Also ich kann euch etwas über meine Erfahrungen mit KS tools sagen.
Wir haben uns im Januar einen Akkuschlagschrauber KS-515.3601 mit 19.2 Volt und 380Nm zum Preis von 249 € netto bei der Firma Seller-Keller GbR, Hauptstrasse 15 in 84558 Kirchweidach bestellt.
Wir hatten uns vorher ein wenig schlau gemacht und dieses Modell hat wohl klaglos in verschiedenen Werkstätten seinen Dienst abgeleistet.
Geliefert wurde auch prompt nach Überweisung am 18.01.2006. Nachdem der Akku geladen war und wir das Gerät ausprobieren wollten trübte sich die Freude wegen des schlecht verarbeiteten Klemmringes, der einen Wechsel der Nüsse ohne Zange unmöglich machte.
Fassungslos waren wir allerdings als der Schrauber nach einem Wackler an der Motorradhebebühne – Höhe 75cm – runter fiel und mit dem Klang eins rohen Ei´s auf dem gefliesten Boden aufkam und ohne Murren in 2 Teile zerbrach.
Die Bruchstelle verlief natürlicherweise entlang der schwächsten Gehäusestellen.
Konstruktiv ist es sicherlich immer ein Kompromiss wenn der Rechts/Links Schalter oberhalb des Bedienknopfes sitzt. Hier jedoch stehen nach vorne nur zwei Flächen in der Größe eines Zigarettenquerschnitts zur Verfügung. Diese verzeihen dann - was bei der Produktion solcher Gehäuseteile durchaus vorkommen kann – natürlich keinerlei Lunker oder sonstige Einschlüsse.
Man könnte jetzt sagen: Idiot, dann schmeiß ihn halt nicht runter. Wenn man so einen schweren Schrauber mal in der Hand hält und sich dann diese kleinen Verbindungsflächen ansieht zweifelt man auch ohne Maschinenbaustudium an der Konstruktion des Gerätes.
Fazit: so ein Schrauber für 300 € (inkl. Versand und MWST) muss einen Fall aus der Höhe schadlos überleben. Wir sprechen mit dem Lieferanten das wir ein stabiles Gerät benötigen, über den Fluch der Montagsprodukte Über Kundenfreundlichkeit und Firmenphilosophie und soon Firlefanz. Es ist der 24.Jan.2006.
Herr Buck von der Firma Seller-Keller sichert uns zu das er mit seinem Lieferanten Firma KS Tools sprechen werde und man da mit Sicherheit etwas machen könne wo er doch so ein guter Kunde da sei, kein Problem, wir sollen mal Fotos schicken.
Nach einigen Telefonaten: noch nicht erreicht, jaja der zuständige Mitarbeiter von KS ist aber grad im Urlaub, etc. wurde uns von Herrn Buck angeboten das er uns die Kaufsumme überweist wenn er von KS ein intaktes Gerät bekommen würde. Das wiederum könne er dann ja wieder als neu verkaufen. Ah ja.
Bei einem der nächsten Telefonate – es war mittlerweile Mitte Februar – sagte er uns das es nur aufgrund der Fotos kein Garantiefall sein könne. Er aber mit KS eine Lösung fände, nur dafür benötige er das Gerät.
Nun Gut wir schicken es Ihm (auf unsere Kosten). Es ist der erste März.
Nun folgte eine Serie von Anrufen bei der Firma Seller-Keller, mind. Einmal die Woche.
Die Antworten enthielten öfters sich ähnelnde Satzbausteine wie: noch nicht erreicht, noch im Urlaub, sind jetzt alle zur Messe, nächste Woche treffe ich Ihn, ja der ist gerade nicht da, krank oder beides, nein ich bin Brian und meine Frau auch, usw. In monatlichen Abständen wurde uns eine Lösung in Aussicht gestellt, dann wiederum sah es mit mal nicht nicht soo gut aus.
Diese Hinhaltetaktik beendeten wir am 24 Mai mit einer Rundmail an alle greifbaren Mitarbeiter, Vorstände und Geschäftsführer der Firma KS Tools.
(dieses nicht gerade sehr feine Mittel ist auch hochwirksam bei sich rar machenden Geschäftskundenbetreuern Düsseldorfer Netzanbieter)
Einige Tage später gab es sogar einen Kontakt zum Importeur. Als Dritter Ansprechpartner nach 2 Wochen versicherte mir dann ein Herr Vöge das Gerät nun zu prüfen und mir umgehend Bescheid zu geben.
Zu Prüfen?? Moment mal es ist mittlerweile Juni und Herr Vöge bestätigt mir das mein Gerät nun bei KS Tools eingetroffen sei ?? Nach 4 Monaten?
Nun gut, dann solls ja nun wohl was werden. Aber nichts passiert, auch Herr Vöge meldet sich trotz mehrmaliger Anrufe und emails nicht zurück. Das Gerät scheint nun auf dem Weg nach Fernost zu sein –mit dem Schiff . . . Und da man nichts zu sagen hat schweigt man lieber.
Es ist Mitte Juni und die Toleranzgrenzen für faule Werkzeughändler sind nun bei weitem überschritten. Wir geben unserem Ansprech- und Vertragspartner folgende Alternativen.
Er schafft es endlich uns ein intaktes und neues Gerät zu besorgen das er dann wie von Ihm selbst vorgeschlagen zurücknimmt und uns ein anderes Verkauft oder uns die Summe zurück überweist, oder das er uns umgehend das defekte Gerät zurückschickt damit Gutachter und Anwälte mit Ihrer Arbeit beginnen können.
Nichts passiert.
Nach einigen Versuchen in beiden Firmen einen Ansprechpartner zu erreichen und mir den Schrauber –der ja noch mein Eigentum ist – zurück zu schicken, wie schon am 24.05. gewünscht. Kam heute am 07.07.06 eine mail vom Abteilungsleiter Herr Manfred Rasch mit der Nachricht das jegliche Gewährleistung oder Garantieansprüche abgelehnt werden. Ich könne den Schrauber reparieren lassen für 37,80 € excl. Versandkosten Oder Sie könnten ihn zurückschicken oder entsorgen und das eine Reparatur wirtschaftlich sinnvoll sei bei einem Artikel Netto Neupreis von 173,40.
Hä? 173,40 netto? Aso, die mail war gar nicht für mich, sondern für Herrn Buck Firma Seller-Keller und er solle doch bitte bis spätestens 20.07.06 dieses Formular unterschrieben zurücksenden.
2 Wochen sind ja doch ein relativ eng bemessenes Zeitfenster für eine Entscheidung von solcher Tragweite bei einem Mitarbeiter der sonst alle Kleinigkeiten natürlich sofort anschiebt.
Der arme Herr Buck, bestellen und rausschicken sind ja schon zwei Sachen auf mal, also eins nach dem anderen bitte. Na ja für 43% Marge kann man ja auch so schnell nicht sein, bzw. für die „lächerlichen“ 70.000 € Marge die er mit 160.000 € Umsatz laut eigener Aussage mit KS Tools im Jahr macht ist mehr Engagement als beim durchschnittlichen Postbeamten im mittleren gehobenen Dienst aus den 80er Jahren nun wirklich nicht angebracht.
Dann also 173 €. Wenn man die gleiche Spanne noch mal für den Importeur KS Tools rechnet ist der Schrauber für 120 € in Deutschland, zieht man 20 € für den Transport ab verkauft der Hersteller in Fernost den Plastikbrummer fürn Hunni. Die Herstellungskosten werden optimalerweise 60 € nicht überschreiten von denen der arme Hoing der die Mischung für meinen Schrauber angerührt hat selbst als Facharbeiter in China monatlich weniger verdienen dürfte als die Reparatur meines Schraubers kostet. Ist das Globalisierung?
Ich hab mir den Spass erlaubt und die Reparatur sowohl bei Herrn Buck wie auch direkt bei Herrn Rasch bestellt. Die Reparaturkosten sind Überwiesen und ich bin mal gespannt aufs nächste Kapitel.