@ cades:
Wieder mal "märchenhaft" unsachlich, fachlich unfundiert, in keiner Weise hilfreich und dann auch noch unverschämt. Na, was solls. Ich kann ja trotzdem eine vernünftige Antwort schreiben.
Ich versuche zuerst einmal, Dich zum nachdenken über das Thema anzuregen:
Bist Du der Meinung, daß die Arbeit des Schornsteinfegers in derzeitigen Form einen Nutzen hat und wenn ja, kannst Du den objektiv benennen? Und selbst wenn man einen gewissen Nutzen sehen will: Wozu das Monopol aus NSDAP-Zeiten, welches vornehmlich Spitzelzwecken diente - andernfalls wäre es Himmler nicht so wichtig gewesen.
Lies doch mal:
http://www.schofeg.de/
oder
http://www.gesetzespranger.de/schornsteinfegermonopol.html
Unter dem Suchbegriff "Schornsteinfegermonopol" findest Du noch viel mehr.
Ansonsten:
Ich zahle jährlich einen ähnlichen Betrag für eine ähnlichen Situation: 2 Züge, Gas und Holz.
Für max. 10min Arbeit finde ich das trotzdem reichlich. Anfahrt kann man ja meistens nicht wirklich rechnen, da der SF quasi von Haus zu Haus zieht.
"Mein" Schornsteinfeger ist auch nett, genauso wie meinereiner und wir unterhalten uns nett, wenn wir gerade beide Zeit dazu haben. Schön. Das ändert aber nichts an meiner ablehnenden Einstellung zu diesem überholten Monopol und der damit verbundenen Abzocke, was symptomatisch für den deutschen Staat ist. Du weißt doch - wie Schiller schon sagte: "Ich weiß den Mann von seinem Amt zu unterscheiden."
Zum technischen:
Bei den heutigen Kaminöfen, welche meistens ausschließlich mit Holz beheizt werden, ist die Gefahr eines gefährlichen Schornsteinbrandes basierend auf Glanzruß nur noch sehr gering. Solange nur mit trockenem Holz geheizt wird sowie der Ofen gut funktioniert und eingestellt wird, entsteht kaum Glanzruß. Natürlich entsteht etwas Flugruß, aber der ist unkritisch. Wenn der doch mal abbrennt, passiert vielleicht von etwas Funkenflug abgesehen nichts gefährliches.
Jährliches Kehren bzw. sogar 2x/a ist unter diesem Umständen total übertrieben. Glanzruß ist ziemlich hart und wird durch die normalen Kehrmethoden sowieso schlecht entfernt. Was da zu Tage gefördert wird, ist hauptsächlich Flugruß und Flugasche. Die hätte es durch Zugluft und Schwerkraft bedingt ohnehin ab einer gewissen Schichtdicke ohnehin nicht im Zug gehalten - entweder ober raus und innen runterfallen.
Insgesamt kommt bei der in Deutschland erzwungenen hohen Kehrfrequenz jeweils nicht viel Ruß zusammen, wie sicher jeder bestätigen kann, der so eine Holzheizungsanlage betreibt. Allenfalls findet an den Schornsteinen durch das ständige Herumgewirtschafte mit dem Kehrgeschirr ein unnötiger Verschleiß statt.
Ferner haben moderne Kaminöfen oder Kamineinsätze vergleichsweise geringe Abgastemperaturen. Dazu kommen die isolierten Züge moderner Schornsteine. Die Wahrscheinlichkeit der Entzündung des Glanzrußes im Kamin, so nach langer Zeit welcher in ausreichender Menge vorhanden sein sollte, ist damit stark reduziert.
Ein Schornsteinbrand ist zudem noch lange keine Katastrophe. Viele rufen deswegen nicht einmal die Feuerwehr. Die macht auch nicht viel mehr, als die Sache zu beobachten und wenn es zu heiß zu werden scheint, durch die Reinigungsklappe im Keller oder einen Ofenanschluß einen Sprühstoß aus dem Pulverlöscher reinzujagen. Ausbrennen lassen ist in dieser Situation auch das Beste, was man für den Schornstein machen kann. Danach ist er wenigstens sauber bzw. leicht zu kehren. Löschen mit Wasser wäre übrigens wegen des Temperaturschocks Gift für den Schornstein. Zu beachten ist je nach Umfeld und Witterung der Funkenflug.
Schornsteine mit starker Glanzrußbildung werden auch kontrolliert ausgebrannt.
Gefährlich ist bei moderner und intakter Bauweise hauptsächlich, daß Glanzruß beim verbrennen massiv an Volumen zunimmt und schnell mal den Zug verstopfen kann. Dann ist zwar i.d.R. auch der Kaminbrand aus, aber der noch brennende Ofen wird seine Abgase nicht mehr los. Wenn man das alles nicht mitbekommen sollte, besteht u.U. die Gefahr einer CO-Vergiftung. Ein Schornsteinbrand macht allerdings viel Lärm und erzeugt einen starken Sog im Ofen. Wenn damit schlagartig Ruhe ist - also nicht abklingend - dann weiß man Bescheid. Dann wird man wohl bei guter Lüftung den Ofen vorsichtig löschen und ausräumen müssen.
Wenn man hat, kann man den Schornstein mit einer schweren Eisenkugel an einer langen Kette freimachen. Aber Rübe weg und Handschuhe tragen - kann gut sein, daß es noch einmal eine Stichflamme gibt.
Ganz auf die leichte Schulter sollte man es auch nicht nehmen. Ruß leitet die Wärme schlecht. Glutnester können nach Stunden wieder aufflammen und auch partiell hohe Temperaturen erzeugen. Ich würde unmittelbar nach dem Kaminbrand fegen und den Querschnitt frei legen, um dieses Risiko auszuschließen.
Aber noch einmal: Es ist höchst unwahrscheinlich, daß es dazu kommt. Und selbst wenn: Die ultimative Gefahr, wie von der Schornsteinfegerinnung zur Panikmache, Rechtfertigung und Besitzstandssicherung gern dargestellt, ist es dennoch bei weitem nicht.
Es sollte (wie im Rest der Welt) dem Hauseigentümer überlassen sein, ob und wann er den Kamin kehrt oder kehren läßt. Das selbst kehren ist keine große Sache. So ein Kehrbesen kann nicht die Welt kosten und das werden die meisten prima alleine können. Einen sicheren Zugang zum Schornsteinkopf muß man sowieso haben. Wer solche Turnübungen auf dem Dach aus gesundheitlichen oder anderen Gründen nicht mag, kann sich ja immer noch einen Dienstleister suchen.
Der Schornsteinfeger mißt auch nicht wirklich "die Heizung durch". Er führt bei Öl- und Gasheizungen lediglich eine simple CO-Messung durch, natürlich zu weit überhöhten Kosten. Ist das Meßergebnis nicht innerhalb der Toleranz (was ein Thema für sich ist), muß man normalerweise einen Heizungsmonteur rufen. Der mißt dann ein zweites Mal und stellt den Brenner ein. Danach kommt der Schwarze Mann noch mal zur dritten Messung - Nachkontrolle. Natürlich kostet das alles. Sinnvoll wäre es, wenn der Heizungsfachmann das komplett erledigen würde. Insbesondere bei modernen Gasheizungen ist auch eine jährliche Kontrolle der Grenzwerte übertrieben. Bei Autos geht es auch so, wie ich vorschlage - AU alle 2 Jahre bzw. nach 3 Jahren zum ersten Mal bei Neuwagen und selbst das ist wieder einmal überzogene deutsche Gründlichkeit.
Die EU hat die aus dem 3. Reich herrührenden Zustände in Deutschland bereits 2002 abgemahnt und am 17.12.2006 ist Fristende für die Bundesregierung, eine Stellungnahme vorzulegen. Hoffen wir mal, daß dann schnell vernünftige Zustände einkehren und nicht ein neuer Wahnsinn den alten ablöst.
@ schoki:
Das mit dem edelstahlsaniertem Abluftkanal klingt "ausbaufähig". Beschreibe den doch mal genauer.
Ansonsten steht und fällt alles mit der Isolierung und der Dichtheit des Gebäudes. Bei einem Stall ist darauf normalerweise wenig Wert gelegt worden, so daß ggf. einige Änderungen erforderlich wären. Man kann auch ein Zelt heizen. Die Frage ist eben, ob das auf die Dauer vernünftig ist.
Gruß
Thomas