Drehzahlsteuerung + WaMa Motor allg.

Diskutiere Drehzahlsteuerung + WaMa Motor allg. im Forum Haustechnik und Hausgeräte im Bereich Anwendungsforen - Hallo! Für eine Honigschleuder im Eigenbau möchte ich gerne nen Drehzahlregelbaren Motor. WaMa Motoren haben - so hörte ich - einen "Generator"...
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fränkle

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  • Drehzahlsteuerung + WaMa Motor allg.
  • #1
Hallo!

Für eine Honigschleuder im Eigenbau möchte ich gerne nen Drehzahlregelbaren Motor.

WaMa Motoren haben - so hörte ich - einen "Generator" mitlaufen, der eine bestimmte Voltzahl erzeugt. Diese wird irgendwie gemessen und bei erreichen selbiger unterbricht ein Relais die Stromzufuhr. Nennt sich das "Tachofunktion"?

Drehzahl fällt ab und Relais gibt Strom frei usw.... xmal die minute / sekunde - keine Ahnung.

Der WaMa Bediener stellt lediglich die Schleuderdrehzahl ein...

Ist so eine Ansteuerung, die nur die Drehzahl regelt -durch Voltmessung und Relais- kompliziert? Teuer?

Wie kann ich feststellen, auf welche Kontakte der Strom in den Motor rein muss und wo die Volt des Generators rauskommen für die Messung / Steuerung?

Ich hab zwei WaMa Motoren hier liegen, der eine hat (jeweils ohne Erdung) 5, der andre etwa 9 Kontakte. Kann ich das irgendwie mit nem Multimeter ausmessen was wo angeschlossen gehört?

Leider kenn ich mich mit Elektronik und so nicht wirklich aus ....

Wäre für mein Vorhaben ein anderer Motortyp prinzipiell besser geeignet?
Danke für Eure Tipps!
 
  • Drehzahlsteuerung + WaMa Motor allg.
  • #2
Hallo,

tippe doch mal die Daten vom Typenschild des WaMa Motors ab...
Es muss nicht unbedingt ein regelbares Teil sein, es gibt auch Motoren mit 2 Drehzahlen (Waschen, Schleudern).
Eine alte Steuerung von der passenden WaMa wäre von Vorteil..
Hast Du einen Drehstromanschluss zur Verfügung? Universellst ist bestimmt ein Drehstrommotor und ein Frequenzumrichter...
 
  • Drehzahlsteuerung + WaMa Motor allg.
  • #3
Hi!
Nein, Drehstrom ist leider nicht vorhanden und ein Frequenzumrichter ist wohl seeeehr teuer hab ich gehört.

Leider ist auf dem neuesten Motor nur ne Zahlenkombi aufgedruckt, ich mach mal paar Fotos die nächsten Tage ...

Da steht unter anderem gross:

55 00 00 6818 ...
 
  • Drehzahlsteuerung + WaMa Motor allg.
  • #5
und hier hab ich nochwas gefunden, unter Link "Antrieb":
http://www.technikservice24.de/80256A380053F5c9/FrameByKey/UHON-4P3GGY-DE-p

Zitat:
"In einem an die Motorachse angeflanschten Tacho-Generator wird eine Wechselspannung erzeugt. Diese Wechselspannung wird in der Motorelektronik einem Soll-Ist-Vergleich unterzogen. Das Ergebnis dieser Prüfung führt dann durch Anpassung der Motorspannung zu der vom jeweiligen Programm geforderten Trommeldrehzahl."

Anpassung der Motorspannung würde ja dann heissen nicht an / aus sondern weniger oder mehr Volt ?!
 
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  • #6
@ fränkle:
Der fragliche Motor in der Bucht ist ein Universalmotor, wie bei den meisten Waschmaschinen. Damit er für einen weiten Drehzahlbereich (waschen und schleudern) sowie für die Laufrichtungsumkehr geeignet ist, sind die Feldwicklungen mit Anzapfungen versehen und ein großer Teil der Anschlüsse getrennt herausgeführt.
Kontakte des PSW (Programmschaltwerk) oder Relaiskontakte auf der Motorsteuerplatine schalten den Motor in die jeweils erforderlich Konfiguration. Daraus resultiert die zunächst etwas unübersichtlich erscheinende Verdrahtung.

So ein Motor würde ohne Last bei schon relativ geringer Spannung "durchgehen" - d.h. Drehzahlen erreichen, welche zu seiner Zerstörung führen können.
Die Regelung erfolgt per Phasenanschnitt mit einem Triac und auf der Basis eines Tachogenerators. Der Tachogeneratur ist ein axialer Magnet an der Welle und eine Spule am hinteren Lagerschild des Motors. Dessen Wechselspannung kann man gleichrichten und als drehzahlproportionale Regelspannung nutzen.

Bei den meisten einfacheren WM ist es so, daß auf der Motorsteuerplatine ein Spezial-IC (TDA1085 - veraltet, aber interessant) oder heute fast immer ein Mikrocontroller alle Belange rund um den Motor regelt.
Vom PSW bekommt der Motorcontroller mit simplen Kontaktschaltungen mitgeteilt, was er machen soll - also z.B. reversieren, waschen oder bis zu einer vorgewählten Drehzahlstufe schleudern.
Das Schleudern ist die schwierigste Aufgabe. Dabei ist z.B. eine Unwucht zu erkennen, dann abzubrechen und ggf. nach reversieren erneut zu versuchen, die Drehzahl schrittweise zu erhöhen.

Das kann man grundsätzlich nutzen. Vorteilhaft ist für solche Projekte immer, wenn man die intakte Waschmaschine als Organspender zur Verfügung hat. Dann kann man die Verhältnisse an den Steuerleitungen der Motorplatine in den verschiedenen Betriebsarten ausmessen, bevor man die Kiste ausschlachtet. Es ist schwer, dafür Unterlagen zu bekommen. Die Hersteller von Waschmaschinen u.ä. versuchen jeden aus dem Web zu klagen, der so etwas online stellt. Die sehen eine Beeinträchtigung ihrer ET- und Serviceabzocke.

Deine Honigschleuder braucht eine vergleichbar hohe Untersetzung per Riemengetriebe, wie bei einer WM. Anders wird das nicht funktionieren.
Eine Honigschleuder kann ich mir zweckmäßig nur in der Art vorstellen, daß der Antrieb der stehenden Trommel von oben erfolgt. Da man von oben auch die Be- und Entladung der Rähmchen machen muß, wäre das große Riemenrad immer im Weg.
Sinnvoller ist ein platzsparender kleiner Getriebemotor. Der Motor sollte auch einen ausreichenden Gehäuseschutzgrad haben, um den einen oder anderen Honig- und Wasserspritzer vertragen zu können.
Theoretisch könnte man die Trommel komplett mit einem ausreichend langem Riemen umschlingen. Mechanisch ist das für Heimwerkerverhältnisse ziemlich anspruchsvoll und vor allem mit erträglichem Aufwand kaum sauberzuhalten.

Das Mittel der Wahl ist hingegen ein FU + Asynchron-Drehstrommotor mit Getriebe (klein, ca. 200W sollten schon reichen). Ob das teuer ist, liegt im Auge des Betrachters. Gebrauchte FU's in der fraglichen (kleinsten) Leistungsklasse kosten nicht die Welt. Dafür ist die Sache wesentlich robuster, leiser und weitgehend verschleißarm. Ich würde das bevorzugen.

Mein Opa war auch Imker und hatte eine Honigschleuder mit Handkurbel. Das ging auch und so etwas gibt es auch heute noch. Einmal in Gang gesetzt, war der Kraftaufwand minimal, um die Schleuderdrehzahl aufrecht zu erhalten. Zu schnell durfte man auch nicht drehen, weil sonst die Waben zerbrechen und die kleinen Wachsteilchen den Honig verunreinigen würden. Es gibt also sehr schnell eine sinnvolle Grenze für die Schleuderdrehzahl. Sie liegt deutlich unter den gängigen Schleuderdrehzahlen für Waschmaschinen. Abhängig vom Trommeldurchmesser sind wenige 100 U/min sinnvoll. Bei hobbygängigen Trommel- bzw. Kesseldurchmessern würde ich mal schätzen: max. 300 U/min - eher 200...250.

Ein zu leistungsstarker und nicht sicher drehzahlbegrenzter Antrieb kann bei so einer Sache sehr schnell zur Gefahr werden. Wenn bei der WM-Motor-Lösung der Triac durchlegiert, fliegt der ganze Kram unweigerlich innerhalb der nächsten 30 Sekunden auseinander - mit geschoßartiger Absonderung diverser Einzelteile. Man kann das eigentlich nicht verantworten, wenn man nicht mit der Hand am Notausschalter daneben steht - und wer will das schon.
WM-Motoren haben auf dem Papier relativ geringe Nennleistungen von oftmals 360W. Kurzzeitig und ungeregelt können sie aber ein Mehrfaches umsetzen. Das ist nicht zu unterschätzen.

Gruß
Thomas
 
  • Drehzahlsteuerung + WaMa Motor allg.
  • #7
Hallo Thomas!
Vielen vielen Dank für Deine ausführliche und gute Antwort!
Du hast in vielen Punkten den Nagel aufn Kopf getroffen.
Wachsteilchen sind kein Problem im Honig, der läuft aus der Schleuder eh durchn Sieb und später wird er noch geklärt (kleinste Wachsteilchen schwimmen mit der Zeit auf und werden abgeschöpft), aber es ist schade um die Waben, die bei schonender Schleuderung wieder zum Einsatz kommen.

Manche lassen die feinen Wachspartikel bewusst drin ... denn beim Abschöpfen verliert quasi der Honig auch einen Teil der wertvollen Pollen, soweit ich das richtig verstand, bin quasi NewBEE :D

Unterantrieb ist auch kein Problem - der Honig"füllstand" bleibt so gering, dass man das mit einem Stück abgedichtetem Rohr hinbekäme z.B. Schraubmuffe - in dem die Welle mit ausreichend "Luft" läuft.

Wie es momentan aussieht (ob der Komplexität und Gefahr eines Motorantriebs) tendier ich zum ökologischen Handbetrieb :idea: :!:

nochmals vielen Dank für Deine Mühe! Sollte es doch irgendwann ein Motorantrieb werden - dann les ich mir das nochmal mit nem Elektriker genau durch ....
 
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  • #8
Hallo,
baue an der Achse auf der die Kurbel sitzt eine regelbare Bohrmaschine an, dann kannst du den Waben die Rippen geben. :D
 
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  • #9
@ fränkle:
Von der Imkerei habe ich leider auch keine Ahnung - eben nur das, was man als kleiner Junge so mitbekommt. Leider ist mein Opa viel zu früh verstorben.
Die Waben hat mein Opa eingeschmolzen, daraus Mittelwandplatten hergestellt und diese mit elektrisch erhitzten Spanndrähten in frische Rähmchen eingeschmolzen - so wie es heute noch üblich ist. Mein Opa hat das auch für andere Imker gemacht und sich so etwas dazuverdient. Möglich, daß er deswegen so hinterher war, daß die Waben beim Schleudern unbeschadet bleiben. Bienenwachs für irgendwelche Spielereien abzuzweigen, war jedenfalls so eine Sache...

NewBEE - nette Schreibweise...

Wenn es (noch) nicht um Massenproduktion geht, tut es eine handgekurbelte Schleuder sicher auch. Grundsätzlich kann man statt der Kurbel später auch einen elektrischen Antrieb installieren.

Wenn Du die Schleuder komplett alleine bauen willst, läuft das wohl auf aufwendige Blecharbeiten mit Edelstahlblech hinaus. Kannst Du das bzw. hast Du dafür die Technik? Davor hätte ich weit mehr Respekt, als vor der Antriebsgeschichte.

Gruß
Thomas
 
  • Drehzahlsteuerung + WaMa Motor allg.
  • #10
ob ich das kann?
nicht mit Edelstahl. Aber ich hab ein Spundfass aus weissem HD-PE lebensmittelecht mit D = knapp 60 cm, das wird der Kessel:

http://www.ast-kunststoffkanister.de/index.php?tpl=products&mID=10&cID=52&pID=80&lng=de&page=1

Das 3Bein-Gestell schweiss ich aus verzinktem 4 Kantrohr zusammen, da hab ich Schutzgas.

Und fürn Korb (alles Edelstahl) gibts versch. Gedankenansätze, aber das würde jetzt zu weit führen. Am interessantesten ist momentan eine Zusammensetzung aus gelaserten Einzelteilen (lass ich dann machen) und Gewindestangen. Erstmal für radial. Geht das nicht ergänze ich den Korb mit Lochblech (etwa 10/12 = Loch 10x10 und Steg 2 mm in der Dicke 2 mm) das ganze hat dann die Form wie ein Achteck für 8 Flachzargenrähmchen ...

für kleine Punkt- bzw. Schweissarbeiten in V2A hab ich einen hilfsbereiten Bekannten.

Vielleicht bekomm ich auch einen gebrauchten Korb aus V2A.

Abdeckung oben sternförmig etwa 2/3 Corian 12 mm (da dann integriertes V2A Obenlager) und 1/3 Acrylglas als Deckel zum Reingucken und öffnen / Bestücken.

Honigquetschhahn gibts einzeln schraubbar im Zubehör - das Fass werd ich wohl am Bereich Hahn etwas anwärmen und verformen, dass ich einen möglichst tiefen bzw. Bodenebenen Ablauf erziele.

Bis ich einen vernünftigen Antrieb hab (egal ob Hand oder Motor) liegt die Sache auf Eis.
Gibts eigentlich Honigeis ? :wink:
Jedenfalls nochmals vielen Dank für Eure Unterstützung!

braucht einer ein Wama Motor :wink:)) ??
 
  • Drehzahlsteuerung + WaMa Motor allg.
  • #11
fränkle schrieb:
braucht einer ein Wama Motor :wink:)) ??

:) Also noch tut es meine Uralt Miele :)

Aber wegen dem VA-Material würde ich unbedingt mal beim "Schrottplatz" schauen. Ich war erst gestern noch da (hab meinen alten Kompressortank "entsorgt" - 31kg Schrott und 3,5 Euro raus) und da hatten die jede Menge Lochblech in VA. Günstiger wirst Du es nicht bekommen und so lohnt eine regelmäßige Tour zum Schrotti, bis Du das mit dem Antrieb zusammen hast.

Es gibt auch FU für 1x230V IN und 3x230V OUT - da muss man, um es günstig zu halten, aber auch ordentlich suchen (z.B. Bucht).
 
  • Drehzahlsteuerung + WaMa Motor allg.
  • #12
Leider ist unser Schrottplatz genau auf der anderen Stadtseite, da komm ich sehr selten hin.

Kommst Du da bei Euch öfter hin?
Vielleicht kannst Du da ja was für mich retten? Wenn ja bitte PN.

Gruss Frank
 
  • Drehzahlsteuerung + WaMa Motor allg.
  • #13
Hallo!
Die Sache lässt mich nicht in Ruhe.
Mittlerweile (zufällig) hab ich einen passenden 3Phasenmotor mit 80 Watt bekommen (geschenkt) und nach kurzer aber intensiver Suche einen Frequenzumrichter (mit Schaltschrank und ein haufen elektro(nic) mit drin für 80 Eus - ein sehr sehr guter Preis wie ich finde), diesen hier, Typ FBS 4013/B :

http://www.stoeber.pl/files/File/441375_0300.pdf?PHPSESSID=ae9117aadba145ee711d9809b57c6611

Vom Schaltschrank bekomm ich (hoffentlich) noch einen Stromlaufplan.

Allerdings brauch ich ja nur ne Drehzahlregelung ... aber dieses Monster von FU regelt ja ne halbe Fabrik ... da wird mir als Nichtstromer Angst.

Kennt sich jemand hier mit diesen FUs gut aus un dkann mir bei der sinnvollen Verwendung der Parameter etwas Hilfestellung bieten?

Es folgen demnächst ein paar Bilder, auch vom Inhalt des Schaltschranks und vom Motor ....
 
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  • #14
...hier schonmal das Typschild des Motörchens:

3PhasenMotor.jpg
 
  • Drehzahlsteuerung + WaMa Motor allg.
  • #15
hier die restl. Fotos.

Mich würde jetzt erstmal interessieren, was da noch so alles im Kasten ist und für was das gedacht ist und ob ich das auch für den Betrieb einer Honigschleuder brauch. Bitte bedenkt bei Euren ANtworten (schonmal vielen Dank dafür!!) dass ich ein ziemlicher StromLaie bin ... sorry.

Danke für Eure Ideen :)) !
P1140295.jpg

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hier das Getriebemotörchen, Drehzahl bei jetziger Schaltung über
Steckdose 230 V (mit Kondensator) entspricht vermutlich etwa der Max. Drehzahl der Schleuder. Kann man aber schlecht schätzen ...
P1140309.jpg
 
  • Drehzahlsteuerung + WaMa Motor allg.
  • #16
Mal kurz zusammenfassend:
Das Motörchen darfst Du
1. nur OHNE Kondensator am Fu betreiben.
2. musst Du für den Betrieb am FU auf jeden Fall umklemmen.
3. Das erste Typenschild sagt ausser allgemeinen Blabla gar nix und das zweite ist der Bepper des Schrankherstellers in den die Schaltung verbaut wurde.

Mit einem Schaltplan kann es sein, dass Du den FU ohne( viel) Umverdrahtung zum laufen bekommst. Muss aber nicht. Allerdings kommt eine Umverdahtung bei Deinen Kenntnissen per Fernanleitung wohl eher nicht in Frage...
Und den Bedienelementen auf der Schrankvorderseite nach zu urteilen wird eine teilweise Umverdrahtung unumgänglich sein.
Aber grundsätzlich hast Du einen Prima FU für Dein Vorhaben bekommen der auch den Kleinen Motor relativ Drehzahlstabil betreiben können sollte.
Die Sache mit den Parametern sollte, wenn die Verdrahtung stimmt dann eher der kleinere Part werden.

Gruß PS
 
  • Drehzahlsteuerung + WaMa Motor allg.
  • #17
@ fränkle:
Glückwunsch zum 80 Euro-FU. Die 80 Eier dürfte schon der Rittal-Schrank wert sein...

Stöber ist ja noch im Geschäft. Falls Du auf deren Website (stoeber.de) nicht fündig wirst, würde ich da mal anrufen. Vielleicht gibt es die Parametrierungssoftware kostenlos. Die Schnittstelle vorne ist bestimmt RS-232. Am PC macht sich das alles viel besser als über das Mäusekino.

Im wesentlich kannst Du alles ausprobieren, wenn Du ein paar Regeln einhältst:
- keine zu schnellen Änderungen der Frequenz
- erst mal nicht bremsen
- nicht zu lange mit niedriger Drehzahl (Motor wird dann heiß, weil der Lüfter bei niedrigen Drehzahlen kaum noch funktioniert - ggf. extra Gebläse)
- mit der Drehzahl nicht übertreiben

Bei vielen FU läßt sich ein Poti anschließen, um die Drehzahl manuell zu regeln. Das gibt aber nur den Sollwert vor und ändert an den Rampen nichts.

Die FDS4000-Reihe geht m.W. von 2,2 bis 15kW. Wenn Du eine starke Version erwischt hast, gibt es möglicherweise Probleme bei der Messung der kleinen Motorströme Deine Bonsai-Motors. Da kann man aber notfalls etwas umbauen - bei Stöber sollte man Rat wissen. Laufen wird der Motor auch so - nur mit Überlasterkennungen kann es schwierig werden.

Dein FU sollte auch die Möglichkeit haben, einen Thermosensor für den Motor anzuschließen. Das erfüllt ggf. auch den Zweck.

Zum Motor:
Der hat offensichtlich ein Schneckengetriebe. Je nach Steilheit ist das selbsthemmend. Bei einer schweren Schleudertrommel kann das dumm ausgehen. Du solltest eine Rutschkupplung vorsehen und friedliche Rampen fahren, damit die nur im Notfall anspricht.

powersupply hat Recht - der Anlaßkondensator muß weg und der Motor normal als Drehstrommotor angeschlossen werden. Ob Stern oder Dreieck wäre entsprechend den Unterlagen des FU zu klären. Fange erst einmal mit Stern an. Da kannst Du nichts falsch machen.

Hast Du einen Drehstromanschluß? Viele FU erlauben auch einphasigen Betrieb an 230V - allerdings mit entsprechend viel weniger Leistung. Dann müßte der Motor ggf. auf Dreieck umgeklemmt werden.

Gruß
Thomas
 
  • Drehzahlsteuerung + WaMa Motor allg.
  • #18
Vielen Dank schonmal Euch beiden!

Ja, mir ist schon klar, dass ich da eine Fachkraft Vorort hinzuziehen muss, auch der Verkäufer des Kästchens hat mir -"Zur Not" - also wenn garnix sonst geht - seine Hilfe angeboten.

Es geht also zunächst um paar allg. Grundsätze in Verbg. mit diesem FU ...

Der Posidrive ist der Typ FBS 4013/B und ist für Motoren bis 0,75 kw empfohlen. Anschlussspannung (L1-N) ist definitiv 1 x 230 V (Lt. techn. Datenblatt). Ich denke also da geht nix mit echtem Drehstrom als Eingang - 230 V ist ja auch öfter anzuzapfen also praktischer und wenn ich dran denke dass wohl die meisten Schleudern per Hand angetrieben werden ... ist Lichtstrom m.E. völlig ausreichend ...

Die beiden Drehstromanschlüsse links und rechts des Kästchens dienten vermutlich der Stromversorgung / Weiterleitung ... wenn ich das richtig verstand war der ganze Kasten nicht fest installiert und so ne Art Demo- / Testprojekt.

Kleinere - also Bonsai-Motoren :wink: - lassen sich wohl bei entsprechender Parametrierung problemlos an einem (nicht allzustarken) FU betreiben ... hat mir ein anderer Emann versichert ...

Als Rampe versteht man wohl den Anlauf- bzw. Brems-charakter ?

Also bis jetzt stell ich mir das für die Anwendung zum Honigschleudern so vor:

Die Drehzahl wird vorgewählt mit vorhandenem Poti und bleibt immer (aber variabel) auf einem sanften Wert, Wabenwerk ist ja empfindlich.

Genau drum wollte ich ja ein Motor, sodass die Drehzahl eher langsamer / schonender gewählt werden kann und dafür die Schleuder pro Wabensatz länger laufen darf ... Ist ja quasi ne Zentrifuge ...

Startknopf drücken, die Schleuder läuft sanft an, bis zur eingestellten Drehzahl, die ich ja jederzeit durch das Poti anpassen kann.

Inzwischen werden die nächsten Waben vorbereitet, wenn fertig, Blick in die Schleuder, wenn Honig draussen STopp drücken, die Schleuder bremst sanft ab.

Also bevor da irgendwas an der Schleuder im Antriebsstrang kaputt geht - leiden immer vorher die Waben, von daher ist die Parametrierung sowieso an das Wabenwerk angepasst und ich hoffe ich brauch keine Kupplung oder sowas.

Was heisst "Steilheit" und "selbsthemmend" in Bezug auf das Getriebe?


Das mit dem Kondensator wusste ich bereits - trotzdem Danke für diesen wichtigen Hinweis!. Da der FU ja 3 Phasen erzeugt, läuft der Motor ja quasi wie an einem normalem Drehstromanschluss (ist momentan nicht vorhanden, könnte aber problemlos erstellt werden, sehe aber keine Notwendigkeit)

Interessanter ist evtl. auch die Frage, wo die 230 V herkommen, also zum einen: kann der FU auch am Stromaggregat betrieben werden (kein FI, keine extra Sicherung)
... und zum anderen - muss die (Haus-) Zuleitung irgendwie speziell angepasst sein (FI, träge Sicherung usw...) ??

Wegen Überlast / Wärme mach ich mir kein Kopf, denn wenn sich die Schleuder mal dreht braucht es kaum Kraft sie am Drehen zu halten.
Wieviel Hertz wäre denn für eine Motor schonende Einstellung mindestens nötig? 10? 20?

Da ich Schleudertechnisch null Erfahrung habe, war es mir auch wichtig ein breites Drehzahlspektrum abdecken zu können, ich denke also unterm Strich mit FU die ideale Lösung.

Ausserdem Verschleissfreier Motor (ohne Kohlen), dadurch auch Hygienischer und vorallem leiser und schonender Betrieb.

Achja, diese Steckdose am FU (RS 232?) schaut sehr standartmässig aus - da brauch ich ja dann ein Kabel zum PC (sofern ich die Software bekomm für die Parametrierung)

Werd mich da noch schlau machen ...

Auf Dauer wäre schon gut, wenn ich die Parameter selbst verstellen / anpassen könnte, um einen optimalen und sanften Betrieb zu erreichen ...

Viele FU erlauben auch einphasigen Betrieb an 230V - allerdings mit entsprechend viel weniger Leistung. Dann müßte der Motor ggf. auf Dreieck umgeklemmt werden

nehme an du meinst die Anschlussseite Hausseitig mit 1 Phase und 230 V?!
Motor auf Dreieck: ich dachte das muss so sein, um überhaupt mit FU zu regeln?

Oder kann man bei einem normalen hausseitigen 3 Phasen Anschluss auch Stern oder Dreieck klemmen?
Ich dachte bisher entweder 230 1 PH dann das eine und 400 3 PH das andere ...

kann mir noch jemand sagen, was da sonst noch in dem Kasten drin ist? schaut aus wie spezielle Sicherungen oder sowas ???

Vielen Dank für Eure Tipps!
 
  • Drehzahlsteuerung + WaMa Motor allg.
  • #19
@ fränkle:
Der FU ist also einer der kleinsten der Baureihe paßt damit gut zu Deinem Motor und dem Gesamtprojekt - nix von wegen halbe Fabrik regeln...
Ich hatte gestern auch ein stark verkürztes Datenblatt des FU am Wickel, obwohl ich das von Dir verlinkte ausführlichere bereits Stunden vorher geladen (und das vergessen) hatte. Vieles, was ich da im Konjunktiv geschrieben habe, hat sich inzwischen bestätigt. Auch wurde die Baureihe inzwischen um schwächere und stärkere Versionen ergänzt.

Allgemein zur Versorgung von FU's:
In vielem ähneln sie einem Schaltnetzteil. Zuerst wird die Netzspannung gleichgerichtet, ggf. etwas geglättet und dann wieder in eine (andere) Wechselspannung - bei Standard-FU's fast immer in 3 Phasen - umgewandelt. Ganz so einfach ist es zum Schluß zwar nicht, aber in etwa kann man sich das so vorstellen. Wie die Gleichspannung des Zwischenkreises entsteht, ist bei hohen Leistungen nicht ganz unproblematisch bzgl. Aufwand und Baugröße. Eine Drehstrombrücke bietet sich da an, weil diese nur 6% Restwelligkeit hat und demzufolge der Aufwand an Elkos stark reduziert oder ganz überflüssig wird. Bei kleinen Leistungen spielt das nicht so die Rolle, weil die bei einphasigem Betrieb erforderlichen Kondensatoren ausreichend billig und klein bzgl. der Baugröße sind. Auch ein leistungsstarker FU kann deshalb grundsätzlich einphasig betrieben werden, wenn die Abgabeleistung gering genug ist und seine Software das erlaubt - also in dieser Betriebsart nicht auf Störung geht, weil fehlende Phasen erkannt werden. Bei sehr kleinen FU's verzichtet man auch manchmal ganz auf die Option zur 3-phasigen Versorgung - wie bei Deinen FU; was Dir ja auch sehr gelegen kommt.

fränkle schrieb:
Kleinere - also Bonsai-Motoren - lassen sich wohl bei entsprechender Parametrierung problemlos an einem (nicht allzu starken) FU betreiben ... hat mir ein anderer Emann versichert ...

Das ist richtig. Nur bei allzu großem Mißverhältnis gibt es ggf. Probleme bei der Messung der Motorströme zu dessen Schutz - wie schon erwähnt. Das betrifft Dich aber hier nicht.

fränkle schrieb:
Als Rampe versteht man wohl den Anlauf- bzw. Brems-charakter ?

Ganz genau. Der Motor und seine angeschlossene Last besitzen eine mechanische Trägheit - in Deinem Fall ist die sogar ungewöhnlich groß. Dem muß die Änderungsgeschwindigkeit des FU Rechnung tragen. Der Motor soll nicht überlastet und ab einer gewissen Mindestdrehzahl nicht mehr aus dem Tritt kommen. Beim Bremsen ist das wegen des Schneckengetriebes noch wichtiger. Das kann man programmieren. Der FU wird dann seine Parameter unabhängig von den Eingangssignalen (Drehzahlvorwahl) nicht schneller ändern.

Wie Du Dir das alles vorstellst, ist absolut richtig.

fränkle schrieb:
Was heisst "Steilheit" und "selbsthemmend" in Bezug auf das Getriebe?

Schneckengetriebe funktionieren nur sehr bedingt rückwärts - d.h. ein Drehmoment am Ausgang kann oftmals die Schneckenwelle nicht drehen. Des nennt man auch selbsthemmendes Getriebe - in manchen Bereichen ist das sehr hilfreich - hier leider nicht. Die Massenträgheit des Schleuderkessels ist viel größer als die des Motors. Kommt es zur Selbsthemmung, wird das Getriebe sehr stark belastet und kann zerstört werden. Bei einer hohen Steilheit der Schnecke läuft das Getriebe bedingt auch rückwärts - großartig bremsen kann man trotzdem nicht. Ein normales Zahnradgetriebe wäre also viel besser geeignet. Wenn Du diesbezüglich keine Alternative hast, muß Du den Motor so langsam abregeln, daß das Getriebe nicht überlastet wird.
Gegen eine direkte Abschaltung (Stromausfall etc.) hilft dann nur noch eine Rutschkupplung oder eine vergleichbare mechanische Überlastsicherung.

fränkle schrieb:
Da ich Schleudertechnisch null Erfahrung habe, war es mir auch wichtig ein breites Drehzahlspektrum abdecken zu können

Unterschätze die Massenträgheit nicht. Die erforderlichen wie auch die ohne weiteres beherrschbaren Drehzahlen werden (geschätzt) unter 300 U/min liegen. Du muß damit rechnen, daß große Wabenstücke ausbrechen und dem System schlagartig eine erhebliche Unwucht verpassen.

fränkle schrieb:
Auf Dauer wäre schon gut, wenn ich die Parameter selbst verstellen / anpassen könnte, um einen optimalen und sanften Betrieb zu erreichen ...

Ein FU muß eigentlich immer passend zur Anwendung parametriert werden - bei so einer speziellen Anwendung, wie Du sie vorhast, unbedingt. Oft gibt es einige Standardprogramme, mit denen man bei einfachen Anwendungen glücklich werden kann. Die Einstellung geht grundsätzlich auch über das Mäusekino, aber mit PC-Software ist es viel bequemer und übersichtlicher. So ein Datensatz ist nicht groß. Man kann ihn auch mit der Folientastatur eingeben. Wenn Sie Dir die Software kolo geben - was eigentlich Standard ist - prima. Wenn nicht, geht es auch so weiter. Aufpassen beim Kabel: Da werden zuweilen niederträchtigerweise nichtstandardgemäße Belegungen verwendet. Auch bei einer Standardbelegung stellt sich die Frage, ob 1:1 oder gekreuzt.

Zum sonstigem Eingeweide:
Du brauchst:
- einen Hauptschalter
- eine Eingangssicherung
- einen Start- und einen Stop-Taster
- ein Poti zur Vorwahl der max. Drehzahl

Den Rest kannst Du totlegen oder ausbauen. Wer weiß, was das mal war - vielleicht eine Teststeuerung. Das kann Dir aber auch egal sein.

Bitte laß es nicht an der gebotenen Vorsicht beim Umgang mit Netzspannung fehlen. Schön wäre, wenn Du einen lokalen "Emann" - der z.B. gerne Honig ißt... - hinzuziehen könntest. Nur zur Sicherheit.

Gruß
Thomas
 
  • Drehzahlsteuerung + WaMa Motor allg.
  • #20
Vielen vielen Dank für Deine Mühe und dein getippe - ich schätze das sehr!

Und wie es scheint haben wir hier eine Lösung, die passt, und die optimal abgestimmt werden kann, das macht Mut.

Kabelabschirmung
da hab ich irgendwas gelesen, dass das nötig wäre zwischen FU und Motor ??? oder abgeschirmte Kabel oder sowas ...

Getriebe
Also Probleme kann es geben, wenn z.B. der Strom ausfällt. Dann treibt die Schleuder quasi "rückwärts" (durch die Schwungmasse als Nachlauf) den Motor an, das geht wegen der Art des Getriebes(Schnecke) nicht wirklich gut, die Belastung könnte so gross sein, dass im Antriebsstrang ein Defekt zu befürchten ist.

Ich zerleg mal das Getriebe und mach Fotos.

Ähnlich beim gezielten abbbremsen des Motors durch den FU : die Schwungmassekräfte "reiben" sich am Getriebe ... und irgendwo knirschts dann evtl .... oder auf Dauer leidet das Material.

Soweit richtig mitgedacht?

Auf die Untersetzung müssen wir also noch verstärkt ein Augenmerk legen.

Direktantrieb wäre vermutlich problematisch bezüglich Drehzahl.

Dann würde die Schleuder mit 2700 U/min sausen - aber nicht lange, denn dann hab ich Vollbruch auf allen Ebenen.

Zumindest bei 50 Hz.

Ob die Mindesthertzzahl (Temperaturschutz: 10 Hz? 20 Hz?) aber ausreicht, die Drehzahl so sehr zu reduzieren wage ich zu bezweifeln, auch ob dann das Drehmoment des Bonsais reicht ....

Richtig, ich schätze die max. verträgliche Drehzahl auch so bei 200 bis 300 U / Min - und Unwuchten könnten bei einem Naturprodukt wie Honigwaben durchaus auch zum Problem werden. Also lieber deutlich unter der max. verträglichen Drehzahl bleiben und ein paar Minuten länger laufen lassen.

Frisch augebaute Waben - oder gar frischer "Naturbau" sind nämlich sehr empfindlich .....

Soweit so gut, ich kümmer mich also mal ums Mäusekino samt Software und um Getriebefotos bzw. Alternativen.

Der Stummel am Getriebe scheint mir auch etwas schwächlich ...

Idee:
Ein Freilauf würde das Getriebe (egal was) und den Strang sehr schonen - dann müsste ich mir nur ne andere Bremsmöglichkeit ausdenken. Handschleudern haben auch einen Freilauf und eine Rückdruckbremse - ähnlich dem Fahrrad mit Rücktrittbremse :))

Das bekommen wir schon hin :))
 
Thema: Drehzahlsteuerung + WaMa Motor allg.
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