Ich finde diese Glaubenskriege um geschmierte/trockene Schraubverbindungen immer wieder interessant.
Ganz sachlich habe ich das für mich so entschieden :
Durch das Anziehen der Schraube wird eine Vorspannung erzeugt, die letztlich z.B. die Radschraube und die Felge mit einer bestimmten Klemmkraft aufeinanderpresst. Um diese Klemmkraft zu erreichen, gibt der Hersteller ein bestimmtes Drehmoment vor.
Beim Eindrehen der Schraube in das Gewinde treten zwischen Innen- und Außengewinde Reibkräfte auf, die je nach Zustand der beiden Gewinde sehr unterschiedlich sein können.
Das zur Überwindung dieser Reibkräfte notwendige Drehmoment verringert aber das Drehmoment, welches für die notwendige Klemmkraft benötigt wird. ( Um welchen Betrag auch immer )
Je höher also die Reibung in den Gewinden ist, desto geringer wird bei gleichem Drehmoment also die letztlich erzielte Klemmkraft.
Es ist also von großem Wert, wenn man die Gewindereibung möglichst gering hält.
Für mich heißt das ganz klar : schmieren.
Natürlich kleistere ich auch keine Radschrauben mit Fett oder ähnlichem ein. Ein kleiner (!) Klecks Kupferpaste vorn in die ersten Gewindegänge der Radschraube sorgt dafür, daß die Schraube sich leicht eindrehen läßt und ich von den 120 Nm, die der Hersteller fordet, um die korrekte Klemmung zu erreichen, nicht schon 30 für das Drehen der Schraube brauche.
Dann sind die Schrauben nämlich nicht fest genug.
Gruß,
Wolfgang