Hochwertig vs. Low Budget - Drehmomentschlüssel

Diskutiere Hochwertig vs. Low Budget - Drehmomentschlüssel im Forum Handwerkzeuge im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo Foristi, meine Leidenschaft sind so ein bisschen die Drehmomentschlüssel. Das hat dazu geführt, dass irgendwann ein Sensotork...
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  • #41
Hey Julius,
super gemacht, vielen Dank für deine Mühen.
Der billige China Dremo überrascht mich auch, dem hätte ich mehr Schwächen zugetraut.
Auch der Rahsol wäre für meinen Einsatz noch voll tauglich gewesen. Aber danke fürs nachjustieren.
Da lohnt sich wohl die Qualität Made in Germany. Nach über 20 Jahren hätte ich viel schlechtere Werte erwartet.
Ich bin gespannt, was noch für Schlüssel bei dir aufschlagen und was dabei rauskommt.
Grüße Jürgen
 
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  • #42
Na klar gerne.
Genau deshalb wollte ich u. a. diesen Test mal machen. Zu sehen, wie gut die chinesischen Schlüssel denn sind. Der erste hat mich schon mal positiv überrascht. Dein Paket geht heute zu dir zurück.
 
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  • #43
Meine beiden Dremos sind heute wieder gut bei mir angekommen.
Vielen Dank nochmal. Das war die paar Euros für den Versand auf jeden Fall wert.
Gruß Jürgen
 
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  • #44
Sehr schön, das freut mich. Das Prüfprotokoll kannst du dir ja ausdrucken und den Schlüsseln beilegen.

Ich habe bisher noch keine Zeit gefunden, die Schlüssel aus meinem Arsenal vorzustellen, das hole ich nach, wenn ich wieder etwas Luft habe

Liebe Grüße

Julius
 
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  • #45
Voraussichtlich heute noch werden Devs Schlüssel bei mir eintreffen, sodass ich u. U. schon heute Abend Ergebnisse liefern kann. Diesmal dann auch mit Bildern, versprochen.

Nachdem ich euch bereits einen Kanon 1-5 Nm Drehmomentschraubendreher von mir vorgestellt habe, geht es nun weiter mit einem abknickenden Schlüssel von Garant. Der Auslöseweg ist deutlich länger als bei den knackenden Schlüsseln, dafür knackt er eben nicht. Es ist persönliche Präferenz, was man bevorzugt.
Der Schlüssel deckt ebenfalls einen Bereich von 1-5 Nm ab und ist mit einer Genauigkeit von 6 % angegeben. Die Verstellung erfolgt wie bei den meisten Schlüsseln über ein Drehen des Griffes. Der Schlüssel ist seit etwa 5 Jahren bei mir, wurde in dieser Zeit aber quasi nicht benutzt. Er kam mal für knapp 100€ von einer Auktionsplattform zu mir. Gelagert wurde er entspannt. Wie ihr seht, reizt er den Toleranzbereich bei 1Nm fast aus.
Garant Dremo.JPG
Garant 1-5 Nm.png
 
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  • #46
Bevor ich gleich die Ergebnisse von Devs Dremos präsentiere, möchte ich euch noch drei meiner Stahlwille Manoskope vorstellen: 730/2 (4-20 Nm), 730/5 (6-50 Nm) und 730/20 (40-200 Nm). Das Alter ist unbekannt (außer bei einem), aber etwa 15 Jahre werden die jeweils auf dem Buckel haben, siehe die alten 1K Handgriffe. Ich habe alle drei Schlüssel vor einigen Jahren über eine Gebrauchtwarenwebseite gekauft. Die beiden kleineren waren vermutlich neu, der große Dremo gebraucht im sehr guten Zustand. Seitdem haben die kleinen Schlüssel jeweils ein paar 100 Klicks weg, der große vielleicht an die 1000. Die Lagerung erfolgte lange Zeit in einer Umgebung, wo die Innen- exakt der Außentemperatur entspricht (ungedämmter Bungalow, unbewohnt). Entspanntes Lagern ist aufgrund der Biegestabkonstruktion nicht notwendig.
Manoskop 4-20.jpgManoskop 6-50.jpgManoskop 40-200.jpg
Die beiden kleinen Manoskope waren perfekt innerhalb der Toleranzgrenzen.
Das Manoskop 40-200 Nm streute im mittleren und hohen Drehmomentbereich doch deutlich nach oben. Im Bereich 40 Nm lag es im Schnitt bei 42 Nm, bei 120 Nm soll bei etwa 131 Nm und bei 200 Nm im Bereich von 208 Nm. Dieses Manoskop habe ich gestern justiert, das Protokoll nach Justierung ist angehängt.
Manoskop 4-20 Nm.pngManoskop 6-50 Nm.pngManoskop 40-200 Nm.png
 
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  • #47
Nun gehts endlich mit den Schlüsseln los, die Dev mir zugesendet hat!
Fangen wir mit dem kleineren der beiden Schlüssel an, dem Proxxon MC60. Er reicht von 12-60 Nm und ist damit für mittlere Drehmomentanwendungen an Motorrrad und Auto prädestiniert. Der Schlüssel liegt gut in der Hand, die Art der Auslösung gefällt mir sehr. Eine Art Mittelweg zwischen Stahlwille (sehr kurzer, "knackiger" Auslöseweg) und den abknickenden Schlüsseln mit ihrem längeren Auslöseweg. Was mir nicht so gut gefällt, ist die Papierskala, geschützt unter einem Kunststoffsichtfenster, die bei höheren Drehmomenten nicht ganz mit dem Drehmoment-Verstellrad übereinstimmt. Ich habe mich für die Kalibrierung am Drehrad orientiert, d. h. dieses Stand jeweils auf 0, die Skala war dann z. T. leicht abweichend (minimal, aber fällt auf).

Ich war überrascht, wie eng der Schlüssel die Toleranzen einhält! Ich glaube, ich habe bisher keinen derart präzisen mechanischen Dremo getestet. Aus dieser Sicht gibt es von mir eine klare Kaufempfehlung, der Preis ist für das Gebotene richtig richtig gut. Aber seht selbst:
Dev Proxxon MC60.png

Als nächstes war der Carolus-Schlüssel dran, hier in der Version 40-200 Nm. Dieser Schlüssel weicht im unteren Bereich leicht ab, wenngleich ich behaupte, dass die Abweichung für die tägliche Arbeit nicht von Relevanz ist.
IMG_2349.jpg
Dev Carolus 40-200 Nm.png
 
Zuletzt bearbeitet:
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  • #48
Nun gehts endlich mit den Schlüsseln los, die Dev mir zugesendet hat!
Vielen Dank. Die Ergebnisse finde ich interessant.
Von dem Proxxon MC60 habe ich sogar noch das beigefügte Zertifikat vom Hersteller gefunden. Die Messungen decken sich sehr gut mit deinen.
MC60 Herstellermessung.jpg

Die Messwerte vom Carolus Schlüssel finde ich zwar ein wenig enttäuschend, aber du hast Recht: Praktisch vollkommen egal. Zumal er meist eher bei ~120 Nm zum Einsatz kommt (Radschrauben). Und wenn ich weiß, dass er im unteren Drehmomentbereich ungenau ist: Bis 60 Nm kann ich ja auf den MC60 zurückgreifen. :)
 
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  • #49
Ungenau ist halt auch relativ, die Streuung durch verunreinigte Gewinde aufgrund von Rost usw. dürfte um ein Vielfaches höher liegen. Wenn du Hochpräzisionsanwendungen, ausschließlich werksneue Schrauben etc. hast, mag das ganze anders aussehen, im Privatumfeld aber m. M. n. zu vernachlässigen.

lg
 
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  • #50
Viele Radschrauben werden im privaten Bereich ohne Drehmomentschlüssel angezogen. Ich schätze, da sind welche nur mit 60 und andere mit 300Nm Abzugsdrehmoment unterwegs. Wäre das ein Problem, würden viel mehr Räder davon fliegen.
Auf der anderen Seite lassen sich Radschrauben oft nicht mehr lösen, wenn das Auto in der Werkstatt war. Die knallen die Schrauben an, dass es mein mittlerer 400Nm Schlagschrauber nicht mehr schafft. Die ziehen mit dem SS an und knacken mit dem Dremo nur nach. Pfuscher.
Bei selbst gewechselten Rädern hatte der SS nie ein Problem mit lösen.
 
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  • #51
Viele Radschrauben werden im privaten Bereich ohne Drehmomentschlüssel angezogen.
Durch immer höhere Sicherheitsgedanken der Menschen egal bei welchem Gewerk, kommt auch hier wohl der normale Radschlüssel oder das Radkreuz zum Anzug der Räder/Radschrauben immer weniger zum Einsatz (bei Panne ist das etwas anderes) ... habe z.B. selbst auch erst seit ca. 10 Jahren einen billigen Drehmomentschlüssel und seit wenigen Jahren einen elektronischen Drehmoment Adapter, mit dem ich bis jetzt ganz zufrieden bin, den kannst zumindest auf einen normalen Radschlüssel oder Ratsche aufstecken.

Hier gäbe es aber auch einen allgemeinen "Dehmomentschlüssel Thread", um den Kalibrier Thread hier nicht zu sehr zu bequatschen ... Alles über Drehmomentschlüssel usw. ... mechanisch/elektrisch
 
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  • #52
Meine beiden Schlüssel sind wohlbehalten zurückgekommen und der Carolus-Schlüssel hat sogar noch ein paar Streicheleinheiten an der Kalibrierschraube erhalten, bis auch er wieder in der Toleranz lag. Vielen Dank dafür.
 
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  • #53
Gerne, schön, dass du zufrieden bist :)
 
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  • #54
Ich habe mal wieder 2 Schlüssel für euch, die Bastelkönig mir zugeschickt hat. Der erste ist ein wenig gebrauchtes Manoskop 730 5-50 Nm. Es handelt sich um die ältere Version, später wurde der Drehmomentbereich auf 6-50 Nm verändert. Als Einsteckadapter ist ein Hazet drin, ich bin mir nicht Sicher, ob das Stichmaß hier identisch zu dem eines Stahlwille 735/5 ist. Der Schlüssel ist augenscheinlich nicht allzu oft benutzt, das spiegelte sich in den Werten wider: Bei 5 Nm in der Toleranz, bei 50 Nm in der Toleranz, bei 30 mit im Schnitt 32 Nm aber außerhalb mit 6 % Abweichung. Nach kurzer Justierung lagen hier alle Werte drin, siehe angehängtes Protokoll.
Bastelkönig Manoskop 40-200.jpg
Bastelkönig Manoskop 5-50 justiert.png
Der zweite Schlüssel ist ein recht stark gebrauchtes Manoskop 730/20 40-200 Nm. Es zeigt sich, dass es schon viele Auslösungen hinter sich hat: Die Werte streuten teilweise unvermittelt recht stark, was ein Hinweis auf eine abgenutzte Mechanik ist. Nach längerer Zeit des Justierens habe ich diesen Schlüssel aber auch zuverlässig in die Toleranzgrenzen bekommen. Der Schlüssel lag vor der Justierung um +- 6 %. Angesichts des Zustandes und des Alters dennoch eine eindrucksvolle Leistung.
Bastelkönig Manoskop 5-50.jpg
Bastelkönig Manoskop 40-200 justiert.png
 
Zuletzt bearbeitet:
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  • #55
Hallo Julius,
super, besten Dank! Gerade bei dem vielbenutzten großen Schlüssel hätte ich im Traum nicht dran gedacht, dass man den noch Wiederholgenau hin bekommt!

Gruß, Bastelkönig
 
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  • #57
Danke, wenn ich nicht schon einen hätte, würde ich mir den sofort holen ...
 
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  • #58
@Jürgi nein, so ein Ding hatte ich bisher noch nicht in den Fingern, würde mich aber auch brennend interessieren, wie (wiederhol-) genau sie sind. Aber nur zum Testen eins kaufen möchte ich auch nicht, weil ich sonst keinen Bedarf daran habe.
 
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  • #59
Du hast ja mit einem el. Drehmomenaufsatz kein wiederholgenaues abknicken, gehst somit nur nach Signal und das genügt dennoch völlig (zumindest wer weiß, wie schnell man beim abknicken drüber ist oder im Toleranzbereich ist).
 
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