Hallo,
also bei einigen den angedachten Arbeiten würde ich
a) je nach Umfang über ein grundsätzlich anderes Werkzeug nachdenken und
b) dafür niemals eine teuere Markenmaschine mißbrauchen.
Zum (Beton-) Pflastersteine zuschneiden macht sich ein Winkelschleifer schlecht. Die Profils haben dafür eine Steinsäge, die mit Naßschnitt arbeitet. Andernfalls sind Staubentwicklung und Scheibenverschleiß nur für wenige Schnitte im erträglichen Bereich. So etwas kann man ausleihen und es arbeitet sich damit auch um Größenordnungen besser.
Bei Estrichschnitten hat man bei den Standardgeräten wenig Auswahl und kommt wohl an einem Winkelschleifer nicht vorbei. Normalerweise sind mindestens HKS-Matten drin - da würde ich auf keinen Fall trocken schneiden. Wenn es nicht gerade um minimalinvasive Trockenlegungsaktionen im Keller geht, soll dann meistens auch der komplette Estrich eines Raumes raus und da gibt es andere Alternativen.
Da auch die Markengeräte nicht gekapselt sind, zieht viel Staub durch den Motorteil. Ich arbeite (unzulässigerweise, ich weiß...) trotzdem oft mit einem Teilnaßschnitt, um den Scheibenverschleiß im Rahmen zu halten. Dabei handelt es sich um eine primitive Tropf- / Sprühvorrichtung, die aber ihren Zweck tut. Der billige Winkelschleifer (Einhell glaube ich) hält das schon seit Jahren durch. Nur der Schalter ist dem Dreck nicht wirklich gewachsen. Der wurde schon mal auf Garantie gewechselt, was nicht lange gehalten hat. Der Schalter selbst geht nicht wirklich kaputt, sondern blockiert durch den Staub. Inzwischen habe ich ihn einige Mal zerlegt und gereinigt. Dann geht es wieder einige Zeit. Der Schalter selbst ist von Marquardt und somit nicht unbedingt Schund. Dazu muß man sagen, daß die Maschine schon viel geleistet hat und ich mich wundere, daß Bürstenapparat und hinteres Motorlager immer noch intakt sind.
Für präzise und häufige Arbeiten im Metallbereich kann ein Markenwinkelschleifer zweckmäßig sein. Allein die oftmals geringere Lärmerzeugung ist ein Argument. Dazu kommen elektronische Drehzahlregelung, Sanftanlauf usw. Alles ganz nett...
Aber für solche Dreckarbeiten? Schade um das Geld. Billigwinkelschleifer und dafür reichlich Ersatzscheiben, wobei es die preisgünstigen auch tun. Sie halten zwar vielleicht etwas weniger, bieten aber dennoch ein viel besseres Preis-/Leistungsverhältnis. Die exorbitanten Nennleistungen mancher 230er-Winkelschleifer halte ich eher für werbebedingten Unsinn. Gerade für Diamantenscheiben sie alle mehr als genug Power. Wer mehr aufdrückt, als durch das Maschinengewicht gegeben ist, braucht sich über ein frühes Ableben der Trennscheiben nicht zu wundern - egal ob Marke oder no name. Zaubern kann da keiner.
Viel Leistung braucht man ggf. für grobe Entrostungsarbeiten mit einer großen Topfbürste. Aber das ist auch so eine Sache, die ich einem teuren Markengerät eher nicht antun würde.
Beim Einkauf nicht vergessen: Gehörschutz, Schutzbrille, ggf. Wegwerfstaubmasken, gute Handschuhe - das ist neben ausreichend und verschiedenen Trennscheiben wichtiger als eine besonders schicke Maschine.
Drehbarer Griff? - Auf beiden Seiten ein 10er Gewinde, wo ein Griff eingeschraubt und bei Bedarf auch weggelassen werden kann - fertig. Das paßt dann auch zu den üblichen Klappständern, in denen der WS zur Metallkappsäge mutiert.
Anti-Vibrationsgriff? Wozu soll das gut sein? Wenn die Scheibe rattert, will ich das wissen - hören ist dank Gehörschutz so eine Sache - also spüren. Dann muß man nämlich mal nachsehen oder zumindest Druck rausnehmen. Alles was über eine griffige Gummibelegung der Grifflächen hinaus geht, halte ich für fragwürdig und an den Haaren herbeigezogene Werbeargumente.
Richtig Geld ausgeben würde ich nur für ein vollständig wasserdichtes Gerät (IP6

- wie auch immer das dann seine Verlustleistung los wird - von mir aus per Wasserkühlung... Gibt es aber zumindest im für Heimwerker denkbaren Preisbereich nicht bzw. nur indirekt als Druckluftwerkzeug.
Gruß
Thomas