Start(hilfe)probleme beim WIG-Schweissen

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seppel

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Malzeit,

ich habe mir vor ein paar Tagen ein günstiges WIG-Gerät bei eBay geschossen. Zwar nichts supertolles aber für zu Hause solls wohl reichen. Nun zu meinem Problem: Als heute mein Argon gekommen ist musste natürlich getestet werden, also Gas an, Nadel schleifen und ab die Post. Gas auf etwa 9L/min, Strom für 1,5mm Stahlprofil auf 75A und los.
Das Schweissen selbst geht wunderbar, Endstromabsenkung ist auch brauchbar. Aber beim Starten gibts dann doch mal des öfteren Probleme. Ich halte die Nadel nen paar Millimeter übers Metall und drücke auf den Knopf. Im Hintergrund kann ich hören wie die HF-Zündeinheit der Maschine ordentlich brummt, es zündelt nen klitzekleiner Lichtbogen zwischen Nadel und Werkstück. Klingt eigentlich nicht schlecht.. jo aber der eigentliche Schweisslichtbogen zündet aber nicht. Mit einem Knistern zündelt immer nur dieser kleine Pissbogen rum. Wenn man nicht geduldig ist und es mit Lift-Arc probiert ist alles kein Problem, klappt sofort. Dazu kommt das wärend des Zündversuches dann auch mal so leicht Stichflammenartig nen größerer, langgezogener Lichtbogen kommt der aber ratzfatz wieder aus ist.
Kennt jemand von euch das Phänomen oder hat ne Idee wo das drann liegen könnte?
Bei unserem Gerät inner Firma ist mir das bei den fünf mal die ich die Kiste benutzt habe nie passiert.


Gruß
Seppl
 
Hi seppel,
was ist es eigentlich für ein Gerät? Was hast Du für einen Brenner? Welche Einstellmöglichkeiten bietet Dir das Gerät? Hast Du den Brenner am Minuspol angeschlossen? Mit dem Gas würde ich etwas zurückgehen.
Du siehst, lauter Fragen.
Ich würde folgendermassen vorgehen:
1. Gasvor- und -nachlauf erstmal auf "Null"
2. Up-Slope und Down-Slope auch aus
3. Pulsfunktion aus
4. HF an
Dann noch einen Versuch starten.

MfG Wautschi
 
Moin.

Also erstmal danke für deine Antwort.
Also das ist ein Free 160P, Klick
also nichts alzu dolles, bietet ein paar wenige Einstellmöglichkeiten.
Ist nen XYZ17 Brenner (keine Ahnung ^^).
Brenner ist am Minuspol gesteckt.
Einstellmöglichkeiten hält sich in Grenzen: besagter Gas vor- und nachlauf, Up-und Downslope Stromabsenkfunktion, Pulsfunktion.
Die HF-Zündung ist nicht abschaltbar.

Jetzt mal ne andere Frage, hat jemand Erfahrung damit ob solche Zündprobleme mit nicht richtig gespitzter Elektrode zusammenhängen können? Hatte subjektiv den Eindruck das direkt nach dem Anschleifen deutlich besser ging.
Hatte ich mich weiter erstmal nicht drum gekümmert weil der Lichtbogen selbst sonst sehr gut und ruhig gebrannt hat.

Ansonsten werde ich mal Wautschi's Rat befolgen und mal etwas das Gas runterdrehen, das pustet in der Tat relativ stark. Bis auf Down-Slope arbeite ich sonst schon mit den genannten Parametern.


Gruß
Seppel
 
Hallo Seppel,
hier wurde ein ählicher Fall behandelt. Lese Dir den Thread mal durch. Es könnte sein, daß das Phänomän mit der nicht funktionierenden HF bei Free-Geräten häufiger vorkommt.
Zum Anspitzen der Nadel folgendes: Je feiner die von Dir verwendete Schleifscheibe, desto ruhiger Dein Lichtbogen. Die Nadel muss in axialer Richtung von der Spitze weg geschliffen werden.
Bist Du vielleicht nach dem Anschliff mit der Nadel kurz ins Schweissbad "eingetaucht"?

MfG Wautschi
 
Den Thread hatte ich gelesen, ich habe mein Problem erstmal auf meine Schweissparamter wie zum Beispiel das Spitzen der Elektrode zurückgeführt.
Weil ansich gibt es ja nen anständigen HF-Zündbogen bloß es kommt kein Schweisslichtbogen zu stande.

Also ich schleife sofort nach nem versehentlichen Eintauchen (sofern ichs merke) an. Aber ich habe nicht genügend Erfahrung um zu beurteilen wie stark eine schlecht gespitzte / eingetauchte Nadel den Zündvorgang beeinflussen würde.

Naja ich werde den Händler wohl trotzdem mal anhauen wie sich die HF-Zündung äussert wenn se defekt ist.

Gruß Seppel
 
Da ich auch solche Probleme in unterschiedlichster Ausprägung hatte, meine Checkliste:

1. Ist das Metall entrostet, auch an der Klemmstelle des Massekabels.
2. Klemme des Massekabels blank, fest geschraubt/gelötet.
3. Massekabelanschluß fest in der Buchse und blank.
4. Massekabel liegt nicht aufgerollt, sondern ausgelegt, eher parallel zum Brennerkabel oder weit weg davon.
5. Gasdruck/durchfluß korrekt eingestellt und läuft Gas wirklich (Testschalter ist bei mir vorhanden, fehlt das Gas gibt es bei mir keine Zündung)
6. Ist im Brenner das passende Spannzangengehäuse (Größe ist eingestanzt)
7. die passende Spannzange (Größe ist eingestanzt)
8. Die Elektrodenstärke am Gerät korrekt eingestellt (Schieblehre verwenden)
9. Sitzt die Verschlußkappe mit Dichtung korrekt (Gasdruck würde wegbleiben)
10. Brenner korrekt angeschlossen (Bei meinem darf ich nicht umstecken, die Wahl –DC erfolgt am Gerät) Hier saß ich einmal auf dem Werkstück und hatte das Vergnügen einer Elektrotherapie. Außerdem war die Gasdüse abgebrannt.
 
Also mein Werkstück ist wunderbar glänzend, also kein Oxid oder sonst ein Dreck drauf.
Massekabel sitzt ebenfalls fest, sowohl am Gerät als auch in der Klemme selbst.
Alles sauber ausgerollt.
Dat Gas pfeift auch lustig vorne raus.
Also alles in allem ist nur eine der Sachen nicht ganz Korrekt und das ist das Spanzangengehäuse. Das ist für 2,6 ausgelegt, 1,6 steckt drinne weil das so dabei war und ich hier inner Umgebung auch so flott nichts anderes kriegen kann. Jetzt ist natürlich fraglich ob das verhindern kann das der Schweisslichtbogen vernünftig zündet. Schließlich springt der HF-Bogen kontinuierlich sauber über. Dann zwischendurch mal wupp wupp ein zwei stichflammen.

Habe eben gerade nochmal ordentlich probiert und ich glaub die HF-Zündung hat tatsächlich nen Schlag weg. Der schaltet nicht um von Zünden auf schweissen, so scheint es mir zumindest.
 
Hallo,

Nun Hakl u. Wautschi haben schon das nächstliegende erwähnt. Ob da die HF wirklich hinüber ist mag bezweifelt sein. Was mich ein wenig wundert dass du erwähnst eine 2.4 Spannhülse zu haben und eine 1,6 Elektrode verwendest. Das kann nicht besonders gut gehn. Dazu kommt dass die Elektrode fein säuberlich in Längsrichtung geschliffen sein muss. Ist das nicht der Fall so wird es immer einen Ringelpiez um die Nadel geben der bis hoch in die Gasdüse tänzelt.
Mein Rat: versuch es mit der richtigen Spannhülse und Elektrode alles andere macht kein Sinn.

Alu-Edelstahl-Konstruktionen
 
Hallo,
also ich habe das ab und zu mal bei ALU wenn die Oxidschicht zu noch zu "Dick" is... aber bei Stahl oder Edelstahl noch nie gehabt... Also das die HF-Zündung bei den Free Geräten nicht funzt, is möglich, hatte schonmal einer hier... was hast Du für ne Elektroden drinne? Evtl auch da mal ne andere Probieren ich z.B. im Moment bei DC die Grauen drinne find die garnich so schlecht... Und evtl nochma bissel rumprobieren mitn schleifen...

MfG. Celle
 
Also konkret letztes Problem bei mir
Alu sauber, Masse sauber dran, Gas läuft...

Zündfunken springt über, ähnlich wie Du beschreibst.
Schweissen ging machmal, manchmal nicht...

Mußte die Elektrode abschlagen (eingetaucht), natürlich nicht aus der Spannzange genommen,
nur so über den Hammer gehalten und mit zweiten über die Kante drauf.
Abgerutscht Spannzange dabei verbogen, Tausch und dabei festgestellt, war eine 3,2 mit 2,4 Nadel.

Die Spannzange war ja schon richtig aufgeklappt durch den Hammerschlag und habe kleine Übergänge innen gesehen.

Spanngehäuse überprüft, auch falsch, 3,2 statt 2,4

Korrekte Spz-Gehäuse, Spannzange und Nadel eingebaut.

Die Elektrode war wie "ein Wunder" auch wieder schön in der Mitte, war vorher nicht so
und die Verschraubung ging plötzlich leicht einzudrehen.

Anschließend Schweißen, kein Problem mehr...
 
Also meine Probleme scheinen sich auf einen Schlag erledigt zu haben. Ich habe eine neue Elektrode (grün, also reines Wolfram) angeschliffen und die eingesetzt, zündet wie bekloppt!
Alte wieder rein - brutzel, knister....

Also mit der neuen, absolut sauberen und scharf geschliffenen zündet es absolut sicher. Möchte nicht ausschließen das es nur am Schliff gelegen hat.
Die alte wurde auf Grund der geringen Restlänge der Entsorgung zugeführt.
Das mit dem hochtänzeln in die Düse könnten durchaus meine Stichflammen gewesen sein.

Naja ich werde mir wohl nochmal die richtigen Hülsen und Hülsengehäuse besorgen, aber erstmal scheinen meine Probleme erledigt.


Danke für eure Hilfe
Seppel
 
Hallo,
was schweißt Du? Weil die grünen eigentlich nur für DC (stahl usw) geeignet sind... ich denke das die Grünen sich evtl schneller abnutzen, also schneller schmelzen und somit die Standzeit gefährdet is... :wink: :wink:

MfG. Celle
 
Hi,

Grüne W-Elektrode = Aluminium

Rote W-Elektrode = Stahl/Edelstahl

Rot/Grün = Stahl/ Edelstahl

mit der grünen, also reinwolfram ist für stahl ungeeignet.

Gruss

Frg49
 
Hab bisher mit grau geschweißt, ging gut (Alu)
Jetzt hat mir mein Händler goldene verkauft, hatte keinen anderen auf Lager, meinte sie wären aber auch sehr gut für Alu.
Hab's noch nicht ausprobiert.
 
Hallo,
also ich schweiße Stahl mit Grau wollte aber auch mal die Goldenen ausprobieren, für Alu nehm ich Grün... und spaßenshalber hatte ich mal ne Rote bei Alu genommen die hat sich dann in der Mitte gespalten :shock: :wink:

MfG. Celle
 
Hallo

Ich schweiße nur mit roten , da ich ausschließlich edelstahl verwende
ich habe schon blaue , goldene probiert ( wegen der gesundheit Thorium usw. ) aber auch wenn die goldenen schon qualitativ besser
geworden sind ( zünden schon besser ) sind bei mir die roten noch erste wahl.
Besonders mit wenn man mit mischgas ( auf dem Brenner ) schweißt .

mfg Jens
 
Hallo,
also ich hab ja nun nen ziemlich sehr altes Gerät und da haben die Roten bis jetzt nich so schön gefunzt wie die Grauen... keine Ahnung warum... :wink:

MfG. Celle
 
Hallo Celle
Ich hab da mal was gefunden Hier
Vielleicht hilft dir das etwas weiter

mfg jens
 
Hallo alle zusammen,

> Besonders mit wenn man mit mischgas ( auf dem Brenner ) schweißt .

:?: :shock: :?:


schweisse ja noch nicht so lange wig, aber ich dachte immer für wig brauche ich argon? klärt mich bitte mal jemand auf? :?: :?:


liebe grüße

holger
 
Hallo Chemiker

Beim WIG schweißen muß nicht nur reines Argon verwendet werden .Wenn man zb recht dickes Material ( ab 3 mm )hat und es nicht erforderlich ist eine Wurzel durchzubringen (Edelstahl oder Schwarz ) dann verwende ich außer Argon 4.6 noch NOXALIC 21 ( Airliqide ) besteht aus 0,8% H2 , 3% HE und der Rest Ar .
Damit kann man bis zu 1/3 schneller schweißen ( von Hand ).
Bei Schweißaufgaben wo es auf exakte Wurzel ankommt egal ob mit oder ohne Zusatz ( Rohreverbindungen ) bis ca 4mm Wandstärke verwende Ich ausschließlich Ar 94% + H2 6 % egal ob von Hand oder mit Maschine . Dabei formiere ich aber mit Argon 4.6 .
Ich kann ja mal am demnächst ein paar bilder von den Ergebnissen reinsetzen.

mfg jens
 
Thema: Start(hilfe)probleme beim WIG-Schweissen

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