MSG schrieb:
Dirk schrieb:
Und wenn man es besonders gut machen will, nimmt man einen dreistufigen Satz, d.h. man nutzt einen Vorschneider, einen Hauptschneider und einen Nachschneider, und nicht so einen "mit einem Mal ist es da"-Gewindeschneider.
Ich (als Tastenstreichler) seh das etwas anders. Ich nehm auch zum händischen Schneiden die Maschinengewindebohrer. Damit ist man schneller und ich finde es auch einfacher. Absolut wichtig ist hier nur, dass man den Gewindebohrer gerade ansetzt. Am besten Kernloch mit der Standbohrmaschine bohren, dann den Gewindebohrer ins Bohrfutter und von Hand eine Umdrehung, bis er gefasst hat. Den Rest von Hand bohren. Gut schmieren. Mit etwas Mut zum Risiko und geringer Drehzahl gehts auch mit der Maschine
Die dreiteiligen Sets sind toleranter, wenn man frei hand Bohrt und evtl. den Gewindebohrer nicht ganz senkrecht angesetzt hat.
Dirk schrieb:
Gerade an so etwas geht man doch nicht mit dem Akkuschrauber heran. Einmal nicht aufgepasst, und das Gewinde ist Schrott.
Bei belasteten Gewinden in Leichtmetallen würde ich das so auch nicht machen, sondern eher von Hand. Mit dem Akkuschrauber find ich es zu riskant, da senkrecht anzusetzen.
Dreiteiliger Gewindebohrer kommt mir nicht ins Haus. Die Gewinde werden alle perfekt senkrecht zur Oberfläche, damit habe ich überhaupt kein Problem. Liegt vielleicht auch daran, dass ich am Rahmen keine neuen Löcher bohre, sondern nur bestehende Gewinde aufbohre und größere Gewinde schneide.
Ich nutze Gühring PowerTap Sacklochbohrer. Oberfläche nur dampfangelassen, nicht beschichtet.
Generell benutze ich nur hochwertiges Werkzeug, Bohrer habe ich von Löher. HSS-G dampfangelassen. Dann habe ich noch von Gühring, aus dem Power Tap Satz, Kernlochbohrer, das sind dampfangelassene HSS-G Co8 Bohrer. Schließlich nutze ich noch unbehandelte Gühring HSS Co8 Bohrer, die genaue Artikelnummer müsste ich raussuchen. Meine Gühring Bohrer haben alle ausgespitzte Querschneiden. Die Bohrer sind alle scharf geschliffen. Kleine Größen schmeiße ich weg, größere werden freihand am Schleifbock geschliffen. So kann ich Spitzenwinkel, Freiwinkel/Hinterschliff gut dem zu bohrenden Material anpassen.
@Mark303 danke für deine Ausführungen, man merkt, dass du aus reicher Praxiserfahrung sprichst.
@Dirk: es gibt auch gute Gründe, Maschinengewindebohrer per Hand einzusetzen. Bei mir schon aus dem Grund, dass ich häufig Sacklöcher bohre, übliche Handgewindebohrer aber geradgenutet sind und ich somit wertvolle Gewindelänge verschenke (tlw. bei Gewinden, die konstruktionsbedingt nur ein paar Gewindegänge zur Verfügung haben). Es geht mit dem Akkuschrauber prinzipiell astrein. Ich setze die Rutschkupplung zunächst auf eine sehr niedrige Stufe, erhöhe das Drehmoment erst wenn nötig. Die einzigen Male, dass die Gewinde nicht optimal wurden, war, wenn ich Durchgangslöcher geschnitten habe, dabei den Gewindebohrer voll durchgebohrt habe und beim Linkslauf das Gewinde dann doppelt geschnitten habe (weil man da wirklich wenig Gefühl mit dem Akkuschrauber hat, wie „schwer“ es geht, den Bohrer zu drehen). Aber nach dem Rechtslauf ausspannen und per Hand zurück drehen, dann werden die Löcher perfekt. War ich zugegebenermaßen manchmal zu Faul. War bei den besagten Löchern aber kein Problem, da sie für die Gepäckträgerbefestigung sind, da ist es nicht tragisch. Die Schraube sitzt nur mit gefühlt ein klein wenig mehr Spiel im Gewinde. Loctite 243 aufs Gewinde und alles gut.