@ Rennwald:
4/5AA-Akkus sind leicht zu bekommen - z.B. bei Reichelt. Die sind dann mehr als ausreichend kurz.
Die ominösen AA-"Kurzzellen" - z.T. 7/8-AA o.ä. genannt - sind hingegen für Bastler eher schwierig zu beschaffen.
Klären solltest Du, ob die Ladeelektronik für NiMH geeignet ist. Bei älteren Modellen ist das meistens so primitiv gemacht, daß nur NiCd-Zellen damit auf Dauer klar kommen.
Zum Ausgangsthema:
Hier haben die "Bedenkenträger" mal wieder ganz böse mit dem erhobenen Zeigefinger zugeschlagen. Ich kann das nicht nachvollziehen. Natürlich kann man das machen, soweit es die Sicherheitsaspekte betrifft. In so ziemlich jedem modernen Badezimmer gibt es eine Steckdose in der Nähe des Waschbeckens - u.a. für diverse mit Netzspannung betriebene Haar-Kürz, -Biege, und -Trockungsgeräte. Die üblichen Ladestationen der elektrischen Zahnbürsten - ggf. in Kombination mit einer Munddusche (dann geht es ja auch kaum anders) - werden standardmäßig auch dort angeschlossen. Bei Vorhandensein eines FI-Schutzschalters - was langsam auch in Altbauten Standard sein sollte - erwächst daraus auch kaum eine Gefahr eines Stromschlages.
Sinnvoll ist die Verwendung eines Steckernetzteils. Wenn das aus der Steckdose in ein möglicherweise mit Wasser gefülltes Waschbecken fällt, hält sich sicherheitstechnisch der Schaden in Grenzen. Das Netzteil wird danach wahrscheinlich defekt sein, aber passieren kann nicht viel.
Zur Technik - falls es den TS nach so langer Zeit noch interessiert:
Ein 800mA-Netzteil reicht nicht. Die üblichen Motörchen brauchen bei 1,2V 300...350mA Leerlaufstrom - ohne Getriebe etc. Die Stromaufnahme erreicht bei Belastung schnell 2A und mehr. Der Leerlaufstrom einer elektrischen Zahnbürste dürfte bei ca. 500mA liegen, also ohne daß der Bürstenkopf durch die Benutzung gebremst wird.
Wenn das alles schon durch Zahnpastareste usw. etwas schwer läuft, sind die Verhältnisse schnell ungünstiger.
Sinnvoll ist also ein kleines Stecker-SNT (Schaltnetzteil). Die gibt es mit 2...3A und 5V massenweise und billig für den EDV-Bereich. Die 5V sind nun aber zu viel. Man kann mit etwas elektronischem Verständnis das SNT umbauen. Wer sich da nicht rantraut - SNT sind durchaus gefährlich und man sollte wissen, was man tut - beläßt es eben dabei. Ein paar Siliziumdioden in Reihe sorgen pro Diode für einen Spannungsabfall von 0,7V. In der nun leeren Batteriekammer der elektrischen Zahnbürste wäre dafür zwar ausreichend Platz, aber bei längerer Benutzung ist mit einer nicht unerheblichen Erwärmung zu rechnen.
Eine technisch auf den ersten Blick ideale, aber sicherheitstechnisch fragwürdige Lösung würde auf einem ausrangiertem Netz-/Akku-Rasierer basieren. Die Motoren und Lastverhältnisse sind ähnlich. Z.B. viele Philips-Rasierer (die mit den Rotorscherköpfen) funktionieren mit defektem oder ausgebautem Akku immer noch prima als Netzrasierer. Nur einen Kurzschluß darf der Akku nicht haben. Dummerweise haben diese Netzteile keine galvanische Netztrennung. Das würde ich lieber lassen oder die Isolierung muß wirklich diesen Anforderungen entsprechen.
Wissen sollte man noch, daß die Kapazitäten von Akkus bei relativ geringer Belastung spezifiziert werden. Entnimmt man deutlich höhere Ströme - insbesondere dauerhaft - sind die propagierten Kapazitäten schnell Makulatur. Das gilt insbesondere für NiMH.
Eine Betriebsdauer von 25min - wie vom TS angegeben - könnte durchaus normal sein. Die primitiven Ladeschaltungen tun den Akkus nicht gut. Dazu vielleicht noch wie beschrieben ein etwas schwergängiger Antrieb und so kommt eins zum nächsten. Die Motoren haben auch manchmal eine Macke, die sich in (deutlich) erhöhter Stromaufnahme äußert. Das ist eben alles nicht besonders hochwertig - egal ob "Billig-"Gerät vom Discounter oder Markengerät. Rein technisch gibt es da kaum Unterschiede. Vorteil der preiswerten EZB von Aldi: Die Akkus sind leicht wechselbar - normale Mignon-Akkus, nicht einmal eingelötet. Original waren da sogar hochwertige NiCd-Akkus von Sanyo drin, die lange gehalten haben. Auch längere Nichtbenutzung war kein Problem. (Ich war mal der Meinung so etwas haben zu müssen - letztendlich sehe ich keinen wirklichen Vorteil zu konventionellen Zahnbürste.)
Vielleicht sind bei den überteuerten Markengeräten von Braun die Borsten besonders schön gerundet - kann man glauben, muß man aber nicht. Procter & Gamble ist ganz sicher nicht die Wohlfahrt. Wenn man sich nur die abenteuerlichen Preise für ihre Rasierklingen anschaut...
Aber aus einer ausgemusterten EZB läßt übrigens sich sehr leicht eine praktische und gut wasserdichte LED-Taschenlampe basteln...
Gruß
Thomas