Hallo,
ich schleife meine Rasenmähermesser auch selbst. Da ich relativ große Flächen unter teilweise erschwerten Bedingungen (Äste, Eicheln, Maulwurfshügel, Hanglagen usw.) zu pflegen habe, ist der Verschleiß an den Messern nicht unerheblich. Die Messer werden also bis zum bitteren Ende genutzt.
Für das schnelle nachschärfen ohne Ausbau nehme ich einen drehzahlgeregelten Winkelschleifer mit minimaler Drehzahl. Eine beginnende Unwucht höre und fühle ich. Dann wird ausgewuchtet - bzw. einmal im Jahr vor/während der Winterpause.
Da Rasenmähermesser sehr flach sind, stellt sich die Frage der dynamischen Unwucht m.E. nicht. Dazu müßte das Messer schon deutlich verbogen sein und das bemerke ich spätestens beim statischen Auswuchten rein optisch.
Die kommerziellen Auswuchtgeräte sind für den privaten Gebrauch recht teuer. Der größte Teil des Aufwandes geht für die zweifellos komfortable Halterung und Zentrierung drauf.
Wenn man nur hin und wieder eine oder wenige (Bohrungs-) Größen von Messern auszuwuchten hat, kann sich auch selbst behelfen. Dazu sind einfache Drehteile anzufertigen - praktisch nur Adapterhülsen. Als Lager eignen sich grundsätzlich kleine offene (kein Fett, nur ein Hauch dünnflüssiges Öl) Kugellager.
Meine unorthodoxe Lösung des Problems basiert aber auf einer alten Festplatte - aus den seligen Zeiten, als die Dinger noch fast aus dem Vollem gefräst waren. Der Magnetring des Spindelmotors muß raus, sonst "hakeln" die Pole des elektronisch kommutierten Motors durch den Restmagnetismus des Stators. Die Spindel dreht dann extrem leicht. Bei meinem Exemplar kann ich 0,5g (kleiner Post-it-Aufkleber) in einem Radius von ca. 45mm sicher auspendeln - und das bei einer > 10 Jahre alten Festplatte, die seinerzeit wegen nerviger Spindelgeräusche ausgetauscht wurde und nun schon wieder etliche Jahre in der Werkstatt liegt. Die Lösung hätte also noch Potential, wenn man es brauchen würde. Bei den Anforderungen an ein Rasenmähermesser und den da gegebenen Hebelverhältnissen ist das aber so schon allemal genug. Selbst für das Messer meines Freischneiders genügt die mögliche Genauigkeit.
Man kann sogar Glück haben, daß man gar keinen Adapter braucht - besonders wenn das Messer einen Bohrungsdurchmesser von 25mm oder 1" hat.
Gruß
Thomas