schnittschutzjacke für motorsägenschein?

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frontlenker

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Hallo Leute,

ich hab mich zu einem Motorsägenschein angemeldet und soll dazu jetzt eine "komplette Schnittschutzausrüstung (Hose und Jacke)" mitbringen.
Ich hab nur so `ne dünnere Forstjacke mit Signalfeldern drauf.
Muß ich mir wirklich eine richtige Schnittschutzjacke kaufen, oder tut`s meine jetzige auch?

Gruß frontlenker
 
Ich unterstelle mal das sich nichts geändert hat oder der Kursleiter Sonderwünsche hat.

Komplette Schutzkleidung für den "normalen" Motorsägeschein:
Helm mit Visier und Gehörschutz nicht älter als maximal 5 Jahre bei Gelegenheitssägern - ist irgendwo auf dem Helm eingeprägt. Bei professionellem Einsatz maximal 1 bis 2 Jahre. Sollte nicht in der Sonne gelagert werden und keine Schadstellen aufweisen
Schnittschutzhose
Schnittschutzschuhe oder -stiefel
Forstjacke mit Signalfeldern sollte richtig sein
Handschuhe, da reichen normale

Willst du in den Korb bei einer Hebebühne dann kann auch Schnittschutz in Jacke und Handschuh angesagt sein. Da sollten euch aber entsprechende Hinweise gegeben werden.

Bekommt ihr die Sägen vom Kursausrichter gestellt oder nehmt ihr eure eigenen mit an den Start? Wenn eure eigenen an den Start gehen, sollten die in Ordnung sein. Also Bremse vorhanden und funktioniert? Kettenfangbolzen oder -haken ist auch noch funktionsfähig?

Viel Spass beim Kurs
Hainbuche
 
Eine Schnittschutzjacke ist nur bei der Ausbildung nach "AS-Baum-2" (Hubsteigebühne) vorgeschrieben. Für diese ist der Grundschein "AS-Baum-1" Voraussetzung (der "Motorsägenführerschein" reicht dafür nicht aus).
Für den "Motorsägenführerschein und für "AS-Baum-1" ist eine Schnittschutzjacke nicht erforderlich. Es sei denn, daß - wie Hainbuche sagt - der Kursleiter irgendwelche Sonderwünsche haben sollte. Aber das kann ich mir nicht vorstellen.
Achte bei Deiner Hose und den Stiefeln darauf, daß darauf die richtigen Piktogramme aufgedruckt sind, die die Zulassung gewährleisten. Für die Hose reicht auch vorderer/seitlicher Schnittschutz, es muß kein Rundum-Schnittschutz sein. Falls Du Dir Sachen borgen solltest: Beschädigte Schutzkleidung muß ggf. in der richtigen Weise repariert bzw. genäht worden sein, also niemals darf eine Naht durch die Schutzfasern hindurchgenäht sein.
Handschuhe: Schön zum Sägen und für die Arbeit mit der Forstaxt sind die enganliegenden Motorsäger-Handschuhe, aber mit denen sollte man keinesfalls Holz schleppen, das ruiniert sie sehr schnell.
Schnittschutzstiefel sind besser als Hosen. Schnittschutzgamaschen kannst Du vergessen.
Forstjacke: Trage ich nur bei starkem Frost als Überjacke über einer Faserpelzjacke, falls es so kalt ist, daß der Faserpelz allein mich nicht mehr ausreichend warmhält. Sehr empfehlenswert: Faserpelzjacke "Helsinki" von Fa. Kox.

Gruß

Boesman
 
vielen Dank für eure Antworten.
Schön, dass ich mir jetzt nicht noch so `ne Jacke kaufen muss, denn die gehen ja ganz schön ins Geld und der "normale" Fichtenmopedbediener braucht sie nach dem Lehrgang eigentlich nie wieder. Also nochmals vielen Dank.

Gruß frontlenker
 
Mein KS-Führerschein habe ich 2008 od. 2009 gemacht, da war auf jeden Fall keine Schnittschutzjacke erforderlich (und auch keine Schnittschutzschuhe, die sind allerdings mittlerweile erforderlich). Jacke macht meiner Ansicht nach beim Aufarbeiten von liegendem Holz auch keinen Sinn.
Kauf dir bei den Schuhen etwas aus Leder, die Gummistiefel hat mein Nachbar und darin schwimmst du nach einiger Zeit im eigenen Saft. Empfehlen kann ich diese Stiefel von Kox. Ist etwas ungewohnt, damit zu laufen - aber dafür hatte ICH damit trockene Füße und umgeknickt bin ich auch noch nicht. Zum Autofahren sollte man sie eher nicht verwenden - so ganz beweglich ist man damit nicht. Aber um die Sauerei im Fahrzeug zu vermeiden, sollte man eh noch welche dabei haben.
 
Fragt sich nur noch ob du danach noch in den Forst darfst, trotz Führerschein.
Bei uns haben auch alle Bauern ihn gemacht und jetzt dürfen sie nicht mehr in den Wald sondern ihr Holz am Holzplatz ersteigern und dort abholen. Bis auf das erworbene Wissen wars umsonst.
 
Nun, Kameraden,

der "Motorsägenführerschein" ist schließlich auch kein Lehrgang zum Baumfällen. Die beiden Lehrgangstage reichen nur dazu, den Umgang mit der Säge am liegenden Holz ganz rudimentär zu streifen, die allgemeinen Gefahren beim Umgang mit der Säge darzustellen und die Teilnehmer vor allem mit den UVV bekanntzumachen. - Mehr gibt der Lehrgang nicht her, und für mehr ist er auch nicht ausgelegt.
Wer eine Berechtigung zum Fällen erwerben will, muß wenigstens die "AS-Baum-1"-Ausbildung absolvieren. Und auch bei diesem einwöchigen Lehrgang wird nur das Elementare unterrichtet und dies nur ansatzweise geübt.
Forstfachwirte lernen drei ganze Jahre lang, wie man richtig Bäume fällt und diese aufarbeitet. Also: Der "Sägenführerschein" ist besser als nichts, aber er ist nicht viel, jedenfalls legitimiert er in keinster Weise jemanden dazu, sich an stehendes Holz zu wagen. Und bedenkt, daß statistisch gesehen jedem hervorragend ausgebildeten Waldarbeiter mehr als einmal in seinem Arbeitsleben ein schwerer Unfall widerfährt. Und da dies so ist, versuchen wahre Profis durch das Risiko durch das Tragen guter PSA zu vermindern, aber weil diese gegen einen Baum auf den Kopf aucch nicht hilft, gehen sie nie ein offensichtliches Risiko ein.
Also sollte der, dessen Ausbildung sich auf den Motorsägenschein beschränkt, sich auch auf das Holzplatz-Holz beschränken.

Gruß

Boesman
 
Aus boesmanns Schilderung entnehme ich, dass es ab sofort keine Waldarbeiterunfälle mehr gibt.
Denn nun sind, dank genügend mal durch den Wald gewanderten Akademikern, ja alle so gut geschult, dass nix mehr passiert.
Oder sind die Profis nun schon wieder so betriebsblind angesichts der vielen Schulungen dass die dabei einfach abschalten?
Bei uns im Betrieb meinte kürzlich ein Sesselfurzer, dass es Sinn machen würde die Ersthelfer zu einer Bio-Gefahrstoffschulung zu schicken.
:flex: Wo ist dem sein Stuhl :evil:
Erst auf unseren Einwand hin, dass sie sich dann andere Ersthelfer suchen müssen haben die davon abgelassen :allesgut:

Ich könnt schon wieder :brech: wenn ich so viel Vorschriftenkacke höre.
@boesmann: das war jetzt nicht persönlich gemeint.

PS
 
@powersupply,
leider erschließt sich mir überhaupt nicht, was Du mit Deinem Beitrag eigentlich sagen willst. Vor allem im letzten Abschnitt diese Sesselfurzer-Angelegenheit - was willst Du damit ausdrücken?

Hättest Du meinen Beitrag richtig gelesen bzw richtig verstanden, dann würdest Du dabei herausgelesen haben, daß selbst den Profis, die ihre dreijährige Fachausbildung durchlaufen haben, statistisch im Laufe ihrer Berufstätigkeit mehr als ein schwerer Unfall zustößt.

Ja, auch Profis werden im Laufe ihrer Tätigkeit durchaus mehr oder weniger betriebsblind. Und immer dann passieren auch die besagten Unfälle.
Ich habe in meinem bisherigen bunten Berufsleben festgestellt, daß immer genau dann Unfälle eintraten, wenn die einschlägigen Sicherheitsvorschriften verletzt wurden.

Es ist jedem Motorsägendilettanten und Vorschriftenignoranten freigestellt, sich im eigenen Wald, oder dem Privatforst von Freunden und Bekannten auszutoben; gern auch an stehendem Holz. Aber eben nicht in Landes- oder Bundesforsten. Die Forstbehörden werden in die Mitverantwortung gestellt, wenn dann etwas passiert. - Es ist jedermanns Entscheidung, sich ausbilden zu lassen, oder nicht. Wer's nicht will, muß Gesundheit oder Leben eben in Privatforsten riskieren.

Gruß

Boesman
 
Boesman schrieb:
@powersupply,
leider erschließt sich mir überhaupt nicht, was Du mit Deinem Beitrag eigentlich sagen willst. Vor allem im letzten Abschnitt diese Sesselfurzer-Angelegenheit - was willst Du damit ausdrücken?
Dass genau dieser von mir beschriebene Sesselfurzer wohl keinerlei Ahnung davon hat, dass man beim Erste-Hilfetraining eigentlich schon alles gesagt bekommt. Und wenn man sich dann noch an irgendwelche Biogefahrstoffverordnungen halten muss oder ggf. erst noch nachschlagen muss, die erste Hilfe am Besten gleich ganz sein lässt! Und genau dieser Sesselfurzer verlangte doch allen Ernstes von meinem Meister eine 94-seitige Abhandlung über Produkthaftung den Mitarbeitern nahezubringen. Jährlich. Und das neben schätzungsweise 15 Unfallbelehrungen sowie unzähligen Betriebsanweisungen. :allesgut:

Hättest Du meinen Beitrag richtig gelesen bzw richtig verstanden, dann würdest Du dabei herausgelesen haben, daß selbst den Profis, die ihre dreijährige Fachausbildung durchlaufen haben, statistisch im Laufe ihrer Berufstätigkeit mehr als ein schwerer Unfall zustößt.
Habe ich sehr wohl gelesen. Siehe aber dazu Deine Bemerkung unten und bedenke, dass durch noch so viele Unterweisungen nicht jeder "Betriebszustand" eines zu fällenden oder schon gefallenem Baum sicher abgebildet werden kann. Und selbst wenn, dann fällt einem im dann notwendigen 952seitigen Werk im richtigen Moment die richtige Seite zum Nachschlagen ein :crazy:

Ja, auch Profis werden im Laufe ihrer Tätigkeit durchaus mehr oder weniger betriebsblind. Und immer dann passieren auch die besagten Unfälle.
Ich habe in meinem bisherigen bunten Berufsleben festgestellt, daß immer genau dann Unfälle eintraten, wenn die einschlägigen Sicherheitsvorschriften verletzt wurden.
Ich habe manchmal den Eindruck, dass man(bei uns in der Fabrik) einem jeden per Sicherheitsunterweisung alles beibringen möchte damit man hirnlos durch die Anlagen laufen kann ohne dass einem etwas passiert wenn man sich nur an die Wege und Vorschriften hält. :allesgut:
Aber leider brauchts eben doch auch ein wenig Erfahrung um auch nicht korrekte Zustände zu erkennen. :lichtauf:
Oder hättest Du zum Beispiel ohne Sicherheitsunterweisung gewusst, dass man beim Gehen auf einer Trappe runterfallen kann? :schlaubi:

Es ist jedem Motorsägendilettanten und Vorschriftenignoranten freigestellt, sich im eigenen Wald, oder dem Privatforst von Freunden und Bekannten auszutoben;
Es hat nicht unbedingt immer mit Ignorantentum zu tun. Es ist wie im Berufsleben wichtig, dass man erst das Hirn einschaltet ehe man in eine Maschine fasst und für sich überlegt was wohl passiert wenn...
Dass ich von einer Leiter oder beim Arbeiten an einer Absturzkante weis ich auch ohne Unterweisung.

PS
 
Durch die Schulungen, Betriebsanweisungen, Belehrungen und wie sie alle heißen mögen, wird nur die Verantwortung nach "unten" weiter gereicht.
Bist Du nicht unterwiesen, ist dein Vorgesetzter mit haftbar.
Bist Du unterwiesen und es ist dennoch was passiert, weil Du dich nicht zu 100% an die Anweisung gehalten hast.....selber schuld.
Das ist in der Industrie, im Handwerk und auch im Wald so.
Ob der Baum jetzt trotz ausgiebiger Beurteilung anders gefallen ist...
so lange Du dich genau an die Belehrung gehalten hast zahlt die Unfallkasse. Wenn nicht, dann Du selber. Sofern es noch was zu bezahlen gibt.
Und das wird noch mehr werden, da es in unserem Land immer mehr Anwälte gibt, die einem den "gesunden" Menschenverstand vor Gericht als Fehler auslegen.

Gruß

Volker :bierchen:
 
@powersupply,

Du hast natürlich völlig recht, daß man vor dem Loslegen sein Gehirn einschalten soll. Aber jegliche Unfallverhütung hängt in großem Maße von der strikten Einhaltung von Sicherheitsroutinen ab. Selbst wenn man instinktiv und auch aufgrund seines allgemeinen Sicherheitsempfindens bereits einiges richtig macht, so tut man doch nicht unbedingt alles Erforderliche für die Sicherheit.
Die Sicherheitsroutinen muß man lernen, ganz nach Regelwerk. So zum Beispiel die ganze Abfolge der Baumansprache vor dem Fällen, die Routinechecks der Motorsäge vor Arbeitsbeginn usw.. Nur wiederholtes Training aller dieser Routinen läßt diese in Fleisch und Blut übergehen (es geht eben NICHT darum, Sicherheitsanweisungen ständig während der Arbeit im Lehrbuch oder UVV nachzuschlagen). So wie man beim Autofahren automatisch beim Spurwechsel den Blinker setzt, so spule ich bei der Baumansprache und dem Umgebungscheck jedesmal die einzelnen Sicherheits-Routinen schematisch und mittlerweile automatisch ab. Und beim Keilen, und wenn dann der Baum zu fallen beginnt, schaue ich ganz automatisch nach oben in die Baumkronen - weil mir das auf den Lehrgängen wiederholt eingebimst wurde. Ähnlich wie die Flugzeug-Piloten von Flugbeginn (die machen das sogar nach Checkliste).
Und während der kurzen Motorsägenführerschein-Ausbildung ist bei weitem nicht genug Zeit für das Einbimsen der Sicherheitsroutinen (mal abgesehen davon, daß man das rein Handwerkliche an einem einzigen Praxis-Tag bei weitem nicht lernen kann).
@ finfin:
Der gesunde Menschenverstand wird vor Gericht nicht als Fehler ausgelegt, aber ggf. als nicht ausreichend angesehen - weil es nämlich manchmal ausgewiesene Fachkenntnisse braucht und der gesunde Menschenverstand allein z.B. zum Bäumefällen nicht ausreicht. Das Gericht sucht genau wie die Versicherungen immer den Schuldigen sowie eventuelle Mitschuldige. Dies sowohl wegen eventueller strafrechtlicher als auch wegen haftungsrechtlicher Aspekte. - Wenn Du Dein Auto wissentlich jemandem überläßt, der keinen Führerschein hat, machst Du Dich auch mitschuldig an dessen Unfall, obwohl Du nicht gefahren bist.

Gruß

Boesman
 
Genau diese praktischen Ausführungen meinte ich.
Die kann man nicht in einem Motorsägenführerschein lernen. Auch nicht in drei Jahren nur theoretischer Ausbildung. Sondern Nur durch Praxis UND einschalten des Hirns vor während und nach dem Sägen wobei man sich angesichts der momentanen Situation vorzustellen versucht "Was wäre wenn".
Wer dazu vor so einem Lehrgang nicht ist es aber nachher auch nicht!
Wenn ich drandenke wie oft ich schon meinen Vater verscheuchen musste weil er gutmeinender Weise schnell schnell die abgeschnittenen Stücke beim Aufarbeiten eines Polters vor der laufenden Säge mal eben wegnehmen wollte... :evil:
Zum Glück nahm er mir dann auch bislang keinen Anschiß übel.
Denn bei Gedankenlosigkeit kann ich auch schon mal wüst werden :wife:

PS
 
mein "Führerschein" ist in ein paar Tagen: Schnittschutzjacke ist (bis jetzt) nicht gefordert.

Zur Sinnhaftigkeit dieser Übung: wir sind hier im Taunus wohl die letzte Gemeinde in welcher nun auch dieser Schein gefordert wird, aufgrund der Zertifizierung der Wälder wohl aber der letzte Drücker um im Plan zu bleiben.

Da treten nun all die Selbstwerber an die seit Jahren und Jahrzehnten im Wald stehen, teils mit Equipment aus den ersten Tagen ihrer Waldarbeit ( z.Bsp. Motorbremse!). Bei denen kommt nix mehr an, da bleibt es eine lästige Formalie. Bei den wenigen "neuen" kommt auch nix an weil die Erfahrung fehlt. Ich selbst habe einige Jahre und mehrere 100 Meter auf dem Buckel und lerne im Wald immer wieder mal was Neues, aber ganz sicher nicht auf diesem 1-tägigen "Leergang". So bleibt es eine sinnlose Pflichtübung an der keiner Spass und schon gar keinen Nutzen hat.

Zur Diskussion UVV, PSA & sesselfurzende Planstrategen: mein Vater hatte aufgrund seiner Tätigkeit in der Großindustrie regelmäßig Unfallberichte auf dem Schreibtisch und er meinte seinerzeit mit leicht müdem Blick: ...Unfallberichte fangen in der Regel mit "Normalerweise..." an.
Das trifft es auf den Punkt. Bei all dem theoretischen Vordenken bleiben doch Betriebsblindheit durch Routine, fehlende Erfahrung oder schlicht und einfach Dummheit die Gefahrenquellen Nummer eins wenn irgend etwas schief läuft.

Wenn man das alles wirklich ernst nehmen sollte dann wäre allein der Verkauf von Kettensägen zu reglementieren...
 
@tolaff,
ich finde es bedauerlich, daß Du mit so einer Negativ-Grundhaltung an Deinen Kurs herangehst. Auch ich hatte hunderte fm Holz-Erfahrung (incl. Läutern, Fällen und Kettenschärfen), basierend auf der Bundeswehr-Einführung in die Motorsäge, bis ich meinen ersten fachlichen "Holzer-Schein" gemacht habe. Und was habe ich da nicht alles lernen können.
Und noch etwas. Je positiver Du bist, und je mehr das auch der Kursleiter mitbekommt, desto bereitwilliger und engagierter zeigt er Dir und Euch die Details. Der kriegt doch auch mit, was ihr könnt, und was Ihr nicht könnt, und - natürlich im Rahmen des Ausbildungsplans - kann er dann Schwerpunkte bei der Ausbildung setzen. Fragt ihm ein Loch in den Bauch.
Natürlich steht und fällt alles mit der Qualität und Qualifikation des Kursleiters, aber da hat sich in den letzten Jahren auch ein gewisser Standard etabliert.

Viel Spaß beim Kurs

wünscht

Boesman
 
Eintägiger Kurs? Und dann für die Zertifizierung?
Das kann doch nur für liegendes Holz sein oder?

Halbwegs seriöser Kurs: der erste Tag ist Theorie und der zweite Tag dann Praxis. Bei der Praxis kommen auf einen "Ausbilder" maximal 4 bis 5 Personen. Und Sägen ohne Bremse solltet ihr euch beim Kurs auch abschminken.

Wenn ihr da etwas lernen wollt, etwas geht immer.

Die immer schon alles besser wissen, sollte das Geld besser in Bier investieren :mrgreen:

MfG Hainbuche
 
@tolaff,

nun erzähl' uns doch mal, wie der Motorsägenkursus denn gewesen ist. War er wirklich so schlecht wie befürchtet?

Gruß

Boesman
 
Boesman schrieb:
basierend auf der Bundeswehr-Einführung in die Motorsäge,

Wie jetzt? Die haben euch richtig eingewiesen?

-Unsere Vorgesetzten wussten selber kaum etwas,
-wir hatten einen GaLa-bauer und einen Wasserbauer mit beruflich erworbenen Sägeschein, die uns dann etwas erklärt haben
-Sägen interessanterweise Stihl in oliv, mit orangenem Schwertschutz u weißem Schwert,
-im Pioniergerätesatz (3 Sägen) war eine kaputt, Befestigungsschraube der Zündspule abgerissen - seit Jahren
-Kettenöl - 2-Taktöl mit Natonummer im 5l Kanister, übrig von alten Stromerzeugern
-Kraftstoff 1.50 von der Tanke (in dem fall Aral)
-Sägen total verstellt (Vergaser)
-Schnittschutzgamaschen für alle,
-2 Satz Schnittschutzhose/Stiefel - "one size fits all"
- 1h Einweisung in das Gerät, Beispielvorführung Keil einsägen
-Holz- oder Alukeile zum einschlagen gab es nicht
-erst die Bäume umlegen die der Förster erlaubt hat,
-dann die Bäume die wir brauchten für den Kampfstand
-dann Wurzeln/Stümpfe tarnen - der Förster killt uns...
-Schnittholz verfeuern
-Kampfstand bauen, eingelassen 1,80m tief

Und das tolleste war, das die komplette Kompanie die BW-Kettensäge ATN hatte, obwohl nur vieleicht 2/3 davon überhaupt mit im Wald waren, der Rest anderweitig beschäftigt war.

Aber wir sind ja auch bei Hochwasser im Schlauchboot über Elbe gepaddelt - über die Buhnen - schon geil so eine Strömung von 11-12kmh, das der Rettungsschwimmer im motoriesierten Schlauchboot wegen Benzinmangel nicht dabei war - wen störts.
 
Nun, lieber @Benderman,

dann bist Du ja ganz offensichtlich bei einem ziemlichen Sauhaufen gewesen. - Ich bin weit davon entfernt, ein "Hohelied" auf die Bundeswehr zu meiner Dienstzeit singen zu wollen, aber damals in den 70ern waren die Verhältnisse anders; sowohl in meiner Stammeinheit als auch auf der "Pionierschule-FSH Bauwesen" in München, wo wir unsere Uffz- und Offz-Lehrgänge absolvierten.
Richtige Schnittschutzausrüstung im heutigen Sinn hatten wir seinerzeit noch gar nicht; kein Gedanke an Schnittschutzstiefel. Aber das Gerät war top-gepflegt; die BW hatte noch Geld zur Verfügung, wir hatten unsere Sicherheitsstandards, wurden auch entsprechend ausgebildet und haben auch dementsprechend unsere Rekruten ausgebildet. - Trotzdem natürlich hinkt jeglicher Vergleich zu heutigen PSA- und Vorschriften-Standards. Aber wer die BW-Ausbildung genossen hatte, wußte zumindest deutlich mehr als der Durchschnitts-Holzer, der seinerzeit ohne jegliche Einweisung oder Ausbildung arbeitete; dies übrigens auch durchaus gewerblich, wie ich später feststellen mußte.

Du schreibst noch von Elbüberquerungen ohne Rettungsteam: "DISZI !!" - kann ich nur sagen. - Und überhaupt Schlauchboote: Wir hatten noch die erstklassigen soliden Sturmboote; das war ein ganz anderes Fahren als das "Wasser-Schliddern" mit den "Luftmatratzen".

Gruß

Boesman
 
Das ist wie im realen Leben bei der BW, egal ob in den 60ern, den 70ern oder später.
Es gibt da alle Schattierungen von gut bis ...

Aber das ist eine andere Baustelle.

Hier schreiben wir zum Schnittschutz des Sägenführers.

MfG Hainbuche
 
Thema: schnittschutzjacke für motorsägenschein?

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