Hier wird immer so viel von Blattführungen und blablabla geschrieben. Ob das Sägeblatt jetzt 20mm weiter vorn geführt wird oder nur hinten in der Sägeblattaufnahme sitzt ist beim falschen Blatt völlig wurscht und wenn man Balken mit der Stichsäge auftrennt kann man auch drauf pfeiffen. Einzig Mafell mit dem dickeren Sägeblatt macht da, zumindest aus konstruktiver Sicht, was sinnvolles.
Ein anderes Kapitel sind die Führungen der Hubstange bzw. die Hubstange selbst sowie deren Position zum Tisch. Hier wird die Präzision gemacht!
Wenn man eine 30er Platte bearbeitet verläuft eine normale Stichsäge mit guter Hubstangenführung nicht mehr als eine mit Führung, wenn man wirklich an die Leistungsgrenze (sprich 150mm bei mancher Säge) geht wird die zusätzliche Führung des Blattes auch nichts mehr bringen.
In Kurven verhält es sich ähnlich wobei es da noch auf die Form der Hubstange ankommt. Runde Hubstangen verdrehen sich bei Torsion in der Regel weniger als eckige.
Weiters ist bei den meisten Sägen die Rolle nur eine Stütze fürs Blatt. Bei meiner PST 800 hatte ich den Eindruck, dass sie auch die Pendelbewegung macht - so genau hab ich da aber nie drüber nachgedacht.
Wenn eine Säge ohne Blattführung ja so verlaufen soll ist es für mich immer fraglich, wie Fein es bei der ASTe 649 (?) schafft, 25mm Stahl oder Alu ordentlich sägen zu können ohne das Blatt zu verformen. Ich durfte kürzlich mit der Säge arbeiten und war von der Schnittleistung und Präzision beeindruckt. Für den Holzwerker ist das Gerät nur nicht wirklich interessant da sie sehr schwer ist (fast 6kg), muss ja massiv gebaut sein.
Es gibt genau eine Anwendung, bei der eine Stichsäge mit Garantie verläuft: Wenn man mit stoßendem Blatt arbeitet.
Normalerweise sind die Stichsägeblätter ja auf Zug verzahnt, das heißt, beim Schnitt zieht die Stichsäge das Blatt aus dem Material und im Leerhub wirds wieder reingeschoben. Was passiert mit nem Gummiband wenn man dran zieht? Richtig, es wird absolut gerade.
Nun kommen ein paar Herren aus der Zubehörbranche und meinen, man müsse ja mit der Stichsäge völlig ausrissfrei ohne Spanreißschutz auf der schönen Seite sägen und bauen ein Blatt, dass genau umgekehrt arbeitet, also nach vorne. Wenn man das mit einem fein verzahnten Blatt macht und dabei noch zu viel schiebt wird der Schnitt garantiert schief. Abhilfe schafft da nur das Ab- oder Zurückschalten des Pendelhubs und die Verwendung eines feineren Blatts - damit bekommt man keine Probleme.
Wenn hier einer glaubt ich rede Unsinn, dann soll er mal nachdenken, wieso die Japansägen so verdammt dünn gebaut werden können und trotzdem präziser Sägen als jeder nach vorn arbeitender Fuchsschwanz
Zum Mafell-Blatt:
Wie so mancher Maschinenbauer weiß ist die Formel für das in die Durchbiegung einfließende Flächenmoment 2. Ordng. I=b*h^3/12, dies geht in die Durchbiegung linear ein. Wenn man nun ein doppelt so dickes Blatt nutzt dann vergrößert man den Faktor h bzw. das Flächenmoment um das achtfache (2^3=
.
Ich weiß, das ist alles sehr sehr theoretisch und für den Menschen, der sich eine Stichsäge kaufen will, nur wenig relevant - die Durchbiegung ist in der Theorie aber nur ein Achtel gegenüber jener mit normalem Blatt.