So, hier bin ich wieder. Ich bin der, der den Thread erstellt und den Vergleichstest auf der 2. Seite geschrieben hatte. Inzwischen sind mehr als 2 Jahre vergangen und ich möchte euch meine Erfahrungen mit dem Bosch GSR mitteilen. Ich habe inzwischen 2 identische Bosch GSR 10,8V-LI-2, insgesamt 4 Akkus, 1 Taschenlampe und dazu nur 1 Ladegerät. Damit habe ich den kompletten Innenausbau meines Hauses bewältigt: alle Innenwände (Holzständer) erstellt, mit Fermacell beplankt, darauf eine Lage Gipskarton. Bei diversen weiteren Arbeiten im Innenausbau waren die Schrauber ebenfalls beteiligt. Nur Steckdosenlöcher waren tabu, da das Bohrfutter nur bis max. 10mm geht. Aber andere Löcher mit einer Lochsäge gingen prima, egal ob in Spanplatte oder Fermacell.
Das eine Ladegerät reicht völlig aus. Auch wenn zu zweit im Akkord Schnellbauschrauben verarbeitet werden, schafft es der Lader immer, beide Ersatzakkus bereit zu halten, so dass niemand warten muss. Die Schnellbauschrauben verarbeite ich übrigens im 2. Gang, weil es deutlich schneller geht. Man muss halt einen Bit mit Tiefenanschlag verwenden. Für die Fermacellplatten habe ich irgendwann von Fermacellschrauben auf Spax mit Torx-Kopf gewechselt. Mit Teilgewinde ist so einfach ein besseres arbeiten möglich, und der Torx lässt sich um Welten besser schrauben als Kreuzschlitz. Die Drehmomenteinstellung steht bei mir traditionell immer auf Maximum, versenkt wird mit Gefühl im Gasgriff. Das war ja beim Test ein für mich wichtiger Punkt, der sich echt gelohnt hat. Unterm Strich waren es viele viele tausend Schrauben, und beide Schrauber arbeiten nach wie vor klaglos wie am ersten Tag. Nebenbei: Holzständerwände baut und beplankt man am einfachsten und am geradesten flach auf dem Boden liegend. Dann mit einem Flaschenzug aufstellen, anschrauben und dann die 2. Seite beplanken. Das ist deutlich entspannter als senkrecht und geht sogar alleine, wenn man sich ein bisschen was dabei denkt.
Für die Holzständer habe ich Spax 6x150 verwendet, teils 6x200. die 150er gingen im 1. Gang grade noch rein, wobei ich entweder gar nicht oder nur im 1. Balken vorgebohrt hatte. In Balken aus Forche konnten die 150er Schrauben nicht ganz versenkt werden, da war der kleine Bosch am Ende. Dann (und für die 200er Schrauben) habe ich meinen 1000Watt AEG Bohrhammer genommen. Der schaffte das sogar im 2. Gang (200mm lang – das kostet Zeit …) incl. Kopf versenken.
Ich würde die kleinen GSR nie mehr hergeben. Was die leisten ist unglaublich. Aber wahrscheinlich hätte der Makita das ebenso gut bewältigt, vielleicht mit einem 2. Ladegerät.
Zu den diversen Fragen, die in den Beiträgen aufkamen:
Das Bohrfutter läuft bei beiden Schraubern einwandfrei rund, andernfalls hätte ich sie umgetauscht.
Bohrfutter auf-/zudrehen: ist mir egal, wie viele Umdrehungen das sind. schwarzen Kunststoffring festhalten und Gas geben, das geht ruck zuck. Am Ende gut festhalten und kurz Vollgas => der Bohrer ist fest eingespannt.
Konstantelektronik: ist mir noch gar nicht aufgefallen, dass die der Makita hat, der Bosch aber nicht. Ich habe sie nie vermisst, weil ich Gewinde grundsätzlich von Hand schneide. Langsame Drehzahlen gehen beim GSR aber sehr gut mit Gefühl im Gasgriff. Aber wer’s braucht, für den könnte das ein Kriterium sein.
Griffdicke: ist mir nie negativ aufgefallen, aber ich habe ziemlich große Hände.
Und zu guter letzt dann doch noch das KO-Kriterium für den GSR. Beim vergipsen findet sich immer wieder mal eine Schraube, die noch ein bisschen rein gedreht werden muss. Für die Hosentasche ist der 10,8V GSR zu groß. Dafür (eigentlich für die Elektroarbeiten gekauft) habe ich jetzt den Bosch GSR Mx2Drive Professional mit 3,6V-Akku uns Zweiganggetriebe. Im 1. Gang schafft er es völlig problemlos, die Schnellbauschrauben zu versenken. Und er passt in die Hosentasche. Und sein Ladegerät kann auch die 10,8V-Akkus laden.