Newbee mit Fragen

Diskutiere Newbee mit Fragen im Forum Schweißtechnik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo Gemeinde, nachdem ich hier die letzten Wochen fleißig mitgelesen habe, muss ich mich nun auch mal outen... Bin totaler Neuling in allem was...
Moto, was`n los ? So gut wie alle Elektroden werden an -Verschweißt.
Guck doch einfach auf der Packung nach.
Von meinen 5 Elektrodenpackungen habe ich nur 1 Sorte, die ich an +verschweißen muss, nähmlich die reinbasischen.
RR, RC, RB alles klare -Pol- oder Wechselstromelektroden.
Du siehst ja auch auf dem Bild. Der - Pol hat einen viel besseren Einbrand.

Eine Typische RC Elektrode:
hier

Die Typischste RR Elektrode schlechthin:
hier

Eine typische RB Elektrode:
hier

Alle entweder Wechselstrom (AC) oder Gleichstrom- (DC-).

Der Elektroden Neuling muss ja nicht gleich basische verschweißen, die müssten dann an +.
 
So, liebe Gemeinde. Obwohl mich grämt, dass das mit den Elektroden noch nicht so funzt - fliegen die jetzt ersteinmal in die Ecke. Hab nämlich grad das erste mal WIG geschweißt.
Und DAS ist eine ganz andere Geschichte - wie Ihr sicherlich alle längst wisst...
Da sieht man doch glatt wieder, was man macht! Und soetwas ähnliches wie eine Flamme mit der man spielen kann, gibts auch!

Jetzt darf der Stahl kommen und meinem ersten Projekt - große Werkbank und Schweißtisch - sehe ich mit Vorfreude entgegen.

Ein Nachtrag dennoch zu meinen Schlackeeinschlüssen, mir ist da was aufgefallen: Habe die Dinger aus der Bucht und das Paket war auch offen. So könnte vllt. doch Feuchtigkeit eine Rolle spielen.
Jedenfalls hatte ich die letzte Elektrode grad mal zu einem Drittel verbraucht und bin dann essen gegangen. Danach habe ich noch mal ein Stück Kehlnaht versucht (mit der angefangenen Elektrode - und da gab es keine Schlackeeinschlüsse....

Und jetzt noch eine ganz andere Frage: Hat eigentlich schon einmal jemand ausgerechnet, was unterm Stück heute preisgünstiger kommt: WIG oder MMA? Schweissgeschwindigkeit mal außen vor...

Martin
 
Für den Heimwerker MMA, da kein Gas gekauft werden muss und das Gerät einen großen Teil der Gesamtkosten ausmacht. Ein ordentlicher Trafo kostet nicht die Welt (muss ja nicht gleich ein Inverter sein, so ein alter 200kg Hund hat auch was) und meist arbeitet man ja nicht stundenlang, sondern muss bzw. kann zwischendurch das Gerät mal kühlen lassen und die Nahten sauber machen, schleifen oÄ.

Für die Industrie ist WIG günstiger, da es automatisiert werden kann und da die Geschwindigkeit bzw. Nahtvor- und Nachbereitung eine große Rolle spielen.

Im Durchschnitt steigt man beim MAG-schweißen am günstigsten aus, da CO2 (wenn mans verwendet) nicht so teuer ist wie Argon und man erhält die besten Ergebnisse mit der höchsten Geschwindigkeit.
 
Also ist Argon plus Schweisszusatz immernoch teurer, als Elektroden? Ich meine jetzt mal nur schweissen unlegierter Stähle.

Mir ist aufgefallen, dass Elektroden sauteuer geworden sind...

Über Geräte-Anschaffungskosten möchte ich nicht mehr nachdenken, das Geld ist ausgegeben, auch die Flasche ist Eigentum. Mir gehts rein um zukünftige Verbrauchskosten...

Martin
 
und hier noch eine möglicherweise etwas dämliche Frage:

Was passiert eigentlich, wenn man für Baustahl WIG mit CO2 anstatt mit Argon schweisst? Nimmt das die Wolframelektrode übel? Dem Stahl selbst sollte das doch eigentlich egal sein - der könnte ja denken, dass er MAG-geschweisst wird...?

Es darf gelacht werden...

Martin
 
Bei den RR und den RC dürfte die Feuchtigkeit der Luft nicht so schlimm sein. Ich meine die RC müssten sogar ein wenig Luftfeuchte haben. Zumindestens hatte ich früher die RR ein jahr lang offen in der Garage liegen, wo es ja auch von draußen Luftfeuchte gibt und mit denen hatte ich sowohl am ersten als auch bei der letzten Elektrode keine Probleme.


Meine basischen Elektroden. Stromart + DC
klick mich

Eine Frage habe ich auch, das steht ja dabei neben unlegiertem Stahl auch Stahlguss, heißt das, dass ich auch Guss schweißen kann ?
 
Jungschweißer schrieb:
Eine Frage habe ich auch, das steht ja dabei neben unlegiertem Stahl auch Stahlguss, heißt das, dass ich auch Guss schweißen kann ?

Ich glaub, das kann ich dir beantworten: theoretisch, JA.
In der Praxis gibt's zwei Probleme.

1. Wirst du im seltensten Falle die Zusammensetzung des Gussteils kennen. Könnte Legierungen enthalten die 'unschweißbar' sind.

2. Ist es schwer, in Guss Spannungsrisse zu vermeiden. Weshalb man Guss üblicherweise im Schmiedefeuer schweisst. Dafür kannst du deine Elektroden dann einsetzen....


Martin
 
Stahlguss ist nicht Grauguss, da liegen Welten zwischen. Stahlguss ist immer noch Stahl, kann also im Prinzip auch geschmiedet werden.
 
Stahlguss kann genau so wie Stahl bearbeitet werden, das wird man aber im täglichen Leben selten haben, da Stahlguss wesentlich aufwändiger als z.B. GJL zu verarbeiten ist. EN-GJS hat ähnliche Eigenschaften wie Stahlguss, ist also bei Kleinteilen zu bevorzugen. Meist werden nur sehr große, komplizierte Teile, welche z.B. noch gehärtet werden müssen aus Stahlguss hergestellt.
 
Raubsau schrieb:
Stahlguss kann genau so wie Stahl bearbeitet werden, das wird man aber im täglichen Leben selten haben


Eben. Natürlich liegen zwischen Stahl- und Grauguss Welten. Nur wo trifft man Stahlguss?
Deshalb assoziiert der Normalverbraucher Guss mit Grauguss...
Das Interessante dabei ist, dass auch dieser oft schweissbar ist. Unter den vorgenannten Premissen...

Martin
 
moto4631 schrieb:
Brenner an Minus beim WIG-Schweißen.
Elektrode am Pluspol!

@moto: auf diesen post von dir habe ich mich bezogen, als ich vom Brenner am -Pol geredet habe.

Und Stabelektroden werden fast immer am -Pol verschweißt, der Grund ist derselbe wie bei WIG: die Elektrode soll weniger belastet werden, das Werkstück mehr.
Basische Elektroden sollen stärker belastet werden, daher am +Pol zu benutzen.

@subocean: so ein Gerät hatte ich auch mal, daran kann es nicht liegen. Es schweißt wirklich gut WIG und Elektrode.

Übrigens, von dieser Sprühlichtbogeneinstellung habe ich mich auch erst täuschen lassen. Vom Sprühlichtbogen redet man eigentlich nur beim MAG-Schweißen und ähnlichen Verfahren.
Bei diesem Gerät ist das höchstwahrscheinlich ein Regler für die "Arcforce", d.h. wenn du z.B. Fallnähte schweißt und dir läuft das Schmelzbad vor, dann "merkt" das Gerät das über die Spannungsänderung und regelt den Strom etwas hoch, um die Elektrode wieder freizubrennen. Kurz gesagt, es hindert die Elektrode auch am Festkleben.

Viele Grüße
 
Ich bin jetzt ehrlich gesagt völlig verwirrt.

Besitze auch einen Chinakracher, beinahe gleiches Gerät nur ohne AC.
Elektroden sind am Pluspol zu verschweißen... :?:
 
moto4631 schrieb:
Ich bin jetzt ehrlich gesagt völlig verwirrt.

Besitze auch einen Chinakracher, beinahe gleiches Gerät nur ohne AC.
Elektroden sind am Pluspol zu verschweißen... :?:


Irgendwo klingt das find ich nicht ganz logisch.
Die Elektrode würd dann mordsmäßig schnell abbrennen weil sie ja wesendlich wärmer wird.
Glaub Elektrode am Pluspol wird nur bei Auftragschweissen genommen , bin ich mir aber auch nicht wirklich sicher.


Tante Edit meint :

Durch den Elektronenbeschuss heizt sich die Anode (Pluspol) stärker auf. Bei den meisten Schweißverfahren betreibt man verzehrende Elektroden als Anoden, das Werkstück also als Kathode (Minuspol). Bei umhüllten Stabelektroden hängt die Polarität von der Elektrodenumhüllung ab. Besteht die Umhüllung aus schlecht ionisierbaren Bestandteilen, wie dies bei basischen Elektroden der Fall ist, wird die Elektrode am heißeren Pluspol geschweißt, anderenfalls wegen der geringeren Strombelastung, am Minuspol
.

Quelle -> http://de.wikipedia.org/wiki/Schweißen#Lichtbogenhandschwei.C3.9Fen_nach_DIN_EN_ISO_4063:2000-04
 
parodius4 schrieb:
....so ein Gerät hatte ich auch mal, ...

Ich habs auch gekauft, weil die Kritiken unterm Strich nicht schlecht waren.
Ich geh mal davon aus, dass du mit deinen Tipps weiter oben wohl ins schwarze triffst.
Da fehlt dem Anfänger bspw. das Geschick, den Elektrodenabstand automatisch gleich zu halten... jedenfalls fand ich in meinen ersten Versuchen, dass das alles zu schnell für meinen Geschmack geht. Das wird sich bach einigen Metern Naht sicherlich ändern...

Jetzt habe ich die WIG-Seite des Gerätes ausprobiert und das geht wesentlich besser. Da man alles wunderbar sieht und sich Brenner und Lichtbogen viel einfacher führen lassen, gelang mir eine ordentliche Raupe fast auf Anhieb. Ist dem Autogenschweissen doch viel ähnlicher...

Da du das Gerät kennst, würde ich mich natürlich über weitere Tipps freuen, - falls dir noch was gerätespezifisches zur Einstellung einfallen sollte.
Nicht ganz klar ist mir der so bezeichnete 'Impulsstromregler' (2. v.r.o.). Könnte das die 'Peak Current' - also der obere Wert beim Pulsbetrieb sein? Wenn so, wo stellt man dann den unteren Wert ein?

Das Bedienhandbuch ist eigentlich keins, wie du sicher noch weißt...

Martin
 
Jetzt aber gut moto. Man kann die Polarität nicht verallgemeinern, doch die üblichen Elektroden, außer reinbasische, werden immer am negativen Pol verschweißt. So war das auch schon vor 20 Jahren.

Denk mal dran, wie die Elektronen fließen, nämlich in das Werkstück um es stark zu belasten und nicht um die Elektrode stärker zu erhitzen !
 
Ich werde das heute abend mal probieren und euch berichten.

Vielleicht mach ichs ja auch nur seit Jahren falsch. :crazy:
 
Das könnte daran liegen, daß Du mit basischen Elektroden angefangen hast. :roll:

Und den chinesischen Anleitungen darf man auch nur sehr begrenzt trauen. In bin ja seit zwei Wochen auch Mitglied im Club der Chinakracher. Englische Anleitung, eigentlich für mich kein Problem. Beschreibung des Aufbaus des Equipments:
"Description of the Erection"
:rotfl: :rotfl: :rotfl: :rotfl: :rotfl: :rotfl:
 
Geh zu dem Therapeuten, der macht das für dich...
 
@subocean: Gerätespezifisch, also nur für dieses Gerät, fällt mir nichts besonderes ein. Das fand ich ja gerade so gut an dem Gerät, dass alles fast genau so war wie bei den 6fach teureren Geräten, die ich von der Arbeit kenne.

Meins hatte ein anders beschriftetes Bedienfeld, nämlich in Englisch und einige Regler waren an anderer Stelle. Außerdem hatte meins an Stelle des 2/4 Takt Schalters einen Gastestschalter.
Im Großen und Ganzen müssten die Geräte aber vergleichbar sein, obwohl das natürlich ein sehr verbreitetes Standardgehäuse ist.

Im Pulsbetrieb hast du 2 Stromregler: Schweißstrom (Basisstrom) und Impulsstrom. Einer stellt einen niedrigeren, der andere einen höheren Strom ein, zwischen beiden wird mit der eingestellten Pulsfrequenz hin und her geschaltet.
Bei mir war glaube ich der Impulsstrom der höhere. Stell einfach die Pulsfrequenz ganz runter und zünde verdeckt den Lichtbogen. So müsstest du am LCDisplay beobachten können, wie der Wert immer wechselt, und du kannst beide Werte einstellen. Wenn du es am Display nicht sehen kannst, merkst du es auch an der wechselnden Intensität des Lichtbogens.

Der Vollständigkeit halber: die Impulsweite stellt den Zeitanteil des Impulsstroms im Verhältnis zum Basistrom dar, unabhängig von der Frequenz.

Viele Grüße
 
Thema: Newbee mit Fragen

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