Mit einer Eigenentwicklung wären sie nicht wettbewerbsfähig gewesen.
Na ja. Eigenentwicklungen sind sicherlich nicht signifikant teurer geworden in Relation zum restlichen Leben, sonst würde ja potentiell jeder Hersteller irgendwann aufgeben müssen bzw. in jeder Branche stünde am Ende ein absolutes Monopol.
Es sind ja auch selten 100%ige Neuentwicklungen, sondern meist Weiterentwicklungen, bei denen man bei vielen Teilen in's Regal greift. Da wird das Design modernisiert (=neue Spritzguss-Formen) und vielleicht noch ein Teil verbessert (Getriebe oder Kollektor oder Motor), aber eben selten alles gleichzeitig.
Und Fein baut ja nicht erst seit gestern Winkelschleifer, die haben große Regale.
Meine Schlussfolgerung/Interpretation: zu so einem Schritt greift man, wenn man kein Geld hat. Fein's einziges wirkliches Zugpferd auf dem Massenmarkt war schon vor Jahrzehnten der Multimaster.
Die Hochfrequenz-Sondergeräte für die Industrie reißen es vermutlich nicht mehr raus.
Ich denke nicht, dass Fein "sofort" vom Markt verschwinden wird, auch nicht "in fünf Jahren". Aber ich vermute, dass es Fein wie Elu ergehen wird: am Anfang stand die "Kooperation", irgendwann folgt eine Übernahme, und noch weiter in der Zukunft verschwindet der Name. So sieht das meine Glaskugel.
Ich kann mich natürlich auch irren und die haben diesen strategischen Weg nur gewählt, weil sich aus dem Winkelschleifer-Markt zurückziehen wollen. Wenn dadurch Ressourcen frei werden, muss man sich aber auch fragen, wozu man die Ressourcen, die für eine komplette Geräte-Kategorie benötigt, alternativ einsetzt.
Es bleibt spannend.