Mal ein Feedback zu dem Chinaböller:
Ich hatte ja von Anfang an vermutet, dass die Lebensdauer nicht all zu hoch sein würde und daher schon geschrieben "wenn sie die Tanne durchhält, hat sie sich bereits bezahlt gemacht", aber ins Geheimen doch gehofft, sie noch etwas länger einsetzen zu können.
Diese Traumblase ist jetzt aber endgültig geplatzt:
Als ich die Säge dieses Frühjahr aus dem Winterschlaf geweckt hatte, viel mir gleich die Öllache im Koffer auf. Nachdem ich sie dann etwas genauer untersucht hatte, viel mir auf, dass der Kettenfangbolzen etwas schräg stand. Nachdem ich diesen entfernt hatte, sah ich gleich den Bruch im Gehäuse, seitlich von der Bohrung in der der Bolzen eingeschraubt war. Da sich dahinter der Öltank befindet, war der Grund für die Lache also gefunden.
Egal, dachte ich mir, hast die Säge ja erst vor knapp einem Jahr gekauft, wird halt reklamiert. Bevor ich sie einschicke, wollte ich aber noch den Obstbaum ausasten. Für die zwei Schnitte kann gerne etwas Öl aus dem Tank sickern. Ich habe die Säge daher frisch befüllt und wollte sie wie gewohnt am Boden anreißen. Als ich dann aber die Fußspitze auf den Haltebügel setzen wollte, riss dieser einfach ab. Der Haltebügel war mittels eines Gummi-Schwingungsdämpfers am Gehäuse festgeschraubt und jetzt war am Gehäuse nur noch die Schraube und die Unterlegscheibe, welche vorher in dem Dämpfer einvulkanisert war.
Ich ließ daher die Betriebsmittel wieder ab und kontaktierte den Händler sofort per Email. Als Antwort bekam ich die Nachricht, dass die Garantie bereits abgelaufen sei, da die Garantiezeit nur 6 Monate betrage. Man würde mir aber kostenfrei eine gebrauchte Säge zuschicken, die ich ja zur Reparatur meiner Säge ausschlachten könne.
Nachdem ich mich wegen der Garantiezeit schlau gemacht hatte, zum ersten Mal etwas von einer "Umkehr der Beweislast" gelesen hatte und keine Chance sah, denen zu beweisen, dass die Mängel schon beim Kauf vorhanden waren, habe ich mich auf den Deal eingelassen.
Die Ersatzsäge kam dann auch wie versprochen. Es war keine Boomag, sondern eine "Mc Dillen", aber halt der gleiche Typ und ich glaubte zu dem Zeitpunkt wirklich noch, damit die Boomag wieder zum laufen zu kriegen.
Ich musste dann aber sehr schnell feststellen, dass die MC Dillen, noch ein ganzes Stück billiger als die Boomag war. Unglaublich, aber man kann die kaum vorhandene Qualität wirklich noch unterbieten! Angefangen beim Koffer, welcher keine Aussparung für das Werkzeug enthielt und auch keine für das demontierte Schwert, über die Verarbeitung des Kunststoffes, bis hin zu den Spritleitungen, alles war noch eine ganze Stufe billiger und schlechter.
Der Spritzguss war überhaupt nicht entgratet, der Primer zog Luft, der Vergaser war undicht, die Schlauchverbinder waren nicht mit Klemmschellen gesichert, der Tank war undicht, der Ansaugfilter hing kurz unter dem Deckel, also mindestens 4cm über dem Boden, das Starterseil war so kurz, dass der Motor nur 1,5 Umdrehungen pro Zug machte, der Griff am Seil so scharfkantig, dass ich nach ein paar Zügen schon etwas Fell an der Handfläche lassen musste und die Säge auch noch voll blutete UND der Schwingungsdämpfer war auch schon halb abgerissen!
Ich habe mir dann aber trotzdem die Arbeit gemacht und das komplette Spritleitungssystem samt Vergaser von der Boomag auf die "Mc Dillen" übertragen, welches dann auch dicht war, aber ich kriege den Vergaser beim besten Willen nicht eingestellt. Die Säge läuft quasi nur, wenn ich den Schraubendreher "am Mann" habe und für jeden Temperaturbereich Änderungen vornehme.
Zusammen gefasst, ich habe die Schnauze voll! Ich schraube keine Stunde länger an dem Teil! Die Sägen, bzw. die noch intakten Teile werde ich im Herbst in die Bucht setzen und in Zukunft für solche Arbeiten zur bewährten Handbügelsäge greifen!
MfG, Henning