Als ich vor einem halben Jahr nach einer neuen Stichsäge Ausschau hielt, hatte ich zunächst die Hitachi CJ 120VA und die Makita 4341FCT sowie die AEG Step 900 ausgesucht. Bei der Recherche hier im Forum, wobei sich meine Frage nach der Präzision der Säge an einer Führung entlang richtete, wurde ich immer wieder auf die Festtool und die Bosch hingewiesen. Eigentlich war meine Preisvorstellung so ca. 200 € gewesen, weshalb die Bosch GST 135 CE und die Festool Prion zu teuer waren.
Also zog ich los und hab mir die in Frage kommenden Maschinen mal in Natura angesehen.
War gar nicht so einfach die Hitachi zu finden. Die Makita bekommt man relativ leicht weil die Marke auch noch bei gängigen Baumärkten, wie Hagebau verkauft wird. Die Makita gefiel im wahren Leben auf Anhieb besser als die Abbildung im Prospekt es vermuten ließ. Die Verarbeitung und Ergonomie war einwandfrei, die Ausstattung entsprach den Erwartungen. Die Hitachi fand ich schließlich doch noch bei einem Händler der unter anderem auch noch Geräte von Metabo und Bosch Blau verkauft. Die Säge gehört neben den Modellen von AEG und Milwaukee zu den handlichsten am Markt. Nicht überzeugt hat mich jedoch die gebotene Verarbeitung, die nicht dem zu der Zeit aktuellen Listenpreis von fast 260€ entsprach. Das geht schon beim Kabel los, das man bei Black&Decker oder bei Skil noch akzeptieren würde, nicht jedoch in dieser Preisklasse. Die Verarbeitung der Kunststoff-Gehäuseteile lies ebenfalls zu wünschen übrig. Was jedoch endgültig gegen die Hitachi sprach war das seitliche Spiel der unteren Führungsrolle des Sägeblatts.
Das war zumindest bei der von mir betrachteten Säge zu viel, für eine Säge der Spitzenklasse. Das kann jede Kress- und jede Metabo-Stichsäge besser. Inzwischen hat Hitachi eine Art Preisoffensive gestartet und bewirbt das Teil zu einem Preis von 189,00€ zzgl. MwSt. Ein vier Meter langes, hochwertiges Gummikabel wäre dennoch wünschenswert. Eigentlich sollte es nun die Makita werden. Also machte ich mich auf die Suche nach einem günstigen Preis für das Teil. Da ich eine Abneigung gegen Ebay habe, dauerte es einige Zeit bis ich ein wirklich gutes Angebot gefunden habe. Das eigentlich interessante daran war jedoch das es sich beim Stöbern im Internet herausgestellt hat, das man die Bosch GST 135 CE die ich eigentlich wegen des zu hohen Preises außen vor ließ, bereits für 230€ haben konnte. Wenn man dann noch die Preise für weiteres Zubehör vergleicht stellt man fest das die Bosch voll ausgestattet mit Führungschienenadapter, Parallelanschlag und Kreisführung schnell billiger ist als die Makita. Zudem hat die Bosch 3 Jahre Garantie, einen sehr guten Ersatzteilservice und nach Festool das wohl umfangreichste Zubehörprogramm. Vom Händlernetz wollen wir gar nicht erst sprechen. Soweit ich weis kann jeder Händler und jeder Baumarkt der normalerweise nur Bosch grün verkauft alle Teile auch für Bosch blau besorgen. Viele Zubehörteile findet man bei Obi, Hage oder Praktiker direkt an der Wand hängen. Die Säge mag etwas groß ausfallen, beim Arbeiten damit hat mich das bisher noch nie gestört. Ich hab auch schon mit der Festool Prion gesägt, wer behauptet das die ruhiger oder vibrationsärmer ist kennt wahrscheinlich die Bosch nicht oder hat noch nicht damit gearbeitet. Beide Sägen sind diesbezüglich vergleichbar. Was die Präzision angeht so sind beide Sägen die Spitze der derzeitigen Entwicklung. Das liegt schlicht und einfach an der dritten Führung des Sägeblattes.
Und genau das ist die Stärke der Bosch gegenüber der Festtool. Beim normalen Sägen in weichen Holz bis 25mm Dicke braucht man nach meiner Erfahrung diese zusätzliche Führung gar nicht. Wenn man jedoch in dickeres Material sägt ist diese zusätzliche Führung von großen Nutzen. Bei der Bosch genügt da ein Knopfdruck während ich bei der Festool dazu jedes mal die Führung mit einem Innensechskantschlüssel einstellen muss. Sehr lästig wenn man öffter mal schnell ein anderes Sägeblatt z.B. zum Kurven sägen braucht.
Und was die Schnittqualität anbelangt, so ist meine Meinung dazu, eine Kress 60€ Stichsäge mit Splitterschutz und einem, dem zu sägenden Material entsprechend ausgesuchten, neuen Sägeblatt bringt eine bessere Schnittqualität als alle Profistichsägen der Welt mit einem stumpfen, oder für das zu sägende Material, falsch ausgewählten Sägeblatt. Hier kommt eindeutig dem verwendeten Einsatzwerkzeug mehr Bedeutung zu als der verwendeten Maschine, sei es nun Makita, AEG, Metabo, Hitachi, Bosch oder Festool.
Noch ein Paar Anmerkungen zu Makita und Hitachi. Hitachi hat nicht das dichteste Händlernetz, die gebotene Qualität stimmt jedoch im allgemeinen. Was mich stört ist, wenn man sich mal auf die japanisch Seite von Hitachi begibt und sich dort mal umsieht stellt man fest, das dort teilweise noch wesentlich hochwertigere Maschinen angeboten werden als die in Deutschland erhältlichen. Man muss nur mal die in Japan verkauften Handkreissägen mit den bei uns erhältlichen vergleichen. Dort haben die z.B. doppelte Führung für den Parallelanschlag, oder alle Endanschläge z.B. zurück zum 90 Grad Winkel haben eine ordentliche Feineinstellung. Warum wir da nur mit der Einssteigerklasse beliefert werden weis ich nicht.
Bei Makita finde ich die gebotene Qualität sehr gut. Was mich jedoch stört ist der Mangel an Originalzubehör für die Maschinen. Wie ist eure Erfahrung mit Makita diesbezüglich? Bei uns in der Gegend verkaufen viele Händler Makita, aber keiner hat das passende Zubehör vorrätig, das dann auch noch verglichen mit Bosch und Festool deutlich zu teuer ist. Es nervt wenn man jedes Verschleißteil mehrfach zu Hause haben muss, weil man von vorn herein davon ausgehen kann, das benötigte bestellen zu müssen weil es der Händler nicht da hat.