Hallo Ihr Bastelexperten
Nun bei dem Thema Preisbildung kann ich dann allgemein ohne Wertung der Qualität auch mitreden.
Da ich in der Zulieferindustrie für Metall- und Kunststoffteile tätig bin kann ich sogar zu dem einen oder anderen Teil das in die Werkzeug der bekannten deutschen Hersteller eingebaut wird etwas sagen. Auch wenn ich mein Geld in der Automobil und Luftfahrtindustrie verdiene.
Sicherlich ist diese Erfahrung auch auf die Fräser zu adaptieren.
Zum einen sollte man unterscheiden ob jemand die Fräser selbst herstellt vom Rohling bis zum fertig geschliffenen und verpackten Versand an Händler, oder ob er die Fräser „nur“ als Zusatzservice anbietet. Erstere verdienen Ihr Geld damit und leben allein von den Schneidwerkzeugen, sollten diese dazu an andere „Maschinenhersteller“ umgelabelte Fräser liefern, ihr würdet bei den VK-Preisen die Welt nicht verstehen, in eine guten Partnerschaft werden dann auch mal gemeinsam die VK`s bzw. UVP der gelabelten Fräser Vertraglich mit MindestVK geregelt was völlig legitim ist. Bei zweitem ist zu beachten ob die Intention des Angebots eine Qualitätssicherung ist, also Hochpräzise qualitative Werkzeuge / Maschinen brauchen entsprechendes Schneidwerkzeug, oder ob es eine zusätzliche Einnahmequelle handelt, günstiger Standard eingekauft, gelabelt und mit hoher Marge durchgeschoben.
Als Zulieferer kann ich sagen das Festool mit die höchsten Anforderungen an die Lieferanten für die Einzelteile stellt Toleranzen, Materialqualität, Dokumentation usw, genau wie zB Leica bei den Fotoapparaten sich diesbezüglich von der Masse abhebt.
Das Ergebnis ist ein Markenimage das bestimmt nicht aufgrund von BILD- (darf man dieses Schimpfwort hier ausschreiben?) Berichterstattung entsteht.
Sicherlich tritt kein Anbieter mit der Absicht an, den Wohlfahrtspreis für besonders günstige Preisgestaltung zu bekommen. Doch wenn ich das ganze als Zusatzservice anbiete, dazu hohe Qualitätskontrollen einsetzen muss um die zu handelnde Ware auf den selbst gesteckten Niveau anbieten zu können, entstehen erhebliche Kosten in der Kette die andere direkte Hersteller nicht haben.
Das Sets günstiger sind, ist kaufmännisch nachvollziehbar, ich denke das muss man hier nicht ausführen.
Am ende bestimmt der Markt die Preise wenn Sie zu hoch angesetzt sind wird es keiner kaufen.
Mir ist zum Beispiel bekannt dass der eine oder andere Hersteller verschiedene Produktlinien fährt, für Hobby und Profi, bzw. Eigenmarke , Fremdlabel, weiß hier eigentlich auch jeder.
Entsprechende Zulieferteile aus Kunststoff oder Metall (zB. Aluminiumdruckgussteile) werden mitunter zwar für „Baugleiche“ Geräte in den gleichen Werkzeugen gefertigt, aber die eingesetzten Materialien Kunststoffe / Aluminiumlegierungen sind Unterschiedlich, bzw. Toleranzen sind unterschiedlich. Und die Hochwertigeren Materialien werden bestimmt nicht für die billigeren Geräte genutzt. Gerade beim Kunststoff komme ich oft ins grübeln wenn ich bei so manchen Hersteller sehe welche Anforderungen Spezifikationen gestellt werden, besondern in Bezug auf Inhaltstoffe, Additive hier ist auch manchen interessierten Laien das „Panikwort“ Weichmacher ein Begriff. Wird hier Verantwortungsvoll dem Endnutzer gegenüber die Spezifikation erstellt und in der Serie Überprüft, verdoppelt sich ganz schnell der Preis für ein Einzelteil.
Der Endverbraucher bekommt davon aber nichts mit, der sieht nur den Preis schwarz auf weiß.
Wobei ich mit dieser Ausführung sicherlich keine Preispolitik rechtfertigen möchte, zu bedenken ist auch ob ich Forschung und Weiterentwicklung am Produkt mitbezahle, oder ob ich eine kleine findige Kopierabteilung bezahle.
Aber sicherlich wollen HeikoB und Raubsau lieber weiter virtuell die Keulen gegeneinander schwingen. Trotzdem Danke für die an mich adressierten Informationen.
Und nun Ring Frei für die nächste Runde