T
Tscherno
- Registriert
- 04.01.2012
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- N
Moin zusammen,
Eimer Wasser über das Schweißgerät - im wahrsten Sinne des Wortes Cooooooool
Also ein Heidengeld will ich auf keinen Fall ausgeben, das ist soweit klar - die mittlerweile alternativ vorgeschlagenen Geräte würden, auch wenn sie sicher gut sind, mein Budget deutlich sprengen, denn ich werde meinen hobbymäßigen Schwerpunkt de facto nicht mehr in den Metallbereich legen, dazu bin ich mit Holzarbeiten zu sehr ausgelastet, die mir auch weit mehr Spaß machen.
@janik. Ich denke, mit der Blaswirkung sollte ich zurecht kommen, wenn ich mit einem solchen Gerät mal ein paar Übungsnähte gelegt habe.
Dennoch habe ich "Blaswirkung" mal in die Suche eingegeben und erinnerte mich dabei an eine interessante Begebenheit, die ich hier mal als Anekdote wiedergeben möchte:
In unserer Lehrwerkstatt bekamen wir in Sachen Schweißen während der Industriemechanikerausbildung schon einiges mit: Brennschneiden (oh, wie ich das hasse ), Hartlöten, Autogenschweißen, MIG/MAG-Schweißen, Stabelektrodenschweißen. Außer der Brennschneiderei lief mir alles problemlos von der Hand, aber wir bearbeiteten damals nur Baustähle.
Nun gab es, mangels Möglichkeiten im Betrieb, in der Berufsschule noch einen Kurs bezüglich Schweißen von Edelstahl und Aluminium. Das, was wir - 11 Lehrlinge in unserem Lehrjahr - dort ablieferten, glich einem Desaster! Selbst ich, dem die Elektrodenschweißerei keine Probleme bereitete und im Betrieb in dem Bereich von Beginn an überdurchschnittlich gut abschnitt, kam mit dem Edelstahl nicht zurecht, der Lehrer schlug sich die Hände über dem Kopf zusammen: Schweißnähte lagen nicht da, wo sie hin sollten, rollten sich mal nach links, mal nach rechts, Schlacke hier, Schlacke dort - du kennst das ja...
In der Lehrwerkstatt schweißten wir mit uralten Trafos, also solche liegenden Fässer auf Eisenrädern, Baujahr irgendwo zwischen Aussterben der Dinosaurier und dem Prager Fenstersturz. Gute Geräte, Power satt, nutzerfreundlich - aber halt alles andere als modern.
In der Berufsschule stattdessen moderne Gerätschaften, möglicherweise Inverter, das weiß ich nicht mehr.
Nun kam es, wie es kommen musste - die Blaswirkung! Unser Ausbilder im Betrieb brachte uns zwar bei, dass es da verschiedene Gerätschaften gibt, die ihre Eigenarten haben und entsprechend das Schweißverhalten leicht geändert werden muss, aber mangels Equipment konnte er halt nur auf den altbewährten Bauarten lehren. Die Theorie hatten wir also intus, der praktische Vergleich fehlte uns aber.
Nun brieten wir in der Berufsschule am Edelstahl rum mit genanntem Ergebnis. Wir wiesen den Lehrer darauf hin, dass uns zwar die Theorie der unterschiedlichen Geräte - u.a. Blaswirkung, Polarität, abweichende Stromstärke etc. - bekannt ist, aber die Praxis soll er uns doch bitte beibringen, dafür sei er schließlich da!!! Stattdessen brüllte der Idiot nur rum, gestikulierte, lamentierte und war nur um sein Mobiliar besorgt, dass ja nichts dreckig wird und durch Ablegen der fertigen Werkstücke auf dieses auch ja nix verkratzt wird! Hallo? Handwerk ist nunmal ein Dreckjob...
Anstatt wie unser rauer, aber herzlicher Ausbilder im Betrieb sich neben uns zu setzen und uns bei Bedarf mal die Schweißhand zu führen, gings nur darum, ja nix dreckig und kaputt zu machen. Blaswirkung? Ihr wisst doch, was das ist, also schaut zu wie ihr damit klar kommt...
Nachdem ich dann selbst rumexperimentierte, bekam ich den Edelstahl hin und kam auch einigermaßen mit den Gerätschaften klar. Er konnte es aber gar nicht ab, wenn man bezüglich der empfohlenen Stromstärke (je nach Elektrode und Werkstoffdicke) auch nur einen Tick von den Werten abwich. Ich legte dann die guten (!) Schweißnähte mit den mir besser passenden Einstellungen des Gerätes, während er, wie so oft, Kaffee saufen war...
Vom Aluminiumschweißen will ich jetzt gar nicht reden, das sah aus, als ob ich nen Becher voll Alu-Schmelze auf das Blech gekippt hatte - und das blieb so bis zum letzten Tag des Kurses.
Leider weiß ich den Namen des Lehrers in der Berufsschule nicht mehr, sonst würde ich den hier ohne Umschweife nennen - Friedrich-August-Haselwander-Berufsschule in Offenburg. Denn die Pfeife war die absolute Fehlbesetzung in seinem Job - und wahrscheinlich irgendso nen umgeschulter doppellinkshändiger Bürohengst.
Aber genug davon, mir hat das damals echt gereicht...
MfG
Eimer Wasser über das Schweißgerät - im wahrsten Sinne des Wortes Cooooooool
Also ein Heidengeld will ich auf keinen Fall ausgeben, das ist soweit klar - die mittlerweile alternativ vorgeschlagenen Geräte würden, auch wenn sie sicher gut sind, mein Budget deutlich sprengen, denn ich werde meinen hobbymäßigen Schwerpunkt de facto nicht mehr in den Metallbereich legen, dazu bin ich mit Holzarbeiten zu sehr ausgelastet, die mir auch weit mehr Spaß machen.
@janik. Ich denke, mit der Blaswirkung sollte ich zurecht kommen, wenn ich mit einem solchen Gerät mal ein paar Übungsnähte gelegt habe.
Dennoch habe ich "Blaswirkung" mal in die Suche eingegeben und erinnerte mich dabei an eine interessante Begebenheit, die ich hier mal als Anekdote wiedergeben möchte:
In unserer Lehrwerkstatt bekamen wir in Sachen Schweißen während der Industriemechanikerausbildung schon einiges mit: Brennschneiden (oh, wie ich das hasse ), Hartlöten, Autogenschweißen, MIG/MAG-Schweißen, Stabelektrodenschweißen. Außer der Brennschneiderei lief mir alles problemlos von der Hand, aber wir bearbeiteten damals nur Baustähle.
Nun gab es, mangels Möglichkeiten im Betrieb, in der Berufsschule noch einen Kurs bezüglich Schweißen von Edelstahl und Aluminium. Das, was wir - 11 Lehrlinge in unserem Lehrjahr - dort ablieferten, glich einem Desaster! Selbst ich, dem die Elektrodenschweißerei keine Probleme bereitete und im Betrieb in dem Bereich von Beginn an überdurchschnittlich gut abschnitt, kam mit dem Edelstahl nicht zurecht, der Lehrer schlug sich die Hände über dem Kopf zusammen: Schweißnähte lagen nicht da, wo sie hin sollten, rollten sich mal nach links, mal nach rechts, Schlacke hier, Schlacke dort - du kennst das ja...
In der Lehrwerkstatt schweißten wir mit uralten Trafos, also solche liegenden Fässer auf Eisenrädern, Baujahr irgendwo zwischen Aussterben der Dinosaurier und dem Prager Fenstersturz. Gute Geräte, Power satt, nutzerfreundlich - aber halt alles andere als modern.
In der Berufsschule stattdessen moderne Gerätschaften, möglicherweise Inverter, das weiß ich nicht mehr.
Nun kam es, wie es kommen musste - die Blaswirkung! Unser Ausbilder im Betrieb brachte uns zwar bei, dass es da verschiedene Gerätschaften gibt, die ihre Eigenarten haben und entsprechend das Schweißverhalten leicht geändert werden muss, aber mangels Equipment konnte er halt nur auf den altbewährten Bauarten lehren. Die Theorie hatten wir also intus, der praktische Vergleich fehlte uns aber.
Nun brieten wir in der Berufsschule am Edelstahl rum mit genanntem Ergebnis. Wir wiesen den Lehrer darauf hin, dass uns zwar die Theorie der unterschiedlichen Geräte - u.a. Blaswirkung, Polarität, abweichende Stromstärke etc. - bekannt ist, aber die Praxis soll er uns doch bitte beibringen, dafür sei er schließlich da!!! Stattdessen brüllte der Idiot nur rum, gestikulierte, lamentierte und war nur um sein Mobiliar besorgt, dass ja nichts dreckig wird und durch Ablegen der fertigen Werkstücke auf dieses auch ja nix verkratzt wird! Hallo? Handwerk ist nunmal ein Dreckjob...
Anstatt wie unser rauer, aber herzlicher Ausbilder im Betrieb sich neben uns zu setzen und uns bei Bedarf mal die Schweißhand zu führen, gings nur darum, ja nix dreckig und kaputt zu machen. Blaswirkung? Ihr wisst doch, was das ist, also schaut zu wie ihr damit klar kommt...
Nachdem ich dann selbst rumexperimentierte, bekam ich den Edelstahl hin und kam auch einigermaßen mit den Gerätschaften klar. Er konnte es aber gar nicht ab, wenn man bezüglich der empfohlenen Stromstärke (je nach Elektrode und Werkstoffdicke) auch nur einen Tick von den Werten abwich. Ich legte dann die guten (!) Schweißnähte mit den mir besser passenden Einstellungen des Gerätes, während er, wie so oft, Kaffee saufen war...
Vom Aluminiumschweißen will ich jetzt gar nicht reden, das sah aus, als ob ich nen Becher voll Alu-Schmelze auf das Blech gekippt hatte - und das blieb so bis zum letzten Tag des Kurses.
Leider weiß ich den Namen des Lehrers in der Berufsschule nicht mehr, sonst würde ich den hier ohne Umschweife nennen - Friedrich-August-Haselwander-Berufsschule in Offenburg. Denn die Pfeife war die absolute Fehlbesetzung in seinem Job - und wahrscheinlich irgendso nen umgeschulter doppellinkshändiger Bürohengst.
Aber genug davon, mir hat das damals echt gereicht...
MfG