Schlorg
So... ich möchte an dieser Stelle mal über mein Frequenzumrichter an Bohrmaschinen Projekt berichten... Ich hoffe, es stört keinen, wenn ich dafür (noch) einen eigenen Thread aufmache. Wenn doch, bitte einfach an einen bestehenden Thread mit dranhängen.
Seit etwa 2 Jahren besitze ich eine Optimum B23Pro / 400V Tischbohrmaschine, mit der ich eigentlich sehr zufrieden bin und auch ohne Frequenzumrichter bisher alles zufriedenstellend erledigen konnte. Kraft hat die Maschine wie ein Ochs und mit 195 U/min kam ich bis jetzt gut zurecht.
Irgendwann wars dann jedoch soweit dass ich, angefixt von diesem Forum hier, begann ich mich mit der Materie Frequenzumrichter zu beschäftigen. Als IT-Systemelektroniker bin ich zwar weit nicht so bewandert wie die meisten anderen Elektrik- und Elektroniker, nachdem ich aber jede Menge gelesen und recherchiert hatte, machte ich mich auf die Suche nach einem passenden FU für die ersten Gehversuche.
Für kleines Geld lieft mir bei Ebay ein älterer Danfoss VLT-3002 mit 1,1Kw Leistung über den Weg, bereits mit einem Poti versehen. Gerade recht für den 750W Motor der Maschine.
Das war vor etwa einem halben Jahr. Bis letzte Woche hat es jedoch gedauert, bis der FU tatsächlich zum Einsatz kam.
Der FU hatte leider weder an der ober- noch an der Unterseite einen Deckel. Da der Danfoss jedoch an der Wand hinter der Bohrmaschine montiert werden sollte und dort natürlich die Gefahr besteht, dass weggeschleuderte Späne in den FU gelangen, bestand die erste Aufgabe darin einen Deckel aus 0,8mm Blech zu kanten.
Als nächstes baute ich aus 20x20er Profil eine Halterung für die Steuerung. Dazu nutzte ich die vorhandenen Gewinde, die eigentlich dafür gedacht sind die eigentlich für den durchsichtigen Spanschutz gedacht waren. Die Idee, die Steuerung in einer Abzweigdose unterzubrigen fand ich gut, ich wollte jedoch eine aus stabilerem Kunststoff haben.
Dann dauerte es wieder etwa 3 Monate, bis ich dazukam für die Unterseite des Frequenzumrichters einen Kasten zu bauen. Obwohl genug Blech in verschiedenen Stärken im Hause entschied ich mich in einem Zustand geistiger Umnachtung dafür, den Kasten aus 1,5mm Stahlblech zu bauen.. Warum auch einfach machen? Aber auch dies gelang im Endeffekt ganz gut, wenn es auch eigentlich die Leistungsgrenze meiner Abkanthilfe überstieg, was man an der, nicht besonders schönen, vorderen Kante erkennen kann. Mittels Knabber erstellte ich dann noch eine Aussparung in die dann noch ein Stück Alu- Lochblech eingenietet um den Weg für den Kühlluft-Durchzug freizumachen.
Die zusammengeführten Kanten habe ich dann WIG-verschweißt... Das erst mal, dass ich überhaupt so "dünnes" Blech WIG geschweißt habe, und es ist mir auf Anhieb gelungen (Also nicht ganz so dermaßen schlecht geworden, wie meine sonstigen WIG Versuche ), was mich besonders gefreut hat.
Mit 2 kleinen Aussparungen und 4 Blechschrauben fügte sich der Kasten dann schön ans Gehäuse des Frequenzumrichters.
Dann dauerte es wieder ein paar Wochen, bis ich die Steuerung in die neue Abzweigdose umbaute und ein längeres Steuerkabel anlötete. Auch die Stromversorgung des FUs vom Netz und des Motors wurde mittels Abzweigdose ins Gehäuse geführt.
Fürs erste belasse ich das ganze mal mit CEE Steckern, da ich mir noch nicht sicher bin, wie zuverlässig das ganze funktioniert und ich die Möglichkeit haben wollte, den FU im Fehlerfall schnell ausser Betrieb zu nehmen und mit der Bohrmaschine ohne FU weiterzuarbeiten.
Als der FU an der Wand montiert und die Steuerung an der Maschine angebracht war, nahm ich die Sache das erste mal in Betrieb. Ist jetzt natürlich bei weitem nicht so schick wie Motos Güde GSB, für meine Belange jedoch voll in Ordnung.
Nachdem ich aus der Anleitung herausgelesen hatte, wie die Kenndaten des Motors einzustellen sind, spielte ich das erste mal etwas mit dem FU herum... Es zeigte sich schnell, dass für mich ein Frequenzbereich von 25-70Hz sinnvoll ist. Bei 70Hz dreht sich das Futter in höchster Keilriemeneinstellung mit rund 3600 U/min, bei 25Hz in kleinster Keilriemenlage komme ich auf rund 85 U/min. Damit lassen sich nun auch komfortabel Gewinde schneiden (Nie wieder mach ich des von Hand, wenns nicht sein muss!) sowie mit Lochsägen Ronden aus Edelstahlblech rausschneiden.
Ich habe jetzt noch nicht viel weiter probiert, denn ein wesentlicher Teil für den sicheren Betrieb des FUs fehlt mir noch... ein Allstromsensitiver FI-Schutzschalter.
Bis jetzt sind die CEE Steckdosen bei mir im Keller mittels Hager 40A/0,03A standart-RCD abgesichert. Da mir jedoch, mit steigendem Alter und geistiger Reife, mehr und mehr an meinem Leben liegt und ich nicht wegen irgendeinem Blödsinn meinen Sohn ohne Vater aufwachsen lassen will, war klar, dass ich in den sauren Apfel beissen muss und mir einen teuren, allstromsensitiven RCD zulege. Leider hat mein befreundeter Elektriker und THW-Kamerad den gewünschten Typ-B RCD von ABB nicht liefern können, weswegen ich jetzt auf das Modell DFS 4B NK 40A/0,03A von Doepke ausgewichen bin. Nachdem mein Ansinnen beim Finanzvorstand erläutert wurde, gab es erstaunlich schnell die Freigabe für die Investition der 500€.... Für Werkzeuge oder Maschinen im gleichen Wert dauert es normalerweise erheblich länger und ist mit mehr Diskussion verbunden..
Jetzt warte ich mal ab, wann des Teil kommt und eingebaut ist, dann gehts auch mit dem rumprobieren am FU weiter.
Im Grunde bin ich jetzt schon recht zufrieden, ich möchte jedoch noch ein paar Dinge ausprobieren, herausfinden und schöner einstellen. Deswegen hab ich noch folgende Fragen offen, die ich hier mal mit einstelle. Würde mich freuen, wenn jemand seine Ideen und Verbesserungsvorschläge hier mit einbringt!
Folgendes ist mir jetzt noch aufgefallen. Alles nicht weltbewegend, aber evtl. noch zu optimieren.
1. Im Grunde reicht mir die Drehzahl bei 25HZ aus. ab etwa 23Hz löst bei mir der Unterspannungsaulöser des Schalters der Bohrmaschine aus. Bei gelegenheit schau ich nochmal nach, wie hoch dann die vom FU angezeigte Spannung noch ist, ich meine aber um die 240V... Ich möchte jedoch gerne den I/0 Schalter und Not-Aus beibehalten um den Motor zu starten und zu stoppen.
Jemand eine Idee, wie sich dies besser verdrahten lässt? Bei möglichst geringem Aufwand? Denn wie schon geschrieben, reicht mir die Drehzahl bei 25Hz ja eigentlich aus. Meinem Verständniß nach, verliert der Motor unter ~25Hz ja auch erheblich Drehmoment.
2. Etwas störender: Wenn ich z.B. beim Gewindeschneiden den Motor auf 25HZ einstelle und den Motor mittels 0-Taster stoppe, kann ich Ihn erst wieder anfahren, wenn ich die Frequenz auf etwa 35Hz erhöht habe um sie dann gleich wieder abzusenken. Ich meinte irgendwo einmal gelesen zu haben, dass man dem Motor zum anfahren kurz die Spannung ehöhen kann, habe jetzt aber im Handbuch noch nich genau das gefunden (Oder nur nicht kapiert). Jemand eine Idee? Was sind denn hier verträgliche Werte?
3. Ich reiche bei Gelegenheit noch Fotos vom Typenschild des Motors und vom Motorklemmbrett nach. Macht es Sinn sich um eine Änderung Stern/Dreieck Betrieb Gedanken zu machen?
4. Irgendwas wars noch... aber des fällt mir auch noch ein...
Viele Grüße,
der Schlorg
Seit etwa 2 Jahren besitze ich eine Optimum B23Pro / 400V Tischbohrmaschine, mit der ich eigentlich sehr zufrieden bin und auch ohne Frequenzumrichter bisher alles zufriedenstellend erledigen konnte. Kraft hat die Maschine wie ein Ochs und mit 195 U/min kam ich bis jetzt gut zurecht.
Irgendwann wars dann jedoch soweit dass ich, angefixt von diesem Forum hier, begann ich mich mit der Materie Frequenzumrichter zu beschäftigen. Als IT-Systemelektroniker bin ich zwar weit nicht so bewandert wie die meisten anderen Elektrik- und Elektroniker, nachdem ich aber jede Menge gelesen und recherchiert hatte, machte ich mich auf die Suche nach einem passenden FU für die ersten Gehversuche.
Für kleines Geld lieft mir bei Ebay ein älterer Danfoss VLT-3002 mit 1,1Kw Leistung über den Weg, bereits mit einem Poti versehen. Gerade recht für den 750W Motor der Maschine.
Das war vor etwa einem halben Jahr. Bis letzte Woche hat es jedoch gedauert, bis der FU tatsächlich zum Einsatz kam.
Der FU hatte leider weder an der ober- noch an der Unterseite einen Deckel. Da der Danfoss jedoch an der Wand hinter der Bohrmaschine montiert werden sollte und dort natürlich die Gefahr besteht, dass weggeschleuderte Späne in den FU gelangen, bestand die erste Aufgabe darin einen Deckel aus 0,8mm Blech zu kanten.
Als nächstes baute ich aus 20x20er Profil eine Halterung für die Steuerung. Dazu nutzte ich die vorhandenen Gewinde, die eigentlich dafür gedacht sind die eigentlich für den durchsichtigen Spanschutz gedacht waren. Die Idee, die Steuerung in einer Abzweigdose unterzubrigen fand ich gut, ich wollte jedoch eine aus stabilerem Kunststoff haben.
Dann dauerte es wieder etwa 3 Monate, bis ich dazukam für die Unterseite des Frequenzumrichters einen Kasten zu bauen. Obwohl genug Blech in verschiedenen Stärken im Hause entschied ich mich in einem Zustand geistiger Umnachtung dafür, den Kasten aus 1,5mm Stahlblech zu bauen.. Warum auch einfach machen? Aber auch dies gelang im Endeffekt ganz gut, wenn es auch eigentlich die Leistungsgrenze meiner Abkanthilfe überstieg, was man an der, nicht besonders schönen, vorderen Kante erkennen kann. Mittels Knabber erstellte ich dann noch eine Aussparung in die dann noch ein Stück Alu- Lochblech eingenietet um den Weg für den Kühlluft-Durchzug freizumachen.
Die zusammengeführten Kanten habe ich dann WIG-verschweißt... Das erst mal, dass ich überhaupt so "dünnes" Blech WIG geschweißt habe, und es ist mir auf Anhieb gelungen (Also nicht ganz so dermaßen schlecht geworden, wie meine sonstigen WIG Versuche ), was mich besonders gefreut hat.
Mit 2 kleinen Aussparungen und 4 Blechschrauben fügte sich der Kasten dann schön ans Gehäuse des Frequenzumrichters.
Dann dauerte es wieder ein paar Wochen, bis ich die Steuerung in die neue Abzweigdose umbaute und ein längeres Steuerkabel anlötete. Auch die Stromversorgung des FUs vom Netz und des Motors wurde mittels Abzweigdose ins Gehäuse geführt.
Fürs erste belasse ich das ganze mal mit CEE Steckern, da ich mir noch nicht sicher bin, wie zuverlässig das ganze funktioniert und ich die Möglichkeit haben wollte, den FU im Fehlerfall schnell ausser Betrieb zu nehmen und mit der Bohrmaschine ohne FU weiterzuarbeiten.
Als der FU an der Wand montiert und die Steuerung an der Maschine angebracht war, nahm ich die Sache das erste mal in Betrieb. Ist jetzt natürlich bei weitem nicht so schick wie Motos Güde GSB, für meine Belange jedoch voll in Ordnung.
Nachdem ich aus der Anleitung herausgelesen hatte, wie die Kenndaten des Motors einzustellen sind, spielte ich das erste mal etwas mit dem FU herum... Es zeigte sich schnell, dass für mich ein Frequenzbereich von 25-70Hz sinnvoll ist. Bei 70Hz dreht sich das Futter in höchster Keilriemeneinstellung mit rund 3600 U/min, bei 25Hz in kleinster Keilriemenlage komme ich auf rund 85 U/min. Damit lassen sich nun auch komfortabel Gewinde schneiden (Nie wieder mach ich des von Hand, wenns nicht sein muss!) sowie mit Lochsägen Ronden aus Edelstahlblech rausschneiden.
Ich habe jetzt noch nicht viel weiter probiert, denn ein wesentlicher Teil für den sicheren Betrieb des FUs fehlt mir noch... ein Allstromsensitiver FI-Schutzschalter.
Bis jetzt sind die CEE Steckdosen bei mir im Keller mittels Hager 40A/0,03A standart-RCD abgesichert. Da mir jedoch, mit steigendem Alter und geistiger Reife, mehr und mehr an meinem Leben liegt und ich nicht wegen irgendeinem Blödsinn meinen Sohn ohne Vater aufwachsen lassen will, war klar, dass ich in den sauren Apfel beissen muss und mir einen teuren, allstromsensitiven RCD zulege. Leider hat mein befreundeter Elektriker und THW-Kamerad den gewünschten Typ-B RCD von ABB nicht liefern können, weswegen ich jetzt auf das Modell DFS 4B NK 40A/0,03A von Doepke ausgewichen bin. Nachdem mein Ansinnen beim Finanzvorstand erläutert wurde, gab es erstaunlich schnell die Freigabe für die Investition der 500€.... Für Werkzeuge oder Maschinen im gleichen Wert dauert es normalerweise erheblich länger und ist mit mehr Diskussion verbunden..
Jetzt warte ich mal ab, wann des Teil kommt und eingebaut ist, dann gehts auch mit dem rumprobieren am FU weiter.
Im Grunde bin ich jetzt schon recht zufrieden, ich möchte jedoch noch ein paar Dinge ausprobieren, herausfinden und schöner einstellen. Deswegen hab ich noch folgende Fragen offen, die ich hier mal mit einstelle. Würde mich freuen, wenn jemand seine Ideen und Verbesserungsvorschläge hier mit einbringt!
Folgendes ist mir jetzt noch aufgefallen. Alles nicht weltbewegend, aber evtl. noch zu optimieren.
1. Im Grunde reicht mir die Drehzahl bei 25HZ aus. ab etwa 23Hz löst bei mir der Unterspannungsaulöser des Schalters der Bohrmaschine aus. Bei gelegenheit schau ich nochmal nach, wie hoch dann die vom FU angezeigte Spannung noch ist, ich meine aber um die 240V... Ich möchte jedoch gerne den I/0 Schalter und Not-Aus beibehalten um den Motor zu starten und zu stoppen.
Jemand eine Idee, wie sich dies besser verdrahten lässt? Bei möglichst geringem Aufwand? Denn wie schon geschrieben, reicht mir die Drehzahl bei 25Hz ja eigentlich aus. Meinem Verständniß nach, verliert der Motor unter ~25Hz ja auch erheblich Drehmoment.
2. Etwas störender: Wenn ich z.B. beim Gewindeschneiden den Motor auf 25HZ einstelle und den Motor mittels 0-Taster stoppe, kann ich Ihn erst wieder anfahren, wenn ich die Frequenz auf etwa 35Hz erhöht habe um sie dann gleich wieder abzusenken. Ich meinte irgendwo einmal gelesen zu haben, dass man dem Motor zum anfahren kurz die Spannung ehöhen kann, habe jetzt aber im Handbuch noch nich genau das gefunden (Oder nur nicht kapiert). Jemand eine Idee? Was sind denn hier verträgliche Werte?
3. Ich reiche bei Gelegenheit noch Fotos vom Typenschild des Motors und vom Motorklemmbrett nach. Macht es Sinn sich um eine Änderung Stern/Dreieck Betrieb Gedanken zu machen?
4. Irgendwas wars noch... aber des fällt mir auch noch ein...
Viele Grüße,
der Schlorg
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