Habe gerade heftig gegoogelt und einige einleuchtende Zusammenhänge gefunden:
Fette und Öle oxidieren (selbstständig) bei Kontakt mit Luftsauerstoff. Dann wird das Fett ranzig. Die Reaktion läuft aber sehr langsam ab. Bei Kontakt mit reinem Sauerstoff läuft die Reaktion schneller ab. Unter Umständen so schnell, dass sich Wärme entwickelt, die wiederum die Reaktion beschleunigt, was wieder mehr Wärme erzeugt usw, bis es halt brennt. Wir haben also definitiv Brandgefahr bei Kontakt von reinem Sauerstoff mit Ölen oder Fetten! Macht man das ganze unter Hochdruck, kann die Reaktion so schnell ablaufen, dass man von einer Explosion sprechen könnte.
Aber: Unser Schweiß besteht aber nicht primär aus Fett, sondern vor allem aus Wasser und Salzen. Der Schweiß ansich ist also nicht entzündlich. Etwas Fett gibt es aber immer auf der Haut. (Irgendeine Schutzschicht). Wenn man also eine Sauerstoffflasche am Gewinde berührt und einen Fingerabdruck hinterlässt und diese Stelle nahe am Innenbreich ist, also hohem Druck ausgesetzt ist, kanns knallen.
Ob das reicht, eine Flasche zu beschädigen, glaube ich aber nicht. Kann man aber überschlagsmäßig ausrechnen. Die Verformung der Gewinde braucht die Energie Kraft * Weg.
Wieviel Kraft braucht man, um das Gewinde zu verformen? Wie weit kann man es verformen, bis das ein oder rausgeschraubte Teil rausfliegt? Hat man beides, kann man die Energie ausrechnen, die man benötigt. Die Energie, die in einem Fingerabdruck mit einer Masse von sagen wir 1/10000 Gramm steckt, ist auch halbwegs bekannt. Sagen wir, 1KG Fingerfett hätte einen Energie von 10KWh, also 36 000 000 Joule. Damit könnte man (bei 100% Wirkungsgrad) ein Gewicht von 3600 Tonnen um einen Meter anheben. Oder mit einem 1 Tonnen schweren Auto einen 3600m hohen Berg hoch fahren. (ohne Luftwiderstand, ohne Reibung, 100%Wirkungsgrad des Motors angenommen) Man könnte auch eine Wassermenge von 1000 Liter um ca 8,5° C erhitzen. Mit einem 10 000stel Gramm hätte man 3,6 Joule. Man könnte damit eine Tafel Schokolade 3,60m heben. Oder ein Gramm Wasser um 0,85 Grad erhitzen.
Zurück zum Gewinde: Wenn unser Gewinde einen Umfang von 10cm hat und eine Gewindetiefe von 2cm, dann sind das 20qcm Fläche. Mal 200Bar (die das Gewinde mindestens aushalten muss, ohne sich zu weiten) setz es also eine Kraft von mindestens 4000 Kg entsprechend etwa 40000Newton entgegen. (ein Bar sind 1Kg/cm2 oder 10N/cm2) Mit unserer Energie von 3,6 Joule das Gewinde um höchstens 3,6J /40000N = 0,09 Millimeter.
Also ein Zehntel Millimeter. Dabei ist aber nicht berücksichtigt, dass beim erweitern des Gewindes bereits Druck entweicht. Die Erweiterung wird also noch viel weniger sein. Da fliegt garantiert nichts weg. Aber das Gewinde wird undicht und sich vielleicht um Bruchteile eines Grades erwärmen, wobei es sich anschließend durch die Undichtigkeit mit Dekompression wieder stark abkühlt.
Gehen wir wieder zurück zum bewusst gefetteten oder deölten Gewinde:
An den Flaschen oder Druckminderer-Gewinden herrscht ein Druckgradient. An der Außenseite herrscht normaler Atmosphärendruck. An der Innenseite der Flascheninnendruck.
Hat man hier (also im Innenbereich) ordentlich gefettet, brennt das Fett oder Öl explosionsartig ab. Es entsteht Wärme und nochmals erhöhter Druck durch die Explosion. Explodierendes Fett im einstelligen Grammbereich könnte die Druckminderer entweder direkt durchschlagen oder zumindestens überhitzen - im Extremfall sogar durchbrennen.
Fazit: Qualitativ ist die Problematik vorhanden. Quantitativ ist Fett oder Öl im Grammbereich im Hochdruckbereich explosionsgefährlich. Im Niederdruckbereich gibts nur Brandgefahr. Normale Fingerabdrücke am Gewinde könnten zu Undichtigkeiten am Gewinde führen.
Eventuell müsste man meine Überschlägige Berechnung mal einem Physiker zeigen. Habe in meinem Bekanntenkreis gleich drei davon.