Verstärkung in Stahlträger schweißen

Diskutiere Verstärkung in Stahlträger schweißen im Forum Schweißtechnik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo, ich wollte mal wissen ob jemand von euch weis wie man Verstärkungen (Flachstahl) in Stahlträger einschweißt ? Ein alter Schlosserkolege...
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DHLA

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Hallo,
ich wollte mal wissen ob jemand von euch weis wie man Verstärkungen (Flachstahl) in Stahlträger einschweißt ?

Ein alter Schlosserkolege hat mir erzählt das man damit ,einen Stahlträger enorm Verstärken kann.
Weis jemand in welchem Abstand das Flacheisen eingeschweißt wird?
oder besser hat jemand ein Bild ?
danke
mfg
 
Hallo,
ohne Statiker wird da wohl nicht viel zu machen sein.
 
Das hängt davon ab für welchen Zweck der Träger angepasst werden soll.

z.B.

-Torsion
-Biegung

Für verschiedene Fälle gibts da würde ich sagen unterschiedliche Lösungsansätze
 
Ja,eigentlich nichts besonderes,
möchte den alten Deckenbalken,der total durch gebogen ist ,durch einen Stahlträger ersetzten.
Balken ist 4 m lang,und ca 20X20 cm Stark (an den Enden etwas dünner),und ca.100 Jahre alt,und total rissig.
Rein soll ein I-Träger,der Grösse 160X80
Zusätzlich würde ich gerne die Verstärkungen einschweißen.
mfg
 
Zur Dimension deines Trägers schreib ich nix, weil ich die Baustelle nicht kenne.

Dir ist schon bewusst das du, wenn du die "Verstärkungen" nicht mit System da hinein brätst, den Träger auch schwächen kannst?

Doppel-T-Träger mit quadratischen Abmessungen sind eventuell sinnvoller als Verstärkungen.

MfG Hainbuche
 
Wenn es sich dabei um eine Biegebelastung handelt würde ich an den offenen Seiten über die Länge Blechstreifen anschweißen.
Die aus dem offenen ein geschlossenes Profil zu machen.
Die Lösung ist aber besser geeignet um den Torsionwiderstand zu verbessern.

Du gewinnst bedeutend mehr wenn du einfach den nächst höheren Träger in der Reihe nimmst.

Also statt des 160er Trägres einen 180er oder 200er nimmst.

Der 180er erreicht schon Werte die mit zusätzlichen Verstärkungen des 160er nur schwer zu machen sind.

Ich beziehe mich darauf auf das axiale Widerstandsmoment "W" und auf das Flächenmoment 2. Grades "I".

Also die Arbeit sparen und zum höheren Träger greifen wenn es der Platz erlaubt.
Besser wäre in meinen Augen der 200er.
 
Meine Meinung. Entweder man schweißt sich ein doppeltes "Kastenprofil" und ist in Sachen Gewicht höher oben als mit dem 20er I-Träger, man kann ja wenns immer noch nicht reichen sollte (was ich nicht glaub aber bitte Sachkundigen befragen!) noch zu IPE oder gar IPB-Trägern gehen.

In der Praxis werden kaum verstärkte Träger geschweißt, ein größerer kostet weitaus weniger als ein "umgebratener" welcher dann vielleicht noch gerichtet werden muss (Verzug).
 
Hi,

RobMX246 schrieb:
Wenn es sich dabei um eine Biegebelastung handelt würde ich an den offenen Seiten über die Länge Blechstreifen anschweißen.
Die aus dem offenen ein geschlossenes Profil zu machen.

genau das ist das Mittel der Wahl.

@DHLA
so ein Doppel-T-Träger erhält seinen Widerstand gegen Biegung, weil die 'Deckflächen' das 'Verschieben' an der Verbindungsstelle ('Deckflächen-Steg') beim Versuch des hochkant stehenden 'Stegs' sich durchzubiegen, verhindern (deswegen ist so ein I-Träger auch biegestabiler, wenn die 'Deckflächen' oben und unten sind - und der Träger nicht um 90° gedreht belastet wird. Man könnte ja annehmen, das wäre nicht so, weil die 'dicken' Deckflächen hochkant stehend stabiler wären).
Daher bekäme man mehr Stabilität durch das Einschweißen von zusätzlichen Stegen.
Allerdings bringt das auch zus. Eigengewicht, durch das so ein Träger bereits ohne Belastung anfängt sich durchzubiegen. Daher nicht zu stark wählen (eigentlich müßte man das durchrechnen, wo der beste Kompromiß, bezogen auf die Länge, liegt - vom Gefühl her würde ich die zus. Bleche nicht stärker als der vorhandene Steg des Trägers wählen).
Außerdem muß man beim Einschweißen darauf achten, daß der Träger sich nicht verzieht. Also die Bleche anpunkten und dann immer nur wirklich sehr kurze Nähte ziehen (sich nicht verleiten lassen, weil es gerade so schön beim Schweißen 'läuft' - immer nur wenige Zentimeter lange Nähte), evtl. nach dem Schweißen einer kurzen Naht mit einem nassen Lappen abkühlen - anschließend an einer weit entfernten Stelle die nächste kurze Naht setzen usw.
Lieber in diese Vorgehensweise sehr viel Zeit und Geduld investieren, als später vor der Aufgabe zu stehen, so einen verbogenen Träger richten zu müssen (habe mal mit einem Kumpel durch das Schweißen verbogene LKW-Träger gerichtet - da ging einiges an Zeit drauf).

Gruß, Glatisant
 
Hi,

also um so einen Träger zu verstärken, kann man entweder auf den Obergurt (auch Flansch) noch mal einen Flachstahl auf ganzer Länge aufschweißen.
Das wird häufig bei Trägern gemacht, auf denen später dann ein Laufkran fährt. Der aufgeschweißte Flachstahl dient dann auch als Laufbahn für den Kranträger.
Oder aber man schweißt Rippen in den Träger ein, was den Träger in sich etwas aussteift.
Ich persönlich würde mir das vom Statiker schnell rechnen lassen und einen passenden Träger einbauen.
Vom Gefühl her würde ich sagen, dass ein 160er IPE dafür schon ganz gut geeignet ist, zur Sicherheit halt einen 180er.
Aber besser ist es, wenn Du es durchrechnen lässt und den Träger nicht veränderst :wink:
 
9165558xoy.jpg


rechte Seite: vorhandene Situation, angenommen Holzbalken 20/20,Vollholz Nadelholz schlechteste Holz-Sortierklasse = S7 (-> max zul. Spannung 1,0 kN/cm²), Spannweite Einfeldträger 4,0m, ergibt inkl. Eigengewicht 660 kg/m

linke Seite: I-Träger 160 / 74 (IPE natürlich ohne Verstärkung), angenommene Last = 660 kg/m + Eigengewicht d. I-Trägers, Sicherheitsfaktor 140%, max. zul. Grenzspannung f. St37 = 21,8 kN/cm² mit der angenommenen Last von 660kg/m + Eigengewicht sinds aber nur 16,4 KN/cm² daher :top:

Man könnte jetzt noch ausrechnen welche Last der IPE max. Aushalten würde d.h. bei max. zulässiger Grenzspannung (21,8 kN/cm²).

(8*117*21,8)/1,4*400² = 0,091 kN/cm = 9,1kN/m

...wären also ungefähr 910 kg/m

Achtung, keine Gewähr! Das ganze ist nur eine Überschlagsrechnung!
Das Problem bei der Rechnung ist, dass nicht genau bekannt ist, welche Last genau auf den Träger wirkt - die 660kg/m sind anhand des vorhandenen Holzbalkens nur abgeschätzt d.h. je nach tatsächlichem Zustand könnte die Last höher oder auch niedriger sein! Ist der Balken erheblich "schlechter in Schuß" als in der Rechnung angenommen, dann wird die Last niedriger sein, ist der Zustand aber besser als angenommen kann die Last auch höher sein.

Setzt man beispielweise die Sortierklasse S10 an, dann wäre die zul. Spannung 1,5 kN/cm² und eine mögliche Last von 1000 kg/m möglich und das auch noch ohne dass sich da etwas durchbiegt!

Ist das Teil evtl. gar irgendsoein alter "Hartholz-Brocken" (im Altbau häufiger zu finden)... dann vergiß die Rechung

Mein Tipp, kein Risiko eingehen, wenn es Zweifel gibt, dass die Geschichte sicher hält - laß einen Statiker vor Ort drübersehen ... wär net das erste Mal, dass da eine ganze Wand über 4 m auf einem Deckenbalken freitragend draufsteht.
 
Guten Morgen
tolles Forum
Vielen dank,für die Antworten und Tipps.
Ganz klar,Sicherheit geht vor.
Ist nur so,das ich den 160 Träger schon habe,und gerne auch benutzten würde.
noch grössere Träger,würde ich erst gar nicht in die Wohnung bekommen.
Ich denke mir halt,wenn 100 Jahre ein alter Balken gehalten hat,dann müsste der Träger erst recht halten.
ich mache noch Bild
mfg
 
Moin zusammen!
Neben dem reinen Festigkeitnachweis muß auch noch das Biegedrillknicken nach DIN 18800 nachgewiesen werden! Frag lieber noch mal einen Bauingenieur oder so. Der weiß auch welche Lasten in dienem Fall so anzunehmen sind. Nicht das dir die Bude zusammenfällt!
 
hallo, kann man den Träger nicht daneben packen?
Wobei ich denke das der Holzbalken wenn kein Schwamm oder Wurm Drin ist in 100 Jahren auch noch hält.
Ka wies bei Stahl ist, da haben wir bei großen trägern ja grade mal die 200 jahre erfahrung und die Legierungen haben sich mehrfach geändert.
Wie ists nen zimmere Schaun lassen was für ein Holz verarbeitet wurde und den 1:1 ersetzen?
Klar keine Statik aber gab da doch im Altbau was mit meisterhand oder so:wink:.
PS ist aber kein denkmal wo als 1. Ganz andre Stellen gefragt werden müßten?
 
Hi,

kölner77 schrieb:
Wobei ich denke das der Holzbalken wenn kein Schwamm oder Wurm Drin ist in 100 Jahren auch noch hält.
Ka wies bei Stahl ist, da haben wir bei großen trägern ja grade mal die 200 jahre erfahrung und die Legierungen haben sich mehrfach geändert.

wenn Holz lange gehalten hat, lag das einzig an glücklichen Umständen (geringe Bewitterung, Pflege, usw.).
Gerne werden solche positiven Beispiele dann als Regel angenommen - was man natürlich nicht machen kann.

Gruß, Glatisant
 
DHLA schrieb:
Guten Morgen
Ich denke mir halt,wenn 100 Jahre ein alter Balken gehalten hat,dann müsste der Träger erst recht halten.
ich mache noch Bild
mfg

Genau das ist das Problem, gerade diese "100 Jahre alten Dinger", sehen zwar aus als, wenn se gleich runterkommen würden, halten aber, wenn es blöd läuft problemlos das Mehrfache von dem was ein Statiker bei der Lastannahme ausrechnet.

Bilder sind gut, außerdem kannst Du ein fach einmal Schichtweise zusammenschreiben wie der Deckenaufbau ist (= Eigenlasten der Decke). Außerdem ist wichtig, gibts irgendwelche sonstigen Lasten die auf den Träger wirken, z.B. steht da vielleicht punktartig noch irgendeine Stütze, eine Wand, oder sonst irgenetwas drauf .

Außerdem kommen dann noch die sog. Verkehrslasten, dazu kommts an was sich auf der Decke oben drüber befindet - Wohnung, eine Werkstatt - hierzu gibts ensprechende Werte für die Lastannahme. Was ntürlich immer gut zu wissen ist, wenns irgendwelche besonderen Sachen gibt z.B. das fette Aquarium im oberen Stock, die Drehbank in der Werkstatt oben drüber,....etc.

Ich kenne einen Fall, ...sollte ja nur ein kleiner Dachbalkon (ca. 5x5m oder so) werden, der Statiker hat fleißig gerechnet. Als der Neubau fertig und die Familie eingezogen war, gab es die große Einweihungsfete mit geladenem Architekten, Statiker und wie sie alle heißen ... der Architekt hat nur geschluckt & der Statiker hat sich erst vor Verwunderung die Augen gerieben und war anschließend mit den Nerven fertig als er die von der Bauherrin aufgestellten Blumenkübel a 500 bis 1500kg gesehen hat...


Was außerdem noch zu berücksichtigen wäre sind die Auflager (in der Zeichnung A u. B)
1. die Spannweite, ich vermute die 4,00m ist die lichte Weite. Tatsächlich nimmt man als Spannweite z.B. die llichte Weite + 5%, da der Träger ja hoffentlich nicht (nur) auf der Mauerkannte aufliegt.
Anm. das sollte man vermeiden indem man weiter innerhalb des Auflagers beispielsweise ein Stück Stahl unterlegt - so vermeidet man Risse im Mauerwerk unterhalb der Auflager. Jeder Träger und wenn er noch so stark ist "hängt" ein wneig durch bzw. schwingt, kommt so die Last auf die Mauerkannte, dann gibts Risse.

Außerdem, wie sieht das Mauerwerk aus, wo der Träger aufliegt. Evtl. 1 oder wenn es ganz mies aussieht werden da mehrere Schichten Hartbrandsteine fällig (wenn es extreme Lasten sind sind die Wirken sind Klinker ganz gut).
Wenn der IPE nur ein ordinärer Deckenbalkenersatz ist wirds nicht so wild, da würde ich nur berücksichtigen, dass der aufliegende Flansch mit 8cm nicht so breit ist wie der alte Balken mit 20cm. Soll heißen, ...vielleicht zwei rumliegende Harbrand oder Klinker quer druntergemauert und eine kleine lastverteilende Platte drunter beispielsweise 20x20cm.

z.B.... angenommen es geht um eine Außenwand, daher die Dämmung um keine Kältebrücke (Stahlträger) einzubauen.
9169478nrf.jpg
 
So,
habe wieder gemessen,der Balken hat ca.17X17cm ,und ist sehr rissig.
 

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Huch, es ist damit zu rechnen, dass da wo der 20/20 Balken sitzt evtl. früher sogar einmal eine Wand stand. Und die Balkenlagen der Decken auf dem "20/20" aufliegen ... ich kenne die Einteilung der Räume im Stockwert drüber nicht - aber es ist zu befürchten, dass da sogar eine Wand drauf stehen könnte.

9172160rjs.jpg


Das einzige was ein wenig gegen das Konstuktionsschema in der Skizze spricht sind die auf den "20/20" zulaufenden Bretter (neben der weißen Decke),...

Das Wichtigste ist bevor Du irgendetwas weiter mit dem 20/20 machst ist sicher festzustellen, ob da eine Wand drauf steht. Und in welche Richtung die Decken gespannt sind d.h. ob die Deckenbalken wie in der Skizze verlaufen oder parallel zu dem 20/20.

Wenn es so aussieht wie in der Skizze brauchste eine anständige Abstützung um den "20/20" überhaupt rausnehmen zu können... steht da zusätzlich auch noch eine Wand drauf, dann wirds richtig heftig.

Die Frage ist, wieso soll der "20/20" überhaupt raus. Vom Zustand her hab ich schon schlechteres gesehen, ists also kein Problem (notfalls könnte man auch links und rechts etwas dazupacken - Holzbalken oder auch je eine U-Schiene durch den "20/20" hindurch miteinander verschraubt) - Risse, wie du ganz oben geschrieben hast wäre statisch gesehen nicht einmal bei einem Neubau ein Problem. Höchstens im sichtbaren Bereich vom ästhetischen Standpunkt aus.
Wenn es natürlich drum geht einen schönen schwarz anthrazit gestrichenen IPE sichtbar in der Wohnung zu haben ... ist das Vorhaben verständlich.
 
Nur mal ne Frage... vielleicht hab ichs überlesen oder hast du überhaupt schon einen Fachmann befragt? Wenn ein rissiger Balken schon 100 Jahre gehalten hat kann er das vielleicht auch noch länger, das älteste Haus bei uns hat 400 Jahre am Buckel. Solange das Holz nicht bewittert wird hält es oft länger als das Mauerwerk oder der Beton drumherum. Sicher gehört auch n bisschen "Glück" dazu, ein Rohrbruch oÄ macht dem ganzen schnell ein Ende...

Wieso muss es denn Stahl sein und nicht z.B. wieder Holz?
 
Thema: Verstärkung in Stahlträger schweißen

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