Leidiges Thema Gewindeschneiden

Diskutiere Leidiges Thema Gewindeschneiden im Forum Metallbearbeitung im Bereich Anwendungsforen - Da ich in letzter Zeit und scheinbar auch in "Kuhzunft" öfters mal Gewinde schneiden möchte hab ich mich mal technisch etwas aufgerüstet. Und...
Hi,

Yeti schrieb:
Wenn Du versucht hast an einer Maschine ohne automatische Umschaltung ein Gewinde zu schneiden, ist allerdings klar, warum das nicht so ganz hinhaut.

Da muß man schon außeroerdentlich geschickt sein.

... oder man bastelt sich etwas, wie den von Dir erwähnten Fußschalter :
Den normalen re./li.-Schalter komplett durch einen weiteren ergänzen : wird dieser eingeschaltet, läuft die Maschine immer links.
Betätigt man den Fußtaster, so läuft sie rechts.
Somit wird der Gewindebohrer nur dann in das Material gefahren, wenn man das will (Taster betätigt), ansonsten drückt sich der Bohrer selber heraus (Taster nicht betätigt).

Gruß, hs
 
Sollte man den Bohrer sobald er angebissen hat eigentlich noch von Hand weiterdrücken oder ihn "sich selbst ins Material fressen lassen"?
 
moto4631 schrieb:
Sollte man den Bohrer sobald er angebissen hat eigentlich noch von Hand weiterdrücken oder ihn "sich selbst ins Material fressen lassen"?

Ich drücke immer leicht, gerade so viel, daß das Werkstück nicht abhebt.
(Bei kleinen Gewinden M2/M3 und weichem Material wie Alu, muß man natürlich mit Gefühl vorgehen, damit man das Gewinde nicht ausnudelt)

Bei "dicken" Gewinden ab sagen wir mal M8 / M10 kann auch etwas stärker gedrückt werden.

Wichtig ist eben, daß Dein Werkstück immer schön auf dem Maschinentisch aufliegt und nicht abhebt, sonst kann sich das ganze verkanten, und der Gew-Bohrer dadurch ebenfalls abbrechen.
Ich gehe jetzt von relativ kleinen Teilen aus - also keine 100 kg Träger oder so.

Bei den Maschinen die ich kenne, ist es jedenfalls so, daß die Pinole gegen Federkraft heruntergedrückt werden muß. Drückt man nicht, zieht sich beim Gewindebohren das Teil nach oben - oder der Gewindebohrer aus der Aufnahme.

Gruß
Yeti
 
Also beim Spannen mach ich mir keine Sorgen, meine Werkstücke sind in einem großen Röhm Schraubstock der mit 4 Nutensteinen 16mm/M12 bombenfest am Bohrtisch verankert ist gesichert.

Daß sich der Bohrer aus dem Futter ziehen kann klingt natürlich logisch wenn mans so betrachtet.
Danke!
 
Also beim Gewindebohren an der Bohrmaschine würde ich empfehlen nicht zu spannen, sondern ggf. einen Anschlag gegen verdrehen zu setzen.

Wenn Du das Teil fest spannst, kann sich der Gewindebohrer nicht selber zentrieren - also die Mitte der Bohrung suchen.

Das ist aber wichtig für ein gutes Gewinde und nicht zuletzt für die Haltbarkeit des Gew-Bohrers.

Gewindeschneiden an der Maschine sollte ganz locker geschehen, der Bohrer muß sich quasi seinen Weg suchen.

Gruß
Yeti
 
Hallo,
ich habe die Gewinde immer mit dem Akkuschrauber geschnitten, ein Metabo Bohrfutter ist die beste Rutschkupplung. :D
 
Hallo Alfred und Moto,

...ich habs gelesen :?

Hab ein Futuro Plus auf der Bankmaschine, ein Futuro-Top auf der kleinen TBM und ein Röhm/Metabo an Genko und Drechselbank mit MK2 bisher ohne Probleme, selbst bei harten Einsätzen (nicht bei Bankmaschine). :top:

:F6
 
Hallo Yeti,

leider falsch :D

TBM=Tisch-Bohr-Maschine
 
@Moto,
was ist denn eigentlich aus deinem Gewindeschneidvorsatz geworden, funktioniert der jetzt?
 
Noch nicht, da ich mir erst letzte Woche einen Maschinengewindebohrersatz bei Baer bestellt habe.
Erst wenn der da ist gehts weiter.

Dann werde ich mal gaaanz vorsichtig anfangen in Alu zu schneiden bevor ich mir die sauteuren Baer-Bohrer gleich wieder zerschiesse.
 
Hallo,
den Vorsatz kannst du doch auch mit einem eingespannten Bohrer testen oder mit einem Stück Gewindestange (Schraube) die du in eine angeklopfte eingespannte Mutter drehst. Es ging doch jetzt grundsätzlich darum ob das Teil funktioniert oder evtl. zurückgegeben wird, was jetzt schon etwas spät ist.
 
Da hast Du allerdings Recht, werd ich gleich nachholen :lol:
 
moto4631 schrieb:
Dann werde ich mal gaaanz vorsichtig anfangen in Alu zu schneiden bevor ich mir die sauteuren Baer-Bohrer gleich wieder zerschiesse.
Starte lieber mit normalem Schwarzstahl. In Alu neigen die Gewindebohrer zum Fressen -> fest -> ab, und zwar ohne Vorwarnung. Ist meiner Erfahrung nach kritischer als Stahl. Und immer gut schmieren. In Stahl mit Öl/Schneidöl in Alu mit Spiritus.
 
klassisch schrieb:
... Und immer gut schmieren. In Stahl mit Öl/Schneidöl in Alu mit Spiritus.


Was in Alu auch ganz gut funktioniert ist als Scheindöl, dünflüssiges Öl (z.B. Öl zur Maschinenschmierung) zu verwenden.

Ob die Standzeit der Gew-Bohrer dabei herabgesetzt wird, kann ich nicht sagen, aber vom Gefühl her scheidet es sich mit normalem Schmieröl in Alu von Hand leicher - d.h. mit weniger Widerstand - als mit richtigem Schneidöl.


Gruß
Yeti
 
Echt? :shock:

Rein gefühlsmässig hätte ich jetzt Alu als unkritischer angesehen.
Glaubs Dir natürlich, mit meinen 3-4 Löchern die ich bis jetzt in Alu gebohrt habe...

Ok, dann halt Schwarzstahl, hab ich auch jede Menge hier.
Und ich verspreche auch die ersten Gehversuche nicht mit einem 3mm-Bohrer zu wagen - die brechen bei mir ja schon vom Hinsehen :roll:
 
@ Alfred

Hab jetzt mal probehalber einen Bohrer ins Futter geschraubt (da hätte ich aber wirklich vorher drauf kommen können :oops: )

Ergebnis: Das Futter dreht im Leerlauf links und schaltet bei Belastung auf Rechts um, gut so.
Hab dann ein 8er Loch in 5mm Eisen gebohrt, trotz heftigem Drücken - rein gefühlsmässig die Kraft die man zum Gewindeschneiden aufbringt - hat die Rutschkupplung sich nicht bemerkbar gemacht, Bohrer blockierte aber auch nicht.

Kaum durchgebohrt geht die Maschine in den Linkslauf.

Womit ich noch kämpfe ist die Tatsache daß man egal ob Bohrer mit rundem Schaft oder Gewindeschneider (ich hab versuchshalber einen Handgewindeschneider eingespannt weil dieser ja die eckige Aufnahme hat) das eingespannte Werkzeug nie gerade ist.
Das wackelt da rum wie ein Dackelschwanz.

Lustigerweise zentriert sich der Bohrer sobald er das Werkstück berührt von selber und läuft dann rund und weich.
Trotzdem ist das äußerst übel denn mit einem eiernden Bohrer trifft man nie die Markierung sondern fängt irgendwo zu Bohren an.

Vielleicht ist die Geschichte mit dem Spannen des Bohrers aber auch nur eine weitere Funktion die ich noch nicht kapiert habe.
 
moto4631 schrieb:
Kaum durchgebohrt geht die Maschine in den Linkslauf.

Beim Gewindeschneiden mußt Du natürlich wenn Du die gewünschte Tiefe erreicht hast, "Zug" auf das Werkzeug ausüben, damit sich die Drehrichtung umkehrt - nur so als Tipp.
 
Für's Bohren und Reiben in Alu ist Spiritus prima, zum Gewindeschneiden würde ich aber stets zu Schneidöl greifen. Allerdings sollte es dann auch eines für NE-Metalle sein. Die für Stahl sind in Alu zwar besser als nichts, aber kein Vergleich zum richtigen Stoff. Auf der Arbeit habe ich Dormer Blau für Stahl/VA und Rot für NE-Metalle.
Die Kosten für das Bereithalten mehrerer Öle sind nicht kriegsentscheidend, da selbst ein kleines 250 ml Gebinde sehr lange reicht.

Trotzdem ist das äußerst übel denn mit einem eiernden Bohrer trifft man nie die Markierung sondern fängt irgendwo zu Bohren an.
Das Gerät ist zum Gewindeschneiden, nicht zum Löcherbohren. :schlaubi:
Das leichte Wackeln erleichter das Arbeiten, weil bei leichten Ungenauigkeiten der Gewindebohrer nicht so schnell verspannt wird.
 
Thema: Leidiges Thema Gewindeschneiden

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