Reparatur Kränzle Profi 175 mit Lagerdefekt

Diskutiere Reparatur Kränzle Profi 175 mit Lagerdefekt im Forum Reinigungsgeräte im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo, ich habe für kleines Geld einen defekten Kränzle Profi 175 erhalten welchen ich nun gerne wieder herrichten möchte. Er wurde mir mit...
Hi
bamberg100 schrieb:
Der Rotor war ja gefroren.
Asoo. Das erklärt natürlich das Aussehen. :crazy:

bamberg100 schrieb:
Allerdings läuft er dann leider auch nicht so laufruhig wie ich es mir wünschen würde - etwas poltrig würde ich es beschreiben.
Der Lagersitz des Schulterlagers war spielfrei? Ich nehme mal an Ja, da Du geschrieben hattest nochmal an eine Werkstattpresse zu müssen.
Gedanke: Liegt bzw lag der auf der Taumelscheibe aufliegende Ring des Axiallagers plan auf und konnte sich nicht radial verschieben?

PS
 
Ich habe heute den Stator für 2h in den Backofen bei 70°C zum evtl. trocknen.

Danach und aktuell hat einen Wicklung einen messbaren Wiederstand zum Gehäuse/ Erde. 5,0 und 5,4 Ohm gemessen von beiden Wicklungsseiten.

IMG_20210523_134718.JPGIMG_20210523_134637.JPG

Kann ich noch was tun um den Stator zu retten oder ist der vermutlich hinüber?

Hat jemand die passende Ersatzteilnummer parat - in den normalen Verzeichnissen taucht der nicht auf.

Oder hat bestenfalls jemand noch einen passenden gebrauchten Stator verfügbar?

Schöne Grüße
 
5 Ohm könnte der Widerstand der gesamten Wicklung sein. :glaskugel:
Messe mal von der anderen Seite her. Wenn Du Glück hast ist der Fehler gleich am Anfang wo der Draht ins Wicklungspaket eintaucht. Allerdings wüsste ich jetzt auf die Schnelle auch keinen Rat wie man das dauerhaft fixen könnte.
Evtl mit dem Dremel, sofern man beikommt, vom Eisenpaket was wegschleifen und mit Heißkleber isolieren? :ducken:
Ein neuer Stator wäre in meinen Augen ein Totalschaden.

Edit: Ich hatte gerade Rotor geschrieben und dann hats gefunkt. Im sprichwörtlichen Sinn. :crazy:
Ein yo dermaßen kaputtes Lager hat mit Sicherheit zur Folge, dass der Rotor am vorderen Ende geschliffen hat! Bei unserem restaurierten K135 war nur die Welle im Lager ein wenig eingelaufen und der Rotor hat ebenfalls gestriffen. Schaue daher mal den Stator genauestens an. Vielleicht sind da Metallspäne eingedrungen die Du "einfach" entfernen kannst.

PS
 
Also jetzt mal Hut ab und Chapeau mein lieber PS - Volltreffer! Besten Dank für diesen Gedankenblitz!

Ich hatte vorher schon drei kleine Zinken im Blechpaket gesehen aber nicht in diese Richtung gedacht.
Status aktuell - bzw. nun vorher:
IMG_20210523_145703.JPG
Und in Vergößerung:
IMG_20210523_145703_.JPG

Weitere Schadstelle seitlich aber nicht so ausgeprägt:
IMG_20210523_145709.JPG

Und dann habe ich die kleinen Zinken vorsichtig mit einem Stechbeitel gerichtet:
IMG_20210523_150619.JPG
Und in Vergrößerung - sieht auf dem Bild deutlich schlimmer als in Realität hin. Ich bekomme es leider nicht gut abgebildet.
IMG_20210523_150619_.JPG

Was soll ich sagen - der Wiederstand ist nicht mehr messbar. Das dürfte der Schaden gewesen sein!
Der isolierende Kunststoff ist zweimal vermutlich leicht beschädigt. Hast Du eine Idee zum Ausbessern? Einen Tropfen Sekundenkleber? Isoband werde ich wohl nicht dazwischen bekommen. Gibt es nicht auch spezielle Lacke dafür?


Anschließend baue ich den Motor abermals zusammen. Zwischenzeitlich hatte ich nochmals geprüft ob beide Lager komplett aufgepresst sind wegen meinen polternden Geräuschen im Lauf. Das scheint aber OK. Das gesamte Spiel kommt aus dem Schulterlager - vielleicht braucht das einfach die spätere Anpressung der Plunger um das axiale Spiel dort rauszunehmen.
 
Danke für die Blumen

Ich würde was zum Ausgiesen verwenden. Vakuumverguss wird nicht möglich sein, aber vielleicht hat ja jemand einen Tip für ein flüssiges bis dünnflüssiges Harz um die beschädigte Stelle aufzufüllen damit auch eindringende Feuchtigkeit keinen Schaden anrichten kann. Ich denke da an so was wie man in manchen Fernostvideos sieht wnn sie E-Motoren instandsetzen. Das was dann auf dem Stator aushärtet kann man ja wieder wegschleifen.
Ich hoffe nur, dass dein Vorbesitzer nicht zu lange probiert hat wodurch die Wicklung weiteren Schaden genommen hat.

PS
 
Wie vorgeschlagen und nach etwas zusätzlicher Recherche im WWW habe ich die vermeintlich offenen Stellen der Isolierung es mit noch vorhandenem 2K-Harz-Kleber verschlossen.

Den Motor habe ich danach wieder komplett aufgebaut und verkabelt. Er läuft und der FI bleibt drinnen!
Mit einigen Tropfen vom mittlerweile eingetroffenem 15W40 auf das Schulterlager läuft er vergleichsweise auch deutlich ruhiger. Ich denke somit passt nun alles :)

Nun warte ich auf die ausstehenden Ersatzteile.
 
Ob das lange hält wage ich zu bezweifeln
Ich würde die Nuten erstmal wieder ausrichten und die Isolation mit Isopapier und Deckschieber ersetzen. Meisten klappt das aber nicht anschließend muss der Motor mit min. 1800V Prüfspannung (1000V + 2*U) auf Körperschluss und Windungsschluss geprüft werden. Eine richtige Reparatur wäre eine neue Wicklung das Problem dabei ist das ein neuer maschinell gewickelter Stator günstiger ist als eine neue Wicklung da würde alleine die Arbeitszeit ca. 650 € kosten + Material.
 
Vielen Dank für deine Antwort steve.

Grundsätzlich habe ich die Nuten allesamt komplett ausgerichtet und den Bereich mit dem Schluss wieder eliminiert. Mit Multimeter war keine Verbindung mehr nachweisbar und im Betrieb war dann alles wieder in Ordnung bzw. RCD blieb drin.

Der Austausch oder die Neuwicklung sind definitiv zu teuer für das „alte“ Gerät und ich würde daher mit der aktuellen Lösung fortfahren. Sollte ich mal einen kompletten Stator günstig auftun ist ein Wechsel sicherlich drin!

Das Isopapier war visuell an einer Stelle beschädigt und ich habe diese Stelle mit 2K Harz verschlossen. Ich hoffe, dass es eine ordentliche Lösung ist. Ein Isopapier-Tausch kann ich im verbauten Zustand des Stators eher nicht durchführen. :/



Eine Prüfung der Wicklung hatte ich bisher nicht in Betracht gezogen und hatte final ausschließlich eine DGUV3 Prüfung vorgesehen über einen Elektriker. Die Isolationsprüfung frage ich bei meinem Elektriker mit an.
 
Den Windungsschluss kannst du nur am demonierten Stator messen.

Pflichtprüfungen bei Motor, um Fehler im Isoliersystem zu ermitteln. Die Prüfspannung wird zwischen Wicklung und Gehäuse angelegt. Alle nicht in die Prüfung einbezogenen Wicklungen oder Sensoren werden mit dem Gehäuse verbunden. Sind die einzelnen Wicklungsenden bei Mehrphasenmaschinen über 1 kV individuell erreichbar (z. B. trennbarer Sternpunkt), so ist diese Prüfung für jeden Wicklungsstrang getrennt durchzuführen.

Allgemeinen eine Höhe von 1000 V + doppelte Bemessungsspannung, mindestens 1500 V. Diese ist für eine Dauer von 1 min bei definierten Anstiegs- und Abfallzeiten der Spannung anzulegen. Für andere Spannungsebenen, spezielle Wicklungen oder Betriebsarten sind auch andere, meist höhere Prüfspannungen vorgeschrieben. Während der Prüfung darf kein Durchschlag stattfinden.

Empfehlenswert ist z.b.: MotorAnalyzer von schleich damit lassen sich Zehn Prüfungen und Prüfverfahren einstellen um den Motor 100% zu prüfen aber sowas haben die wenigsten Elektriker.

Jeder Elektromaschienbauer kann so eine Prüfung duchführen schau mal ob es eine Firma in deiner nähe gibt. Der Elektromaschinenbauer übernimmt in seiner typischen beruflichen Tätigkeit die Wartung, Montage und die Reparatur von elektrischen Maschinen und Antriebssystemen.
 
Danke für die ausführliche Erklärung! Ich habe da eine Firma im Kopf welche ich dazu anfragen werde. Mal schauen, ob die Prüfung im bezahlbaren Rahmen bleibt.
 
naja so um die 0-15€
 
Nun kann ich final auch Erfolg vermelden :)
Alle Ersatzteile (sämtliche Dichtungen usw.) waren schon länger da und ich bin nun zum Zusammenbau und vor allem zur Funktionsprobe gekommen.
Alles wunderbar und die ersten Steine des Pflasters wurden mit viel Spaß wieder sauber!
Danke nochmals für die Unterstützung.
 

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