Messerbalken selbst schärfen / Auswuchtgerät?

Diskutiere Messerbalken selbst schärfen / Auswuchtgerät? im Forum Gartengeräte im Bereich Werkzeuge & Maschinen - bin auf der Suche nach einem Auswuchtgerät für Messer von Rasenmähern. Hab das halbe www durchsucht und habe nur einen Hersteller in Österreich...
@ Trabold:
Bild sollte da sein.

@ BauerKarl:
Na ja, kein so guter Vergleich mit dem Rasiermesser. Extrem scharf braucht ein Rasenmähermesser nicht zu sein bzw. würde es unter realen Bedingungen auch nicht lange bleiben. Ferner scheidet ein Messer nur mit den äußeren paar Zentimetern und auch da nur mit dem vorderen Teil des Messers. Falls diese Bereiche mitlackiert wurden, sind sie in wenigen Minuten blank. Ich sehe keinen Grund, warum der Rest nicht lackiert sein soll - solange es eben hält. Bei originalen Messern ist das ja auch so.
Ansonsten hat Trabold Recht: verzinkte Messer wären wünschenswert - zumindest für den privaten Anwender, der nur alle paar Wochen mal mäht und ggf. "vergißt", den Mäher vor dem Winter zu reinigen.
Im Hinblick auf das Auswuchten stellt sich aber die Frage, was es bringt, das Messer auf's halbe Gramm genau auszuwuchten und dann dick mit Farbe überzujauchen. Gut, daß es nicht so genau ist. Sonst wäre jeder für ein paar Umdrehungen mitgeschleppte Halm eine Katastrophe. Das muß der Rasenmäher bzw. dessen Motorlager auch aushalten.
Zum schneiden und "köpfen": Bei einem normalen Rasen sollte die Ausführung der Schnittkanten nicht so die Rolle spielen. Ich schärfe nach, wenn die Schnittleistung nachläßt - nicht eher. Je größer die Schnittbreite bei gleicher Drehzahl, desto unempfindlicher reagiert der Mäher auf ein vergleichsweise stumpfes Messer. Es mag Ausnahmen geben, wenn die Anforderungen wirklich hoch sind. Ein Bekannter von mir betreut einen Golfrasen in agrochemischer Hinsicht. Da wird mit viel Aufwand an Wasser, (Kunst-) Dünger, Mähvorgängen und Chemie professionell für einen optimalen Rasen gesorgt. Nur eben nicht "optimal" in jeder Hinsicht. Möglicherweise wäre es ökologischer, die Fläche zu betonieren und mit Teppich/Kunstrasen auszulegen...

Gruß
Thomas
 
@TomasB

Ja, den Magnetring hab ich raus, ging mit Hize und rausbrechen aus dem Rotor per Schraubenzieher an der Kante ganz gut.

Mit den Aluscheiben hast Du vermutlich recht. Was ich beobachtet habe ist dass die Nachlaufzeit nach Aufsetzen der Haltemagnete deutlich runter gegangen ist. Ölen der Lager hat etwas gebracht. Ich bin mir nicht sicher, ob die Scheibe magnetisch permeabel ist so dass das Magnetfeld zwischen den beiden Haltemagneten irgendwie durch die Lager läuft und dann bei Rotation eine Gegenkraft induziert.
Das wäre dann aber eben nur ein dynamisches Problem.

Jedenfalls hab ich die zwei Blätter jetzt bearbeitet und die Balance war mit ca. 100 Feilenstrichen dann auch scheinbar hergestellt. Die Rotationsebene macht mir wohl noch Sorge. Ich hab mit einem Draht eine Lehre angebaut und die Position der Spitzen mal verglichen. Sind bei einem Blatt ca. 2mm Unterschied, beim anderen Blatt weniger als 1 mm.
 
Das ist vieles wichtig was Du sagst.
Aber denke bitte auch an die Aufgabenstellung und die Kunden bei denen es um die Neuanlage geht.

Da braucht es bei 8-10 cm einen ersten Schnitt und der sollte glatt geschnitten sein.
Schlimmstenfalls könnte das ungewollte "rupfen" auftreten. Mit scharfem Messer gibts weniger Reklamation bzw. Nachbesserungen.
Aus der Ecke der Neuanlage kommt im Ursprung der Tipp, Messer blank.
 
@ tb2000:
Magnetisch ist bei den Festplattenscheiben immer nur eine dünne Schicht. Das Trägermaterial war früher Aluminium und heute ist es Glas. Aluminium erscheint mir für diesen "Mißbrauch" eben robuster.
Wenn da magnetisch etwas mit den Lagern passiert, dann wird es unabhängig von den Scheiben sein.
Das Taumeln des Messer im Bereich von 1...2mm gemessen an den Enden ist sicher in Ordnung. Die Messerhalterungen bei den meisten Rasenmähern sind ja auch nicht gerade Präzisionsteile. Oft sind die aus Kunststoff und erfüllen noch eine Sicherheitsfunktion. Da werden aus wenigen 1/10 mm - vielleicht nur bedingt durch etwas Schmutz auf den Auflageflächen durch die Länge des Messers schnell Millimeter an den Spitzen. Solange der Mäher ruhig läuft, würde ich mir da keine Sorgen machen.
Größeren Ungenauigkeiten kann man mit Schraubstock und Hammer zu Leibe rücken. Wenn es wirklich viel ist - also schon mit bloßem Auge richtig auffällt, ist vielleicht ein neues Messer vernünftiger.

@ BauerKarl:
Jetzt verstehe ich, auf was Du hinaus willst. Neu eingesähter Rasen - das ist natürlich ein Problem. Da bin ich auch immer feige (Soll ich es schon wagen?) und achte auf ein sehr scharfes Messer und einen leichten Mäher.

Gruß
Thomas
 
Hier noch das Foto für die Konstruktion von Thomas.B

3_hdd_wu1c_1.jpg
 
@ H.-A. Losch:
Danke für's einstellen. Hätte ich das auch alleine gekonnt? Wenn ja - wie?

@ all:
Ein paar erklärende Worte zur konkreten Umsetzung:
- die hier verwendete Festplatte ist eine alte Conner: Bj. ca. 1992, hatte ca. 120MB
- ausgewählt wurde sie, weil die Aufnahme der Platten einen Durchmesser von genau 25mm hat
- die Messer von Freischneidern haben meistens 25,4mm = 1" - das paßt wunderbar ohne jegliche zusätzliche Teile
- zum Auswuchten spanne ich den Festplattentorso in den Schraubstock - für häufigen Gebrauch kann das Ding natürlich auch an die Wand schrauben...
- für größere Bohrungsdurchmesser braucht man ausreichend breite Zwischenringe - der danebenliegende stammt aus dieser Festplatte und hat einen Außendurchmesser von 33mm
- mit den beiden Datenscheiben, diesem Ring, einer Anzahl von 3mm-Kugellagerkugeln und der originalen Verschraubungsscheibe habe ich schon mal ein Messer mit 40mm Bohrung gespannt - zum nachschleifen bleibt die Festplatte dann einfach dran
- für Messer mit kleineren Bohrungen braucht man einen entsprechenden Adapter - da gibt es bei mir bis jetzt nur (immerhin funktionierenden) Pfusch, den ich lieber nicht vorzeigen will...

Der "Umbau" ist einfach und eigentlich nur ein Ausschlachten:
- Elektronikplatine ab
- plattenseitige Abdeckung ab, Platten ausbauen
- Motor ausbauen - 3 Schrauben platinenseitig
- Magnetring mit altem Stechbeitel oder Messer + Hammer entfernen
- Motor wieder einbauen, ggf. Kabel abkeifen
- das war eigentlich schon
- für eine freie Rotation und insbesondere für ein dreiflügliches Dickichtmesser waren 2 Schraubendome im Weg - das sind jetzt große zwei Löcher - ging schneller als abfräsen

Dann mal viel Spaß beim Basteln.

Gruß
Thomas
 
Thomas.B schrieb:
@ H.-A. Losch:
Danke für's einstellen. Hätte ich das auch alleine gekonnt? Wenn ja - wie?

Jetzt schon. Wir haben die Funktion für dich freigeschaltet. Siehe UploadPic oben rechts im Eingabeformular.
 
Hallo zusammen,
bin gerade wegen des Themas "Unwucht" hier unterwegs.
Wie ich mir jetzt ein Auswuchtgerät bastel ist klar, bei mir ist allerdings der Groschen noch nicht gefallen wie ich denn dann das Messer auswuchte wenns auf der Platte ist.
Wäre jemand so nett und beschreibt mal solch einen Auswuchtvorgang an einem normalen Rasenmähermesser mit 2 Flügeln.
Thomas schrieb irgendetwas von wegen er könne auf ein post-it Kleber genau auswuchten, verstehe ich ehrlich gesagt nicht.

Wer kann es mir erklären???

Mit freundlichem Gruß

Sabolese
 
Das Messer mit irgendwas mittig und freidrehend an einer Wand oder so befestigen (ich hab das magnamatic Ding). Messer waagerecht ausrichten und schauen, welche Seite nach unten will. An der Seite mit einem Spanabhebendengerät (ich nehm ne Flex) entweder die Schneide mehr nachsetzen, oder seitlich am Flügel was wegnehmen. Solange, bis das Messer waagerecht ausgerichtet stehenbleibt (normale Herstellertoleranz liegt so um die 2g). Messer sollten übrigens immer scharf sein, wenn man den Rasen als Zierrasen nutzen möchte. Stumpfe Messer machen gelbe Grasspitzen und belasten den Mäher unnötig. Lieber öfters wenig nachschärfen, als später das halbe Messer wegschleifen.

Viele Grüße

Hans
 
@ Sabolese
Ich versuche erklärungsmäßig mal etwas nachzubessern. Die Erklärung von Hans1 ist natürlich auch richtig - aber vielleicht etwas mehr prinzipiell.

Die Unwucht eines Messerbalkens entsteht durch ungleichmäßige Abnutzung und Anschleifen. Zu stark unterschiedliche Massen oder Masseverteilungen der beiden Seiten des Messerbalkens führen zu Vibrationen, die u.a. die Motorlager schädigen können.
Beim messen der Unwucht gibt es zwei Probleme:
- exakt zentrieren - genauso wie im Rasenmäher - sonst mißt man Mist...
- extrem leichtgängige Lagerung - sonst kann man nur starke Unwuchten erkennen

Eine Festplatte verfügt über eine sehr leichtgängige Spindellagerung. Das hatte ich mit der Anmerkung mit dem Post-it-Zettelchen zum Ausdruck bringen wollen. Eine der originalen Scheiben der Festplatten (die natürlich perfekt rund und ausgewuchtet sind) hat einen Durchmesser von 3,5" und somit etwa einen Radius von 4,5cm. Die Masse von 0,5g des kleinen Post-it-Aufklebers genügt, um die Haftreibung der Lagerung zu überwinden. Ein Experiment und ein Vergleichswert - mehr nicht.

Hans1 schreibt, daß die Herstellertoleranz meist um 2g liegt. Bei einem beispielsweise 48cm-Balken bedeutet das eben 2g an einem Radius von 24cm. Die Festplattenlagerungen ist also ca. um den Faktor 20 besser, als sie mindestens sein müßte.

Zum auswuchten und genauen Anschleifen des ausgebauten Messers bevorzuge ich die Schleifbank. Das macht sich einfach besser und ist präziser. Einen geregelten Einhandwinkelschleifer mit geringster Drehzahl nehme ich um "nachpfuschen" zwischendurch ohne Messerausbau.

Gruß
Thomas
 
Hallo Thomas und Hans,
vielen Dank für die Antworten.
Habe es jetzt, denke ich, gerafft.

Habe, gerade erst verstanden, dass (um bei dem Festplattenbeispiel zu bleiben) die Platte quasi wie eine Uhr oder besser gesagt, wie ein Uhrwerk an die Wand gehangen wird. Dann das Messer befestigen und so kann gesehen werden, in welche Richtung es fällt und entsprächend gewuchtet werden.

Mensch, da hab ich total auf der Leitung gestanden.

Mich hatte folgender Satz von Thomas in einem vorherigem Posting aus diesem Thread auf den Holzweg gebracht: "- zum Auswuchten spanne ich den Festplattentorso in den Schraubstock "

Übrigens super Idee mit der Festplatte.

Vielen Dank nochmal!!!

Mit freundlichem Gruß

Sabolese
 
Die Lager sind weniger das Problem. Beim Schiebemäher reißt das Blech der Lüfterhaube an den Schrauben aus, Schrauben von Vergaser und Auspuff reißen ab. Typische Folgeschäden. Es zerlegt sich zuletzt der ganze Mäher.So wie beim Aufsitzer. Da reißen als erstes die Halterungen am Mähdeck ab :(
 
@ Sabolese
Gern, freut mich, wenn es Dir hilft.
Im nachhinein komme ich zu dem Schluß, daß ich es vielleicht besser hätte erklären sollen und z.B. das Gleichnis einer Balkenwaage hätte bringen sollen. Darunter kann man sich ggf. eher etwas vorstellen. In einer PN oder e.mail an Trabold habe ich das gemacht - im Thread leider nicht. Aber dafür ist ja das Forum gut - man kann nachfragen, wenn etwas unklar ist.

Zum Schraubstock:
Ich mache das ja nicht so oft. Deshalb wird das Teil nur bei Bedarf herausgekramt, im Schraubstock fixiert und danach wieder im Schrank versenkt. Wer es öfters braucht oder viel Platz hat, kann das Teil natürlich auch an die Wand schrauben oder sich vielleicht wirklich so ein professionelles Auswuchtgerät mit Zentrierkegel und Magnethalterung zulegen.
Interessant ist vielleicht zu wissen, daß die Montage nicht besonders exakt senkrecht erfolgen muß. Manchmal halte ich es einfach in der Hand - reicht auch.

@ didi 43:
Ja klar - je nach Bauweise von Mäher und Motor gibt das eine oder andere zuerst auf. Die Motorlager waren nur ein Beispiel, das mir im Hinblick auf meine E-Mäher zuerst in den Sinn gekommen ist. Auf jeden Fall sind starke Vibrationen nicht gut - außer bei Harleys und Damenspielzeugen vielleicht...

Gruß
Thomas
 
Thema: Messerbalken selbst schärfen / Auswuchtgerät?

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