MIG/MAG-Schweißgerät auf Stabelektrodenhalter umbauen?

Diskutiere MIG/MAG-Schweißgerät auf Stabelektrodenhalter umbauen? im Forum Schweißtechnik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Moin zusammen, ich hab seit ´98 nen MIG/MAG-Schweißgerät hier rumstehen. Gerät hab ich damals bei Westfalia gekauft, ist ein Wemig 150, also...
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Tscherno

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Moin zusammen,


ich hab seit ´98 nen MIG/MAG-Schweißgerät hier rumstehen.
Gerät hab ich damals bei Westfalia gekauft, ist ein Wemig 150, also irgendsonen Billigteil unter Westfalia-Label aus italienischer Produktion.

Hab mit dem Gerät bislang nur Fülldraht verschweißt und habe demnächst mal ein wenig Edelstahl zu verschweißen.
Da ich den Umrüstsatz für Schutzgas mit den ganzen Schläuchen, Druckminderer nicht mehr habe und auch der Drahtvorschub seit ner Ewigkeit nicht mehr richtig funktioniert, dachte ich mir, ich besorg mir so nen Schweißkabel mit Elektrodenhalter und stöpsel das dran.

Ehe ich in das Gerät aber wieder Geld reinstecke, wollte ich mal die Profis fragen, ob das überhaupt machbar ist?
Würde gerne technische Daten posten, aber die Bedienungsanleitung gibt leider gar nichts her. Weder zu Leerlaufstrom (Maximalstrom dürften aus der Typbezeichnung hergeleitet 150A sein) noch zu den verbauten Steckanschlüssen für Plus und Minuspol.
Hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen, danke schonmal.


MfG
 
Hallo

Das wird nix werden!
Der Trafo des Schutzgasgerätes ist zu spannungssteif ausgelegt und hat darüberhinaus eine zu geringe Leerlauf- und Schweißspannung.
Mehr als gebrutzel und Frust wird nicht dabei herauskommen.

Ein "normaler" Elektrodenschweißtrafo hat eine Leerlaufspannung von 48 - 70V welche bei Belastung von 120A auf etwa 22 - 24V zurückgeht.
Der Schutzgasmöller dürfte da etwa bei 15V liegen...

PS
 
Hi,

das funktioniert mit dem Gerät nicht.
Zum E-Hand schweißen braucht man eine möglichst steil abfallende Kennlinie.
Ein MIG/MAG Gerät dagegen liefert eine sehr flach abfallende Kennlinie.
Außerdem wird die Leerlaufspannung zu niedrig sein was zur Folge hat, dass die Elektroden ganz schlecht zünden.
Leih Dir lieber ein Gerät aus, dass zum E-Hand schweißen gedacht ist oder lass es mit WIG schweißen. Ist für Edelstahl sowieso das beste. :wink:
 
Moin,


wow, das ging ja schnell und die Auskünfte sind doch eindeutig - danke. :thx:

Ich müsst mich ja eigentlich schämen als gelernter Metaller :mrgreen: , aber ich hab nie aufm erlernten Beruf gearbeitet und sooo tief in die elektrischen Besonderheiten der einzelnen Gerätebauarten sind wir während der Ausbildung nicht eingegangen.

Schweißen lassen will ich eigentlich nicht, weil das E-Schweißen an sich geht mir trotz 15 Jahre zurückliegender Ausbildung immer noch recht gut von der Hand.
Gerät ausborgen will ich auch nicht unbedingt, hab ich ein einziges Mal mit nem anderen Werkzeug gemacht, nach 30 Minuten ging´s nicht mehr und ich war dann der Depp - da lass ich die Finger von!

Also Edelstahl mit Stabelektrode - solang es ein guter austenitischer Stahl a la 1.4301 ist - sollt ich noch hinbekommen.

Da der Umbau bei meiner alten Westfalia-Kiste ein aussichtsloses Unterfangen ist: Könnt ihr mir vielleicht nen guten, kompakten und günstigen Trafo für Stabelektrode empfehlen, Leerlaufspannung so ab 50V? Gerne auch ein Inverter, da muss ich nicht so viel schleppen, wenns da was Brauchbares und Günstiges gibt.
Nutzungsprofil: Wenn ich mal was zu schweißen hab, dann praktisch allerhand Profile irgendwo im Bereich zwischen 1, eher 1,5 bis 3 mm Stärke, können auch mal 4 mm sein, stärkeres Material eher nicht. Also so Sachen, wie sie in Haus und Hof mal anfallen wie zB mal nen Zaun oder Hoftor reparieren/umbauen, Halterungen für irgendwas fertigen, mal ne weggerostete Auspuffhalterung anschweißen und so Kleimkram halt.


MfG
 
Ich würde mir entweder einen gut einstellbaren Schweißtrafo holen.
Da findet man auch gute Geräte mit 100A und mehr als 80%ED von Markenherstellern gebraucht im Netz für unter 100€. Manchmal, wenn der Schrotter nicht schneller ist, gibt es so was auch gegen einen Kasten Bier.

Inverter gebraucht sind seltener. Hab da aber auch noch Markengeräte im Netz mit 150A für 100€ gesehen.

In welchem Zustand die Dinger dann sind sollte man vor Ort beim Verkäufer testen. Stand: Anfang 2011 - zur Zeit sehe ich weniger danach.

Neugeräte findest du die Infos meist einfacher.

Vor dem Kauf überlegen ob die elektrischen Anschlussmöglichkeiten bei euch zu Haus/in der Werkstatt den Anschluss des ins Auge gefassten Gerätes zulassen.

MfG Hainbuche
 
Moin,


Was Gebrauchtes - kann man Glück haben oder Pech. Gebrauchtkauf mach ich eigentlich nur, wenn Gerätschaften nachweislich neuwertig sind (und/oder Restgarantie) oder ich den Besitzer kenne und weiß, dass er sorgsam damit umgegangen ist.

Aber die hier genannten Vorschläge scheinen mir durchaus brauchbar, zumal ich praktisch keine Materialien mehr verschweiße, die stärker als 4 mm sind. Der Inverter von hst-sicherheit sollt mir schon reichen. Andererseits sind 5 Jahre Garantie für den Stahlwerk-Inverter von Ben-Royal natürlich auch ein Wort - plus der Leistungsreserven, falls ich doch mal...

Auch wenn mir die robuste Trafo-Bauart ein wenig lieber wäre: Günstige Schweißtrafos mit Leerlaufspannung oberhalb 50V scheinen ziemlich rar zu sein - und wenn, dann auch nicht sonderlich günstig. Schweiß ja auch nicht mehr soo viel; zwei, drei Mal im Jahr, da gingen beim Wemig 150 höchstens mal 2 Kilo Fülldraht p.a. drauf.

Bauteile vorfertigen mach ich aus Platzgründen meist bei meinen Eltern, dort stünde sogar Drehstrom zur Verfügung. Da ich aber auch anderweitig direkt vor Ort mal was schweißen muss und somit meist nur 230 V zur Verfügung stehen, reicht´s aus, wenn das Gerät auf 230 V läuft, brauche also keine Kombilösung, die beide Netzspannungen verdaut oder mich auf 400V limitiert

Werd die Tage mal paar Angebote im Netz beobachten und bei Gelegenheit zuschlagen.


MfG
 
Hallo

Mein Tip für nur gelegentlichen EInsatz in Verbindung mit nahezu Unzerstörbarkeit wäre ein Trafogerät.
Die werden von Schlossereien, weil sie schwer sind ausgemustert.
Ein ein ehemals bei Schlossern beliebtes, aber teures Baustellengerät wäre z.B. Variamp
Auch sehr gut dürften die Dalexgeräte sein die zuhauf angeboten werden.
Bei den billigen Invertern hab ich persönlich kein so gutes Gefühl ob die, auch ohne ständig in Betrieb zu sein, viel länger als 10 Jahre halten :glaskugel:
Das war jetzt meine Meinung zu den Billichheimern.

PS
 
Ich habe letztes Jahr unser uraltes Elch-Gerät wieder reaktiviert. Sau schwer das Teil, aber schweißt super, wenn man es kann. Trotzdem schweiße ich lieber mit einem richtigen MAG-Gerät.

Habe mir gerade den Link zum Variamp angeschaut. Sehr ungewöhnliches Gerät, rein optisch gesehen. Wie groß und wie schwer ist das Gerät ungefähr?
 
powersupply schrieb:
Hallo

Mein Tip für nur gelegentlichen EInsatz in Verbindung mit nahezu Unzerstörbarkeit wäre ein Trafogerät.
Die werden von Schlossereien, weil sie schwer sind ausgemustert.
Ein ein ehemals bei Schlossern beliebtes, aber teures Baustellengerät wäre z.B. Variamp
Auch sehr gut dürften die Dalexgeräte sein die zuhauf angeboten werden.
Bei den billigen Invertern hab ich persönlich kein so gutes Gefühl ob die, auch ohne ständig in Betrieb zu sein, viel länger als 10 Jahre halten :glaskugel:
Das war jetzt meine Meinung zu den Billichheimern.

PS


Moin,


wie meiner aktualisierten Signatur zu entnehmen ist, stehe ich auf hochwertiges Werkzeug. Werkzeug, dass ich zumindest mehrmals im Monat in Gebrauch habe wie Akkuschrauber, Hobel, diverse Sägen etc da kommt mir nur bewährte Profiqualität in die Hände, da meine Maschinen oft ordentlich beansprucht werden.

E-Schweißen ist bei mir seit 10 Jahren eher ein Stiefkind. Wenn ich, wie früher noch viel schweißen, dann käme mir heute nur noch

- ein hochwertiges MIG/MAG-Schweißgerät in Frage,

-plus als Zweitgerät ein Kombigerät zum WIG- und E-Handscheißen.

Aber da könnte ich bei dem bisschen Zeug, was ich heute fast ausschließlich für Eigenbedarf (also kaum noch was für Bekannte) brutzle, erstmal nen Jahrzehnt Metall braten, allerhand Gasflaschen, Schweißdrähte, Düsen für den Brenner etc vorhalten, was mich locker nen Vierstelligen kostet, ehe ich die Anschaffungskosten eingefahren habe - weist ja, dass bereits die Verbrauchsmaterialien für die Schweißerei ein Schweinegeld kosten... Und dann rostet das teure Zeug bei meinem Paps in der Scheune vor sich hin...

Gebrauchtkäufe bin ich wie gesagt kein Freund von, auch wenn man billig an einst hochpreisige, unkaputtbare Trafos rankommt. Nur dann hab ich wieder so nen Riesentrum rumstehen, was ich nicht in den Kofferraum gehoben bekomme und dann jedesmal auf dem Autoanhänger an den Verwendungsort karren muss.

Deine Tipps sind gut und richtig, keine Frage. :thx:
Bin auch nicht sooo der Freund von zuviel defektanfälliger Elektronik, aber ich möchte etwas kleines, kompaktes und somit leichter transportables Gerät, mit dem ich mit einem überschaubaren Sortiment an Elektroden und somit niedrigen Kosten an Verbrauchsmaterial alles an Stahl inkl. Edelstahl ohne große Verrenkungen schweißen kann (Alu brauch ich nicht).
Wenn das Ding ~10 Jahre hält, wär ich schon zufrieden - Technik entwickelt sich ja auch weiter; wer weiß, ob wir bis in zehn Jahren nicht sogar über die heutigen kleinen und leichten Inverter als klobige und schwere Klötze lachen?


MfG
 
Man beachte jedoch die ED bei den unterschiedlichen Temperaturen, manch Hersteller gibt die bei 20 Grad an, andere bei 40 Grad Umgebungstemperatur.
 
Hi,

ich habe auch einen Inverter von Stahlwerk, auch für Montage und um hier und dort mal schnell etwas zu schweißen.
Dazu habe ich noch einen großen Trafo von Lorch.
Der Trafo liefert Wechselstrom und der Inverter liefert Gleichstrom.
Mit Gleichstrom zu schweißen ist Übungssache, da hier die Blaswirkung dazu kommt. Für weitere Infos dazu einfach mal hier im Forum nach "Blaswirkung" suchen, da solltest Du einiges finden.
Naja ansonsten bin ich mit dem Stahlwerk Gerät zufrieden.
Das Zubehör ist nicht der Bringer aber das Gerät ist rein äußerlich gut verarbeitet. Wie es im Inneren aussieht, weiß ich nicht aber es funktioniert auf jeden Fall :wink:
Mein Gerät soll laut Typenschild max. 200A liefern, so ganz glaube ich das aber nicht.
Ist bei mir nicht weiter schlimm, dickere Elektroden als 4mm verarbeite ich sowieso nicht und wenn ich dann 190A statt eigentlich 160A einstelle um die Elektrode sauber verschweißen zu können, soll mir das auch recht sein :wink:
Aber aus diesem Grund würde ich lieber ein Gerät nehmen, das etwas mehr Power liefert als eigentlich nötig.
Ein Gerät dauerhaft an seiner Leistungsgrenze zu betreiben ist auch nicht gut.
Wenn Du Geld in die Hand nehmen willst, dann kauf auf jeden Fall ein Markengerät. Die Geräte von Castolin, EWM, Lorch usw. sind sehr gut.
Wenns die Chinaversion sein darf, dann würde ich das 140er Stahlwerk nehmen. Der Service von denen ist wirklich ok, 5 Jahre Garantie gibts sonst auch selten und ich bin mit meinem Gerät auch soweit zufrieden :wink:
 
Als Zweitgerät könnte man so ein Chinagerät auf jeden Fall nehmen, wenn man es braucht. Ich habe die MW, die TPS, die können beide auch E-Hand schweißen, und dann noch die WTU, für mobile Einsätze hätte ich da noch die kleine TP, die steht jedoch fast immer nur in der Ecke da ich sogut wie nie auf Baustellen fahren muss da die Baustellen immer zu mir kommen.
 
kar schrieb:
Wie groß und wie schwer ist das Gerät ungefähr?

Das Variamp it vielleicht 30cm lang, der Körper hat stirnseitig etwa 18cm im Quadrat. Der rote Streifen in der Mitte ist ein um den Eisenkern gewickelter Alublechstreifen. Links und rechts sind Alugußschalen über die Wicklungen gestülpt.
So eines hab ich auch noch in der Schublade. Da steht sogar noch Pfister Schweißtechnik drauf und ist wohl von einer Vorgängerfirma. Noch was zum Eisenkern: :schlaubi: Das ist ein sogenannter M-Kern. Der kann bei gleicher Baugröße etwa 50% mehr Leistung umsetzen wie ein U/I-Kern. War halt teurer und aufwändiger in der Herstellung.
Das waren bevor die Invertergeräte auf den Markt kamen die kompaktesten Geräte Am Markt und sind, wenn es nicht gerade auf der Baustelle vom Träger 10m runtergefallen war nahezu unzerstörbar. Auch nehezu nicht durch Überlastung, denn die Wicklungsisolierung besteht aus Glimmer! :shock:

PS
 
Zu den Variamp-Geräten.
Die kenne ich schon seit den Anfangs-70ern.
Fast unkaputtbar. Wurden von den Vertretern auch mal auf Baustellen vorgeführt und auch der Test mit dem Teil in einem Eimer Wasser hat immer wieder zu verblüfften Gesichtern geführt.
 
H. Gürth schrieb:
Fast unkaputtbar. Wurden von den Vertretern auch mal auf Baustellen vorgeführt und auch der Test mit dem Teil in einem Eimer Wasser hat immer wieder zu verblüfften Gesichtern geführt.

Ich wollts eigentlich vorhin nicht schreiben.
Aber wenn ich meinen schon so heiß hatte dass die Anschlußleitung zu dampfen begann hab ich auch einfach Wasser über den Kern geleert, kurz gewartet bis es verdampft war und weitergemacht :weld:

PS
 
Thema: MIG/MAG-Schweißgerät auf Stabelektrodenhalter umbauen?

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