Firefighter schrieb:
Mal was produktives? Welche passt und macht Sinn weil? Nehm ich eine baugleiche wie für die Heizung und wenn nicht warum nicht, wenn ja warum doch?
Ich finde das eine durchaus berechtigte Frage die es Wert ist anständig beantwortet zu werden.
Zuallererst der Unterschied:
Eine klassische Umwälzpumpe hat einen sog. Kurzschlussläufer und einen Kondensator um die nötige zweite Phase bereitzustellen.
Das ist vor allem in der Herstellung eine kostengünstige Lösung.
Zwischen Netzfrequenz und Läuferdrehzahl gibt es eine Differenz, den Schlupf. Dieser Schlupf ist wichtig weil der mit dafür Sorge trägt das im Läufer ein Strom induziert wird der wiederum das Gegenmagnetfeld erzeugt das dem Drehfeld des Ständer folgt.
Eine Effizienzpumpe (eine Unterscheidung zwischen Effizienz und Hocheffizienz ist mir nicht bekannt) hat dagegen einen Permanentmagnetläufer. Das spart im Betrieb schonmal den Energieaufwand der nötig ist das Magnetfeld im Läufer zu erzeugen.
Kann aber nur Synchron zum Drehfeld des Netzes laufen. Um die Pumpe drehzahlgesteuert laufen lassen zu können ist Leistungelektronik nötig. Das Spart dann auch die Verluste durch den Kondensator und eröffnet neue Möglichkeiten bei der Regelung.
Die Pumpe wird durch den Mehraufwand aber auch teurer.
Zur wirtschaftlichen Betrachtung:
Bei einer Heizkreispumpe stellt sich die Frage eigentlich gar nicht. Die läuft fast die ganze Heizperiode durch, also >4000h/a.
Die schweizer Formel zur Dimensionierung von Heizkesseln in Wohngebäuden geht dagegen von 2300 Volllaststunden im Jahr aus. Davon sind 300h nur für Warmwasser.
Im EFH haben wir heute Heizlasten die so niedrig sind das man nur überdimensionierte Kessel bekommt, die Stundenzahl also gar nicht erreicht wird. Eine Kesselpumpe läuft also schonmal deutlich weniger.
Besonders auffallend wirds dann halt wenn man z.B. die Boilerladepumpe getrennt betrachtet.
Je weniger h/a eine Pumpe läuft umso gewichtiger wird Anschaffung vs. Betriebskosten.
Als konkretes Beispiel die Kesselpumpe meines Holzofens:
Die 6m Pumpe zog auf Stufe 2 satte 70W. Trotz des enormen Strombedarfs ergab sich, für die Anschaffung einer neuen Pumpe mit nur 20W, ein ROI von 12 Jahren. Weil sie so wenig h/a läuft.
Zwischenzeitlich ist eine Effzienzpumpe verbaut, aber auch nur weil sie "über" war.
Bei einer Neuanschaffung ist der ROI natürlich deutlich kürzer weil nur die Differenz gerechnet werden muss. Und diese Differenz ist die letzten Jahre auch kleiner geworden.
Standardpumpen werden aber noch immer hergestellt und haben, je nach Situation, auch ihre Daseinbrechtigung.
Bedeutet aber auch das man den Einzelfall betrachten muss und keine allgemeingültige Antwort geben kann wann eine Standardpumpe doch wieder billiger kommt als eine Elektronische.
Außer natürlich wenn KFW im Spiel ist. Die schreiben Effizienzpumpen zwingend vor, soweit ich weiß für alle Anwendungsfälle.
mfg JAU