Gedanken zum Thema Motorsägenlehrgang:
Hallo, wenn ich mir die ganzen Threads und Postings zum Thema Motorsägenlehrgänge durchlese drängt sich, bei mir zumindest, immer mehr die Frage auf um was es bei den Lehrgängen eigentlich geht!
Geht es hier wirklich nur darum dem Motorsägenführer Arbeitstechniken beizubringen und in auf Unfallverhütung hinzuweisen oder wird das ganze nun als neue Einnahmequelle genutzt.
Preise für 2-tages Lehrgänge die 100€ weit überschreiten halte ich für nichts anderes als Geldmacherei. Oder 1-Tages Kurse die sich als 5h Monolog des Ausbilders herausstellen und dann noch weit über 40€ kosten sind ebenfalls nichts anderes als Geldmacherei!
Überfüllte Kurse mit mehr als 15 Teilnehmern und 2 Ausbildern – da frage ich mich wirklich nach dem Sinn! Wenn es nur darum gehen soll die Versicherungsträger mit irgendeiner Bescheinigung zufrieden zu stellen, dann bitte aber das ist meiner Meinung nach ein Schlag ins Gesicht, für alle diejenigen, die sich gerne Ausbilden lasse möchten und mehr über Arbeitssicherheit und Arbeitstechnik erfahren wollen.
Auch sind manche Lehrgangsangebote nicht ganz das was man von einem ordentlichen Lehrgang erwarten kann.
Thread von hier...
Auch der Motorsägengrundlehrgang in Ba-Wü (LFV) ist für Privatpersonen um 40€ auf nun 100€ gestiegen. Ebenso die Teilnehmerzahl auf bis zu 18 Leute.
Ich sehe dieser Entwicklung sehr kritisch gegenüber denn die Lehrgänge sind durch die hohen Preise keineswegs besser! Ganz unschuldig sind viele Sägenführer allerdings nicht!
Wenn man bedenkt wie stark die Anzahl der Selbstwerber zugenommen hat und wie sich die Unfallzahlen im Privaten Bereich entwickelt haben. Vielen machen den Lehrgang nicht weil sie sich ausbilden lassen möchten – obwohl es sehr viele nötig hätten – sondern einfach weil es ein muss ist.
Ich habe meinen ersten Lehrgang direkt nach meinem 18 gemacht, also vor etwa 2 Jahren, kurz bevor der Selbstwerberboom bei uns losging. War ein 2-Tages-Lehrgang, so wie er auch heute von der LFV angeboten wird. Wir waren im Lehrgang 9 Leute und 3 Ausbilder. Voraussetzung war nur die PSA und min. Alter 18, das war´s. Preis damals 30€ (durch Privatwald) für Privatpersonen die nicht BG/LBG versichert sind und kein Wald in Ba-Wü besitzen 60€. Mein 4-tages Lehrgang war von der Hochschule und hat mich nix gekost
Lehrgänge in Ba-Wü der LFV
Hier mal ein Beispiel wie ich mir einen guten Lehrgang vorstelle:
Kurdauer 3 – Tage, Kosten 100€, Teilnehmerzahl max. 12. Ausbilder Praxisteil min. 3
Vorraussetzung. Min. Alter 18 Jahre, vollständie PSA! Schuhe mit Schnittschutz, Helm mit gültigem Datumsstempel, Hose mit Schnittschutz, geeignete Handschuhe.
Außerdem sollte dieser Lehrgang die Möglichkeit bieten an Aufbaulehrgängen teilzunehmen.
Tag 1. Theorie: Arbeitstechnik / Arbeitssicherheit / Motorsägentechnik – Einteilung und Anwendung, Wartung und Pflege / Vorstellung von Holzerntewerkzeugen.
Tag 2. Praxis: Schnittübungen an liegendem Holz / Erkennen von Spannungen im Holz
Fälltechnik in schwachem Holz (Einsatz des Fällhebers)
Tag 3. Praxis: Fälltechnik (Stütz- Halteband) in mittelstarkem Holz, Entastungstechnik.
Mir ist natürlich auch klar, dass man durch eine Lehrgang keinesfalls zum Profi wird – das ist ja auch gar nicht Sinn der Sache, man sollte nur die Grundlegenden Arbeitsmethoden kennen um sie dann auch Anwenden zu können. Die Sinne für gefährliche Arbeitssituationen werden geschärft und man sollte dann auch wissen wann man an seine Grenzen stößt und besser Profis ran lassen sollte!