Leidiges Thema Gewindeschneiden

Diskutiere Leidiges Thema Gewindeschneiden im Forum Metallbearbeitung im Bereich Anwendungsforen - Da ich in letzter Zeit und scheinbar auch in "Kuhzunft" öfters mal Gewinde schneiden möchte hab ich mich mal technisch etwas aufgerüstet. Und...
M

moto4631

Registriert
07.07.2006
Beiträge
11.930
Ort
UpperAustria -WL-
Da ich in letzter Zeit und scheinbar auch in "Kuhzunft" öfters mal Gewinde schneiden möchte hab ich mich mal technisch etwas aufgerüstet.

Und zwar mit einem Gewindeschneidfutter, genauer gesagt diesem hier:

5680_gewinde_1.jpg


Dieses möchte ich in meiner TBM betreiben, Aufnahme paßt, soweit alles ok.

Nun meine Frage, da ich ja erst gestern einen nagelneuen Gewindebohrer gehimmelt habe :oops:

Mit welcher Drehzahl bewegt man solche Gewindeschneidfutter?
Meine TBM hat als langsamsten Gang 220U/min.
Das ist für normale TBM schon recht wenig, ist das immer noch zuviel?

Desweiteren würde mich interessieren warum ein Gewindebohrer wie dieser hier Klick! bei einem 3,5mm vorgebohrten Loch in 5mm Edelstahl im absoluten Kriechgang mit dem Akkuschrauber abreißt wie nix?
Lags am Akkuschrauber? An der fehlenden Schmierung?
Ich meine mit meinem normalen Gewindeschneidsatz von Gertus Klick! hatte ich noch nie derartige Probleme, egal ob M3 oder M12, IG oder AG, alles war problemlos machbar.

Kaum probiere ich mal die maschinelle Seite haperts auch schon, ich denke mal es liegt ganz einfach am Benutzer und nicht am Material :roll:

Wer kann mir da ein wenig auf die Sprünge helfen?
Danke! :lichtauf:
 
Vielleicht ist dir der Bohrer abgebrochen, weil du während es Schneidens den Winkel der Bohrmaschine verändert hast und das Zeig ist ja bekantlich relativ hart aber spröde. Ich hab auch durch unerklärliche Gründe einen M6 Titan Gewindeschneider abgebrochen ( nicht für die Bohrmaschine ).
 
Hallo,
mit 3,5 hast ja schon mal recht großzügig vorgebohrt für ein M4er Gewinde, da sollte es eigentlich weniger Probleme geben, als wenn das Loch < als 3,5 gewesen wäre.
Kann viele Ursachen haben, eine große Fehlerquelle die du ausschalten kannst ist die fehlende Schmierung, die sollte gerade bei VA auf jeden Fall vorhanden sein. Akkuschrauber würd ich dafür nicht benutzen. Desweiteren kann es viele Fehlerquellen geben, aber die Schmierung ist eine sehr große.

Mfg MasterRick
 
Hi,

Jungschweißer schrieb:
einen M6 Titan Gewindeschneider

arrgh - sorry - aber wenn ich 'Titan Gewinde'schneider' lese .....

Einerseits sind die eh' nur beschichtet und das hat nichts mit der Materialfestigkeit bzgl. abbrechen zu tun, sondern hilft nur gegen Verschleiß (oder meintest Du einen Gewindebohrer für den Werkstoff Titan ?) - andererseits ... warum nicht gleich Gewindemacher oder besser Gewindetuer schreiben.
Vor einigen Jahren war ich oft in einem PC-Wasserkühlungsforum unterwegs und da wurde von so manchem auch so ungenaue Begriffe verwendet. Um von vornherein Mißverständnisse zu vermeiden, sollte man sich 'Gewindebohrer und Schneideisen' aneignen. Dann weiß jeder gleich woran er ist.
Weil immer wieder Fragen bzgl. dem Anfertigen von Gewinden auftauchten, hatte ich damals diese kleine Info zusammengestellt : klick
Da Du ja lernen möchtest ist's evtl. ja auch was für Dich.

---------
@Moto
220/min und M4 - .... und dann noch in Edelstahl ist natürlich schon so eine Sache.

Mit Hand-Gewindeschneidmaschinen von Fein habe ich früher mal massig Gewinde geschnitten - M6 und M8.
Wichtig dabei : viel Schneidöl (jeder Schlosser besaß für solche Arbeiten ein kleines Töpfchen - in das der Gewindebohrer vor jedem Gewindeschneiden eingetaucht wurde - ruf' mal diese Seite auf klick - der Mensch an der Maschine macht das ebenso)

Dann wäre es sicher auch angebracht, einen speziellen Maschinengewindebohrer für Edelstahl zu verwenden.

Gruß, hs
 
Ok, mangelnde Schmierung leuchtet ein.
In der Hinsicht bin ich hin und wieder etwas schlampig :oops:

Edelstahlgewindebohrer... werde ich mich auf die Suche machen.

@ hs
Interessante Seite die Du JS hier empfohlen hast, ich hab sie trotzdem gelesen :lol:
Der Kerl an der Maschine bohrt die Gewinde ja in einer sensationellen Zeit.
Würde ich meine Löcher in einem Zehntel davon schaffen wär ich glücklich.
Das Eintauchen in den Fettopf scheint unumgänglich zu sein.

Was ist jetzt mit der Drehzahl?
Sind 220 zuviel? Oder meinst Du M4 ist einfach ne Nummer zu mickrig dafür, und ich sollte mich bei dem Gewindeschneidfutter eher auf die großen Gewinde konzentrieren?
 
Die 220 1/min sind bei "normalem" VA durchaus im Rahmen. Voraussetzung ist aber ein Gewindebohrer für VA und Schneidöl für VA. Fehlt eines von Beidem wird's riskant, ist beides nicht gegeben... :roll: Beim Schneiden von Hand merkt man ja, wenn es schwer geht, und kann ggf. aufhören.. Mit dem Akkuschrauber hat man i.d.R. bei kleinen Gewinden keine Zeit zum Reagieren.

Hat der Gewindeschneidapparat eine einstellbare Rutschkupplung?
 
@ dkurti

Danke!

@ chevy

Weiß ich noch nicht ob Rutschkupplung oder nicht.
War aber äußerst günstig, ich laß mich mal überraschen.

Was ist denn von den Produkten von Bear zu halten?

Klick!

Die verlinkten Gewindebohrer haben ein Festigkeit von 600N/mm2.
Bissl wenig für VA oder? Sollte ich eher in Richtung 900N/mm2 suchen?
 
Hallo,
Edelstahl "frisst" sich sehr schnell fest beim Bearbeiten, hier ist es besser einmal mehr zurückdrehen und neu zu schneiden. Am schwierigsten ist dann Edelstahlschrauben mit Zug in Edelstahl zu schrauben.
 
Tut mir leid hs.
Ich hab nicht so viel Ahnung vom Gewindeschneiden. Ich kann Gewindeschneiden und das hat bisher gereicht. Es sind ja keine Gewindebohrer, weil nicht für die Bohrmaschine.

Ich kann leider den Link nicht öffnen. Da kommt bei mir immer eine weiße Seite.
 
Ich habe von Baer mal ein Bohrfutter "für auf der Arbeit" besorgt, 16 mm mit festem MK-Schaft. Ist ein sehr gutes Teil. Mit Gewindebohrern aus der Quelle habe ich keine Erfahrungen, die besorge ich für die Arbeit in der Regel über den lokalen Fachhandel, Sondermaße für mich aus der Bucht..

Von diesen Kombi-Dingern halte ich nicht so sehr viel. Lieber habe ich Bohrer und Gewindebohrer getrennt.

Die 600 N/mm² sind nicht das Problem, VA hat in der Regel keine hohe Festigkeit. Seine Zähigkeit erfordert aber zur Reduzierung der Schnittkräfte eine andere Schneidengeometrie. Ich habe auch Gewindebohrer für Material mit 1.200 N/mm² Festigkeit, die in VA kläglich versagen würden.

Das obere Ende des Gewindeschneidapparates, direkt unter dem MK-Schaft, sieht aus, als wenn man da was einstellen könnte. Versuch mal, den Ring zu drehen. Da die Gewinde an der Stelle üblicherweise einen recht großen Durchmesser haben, und das Ganze, wenn es längere Zeit auf einen hohen Wert vorgespannt war, sich etwas "setzt", muß man da u.U. was bei sagen. :wink:
 
Alfred schrieb:
Am schwierigsten ist dann Edelstahlschrauben mit Zug in Edelstahl zu schrauben.
Ohne spezielle Antiseize-Mittel für VA ist das nicht nur schwierig, sondern asking for trouble. :lol:
 
Junge Junge ihr macht mir Hoffnungen...

Ich bohre zzt. 28 Gewinde M4 in 5mm-VA und wollte dort eigentlich Alu-Riffelblechplatten mit M4-Senkkopfschrauben verschrauben.
Wollt ihr damit sagen daß das gar nicht geht?

Das Futter hab ich noch nicht hier, erst zum Jahreswechsel ersteigert.
 
Natürlich geht das, keine Frage. Aber Du brauchst die richtigen Zutaten. Dann läuft es fast von selbst.
Ansonsten wirst Du jedoch den Begriff "einen dicken Hals bekommen" neu definieren können. VA macht bei falschem Werkzeug keine Gefangenen.
 
Und was genau sind die "richtigen Zutaten" ?
Ich sollte das Zeug demnächst fertig bringen und muß mich dann gleich morgen ans Einkaufen machen :(

Ehrlich gesagt bin ich etwas verwirrt, einerseits sind Maschinenbohrer mit 600N nicht geeignet, zwei Stunden später ist es wieder egal weil VA "eh nicht so hart ist".
Ja was nun? :glaskugel:

Ich bin ja schon soweit daß ich alle Löcher mit der Hand schneide, das ging bis jetzt problemlos.
Schön wär halt wirklich gewesen wenns auch maschinell gegangen wäre.
Von den wirklich guten Gewinde"tuern" :lol: hab ich nur die Klassiker hier mit Vor-, Mittel- und Fertigschneider.
Die Umspannerei nervt extrem...
 
Hi,

Jungschweißer schrieb:
Es sind ja keine Gewindebohrer, weil nicht für die Bohrmaschine.

:) :) ... ich bin überzeugt davon, Du meinst Gewindebohrer.

Ich kann Gewindeschneiden und das hat bisher gereicht.

hatte Dir gegenüber ja schon mal erwähnt, das machen und wissen zwei verschiedene Dinge sind

Ich kann leider den Link nicht öffnen. Da kommt bei mir immer eine weiße Seite.

hmm, - da hast Du wohl mit Deinem Browser irgend' ein Problem - den moto konnte die Seite problemlos öffnen.
Probier mal einen anderen Browser.

----------------------
@moto
220/min sind, wie chevyman geschrieben hat, im Prinzip schon o.k. ... unter guten Voraussetzungen
Edelstahl ist halt ziemlich heikel, da zäh.

Neulich habe ich, weil ich mich beim Planen etwas verhauen habe, Gewinde in Edelstahlschrauben schneiden müssen. '80'er Festigkeit war ganz schlimm, '70'er immer noch sehr schlimm - halt kaltverfestigt (die Schraubenköpfe waren der schlimmste Teil : versucht anzukörnen ... Körner platt !!)
Trotz Fluten mit Schneidöl - und nach jeder (halben) Umdrehung Span brechen. Das wird auch alles ruckzuck sehr warm.
Auch beim 'normalem' Edelstahl ('V2A/V4A') verfestigen sich die Späne kalt - gute Informationsquelle dazu : PDF, Seite 11

Gruß, hs
 
hhmmm,
es geht weder mit Internet Explorer noch mit Firefox.
 
Hi,
sehe gerade : liegt am Server - probier es etwas später nochmal.

Grundsätzlich funktioniert es mit jedem aktuellen Browser (IE, Firefox, Opera, Safari)

Gruß, hs
 
@ hs

In Deinem verlinkten pdf lese ich gerade was Interessantes.
Hier wird erwähnt man solle VA nicht ankörnen da man dadurch die Oberfläche verhärtet und das Anbohren erschwert.
Das stimmt tatsächlich und ich hatte diesbezüglich auch schon Probleme, hätte das aber niemals aufs Ankörnen geschoben.
 
Thema: Leidiges Thema Gewindeschneiden

Neueste Themen

Zurück
Oben