Hallo Dietrich,
ich finde es ganz schön heftig, wie du hier einen ganzen Berufsstand auf die Automatenbedienung und den Einbau von Fertigteilen reduzierst und gleichzeitig den Hobbyschreiner als Retter der Handwerkskunst stilisierst.
Du solltest dir mal eine Schreinerei von innen ansehen und mal mit den Leuten reden. Was die CNC Technik angeht, so ist es die Regel, dass die Leute die an der Maschine stehen, diese auch Programmieren und einrichten. Und Hierzu bedarf es auch einger erfahrung im Umgang mit dem jeweiligen Werkstoff. Schau dir mal an, was erst einmal notwenidig ist, um ein Holzteil auf einer CNC sauber zu fräsen.
Und auch der Einbau von Fenstern ist nch gerade eine Lapalie, wenn amn sich an die gängigen RAL Richtlinien halten will.
MDF und andere moderne Werkstoffe werden vom Schreiner zu hochwertigen Einrichtungen verarbeitet. Der Kunde möchte heute nicht mehr 0815 wie früher. Gerade was den Bereich Laden- und Objekteinrichtungen angeht, ist vieles ohne moderne Werkstoffe und die CNC Technik nicht machbar, oder nicht bezahlbar.
Schau dir mal an, wie eine geschwungene Front, ausgeführt in Biege-MDF, mit Massivholz- Anleimern, mit hochwertigem Furnier überfurniert gefertigt wird. Wenn du dan noch der Meinung bist, dass dies nichts mit Handwwerk zu tun hast...
Ich habe jahrelang in einer kleinen Schreinerei gearbeitet, dann in einem größeren Betrieb Laden- und Objekteinrichtungen gebaut und montiert. Seit vielen Jahren bin ich in einem mittelständischen Unternehmen als Schreinermeister tätig. Ich habe in allen Bereichen des Handwerks gearbeitet, viel Zeit und Geld in Weiterbildung investiert und soll mir nun von einem Hobbyschreiner sagen lassen, dass der heutige Schreiner nur noch Automaten bestückt und Plastikfenster einbaut. Sorry, aber da platzt mir fast der Kragen.
Bevor du weiter solche Behauptungen in den Raum wirfst, beschäftige dich erst einmal mit der Realität. Wenn du das nicht machen möchtest, auch gut, aber dann erlaube dir bitte kein Urteil über Dinge ohne dich entsprechen informiert zu haben.
Und was den Boxenbau angeht, das ist der Bereich in dem ich selbst beruflich tätig bin. MDF wird hier zu hochwertigen Produkten verarbeitet. Auch für PA Anlagen im unteren und mitleren Preissegment ist MDF geeignet, nicht nur für den Hifi- Bereich. Richtig verarbeitet halten MDF PA Anlagen auch der Beanspruchung der kleinen Band und des Alleinunterhalters stand.
So und nun möchte ich noch einige deiner Bemerkungen komentieren:
Dietrich schrieb:
Glücklicherweise muss ich keinem Kunden irgendwelche Material oder Lohnkosten vorrechnen, da ich nur für mich selbst arbeite.
Dietrich schrieb:
Aber ist es nicht so, das dort wo Lohnkosten besonders hoch sind und die Bereitschaft der Kundschaft ein Möbel als Lebensanschaffung anzusehen gering ist, eher mehr MDF und Konsorten eingesetzt wird?
Nein, dem ist nicht so. Der Kunde hat einen Wunsch, der umgesetzt wird. Und im Gegensatz zu dir, kann der Schreiner abschätzen, welches Material für den Einsatz geeignet ist und welches nicht. Würdest du dic ernsthaft mit dem Thema Kalkulation auseinandersetzen, wüßtest du, dass die Materialkosten nicht das Problem darstellen, sondern die Lohnkosten. Mit ein wenig MDF, Statt Tischlerplatte holt man das nicht raus.
Dietrich schrieb:
Dieser Kunde bekommt dann statt einem "Möbel vom Schreiner" ein Möbel aus dem CNC-Automaten vom Schreiner lackiert.
Da du keine Ahnung von der CNC Technik zu haben scheinst und auch nicht weißt, wie MDF lackiert werden muss, würde ich an deiner stelle mit solchen Behauptungen sehr vorsichtig sein.
Dietrich schrieb:
Um es auf einen Nenner zu bringen, mit diesen Materialien wird richtig Geld auf Seite der Herstellung gespart, weil Lohnkosten hoch sind (ohne das Löhne hoch wären).
Das ist absoluter Unsinn. Es zeugt von großem Wissensmangel im Bereich Kalkulation.
Dietrich schrieb:
Warum wohl kostet eine massive Küchenarbeitsplatte in 5-6m Gesamtlänge vom Schreiner soviel wie der Rest von der Spanplattenküche?
Schon mal einen Schreiner hierzu befragt? Liegt dir da ein konlretes Angebot vor, oder wie komst du auf diese Behauptung?
Dietrich schrieb:
Selbst habe ich ein einziges Mal MDF verarbeitet, für einen Freund habe ich einen Kofferraum "ausgebaut" und mit Durchbrüchen für Lautsprecher versehen, Das Budget reichte nicht für 15mm Buche MPX (wäre meine Wahl gewesen) und so musste 18mm MDF herhalten.
18mm MDF gibt es nicht, entweder 16mm oder 19mm. Außerdem ist MDF gerade was die akustischen Eigenschaften angeht für solche Sachen meist die richtige Wahl.
Dietrich schrieb:
Die Realitäten beim gewerbl. Schreiner sehen heute leider so aus, das fertige Kunststoff-Fenster im Akkord eingebaut werden, oder eben Röhrenspanplatten-Türen und Futter möglichst schnell reingeschäumt werden.
Woher nimmst du diese Erkenntnis? eigene Erfahrung oder Vorurteile?
Dietrich schrieb:
Deshalb kann sich der Hobby-Schreiner glücklich schätzen, er kann mit Vollholz arbeiten, und ein klein wenig noch so wie Meister Eder
Meister Eder hat seine Zinken bestimmt von Hand gemacht. Von handwerklichem arbeiten kann ich bei deinen Werkstattbildern nicht so viel erkennen. Kannst du von Hand zinken? Ein Brett mit der Rauhbank abrichten? Eine Säge feilen? Imübrigen entspricht auch ein Verleimprofil nicht der handwerklichen Tradition. der Schreiner kann leimholz ohne solche Hiolfsmittel herstellen.
Gruß
xt-schrauber