben lassen.
 
Es ist doch nicht nur das Kabel. Wenn du auf mehr als 2,5qmm gehst, brauchst du auch mindestens einen zusätzlichen Klemmkasten. Mehr als 2,5qmm kannst du nicht an einem Schalter/Steckdose anschließen. Natürlich sind immer "nur ein paar Euro" mehr. Aber irgendwo muss man auch mal eine Grenze ziehen.

Es ist Sache des TE zu entscheiden, wie er sich aufstellen will. Bei mir wäre es höchstens 2,5qmm 3-adrig im Leerrohr.
 
Es ist Sache des TE zu entscheiden
Was ist das denn für eine überflüssige Binse? Selbstverständlich ist es "Sache des TE". Er hat gefragt, er bekommt Antworten. Wenn eine Baumaßnahme an geschätzt 200-250€ Mehrkosten, die hier anfallen würden, scheitert, wobei ja die 60m Graben das deutlich aufwendigste daran sind, dann, wie erwähnt, sollte man sich mal generell Gedanken machen, ob das so eine gute Idee ist.

BTW: von mir aus kannst Du auch Klingeldraht nehmen, mir ist das völlig egal. Aber wenn man allgemein in die Runde fragt, kann man wohl kaum damit rechnen, dass die grenzwertigste Lösung empfohlen wird.
 
Diskussionen exakt zu dem Thema habe ich schon öfters erlebt und sie haben das Potential zur Eskalation. Da dran liegt mir nichts.

Kommentare der Art "Wer daran schon knapsen muss, der sollte das ganze Projekt bleiben lassen." verleiten mich dazu mit den Augen zu rollen. Das hat schon was belehrendes.
 
Roll' halt. Mache ich auch oft genug. Aber nichts daran hat "etwas Belehrendes" - kaum etwas liegt mir ferner, als hier
irgendjemanden "belehren" zu wollen. Die Teilnehmer hier sind sowieso alle unbelehrbar (inkl. mir übrigens :wink: ). Und "eskalieren" will ich hier auch nix.
Aber da steht nunmal als Letztes:
und natürlich eine Steckdose für "was eben so anfällt".
Was denkst Du denn, was da "so anfällt"? Ich weiß genau, wie das bei Landwirten ausfällt, das wird hier nicht anders sein. Da sagste dann "ne 230er Flex kannste da aber nicht betreiben", und vier Wochen später heißt es dann "das mein Kränzle HDR da auch nicht geht, haste mir aber nicht gesagt". Hört doch auf so zu tun, als würde da höchstens noch ein Rasierer angeschlossen. Die Wahrheit ist, dass in einem Pferdestall eine Schuko-Steckdose für alles benutzt wird, was einen passenden Stecker hat. Also ist es sinnvoll, die Leitung so auszulegen, dass das auch in allen Situationen gegeben ist, vor allem dann, wenn das Gros an Arbeit und Investition sicherlich nicht die Leitung ist, sondern die Wegebereitung für selbige.

Die Fakten hat @Dev sehr anschaulich dargelegt, dabei bzgl. Steckdose aber bei der Belastbarkeit der Leitung die genannten ca. 100W Grundlast unberücksichtigt gelassen - bei denen es sicherlich nicht bleiben wird.

Was Du hier treibst, ist hingegen Schönfärberei. Selbstverständlich "kann" man das so machen - dann isses aber scheiße. Und das weißt Du auch.
 
das mein Kränzle HDR da auch nicht geht,
Wohl Wahr!
Meiner läuft an 50m 1,5mm²nicht mehr richtig. Das musste halt mal unbedingt sein. Ich durfte ihn dann aber nur noch mit 80Bar betreiben sonst verhungerte er beim Schließen der Pistole.
Opas (Eisenschwein)Schweißgerät wird übrigens auch nicht mehr korrekt arbeiten...

PS
 
Thema: Welche Stromleitung zur Überbrückung von 60m Distanz?

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