Bericht Synmig mig-205 (Chinakracher)

Diskutiere Bericht Synmig mig-205 (Chinakracher) im Forum Schweißtechnik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo Erstmal! Nach langem hin und her hab ich mich nun doch dazu entschieden ein etwas billigeres Gerät über eBay zu erstehen! Zu finden auch...
Christoph_05 schrieb:
Nicht einschalten und gleich losschweißen, sondern den Kondensatoren ein paar Sekunden zum aufladen geben.
So schnell, wie die sich laden, kann keiner schweißen. Auch nicht Luckey Luke.
 
Er meint, dass dieses Gerät durch die ELKOS stirbt. Um dies möglichst lange zu verhindern sollte man zwei Punkte berücksichtigen:
Das Gerät mindestes ein bis zwei mal pro Jahr benutzen oder an’s Netz hängen und Einschalten
Nicht einschalten und gleich losschweißen, sondern den Kondensatoren ein paar Sekunden zum aufladen geben.

Sterben sollten Elkos eigentlich hauptsächlich durch Falschpolung, weit überdimmensionale Lade- und Endladeströme mit der Folge von (innerer) Wärme und eventuell Gasung(?) und durch zu viel Wärme von außen. Dass die aber auch vom bloßen Rumstehen kaputt gehen und das durch zwischenzeitliches Aufladen verhindert werden soll, ist mir neu. Aber ich bin ja auch kein Elektrotechniker.

Mal abgesehen davon, dass ich das niemals tun würde: Was würde bei so einem Gerät passieren, wenn man nach dem EInschalten auf der Stelle (also mit noch völlig leeren Kondensatoren) losschweißen würde?
 
kar schrieb:
Was würde bei so einem Gerät passieren, wenn man nach dem EInschalten auf der Stelle (also mit noch völlig leeren Kondensatoren) losschweißen würde?
Es würde schweißen. Außer Du schaffst es im 10^-6 Sekundenbereich auf dem Taster zu drücken.

Zum Thema Kondensatoren und Alterung:
Wikipedia
 
Außer Du schaffst es im 10^-6 Sekundenbereich auf dem Taster zu drücken.

Eher unwahrscheinlich. Aber man könnte das Gerät bei gedrücktem Schalten am Brenner und Kontakt des Drahtes mit dem Werkstück einschalten. Was würde dann passieren? Eigentlich dürfte doch nur die Aufladung der Kondensatoren verlangsamt werden, wobei die Spannung in dieser Phase nicht gut geglättet wäre. Hätte das Auswirkungen auf den Rest der Schaltung?

Aus deinem Wikipedia-Link zum Thema Alterung von Kondensatoren kann ich bei Elkos auch im wesentlichen nichts anderes sehen, als ich oben bereits geschrieben habe. Keine Rede davon, dass zwischenzeitliches Aufladen die Lebensdauer von Elkos irgendwie verlängern sollte. Bemerkenswert ist die 10°-Regel. Man tut seinem Gerät also einen großen Gefallen, wenn man dafür sorgt, das die Elkos entweder nie warm werden (durch kurze EDs), oder, falls sich längere EDs nicht vermeiden lassen, dann wenigstens für gute Lüftung und damit Kühlung sorgt.
 
Also mein Gerät (SBN) schaltet erst gar nicht an, wenn ich den Schalter am Schlauchpaket gedrückt halte.
 
Also mein Gerät (SBN) schaltet erst gar nicht an, wenn ich den Schalter am Schlauchpaket gedrückt halte.

Das gibt dann doch schon zu denken. Das spricht dafür, dass sich das Gerät es nicht gut wäre, sofort loszuschweißen. Das könnte an den Elkos liegen, aber genauso gut an anderen Dingen. Z.B. ein bootendes Betriebssytem. :wink:

Ich sehe gerade, du bist ein Schweicher! Das ist ja nicht allzu weit weg von Niederöfflingen, wo ich gerade sitze.
 
Joa, ist nicht so weit.

Ich denke, es ist eine implementierte Schutzfunktion des Herstellers. Ist ja relativ einfach zu realisieren.
 
kar schrieb:
man könnte das Gerät bei gedrücktem Schalten am Brenner und Kontakt des Drahtes mit dem Werkstück einschalten. Was würde dann passieren? Eigentlich dürfte doch nur die Aufladung der Kondensatoren verlangsamt werden, wobei die Spannung in dieser Phase nicht gut geglättet wäre. Hätte das Auswirkungen auf den Rest der Schaltung?
Die Kondensatoren wären vermutlich schneller geladen, als Du den Lichtbogen wahrnimmst. Nur weil der Stromkreis geschlossen ist, heißt es nicht, dass sich die Kondensatoren nicht - oder entladen.

Mit dem Bootvorgang eines OS hat das nichts - aber auch so gar nichts zu tun.

Wenn es Dich glücklich macht, dann tausche halt direkt alle Kondensatoren. Vielleicht hier noch ein Merkmal: "Gute" und viele andere Kondensatoren kommen nicht aus China (wie es der Volksmund so denkt..), sondern aus Japan.
Eines ist dabei Sicher: Du hast dann von Anfang an keine Garantie mehr auf Dein Gerät :D
 
Henniee, das mit der Garantie ist klar. Der Rest eigentlich auch. Obwohl es nur noch eine Frage der Zeit ist, wann die ersten Schweißgeräte mit integriertem PDA mit Windows CE oder so auf den Markt kommen. Die müssen dann auch booten.

Habe mir heute bei einem ortsansässigen Werkzeugladen ein Angebot über ein WIG-Schweißgerät machen lassen. Nachdem ich gefragt wurde, wieviel Ampere es denn so sein sollten, meinte ich, 150A würden mir wohl reichen. Kurz darauf flatterte ein auf den ersten Blick außergewöhnlich günstiges Angebot ins Haus: Ein Merkle MobiTIG 180 DC mit Schlauchpaket für 1389€ inkl MwSt. (Hatte leider vergessen zu sagen, dass ich möglicherweise auch mal Alu schweißen wollte) Weil ich dachte, dass die Wechselstromfähigkeit ja nicht soooo viel teurer sein könnte, fragte ich auch danach. Daraufhin bot man mir das LogiTIG 200 AC/DC an. Etwas stärker und AC-Fähig, aber gleich fast dreimal teurer. Daraufhin kamen wir auch über die Chinakracker zu sprechen. "Ach die funktionieren doch alle nicht. Es gibt keine Ersatzteile. Wenn sie es neu kaufen und es gleich am Anfang nicht geht, dann können sie nichts umtauschen. Meinen sie, die Leute, die sich heute die teuren Merkles kaufen sind alle dumm? Das wäre wie mit den Billig-Winkelschleifern vom Aldi, die hätten keine Leistung und würden manchmal in der Hand explodieren...."

Ich glaube, der hat wirklich kein Klischee vergessen.
 
kar schrieb:
Henniee, das mit der Garantie ist klar. Der Rest eigentlich auch. Obwohl es nur noch eine Frage der Zeit ist, wann die ersten Schweißgeräte mit integriertem PDA mit Windows CE oder so auf den Markt kommen. Die müssen dann auch booten.
Ich muss Dich enttäuschen: Ein Schweißgerät mit Dose embedded wird es so schnell nicht geben. Wowereit. - wohlgemerkt für den Hausgebrauch...
Aaaber: Schweißgeräte mit nicht zu knappem Funktionsumfang und herstellerspezifischer (z.B. im automotive Bereich Programme mit Namen wie "Opel", "Daimler Chrysler" :wink: ) Parametrierung gibt es schon lange. Auch welche die, wie Du sagst, booten.
Darauf ein System wie Dose embedded laufen zu lassen: Obsoleter gehts nimmer. Es ist ja idR ein handgeführtes Schweißgerät.

Btw: Wie viele Inverter/ Industrieschweißquellen führen vor dem Schweißvorgang eine "Eigendiagnose" durch - ich kenne allein ein paar und habe auch die dazu passenden Schaltpläne.

Industrieanlagen nutzen heute auch Dose als embedded -ein paar interessante Artikel findest Du hier und hier etwas mehr auf die Engine bezogen.
Imho: Für handgeführte Geräte hat es etwas von TNT und Spatzen.
Der Trend in dem Bereich geht eher (wie bei vielen Herstellern zu beobachten) in "Synergiesteuerung" usw - sprich möglichst wenig Interaktion zu einem guten Ergebnis. Gut für die Praxis und einfach für Laien.
Wozu da also ein völlig überladenes System einsetzen?
 
Wozu da also ein völlig überladenes System einsetzen?

Bitte nicht falsch verstehen: Es ist ja nicht so, dass ich mir das wünsche. Aber weil es in vielen Bereichen so war (Navis, Handys, Spielkonsolen, Fernseher...) nehme ich an, dass es früher oder später auch bei Schweißgeräten eingeführt wird. Aber darüber wollen wir hier nicht spekulieren, weil es zu OT wird. Lassen wir uns einfach überraschen.

Jedenfalls will ich in den nächsten Monaten WIG-Schweißen. Egal womit und egal was. :wink:
 
kar schrieb:
Egal womit und egal was. :wink:
Na wenns kein Alu sein soll: Da ist die letzten Tage noch ein Industriegerät zu 200 Euro über den Tisch gegangen :)
Sogar mit Schweißhelm.... Aber keine Spur von Garantie und Co - man hätte noch etwas "basteln" müssen...
 
Ja nee, in der Lernphase sollte das Gerät schon tiptop in Ordnung sein, weil ich noch nicht beurteilen kann, ob ein Schweißfehler am Gerät liegt oder an meiner Unfähigkeit. Habe mir eben schon ne 20Liter Flasche Argon 4.6 bestellt. Kann ich notfalls ja auch an meinem Rehm MIG/MAG gebrauchen, falls es noch etwas länger dauert mit dem WIG-Gerät. :roll:
 
Habe mir gestern dieses Chinakracher-WIG hier gekauft. War nicht ganz billig, was sicherlich an der Vorweihnachtszeit liegt und daran, dass diese Geräte so langsam einen nicht mehr ganz so schlechten Ruf haben wie früher, aber es ist immer noch viereinhalb mal billiger als ein Merkle mit gleichen Fähigkeiten. Argon 4.6 und einen gescheiten Automatikhelm habe ich ja auch schon, fehlen eigentlich nur noch die Wolfram-Nadeln und die Schweißdrähte. Wenn ich alles hier habe, mache ich eine kleine Fotoserie, wobei Eure Kritiken für mich, wie auch für andere sicher interessant und lehrreich sein könnten.
 
Mit etwas Glück kommt das Gerät nicht aus China sondern aus Italien bzw. wurde dort wahrscheinlich endmontiert :wink:
Ich habe heute auch wieder mit meinem China WIG Gerät geschweißt (Nur Gleichstrom, 160A, für 280 Euro gekauft :wink: ) und gab keine Probleme, schweißt wie jedes Gerät bei uns auf der Arbeit. Wenns aber wirklich mal irgendwann kaputt gehen sollte, dann kommt ein Markengerät.
Aber bislang alles OK :wink:

Viel Spaß beim WIG schweißen, ein wirklich tolles Schweißverfahren :wink:
 
Mein italienischer Chinakracher wird wohl morgen oder übermorgen hier eintreffen. Deshalb wollte ich mich so langsam mal mit den unterschiedlichen Zubehörteilen befassen.

Also:
1. Schweißzusätze (drähte) für unterschiedliche zu schweißende Materialien.
2.Unterschiedliche Wolframelektroden, deren Funktion farblich irgendwie codiert ist.
3. Unterschiedlich dicke Elektroden. Diese richten sich wohl nach der zu schweißenden Materialstärke bzw der beabsichtigten Stromstärke.
4. Zu Punkt 3 passende Gasdüsen
5. Zu Punkt 3 passende Spannhülsen
6. Zu Punkt 3 passende Spannhülsengehäuse
7. Eventuell ein Fußpedal, um die Leistung zu steuern.

Habe ich noch irgendwas vergessen? Sind die Teile eigentlich genormt? Also kann ich bei Ebay oder meinem Schweißfachhändler beliebige Wolframelektroden, Gasdüsen, Spannhülsen kaufen und die an beliebiges WIG-Gerät, also auch an meins stecken?
 
Laut Bild sind sind Spannhülsen (1,6mm, 2,4mm und 3,2mm) dabei. Du brauchst nur noch Wolfram-Elektroden 1,6mm und 2,4mm.

Für ST, VA: Grau (WC20, universell), Blau (WL20)
Alu: Grün (rein W, nur für Alu)
Universelle für ST, VA und Alu: Gold (WL15)

Wenn möglich keine Roten, die sind Thorium-verseucht.

Fehlt da nicht noch ein Brenner? Scheint nämlich nicht im Lieferumfang zu sein. Hast du einen Druckminderer für Argon? Du brauchst auch noch einen Schlauch, um den Druckminderer mit deinem Schweißgerät zu verbinden. Welchen Anschluß hast du am Gerät? Wie siehts mit einem Automatikschweisshelm aus? Schweisshandschuhe sollte man auch haben.

Auf das Fußpedal kann man aber vorerst verzichten.


Am besten gockelst du nach ewm-schweißlexikon. Da findest du einiges über WIG/TIG und Elektrodenhandschweissen. Einiges über WIG-Elektroden findest du bei wolframelektroden furtmayr. Beide sind pdf-Dokumente.

Auf der Webseite von kewell-schweisstechnik.de findest du unter Lehrmaterial sehr viele Details zum Edelstahl- und WIG Schweissen (Original-Kemppi-Unterlagen). Insbesondere alles über Elektroden, Schutzgas, Anschleifen der Nadel, viele Schweisstipps ...

Viel Spaß und Erfolg beim schönen Wig Schweissen!

Nachtrag: Habe in der Werkstatt nach Zusatzwerkstoffen für ST / VA nachgesehen: Ich schweisse meist mit Zusatzwerkstofffen der Werkstoffnummer 1.4551 (347si). Das ist ein universeller Schweißdraht für austenitische V2A und V4A, sowie Baustahl und für Schwarzweiss-Verbindungen. Drahtdurchmesser 1,6mm ist in fast allen Fälle ausreichend. Für dickere Sachen, z.B. Kehlnähte bei Blechdicken 5 bis 8 mm habe ich auch 2,4mm.
 
Danke Hütte, dein Tip mit dem Universaldraht ist genial, weil mir das eine Menge Drahtchaos ersparen wird. :D

Zu den anderen Zubehörteilen: Einen Druckminderer habe ich noch von meinem alten Schutzgas-Schweißgerät. Da war damals ein Billigteil dabei, dass ich sofort gegen ein gescheites ersetzt habe. Mach mich bitte nicht schwach wegen des Breners: Der ist doch das Teil mit der Düse. Laut Bild sollte er eigentlich dabei sein! :roll: Die restlichen Sachen, die du empfohlen hast, werde ich mir nach deiner Empfehlung bestellen.

Also Danke nochmals
und VG
Karl
 
Schlauchpaket mit Brenner ist sicher dabei :wink:
 
Nun ist mein Chinakracher heute endlich angekommen. Das erste, was mir aufgefallen ist: Die Verpackung war leicht ramponiert. Die Kunststoffbänder, die den Karton zusammenhalten sollten haben mehr oder weniger locker und schief auf dem Karton herumgehangen:

ramponierter_karton.jpg


Beim Öffnen des Kartons fiel mir auf, dass die Styroporeinlagen, in die das eigentliche Schweißgerät eingebettet war, angebrochen waren:

ramponiertes_styropor.jpg


Das Gerät selbst war auf den ersten Blick aber OK. EIn Blick in den Karton mit den Zubehörteilen zeigte, dass hier alles in Ordnung war:

zubehoer.jpg

Als ich das Schweißgerät aus dem Karton, den Styroporeinlagen und der Tüte herausnahm, sah das Gerät zunächst einwandfrei aus:

frontpanel.jpg


Beim Drehen der Potis fiel mir auf, dass das erste Poti in der oberen Reihe ganz links (Base Current) und das linkeste in der unteren Reihe (welding Current) leichter als die anderen und sehr rauh liefen. Das obere läuft so rauh, so als ob Sand im Poti wäre. Das untere geht noch geradeso. Alle anderen Potis gehen einwandfrei gleichmäßig und sauber.

Habe diesbezüglich eine Mail an den Verkäufer geschickt ob das normal wäre und wie eine Reparaturreklamation im Falle des Falles aussehen würde. Bin mal gespannt.

Auf dem Karton stand übrigens, dass das Gerät "Made in China" ist. Es wird also auch dort endmontiert worden sein.
 
Thema: Bericht Synmig mig-205 (Chinakracher)

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