Je dicker das Material, desto mehr Zähne sind im Eingriff. Da jeder Zahn eines gewissen Andrucks bedarf, um zu schneiden statt zu schaben, muß der Andruck bei dickem Material höher werden. Da das nun nicht beliebig weit sinnvoll machbar ist, ist dies einer der Gründe dafür, weshalb man für dickes Material grobe Sägeblätter benötigt.
Der andere technische Grund ist, daß das bei dickem Material größere Spanvolumen beim Durchfahren des Querschnitts ja auch irgendwo bleiben muß. Das erfordert mehr Platz (=Abstand) zwischen den Zähnen.
Ahhhaaaaaaaaa!!!!!!!!!!
Das ist mein größte Aha-Erlebnis in den letzten Jahren!!!
Ich dachte immer es gäbe nur eine wichtige Regel zur Bestimmung der Zahngröße: Der Zahnabstand dürfte nicht größer sein, als das zu schneidende Material, in Schnittrichtung gesehen dick ist. Also wäre eine feinere Verzahnung nie schädlich, schlimmstenfalls langsamer. Nachdem was du oben schreibst, kann eine Zahnung aber sehr wohl zu fein sein, denn es gibt dann einfach keinen Platz mehr, um die Späne abzuführen!!!! Eigentlich sonnenklar, aber mir war das trotzdem nie bewusst. Ebenso der Unterschied zwischen Schaben und schneiden. Ich dachte immer, wenn ich weniger Druck ausübe, dann werden die abgeschnittenen Späte halt flacher, es geht also nur langsamer. Das wird wohl auch so sein, aber wenn man es übertreibt, schabt man nur noch über das Material hinweg, ohne etwas abzutragen. Die Säge wird dadurch wahrscheinlich genauso schnell (zeitbezogen) stumpf, wie wenn man höheren Druck ausübt und damit richtig Material abträgt. Also wird es auf den Materialabtrag bezogen langsamer stumpf.
Wenn ich dieses Wissen neu anwende:
1. Es gibt einen optimalen Anpressdruck, der proportional mit der Zähnezahl, die aktuell schneiden steigt. (und auch irgendwie mit der Zahnform und dem zu schneiden Material zusammenhängt)
2. Es gibt eine optimale Zahndichte für jeden zu schneidenden Materialquerschnitt. Die Zahndichte hängt mit dem abzutragenden Spanvolumen zusammen. Das optimale Spanvolumen hängt wiederum von der Schneidtiefe und dem Andruck jedes Zahnes ab.
3. Die optimale Absenkgeschwindigkeit hängt vom Anpressdruck ab (größere Spandicke) und von der Zähnezahl (Spanvolumen wird höher als der Raum zwischen den Zähnen zulässt). Diese müsste sich eigentlich automatisch vom Anpressdruck her ergeben.
Aber schafft es die hydraulische Absenkung tatsächlich, die Parameter zu erfassen und so einen optimalen Anpressdruck und optimale Absenkgeschwindigkeit zu regeln?
Oder anders gefragt: Gibt es eine Art automatische und implizite Anpressdruckregelung, wenn man mit einer hydraulischen oder sonst wie gedämpften Absenkung arbeitet.