Die Werktoffeingeschaften des Rundstangenmaterials und insbes. die etwaige Wärmebehandlung spielen eine wesentliche Rolle, bei gleichem Durchmesser besteht ein merkbarer Unterschied zwischen weichem 37er Stahl und einem vergüteten Werkzeugstahl.
Bei der 14x18 mm Aufnahme sind nach Angaben des Stahlwille Katalogs mindestens 650 Nm zulässig, dies bezieht sich auf die umschaltbare 3/4" 735/40HD (Art. 58 25 00 65) Einsteck-Feinzahnknarre, bei der eben diese 650 Nm angegeben sind. Die normale umschaltbare 3/4" 735/40 (Art. 58 25 00 40) Einsteck-Feinzahnknarre, also nicht nicht HD Ausführung, ist nur für 400 Nm freigegeben und ist m.E. je nach Anwendung (oder Anwender?) zu schwach, die wurde auch regelmässig beschädigt, weshalb irgendwann die HD folgte. Stichmass der HD ist übrigens 5 mm grösser als das der normalen Version (irgendwo in einem Topic sind Fotos als Grössenvergleich).
Insgesamt gehe ich davon aus, dass Stahlwille trotz Sparkurs doch noch recht konservativ dimensioniert.
AFAIK bricht der rechteckige Einsteckschaft (Bestandteil des einteilig geschmiedeten Knarrenkörpers) relativ selten, bei Reparaturen sind abgescherte Aussenvierkante gängiger.
Als Vergleich: Die runde wenig bekannte umschaltbare 44-zahn 3/4" Austeckknarre mit Innen- sowie Aussenvierkant 563 (15 14 00 00) ist mit 1980 Nm belastbar (Angabe stammt von Stahlwille wurde jedoch glaub nicht offiziell veröffentlicht).
Bei 1" sind für das Vierkant ca. 4500 Nm möglich, die Werte für die Stahlwille Knarren kenne ich jedoch nicht.
Die massive Rundgriffstange 558 ("Handgriff", eine massive Stahlstange mit and den Enden federbelasteten Haltekugeln versehen) für 3/4" Knarre (eigentlich Knarrenkopf) 552, 3/4" Winkelgelenk 554 sowie 3/4" Kopf (gleitendes Aussenvierkant) 556 ist 510 mm lang und dessen Durchmesser beträgt 20 mm.
Die massive Rundgriffstange 888 ("Handgriff", eine massive Stahlstange mit and den Enden federbelasteten Haltekugeln versehen) für 1" Knarre (eigentlich Knarrenkopf) 882, 1" Winkelgelenk 884 sowie 1" Kopf (gleitendes Aussenvierkant) 886 ist 700 mm lang und dessen Durchmesser beträgt 28 mm
Beide Griffstangen sind IMO etwas kurz, habe nie begriffen, weshalb nicht jeweils verschiedene Längen z.B. in 100 Abstufungen angeboten werden. AFAIR passen die Rohre für die Zug-Ringschlüssel nicht gut, Angabe jedoch ohne Gewähr, da ich dies nur vor langer Zeit mal angeschaut habe und eben anstelle der Griffstangen spezielle Griffrohre mit Aufnahmen für 3/4" Knarrenköpfe einsetze (bis 1000 Nm Aufsteck-Knarre), Die 1" Sets setze ich eigentlich selten ein, da sehr oft die Drehmomente bei den entprechenden SW nicht mehr von Hand aufgebracht werden können ausser in gewissen Fällen mit Planetengetriebkopf (etwas umständlich in der Handhbung). Zudem setze ich für hohe Drehmomente systematisch Schlagschrauber-Steckeinesätze ein, die passen auch auf die Aussenvierkante der handbetätigten Knarren. Umgekehrt sind normale Steckeinsätze nicht mit Schlagschraubern einsetzbar, da die Verriegung nicht kompatibel ist und zudem können sie wegen Überbelastung beschädigt werden. Nachteilig sind die grösseren Wandstärken.
Bzgl. Grifflängen siehe auch diese Topic:
https://www.werkzeug-news.de/forum/viewtopic.php?f=2&t=43170
Mit 3/4" kann man recht viel erledigen, 1" ist wirklich eine Klasse schwerer und klobiger und übliche Sets sind dann eben doch oft unzureichend wile die erforderlichen Drehmomente nicht mehr erreicht werden können. IMO ist für seriöses Arbeiten 3/4" fast unabdingbar während man sich bei 1" genau überlegen muss, ob sich die Investition lohnt.
Die 1" Sets sind auch umständlich schwer (30 kg wie im Katalog und einiges darüber wenn man noch zusätzliche Teile in den Stahltragkasten steckt, hier sind die Sets in verschiedenen Metallkistensystemen untergebracht, sowohl original Stahlwille wie diverse Edak STANEX, usw., die allesamt recht hoch belastbar sind. Das Zeug wird dann womöglich einfach auf Europaletten herumgeschoben. Wie sowas die Systainer-Diehard-Freaks lösen weiss ich nicht.