Waschmaschine schleudert nicht mehr :-(

[Thomas.B]

@ moto4631:
Je nach Motor und Steuerungskonzept kann das so sein. Bei Deinem Motor ist es aber so wie im Posting davor beschrieben: 10 Steckplätze, 8 belegt, 2 Tacho, 2 Anker, bleiben 4 für zwei bereits vorverdrahtete Feldwicklungspaare - eins für waschen (langsam, hochohmig) und eins für schleudern (schnell, niederohmig). Auf der Steuerungsplatine gibt es 2...3 Relais, welche die Feldspulen für schnell/langsam und vorwärts/rückwärts umschalten. Dazu kommt ein Triac für die stufenlose Regelung per Phasenanschnittsschaltung. Überall einen Tick anders, aber im Großen und Ganzen so oder so ähnlich. In neueren WM sind zuweilen die Reversierkontakte in die PSW verlegt, damit diese nicht unnötig lange halten und dann auch noch billig repariert werden können - das ist nämlich geschäftsschädigend. Was Du gemacht hast übrigens auch...

Gruß
Thomas

 

[moto4631]

@ moto4631:
das ist nämlich geschäftsschädigend. Was Du gemacht hast übrigens auch...

Gruß
Thomas

Wie darf ich das verstehen?
Du meinst weil ich einen Motor repariert habe statt 220,- Euro für einen Neuen hinzulegen?

Übrigens: Der Kohleverkäufer hat sich gemeldet und bedankt für meine Mitarbeit.
Er hat mir auch einen internen Link geschickt wo ich sehen kann daß Privileg genau DIESE Kohlen als passend anpreist...

 

[Thomas.B]

@ moto4631:
> Wie darf ich das verstehen?

Also irgendwie scheint meine Mischung aus Sarkasmus und schwarzem Humor nicht auf Deiner Wellenlänge zu liegen.

Also gut, dann im Klartext:
Das mit den Reversierkontakten in den mech. PSW ist eine Frechheit. Es ist absehbar, daß das nicht lange halten wird. PSW sind billig in der Herstellung und werden als ET von den Herstellern zu absoluten Mondpreisen verkauft. Fremdanbieter wie bei den Kohlen gibt es da nicht. Als Kunde hast Du die Wahl, die Kröte zu schlucken oder die WM wegen so einem 3-Euro-HK-Teil zu verschrotten, was krankhafterweise oft die wirtschaftlichere Wahl ist. Die mech. PSW werden immer winziger und damit immer fehleranfälliger. Die Zeiten, wo sie mit guter Wahrscheinlichkeit die Lebensdauer der WM durchgehalten haben, sind lange vorbei - und jetzt auch noch das. Die Reversier-Relais auf der Motorsteuerplatine sind hingegen bei Bedarf schnell gewechselt.
Vielleicht erinnerst Du Dich noch an meinen Rat, diese ältere WM solange wie möglich durch preiswerte Reparaturen zu erhalten. Das war absolut ernst gemeint. Auch wenn es kein Markenprodukt ist (dennoch wahrscheinlich von AEG oder Bauknecht für Quelle gebaut), geht es im Inneren doch noch vergleichsweise solide zu. Der etwas geringere Wasser- und Stromverbrauch der neueren Modelle ist dagegen kein hinreichendes Argument - finde ich.

> Der Kohleverkäufer...

Tja, und wie schon gesagt: Die Händler haben es bei der ET-Auswahl für diese Oldtimer schon nicht leicht. Wenn Du die Kohlen nicht gleich zerbastelt hättest, wäre ein Umtausch sicher kein Thema gewesen.

Quelle / allg. Hersteller und Händler:
Es liegt ja wohl auf der Hand, daß die wenig Interesse an preisgünstigen Eigenreparaturen haben und das nicht unnötig unterstützen werden. Der feuchte Traum dieser "Interessengruppe" wäre:
a) Du läßt das Teil vom firmeneigenen / vertragsgebunden Kundendienst reparieren (bei Quelle wäre das Profectis)
b) Du kauft zumindest die "offiziellen" ET über die dafür vorgesehenen Vertriebswege
c) Du kauft Dir ein neues Gerät - natürlich marken- und händlertreu

Dem Kunden, der aus diesem Geschäftsmodell auszuweichen versucht, können sie z.Z. noch nicht viel anhaben. In anderen Bereichen (z.B. Auto) haben die Hersteller etc. durchaus Mittel und Wege gefunden, um die Kunden zu "disziplinieren" (Garantie, Kulanz etc.) - dafür werden sie von den (insbes. EU-) Gerichten zwar hin und wieder abgewatscht, aber dann dauert es nicht lange und sie haben wieder einen anderen Dreh.

Kleine Hersteller und Händler, die versuchen, von dem großen Kuchen etwas abzubekommen, indem sie ET verkaufen, die nicht ganz so schlimm überteuert sind, müssen sich warm anziehen. Schnell verstößt man gegen dubiose Vorschriften zum Designschutz usw. und die Abmahnanwaltgeier kreisen ständig. Die Zulieferer werden durch Knebelverträge davon abgehalten, den ET-Markt zu bedienen usw. Wie sollte es sonst z.B. möglich sein, für eine lausige Laugenpumpe (HK 1...3 Euro je nach Typ und ob der Motor dabei ist) 70...80 zu ergaunern? Oder für einen einfachen WM-Motor (HK wohl kaum 10 Euro) 220 Euro - wie Du geschrieben hast? Gut - alle wollen und sollen auch verdienen - aber so doch nicht!

Ist Dir nun klar, wie ich das mit "geschäftschädigend" gemeint habe?

Gruß
Thomas

 

[moto4631]

Ja, ist mir klar, und wars auch schon vorher.

Du kriegst ein Bier von mir Thomas, denn hätte ich den Smilie hier: nicht vergessen hättest Du mein Posting evtl. anders aufgefaßt

Zum Thema ET-Preise:
Geile Sache, ich hab da ja einen Link bekommen wo die Hersteller ihre ET-Listen drin pflegen (sollen...) und Du wirst es nicht glauben was die Kohlen da drin kosteten unter der Rubrik "Empfohlener Verkaufspreis des Herstellers".

Sage und schreibe 47,90 Euro !!!!!

Gekauft hab ich sie bei dem Händler um 17,90 + Versand.

Da sieht man mal wieder was da noch drin ist (wie Du schon geschriebenhast) wahrscheinlich verdient der Hersteller an 17,90 auch noch 16,- Euro netto.

Von solchen Margen kann ich hier in der Baunebenbranche nur träumen

 

[Alfred]

Sollte die Wama mal endgültig den Geist aufgeben werd ich den Motor garantiert ausbauen, regelbar von 400 bis 14.000 Umdrehungen lt. Typenschild und Schmalz beinahe ohne Ende, da fallen mir die interessantesten Sachen ein dafür, bis hin zum selbstgebauten Schleifstein

Griffe ranschrauben und als Oberfräse verwenden

ich hatte in den 80er mal eine komplette Wama Übersetzung mit einer Getreidemühle zum Kurbeln aus Columbien verheiratet, lief dann etwa so 60/min.

 

[moto4631]

Pfoah, war das ein Monster oder wirkt das auf dem Bild nur so riesig?

 

[Thomas.B]

@ moto4631:
Schön, dann ist ja alles geklärt. Die Preisstrukturen bei solchen Dingen sind schwer zu durchschauen und das soll auch so sein. Die Kunst der BWLer, Steuerberater und Rechtsverdreher der großen Unternehmen ist nämlich, sich vor dem Fiskus arm zu rechnen. Die können sicher auf 500 Seiten Papier exakt belegen, daß es eben genau soviel kosten muß und sie eigentlich fast schon Minus machen.
Der Staat verdient übrigens an diesen Machenschaften bestens mit und unternimmt demzufolge auch nichts dagegen. Das ist alles vollkommen aus dem Ruder gelaufen und ist in vielerlei Hinsicht bereits kollabiert. Wenn man das grundlegende Erfolgsrezept der Zivilisation - die Arbeitsteilung - weitgehend auszuhebelt, kann das nicht gut gehen. Das einzige, was dem deutschen Staat in seiner Gier und Panik dazu einfällt, ist, eine riesige Menge Steuergelder dafür zu veruntreuen, die Daumenschrauben weiter anzuziehen um diesen Irrsinnsapparat noch ein paar Jahre länger am laufen zu halten. Eines Tages sind sie wahrscheinlich soweit, im "Namen des Volkes" beschließen zu lassen, daß jegliche Heimwerkereien, Bastelarbeiten und private Reparaturen die zu einem "geldwerten Vorteil" führen, zu versteuern sind. Wenn man es in etwas größerem Umfang betreibt, ist das bereits heute so. Alle Daten über Kontobewegungen, e.Bay-Geschäfte, Kommunikation usw. haben sie dann schon...
Erzähl doch mal, wie sich in Österreich diesbezüglich die Dinge entwickeln. Ich habe den Eindruck, daß die Ösi-Bürokratie mit der deutschen locker mithalten kann und zuweilen sogar besonders krasse Blüten treibt.

@ Alfred:
Monströses Gerät...

Die Antriebe von den ganz alten Waschmaschinen mit Holzzuber und "Knüppelkreuz" waren für solche Umrüstungen von handbetriebenen Geräten sehr beliebt. Die Getriebemotoren hatten ein Schneckengetriebe und so eine Reversiermechanik für jeweils eine halbe Umdrehung vor und zurück. Letztere ließ sich wohl leicht ausbauen, so daß die Abtriebswelle konstant drehte. Meine Eltern hatten so eine Waschmaschine. Das war eine sparsame und ökologische Sache, weil die Waschlauge und die Spülbäder mehrfach genutzt wurden - aber auch eine Schinderei. Oben war so eine Walzenwringmimik zu kurbeln angebracht. Die Anschaffung einer Wäscheschleuder war ein großer Fortschritt. Das Wasser wurde im Kessel mit Holz oder Kohle heiß gemacht - eine Sache, die man sich heute manchmal wieder wünschen würde...
Wie auch immer, der Antrieb der lange entsorgten WM lag viele Jahre in der Werkstatt herum und fand dann einen neuen Besitzer - zum Antrieb einer bis dato handgekurbelten Knochenmühle.

Gruß
Thomas

 

[moto4631]

@ moto4631:
Erzähl doch mal, wie sich in Österreich diesbezüglich die Dinge entwickeln. Ich habe den Eindruck, daß die Ösi-Bürokratie mit der deutschen locker mithalten kann und zuweilen sogar besonders krasse Blüten treibt.

Pfoah, das würde den Rahmen dieses Thread´s hier eindeutig sprengen.
Wobei... wenn ich ganz ehrlich bin... und jeden nicht vorhandenen Patriotismus ausschalte... ich bin in vielen deutschen Foren unterwegs und gerade was ich in letzter Zeit so mitkriege von euch läßt sogar einem Ösi die Haare zu Berge stehen.

Wir Österreicher sind halt das geborene Volk der Knechte.
Wenn die Regierung wieder mal was unanständig tolles für die Staatskasse erfunden hat schreien wir alle wie am Spieß.
Da wird gemeckert und geheult wie die Schloßhunde und im Endeffekt wird dann doch brav gezahlt.

So sind wir, wir Nettozahler wir

 

[moto4631]

*hochschieb*

Update!
Nachdem die WaMa seit Jänner anstandslos ihren Dienst verrichtet hat, ist sie nun vorgestern endgültig in die ewigen Waschmaschinenjagdgründe eingegangen.

Der Programmwahlschalter schaltet zwischen Pumpen und Schleudern nicht mehr um (das war immer ein metallisches "Klack" und jetzt nurmehr ein teigiges komisches Gefühl) und somit wären wir wieder da wo wir mal waren, sie schleudert nicht.

Jetzt hab ich die Schnauze endgültig voll, neue Wama sollte heute oder morgen kommen, und das Teil hier fliegt auf den Schrott!

 

[Alfred]

Hallo,
dann kannst du noch den Griff zum Wegschmeißen anschweißen.......

 

[moto4631]

Nunja, bei ebay gehen solche leicht defekten Geräte ja gerne zu Goldpreisen weg, mal schauen was sich ergibt, sonst schweiß ich sie zu einer Sandstrahlkabine um

 

[Guest]

Hallo
Ach was, wenns Ärger gibt behauptes du einfach:"Bei mir lief die Maschine bis zuletzt einwandfrei!"
Oder: "Für Bastler kein Problem!"
Oder:" Funktion konnte ich nicht prüfen, da kein Wasser und Strom vorhanden!"
Aus logistischen Gründen nur Versand möglich!

 

[Thomas.B]

@ moto4631:
Nun - in der Bucht wirst Du dafür nicht mehr viel bekommen. Wenn das Ding für'n Euro weggeht, wäre das schon erstaunlich bzw. jemand in Deiner Nähe braucht bestimmte ET für eine aus Zwei-mach-Eins-Aktion. Wenn mehr herauskommen soll, mußt Du das Teil selbst schlachten und die Einzelteile getrennt prüfen und verhökern.
Wenn das PSW defekt ist, sieht es i.d.R. düster aus. Die Dinger kosten in der Herstellung zwar keine 5 Euro - kosten als ET aber ein Schweinegeld. Ein Reparatur ist schwierig und scheitert oft an fehlenden Ersatzteilen. Elektronische PSW wären theoretisch die Lösung. Das scheitert aber nur zu oft an miesen Kontakten, fehlender bzw. mangelhafter EMV-Schutzbeschaltung usw. ET sind dann noch teurer.
Eine neue Maschine mit Kunststoffbottich und auch sonst schon konstruktiv sehr begrenzter Lebensdauer, wird Dich vermutlich bei weitem nicht solange begleiten, wie die alte Privileg, die wahrs. von AEG oder Bauknecht zu guten Zeiten gebaut wurde.

Gruß
Thomas

 

[moto4631]

Ich bin der Maschine nicht böse.

Das gute Teil ist 12 Jahre alt und hatte NIE Mucken gemacht.
Mit einem 4-Personen-Haushalt wird täglich mind. eine Maschine gewaschen, die Trommel und auch das Drumherum der Maschine sieht wirklich aus wie neu.

Gekostet hat sie damals soweit ich mich erinnern kann an die 300,- Euro.
DAFÜR ein Gerät das 12 Jahre hält kriegt man heute garantiert nicht mehr.

Ewig schade drum aber was solls.