Dies ist mein erster Post in diesem Forum. Darum stelle ich mich hier mal vor inklusive meiner Sägenfamilie
Vor langer , langer Zeit hatte ich durch ein Berufspraktikum die Gelegenheit , Waldarbeit selbst vor Ort zu erleben. Es war im Sommer , beste Bedingungen , auslichten in mittleren Beständen.
Damals wurde in der Rotte , der wir (Schulkamerad & ich) zugeteilt waren , noch mit der Stihl 028S gearbeitet. Für heutige Profiverhältnisse ist das Gerät zu schwer , aber immer noch überall im Einsatz und bei Ebay recht billig zu bekommen.
Nach diesem Praktikum enstand bei mir der Wunsch , selbst im Wald zu arbeiten , jedoch wurde wegen der damaligen Situation auf dem Lehrstellenmarkt nichts daraus. Zum Glück muß ich sagen , denn jahrelanger berufsmäßiger Einsatz im Forst fordert seinen Tribut. Nirgendwo sonst sind die Unfallzahlen höher als im Wald (Ausfallzeit von mehr als 3 Arbeitstagen.)
Es gab dann nach ein paar Jahren die erste (vom Taschengeld) eigene Säge , eine McCulloch 242 ? weiß es nicht mehr genau. In jedem Fall , eine im damaligen typischen gelb-schwarzen Design. Später habe ich mir dann noch eine weitere "California" Säge gekauft. Beide hatten denselben Motor : 38 cubik , 2,3PS , 40+45cm Schwerter. Stihl , Dolmar , Husqvarna oder andere große Marken waren damals für mich unbezahlbar , Hobbysägen dieser Hersteller gab es damals noch nicht.
Abschließendes Urteil über McCulloch (meine Erfahrung) :
Motoren sind sehr start & drehfreudig , Schwerter von guter Qualität , sonstige Verarbeitung eher schlecht. Holzschrauben direkt ins Polyäthylen-Weichplastik zu drehen ist das allerletzte ! Bei der California gab irgendwann die Ölpumpe den Geist auf. Es gibt oder gab zumindest bei McCulloch eine funktionierende Ersatzteilversorgung , die Preise sind allerdings ähnlich hoch angesiedelt wie bei den "guten Marken". Nichtsdestotrotz kann man eine McCulloch ab 2,3PS Leistung all denjenigen empfehlen , die einmal im Jahr ein Bäumchen fällen oder ein paar Bäumchen auslichten wollen. Bäumchen = maximal 30cm Durchmesser.
Wieder einige Zeit später hatte ich dann die Gelegenheit , vom Händler eine nur kurz gebrauchte , keine 5 Arbeitsstunden neue Stihl 034 AVSEQ zu kaufen , für 1.000 DM , 1989 war das eine Menge Geld !
Diese Säge gibt es heute noch , mit ihr habe ich gewissermaßen das Sägen gelernt. Einzige Reparatur : Der Vergaser hat mal neue Membranen bekommen. Eine super Säge , bis heute kann sie locker mit den neuen Sägen mithalten , fällen & ablängen ist bis 60cm Durchmesser problemlos möglich. Wenn es sein muß geht auch noch mehr...
Meine Sägenfamilie :
Stihl 034 AVSEQ , 61,5 cubik , 4,6PS , 2x 40cm Rollomatic S-Sternschiene mit auswechselbarem Kopf , eine 37cm Rollomatic-E Leichtbauschiene. Diverse 3/8" Halb- und Vollmeißelprofiketten.
Stihl 048AV Electronic Quickstop , 76 cubik , 5,2PS , 50cm Duromatic-Panzerschiene. 3x 3/8" Rapid-Super Vollmeißelprofiketten. (1,6mm Treibgliedbreite).
Die 048AV ist noch eine "alte" Stihl , fast ganz aus Leichtmetall gebaut. Solider deutscher Maschinenbau. Wartungsarbeiten sind allerdings komplizierter als bei vielen neueren Maschinen , jedoch selten nötig. Die 048AV springt übrigens trotz ihres Alters sehr gut an , die Kette zu wechseln ist kinderleicht. Selbst diese Stihl hat schon eine innenliegende Kupplung. Hersteller wie Dolmar oder auch Husqvarna sind sehr stolz darauf , nach Ewigkeiten nun auch innenliegende , vor Spänen geschützte Kupplungen und welch Wunder von außen , durch den Kettenraddeckel zu betätigende Kettenspanner einzubauen.
Dolmar PS-401 "Happy Start" (mit Dekoventil) , 39 cubik , 2,3PS , 40cm Schwert. Durch die schmale Kette (1,3mm Treibgliedbreite) ist es möglich mit dieser nur 4kg (Motorgewicht) leichten Säge bis zu 40cm dicke Hölzer zu sägen. Es dauert erst einige Zeit , aber dann geht das kleine Ding sagenhaft zur Sache. Die PS-401 würde ich mir sofort wieder neu kaufen. Jedem ernsthaften Hobbysäger (Brennholz) kann ich diese Maschine empfehlen.
Dolmar ES-31A , meine Elektra
Diese nur 3,5kg (Motoreinheit) leichte Elektrosäge leistet mir sehr gute Dienste. Mit ihrem 1500 Watt Motor und dem besonders schmalen 30er Schwert erbringt sie eine gute Schnittleistung. Gefühlsmäßig kommt sie fast an die PS-401 ran. Einziger Kritikpunkt : Der Deckel des Öltanks schließt nicht wirklich dicht.
Ist bei dieser Säge allerdings kein großes Problem weil er nach oben zeigt , nicht zur Seite wie bei den anderen Fabrikaten. Das ist insbesondere dann von Vorteil , wenn man die Maschine in einen Kappsägebock eingespannt hat...
Das Nachfolgemodell gibt es bis zu 40cm Schnittlänge nun mit 1800 Watt Aufnahmeleistung.
Dann habe ich da noch eine Kiste mit der McCulloch California in Teilen , entweder ich finde günstig eine andere Maschine zum Ausschlachten , oder zumindest eine Kettenölpumpe. Durch die Dolmar PS-401 ist das ganze allerdings in Vergessenheit geraten.
MfG , Hellwig